Ich bin wiedergeboren und die seltsamen Begegnungen? IV

„Wie geht es dir Sarless?“ fragte die Schlangenfrau Ethice besorgt ihre Sukkubus-Gefährtin. Durch die Illusion von Sarless, sahen beide aus wie normale Frauen und sitzen draußen in einem dunklem Café.

„Keine Ahnung. Meine Träume werden immer schlimmer. Ich sehe immer wieder… diese blonde Frau mit diesen komischen grünen Markierungen an der linken Wange.“ schüttelt Sarless ihren Kopf und trank wieder was von dem Wasser. „Wenn ich nur wüsste… was es zu bedeuten hat.“

„Das hat erst angefangen, als unser Chef uns zu diesem Turnier ausgewählt hat oder?“ nahm Ethice eine Hand von Sarless.

„Irgendwie… Als würde meine Seele mir etwas über diese Frau sagen wollen. Was… mich vor allem stört ist… diesen Hass, denn ich entwickele. Das macht mir schon ein bisschen… Angst.“ war Sarless sehr traurig.

„Vielleicht hast du ja eine Wiedergeburt erlebt und es sind Fetzen gewisser Erinnerungen aus dem alten Leben. Wäre ja möglich, zumal wir daran glauben.“ tröstet die Schlangenfrau sie.

„Glaubst du? Auf mich wirkt die Frau wie ein Mensch und Menschen überdauern nicht so viele Jahrzehnte wie wir. Höchstens als ein Vampir, aber das wäre ja sehr ironisch, wenn ich auf…“ wollte Sarless ihren Kommentar abgeben, als Kyllia ohne eine Verzauberung an ihnen vorbei lief.

Erstaunt folgte Sarless mit ihren Augen die Frau, bis sie aus dem Blickfeld verschwunden ist. „Was ist los?“ wundert sich Ethice.

„Das… diese Sukkubus mit den übergroßen Flügeln… sie sah genau so aus wie die Frau in meinen Träumen! Nur eine andere Haarfarbe und… ohne diese Markierungen. Ahh… mein Kopf!“ stöhnte Sarless und hielt mit beiden Händen ihren Kopf fest.

Sarless bekam wieder Bilder, wie sie gegen diese Frau gekämpft hat und wie sie immer wieder auf dem Boden gelandet ist. „Beim dunklen Gott… diese Schmerzen!“ schrie Sarless fast schon. Ethice legte ihre Hände auf den Kopf der Sukkubus und murmelt einen Heilspruch.

„Respekt, dass du mich bemerkt hast Kleiner.“ „Heute sorge ich dafür, dass du wirklich stirbst.“ „Ah… diese Narbe ist ja interessant.“ „Kannst du mir einfach den Gefallen tun und sterben?“

Bruchstücke von Gesprächen kamen bei Sarless hoch, dann verschwanden die Schmerzen. „Sarless! Was ist los? Was ist mit der Dämonin von eben?“ fragte Ethice besorgt.

„Sie ist die… Mörderin meines vorigen Lebens…“ kam die Sukkubus zu der Erkenntnis. „Einen anderen Grund… kann es nicht geben, wenn meine Seele so… leidet! Ich… muss sie finden und mich rächen!“

Die Sukkubus wollte aufstehen, aber Ethice wickelt ihren Schlangenkörper um sie. „Nein! Denk, was der Boss gesagt hat! Wir dürfen es uns nicht leisten, dass wir entdeckt werden!“

„Ethice! Diese Frau läuft ohne eine Illusion einfach so durch die Stadt! Als ob es jetzt noch was ausmacht!“ wurde Sarless nun sauer.

„Wir wissen ja nicht mal, ob sie zu einer anderen Gruppe gehört! Willst du Arzexos wirklich erklären, warum du seinen Plan… verbockt hast? Vielleicht nimmt sie sogar an diesem Turnier teil, dann hast du deine Chance, aber… komm wieder runter!“ redet die Schlangenfrau geduldig auf ihre Freundin ein.

Sarless muss mehrmals tief ein und ausatmen, dann nickte sie der Schlangenfrau. „Ok… kannst mich wieder loslassen. Ich werde nichts… dummes tun.“

„Hoffentlich. Nur… wenn ich dir was ans Herzen legen kann. Töte… diese Frau nicht, sondern frage sie, wer du wirklich warst. Wenn du dich so sehr an dein vergangenes Leben erinnern kannst, zumindest ist diese Frau ein Teil davon gewesen.

Außerdem, wenn sie ein Gefolge der Prinzessin Sina ist, hast du einen sehr schlimmen Feind am Hals. Informiere dich, bevor du… deine zweite Chance verspielst, dass sage ich dir als deine Freundin.“ redet Ethia weiter auf Sarless ein.

„Ich… habe verstanden.“ lächelt Sarless unsicher, der Schwanz löste sich von ihrem Körper. „Kann es… nur nicht versprechen, du weißt wie sehr mir die Emotionen durchgehen.“

„Leider ja, deswegen rede ich es dir jetzt ein, denn wenn du einmal los legst, kommt bei dir nichts mehr an.“ meinte die Schlangenfrau traurig.

„Hallo… die schönen Damen.“ grüßte ein blasser Mann in einem grauem Anzug die beiden Dämoninnen unerwartet an. „Darf ich euch… vielleicht einen Drink spendieren?“

„Erm?“ wusste Sarless nichts zu sagen und schaute Ethice an, die ebenso überfordert ist.

„Keine Sorge, ich will nur ein bisschen plaudern. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Gair und… mir ist ein bisschen langweilig nur mit normalen Frauen zu sprechen.“ grinste Gair die Frauen an und setzte sich ungefragt zu ihnen.

„Und… wenn wir nicht mit dir plaudern wollen?“ hob Sarless eine Augenbraue hoch, während Ethice scheinbar unter dem Tisch Zaubergesten vorbereitet.

„Nicht? Wisst ihr, mich wundert es, warum ihr euch beide hinter einer Illusion versteckt. Ich sehe zwar… euer wahres Aussehen nicht, aber den Geruch von Dämonen werde ich immer wieder erkennen.“ wurde das Grinsen breiter von Gair, als er sah, wie beide erschrocken reagierten.

„Du bist kein Mensch oder?“ kniff die Schlangenfrau ihre Augen fast misstrauisch zusammen und war mit ihrem Zauber fast fertig.

„Das stimmt allerdings. Ich bin ein Vampir und muss leider gegen meinen Willen an diesem dummen Turnier teilnehmen. Wie sieht es bei euch aus?“ schnippte Gair nach einem Kellner und gab eine Bestellung auf.

„Warum… sollten wir dir das sagen? Du kommst aus dem Nichts, setzt dich ohne zu fragen hin und… willst aus uns Informationen raus holen?“ wirkte Sarless nun genervt über den Vampir.

„Keine Ahnung? Wir können auch über das schöne Wetter reden, wie lästig das Vieh ist, was auch immer ihr wollt. Mir ist wirklich sehr langweilig, was spricht also dagegen… wenn wir uns unterhalten hmm?“ argumentierte Gair und bekam eine große Flasche Wein vom Kellner gebracht mit drei Weingläsern. „Ihr seht ja nicht unbedingt aus, als hättet ihr groß was zu tun oder?“

Sarless schaute Ethice wieder an, die nur mit ihrer Schulter zuckt. „Ok? Wenn du uns aber zu sehr mit Fragen belästigst, sind wir weg.“

„Das klingt nach einem fairen Deal.“ grinste Gair.

Irgendwo in der Stadt…

„Was… ein erholsamer Schlaf.“ merkte Christoper an, der mit Falco und Louis durch die Stadt wandert. „War doch eine gute Idee gewesen, sich nach Gasthäusern umzuschauen, die fast voll waren. Damit konnten wir schnell feststellen, ob… wir wieder solch aktive Nachbarn haben.“

„Hätte es mir nie träumen lassen, dass uns so was passieren wird.“ schüttelt Falco den Kopf. „Wie läuft eigentlich dein anderes „Problem“?“

„Stimmt, es ist Mel, die du liebst oder?“ merkte Louis ebenfalls an. „Dachte eigentlich, dass von uns dreien du am wenigsten ein Problem damit haben wirst, eine Beziehung aufzubauen.“

„Bin mir jetzt nicht sicher, was ihr genau von mir wollt. Ja, ich habe mich in Mel verliebt und nein, ich habe ebenso meine Probleme. All die Zeit bereise ich alleine die Welt in Dungeons, da… ist es mit diesem Lebensstil nicht unbedingt einfach eine Familie zu gründen oder?

Mel ist vielleicht eine Killerpuppe, aber… sie hat die Gefühle einer Frau. Ich habe bei ihr den Eindruck, dass sie mich nur freundlich behandelt als einen Bekannten, aber… nicht unbedingt als einen Freund oder ähnliches.

Ihr habt selber gesehen, wie viele Versuche ich jetzt gemacht habe in all der Trainingszeit. Stets wurde ich immer abgewiesen, dabei spüre ich auch immer eine leichte Abneigung gegen mich. Vermutlich hat sie es mir immer noch nicht verziehen, dass ich ihr… das mit dem Körper angetan habe.“ plauderte Christoper los.

„Eine Killerpuppe?“ fragte auf einmal eine vermummte Gestalt von der Seite. Die Männer drehen ihre Köpfe zu dem Sprecher, aber konnten sein Gesicht nicht sehen. Doch sie merkten sofort, dass bei diesem Mann der Tod hinter ihm steht. Alle drei bekamen sofort ein Kribbeln in ihrem Körper, dass eine starke Person vor ihnen stand.

„Entschuldigung… das ich euer Gespräch irgendwie belauscht habe, aber Killerpuppen haben keine Gefühle. Sie sind nur dazu da, Befehle auszuführen.“ hörte man die selbstsichere Stimme des Mannes.

„Da muss ich ihnen leider widersprechen, Killerpuppen sind mehr als nur Werkzeuge.“ kniff Christoper wütend seine Augen zusammen. „Scheinbar kennen sie sich mit dieser Rasse ziemlich gut aus, Herr…?“

„Arzexos und nein, diese Dinger sind bestimmt keine Rasse. Es sind Homunkulusse, die keine Seele haben bei ihrer Herstellung. Ohne Seele keine Gefühle, selbst der Körper ist ohne Funktion.

Dämonen setzten sie gerne als Werkzeug ein, damit sie Futter für die Schlachten sind. Dabei setzen sie ein spezielles Verfahren ein, um die Seelen gefallenen Gegner zu fangen und einzusetzen.“ kichert der Mann.

„Dafür… dass der letzte Krieg vor 2000Jahren stattgefunden hat, haben sie aber ein großes Wissen darüber.“ merkte Falco an.

„Ich bin… *hust* Forscher über Dämonen, genau.“ schlug Arzexos eine Faust in seine Hand, als ihm die spontane Lösung einfiel. „Ihr werdet kaum jemanden finden, der die nötige Erfahrung hat wie ich über Dämonen.“

„Erm… doch. Dabei habt ihr nicht erwähnt, was mit den Killerpuppen passiert, die im Kampf zerstört werden. Die eingepflanzten Seelen werden bei der Aktion komplett zerstört, für sie gibt es keine Wiedergeburt.

Damit töten die Dämonen ihre Feinde nicht nur einmal sondern sogar zweimal. Eine noch… monströse Sache konnten die Dämonen damit wirklich nicht machen.“ erklärte der Schwertheilige.

„Interessant, woher weißt du das denn?“ wirkte der vermummte Mann sehr neugierig. „Nach so langer Zeit dürfte man dieses Wissen überhaupt nicht mehr haben. Die… Alliancianer neigen sehr gerne dazu… Dinge zu vergessen.“

„Ihr seid selber ein Dämon nicht war?“ fragte Falko direkt, während Louis und Christoper sich für einen Kampf vorbereiten.

„Aber nein…“ betonte Arzexos es lang und hob seine Hände hoch, dass keine Gefahr von ihm droht. „Wie gesagt, ich bin nur ein Forscher des Wissens, es gibt keinen Grund… dass ihr zu euren Waffen greifen müsst.“

„Dafür machst du dich aber ziemlich verdächtig. Wie war dein Name? Arzexos? Glaube diesen Namen habe ich irgendwoher schon mal gehört.“ holte Christoper sein Stab raus.

„Ihr… würdet wirklich eine vermummte Gestalt mitten in der Stadt kurz vor dem Turnier vor vielen Zeugen angreifen?“ kichert Arzexos. „Nicht das ich mich nicht wehren könnte, aber… wenn ihr Teilnehmer an diesem Turnier seid, solltet ihr eure Waffen wegstecken.“

„Gegen dieses Argument… können wir schlecht was machen, außerdem… ICH habe keine Lust Sina zu erklären, warum wir als Team raus geflogen sind.“ meinte Louis und nahm eine entspannte Haltung ein.

„Sina? Diese „Sina“ die eine Götterbestie nach der anderen umbringt?“ hakte die vermummte Gestalt direkt nach. „Sie… wird auch an diesem Turnier teilnehmen?“

„Ja, Sina die Chaosbringerin wird ebenfalls mitmachen. Dürfte vermutlich das schlimmste Turnier aller Zeiten werden.“ nickte Christoper und grinste böse.

„Dann ist das so. *Knöchel knackt* Nicht das ich mit meinen Team gegen sie eine Chance hätte, aber sehr wohl gegen ihre Mitstreiter… also ihr.“ lachte der alte General fies. „Das Turnier ist wenigstens… sehr interessant, vielleicht… sehen wir ja auch wieder ein paar verschollene Dämonen.“

Arzexos ging lachend von den drei Männern weg. „Was meinst du Louis, hättest du gegen ihn eine Chance?“ fragte Falco direkt.

„Ehrlich? Keine Ahnung, dieser Mann war genau wie Sina. Hinter beiden hat man das Gefühl, dass der Tod steht.“ schüttelt Louis den Kopf.

„Vielleicht sollten wir uns überlegen, ob… ihr nicht auch ein paar der Beutel von mir nehmt. Das Turnier wird ja immer mehr… zu etwas, was keiner mehr voraussehen kann. Der Typ war definitiv ein Dämon und war sich ziemlich sicher, dass er es mit uns drei direkt aufnehmen kann.“ grübelte der Dungeonfarmer laut.

„Was mich ankotzt ist, ohne dieses Training… hätten wir überhaupt keine Chance gehabt. Das ist nun die Strafe für unseren Hochmut die stärksten Abenteurer zu sein, aber trotzdem… sind wir scheinbar nur ein Tropfen in einem Ozean.“ war Falco sehr genervt.

Auf einmal gingen sechs vermummte Gestalten mit gelben Masken ohne Sehschlitze oder ähnliches an den Männer vorbei. Jeder der Männer bekam sofort ein Schaudern und schauten den Gestalten hinterher, bis sie weg waren.

„Was… war das denn jetzt?“ murmelt Christoper. „Selbst der Typ von vorhin war ja nicht mal so… eigenartig wie die jetzt.“

„Keine Ahnung, aber hoffentlich treffen wir die Typen nicht im Turnier, wobei das nur Wunschdenken von mir ist.“ brummte Falco. Louis sagte nichts, aber hatte ein sehr ungutes Gefühl über diese Typen.

„Zielort erreicht. Erwarten weitere Konstruktionen von ihnen Meister.“ meldet einer der Typen mit den gelben Masken per Gedanken.

„Meldet euch bei diesem lächerlichen Turnier an und sammelt alle Daten und Fähigkeiten über diese Kämpfer. Solltet ihr aber Sina treffen, setzt alles ein, um sie zu töten.“ befahl eine Stimme in den Köpfen der maskierten Typen.

„Jawohl Meister.“ kamen die letzten Worte, bevor die Gedankenübertragung unterbrochen wurde. Exos lehnte sich auf einem eigenartigen Stuhl zurück und musste grinsen.

„Ich bin ja mal gespannt, wie du mein „Geschenk“ annehmen wirst, wenn… du alte Gesichter wieder zu sehen bekommst. Mit Magie ist alles möglich, „kleine Schwester“.“ lachte Exos laut auf.