Ich bin wiedergeboren und die seltsamen Begegnungen? III

Am nächsten Tag nahmen alle Gäste in dem frisch renovierten Speisesaal ihr Frühstück. Nur eine fällt etwas auf: Sina und wie knallrot ihr Kopf ist.

„Was… ist passiert Herrin?“- „Genau, kann mich nicht erinnern, dass ihr so ein rotes Gesicht jemals hattet.“ fragten die Zwillingsvampire.

„Das braucht euch nicht zu interessieren. Sina hat ein paar neue Seiten von mir kennengelernt und muss es scheinbar noch verarbeiten.“ strahlte Sherry glücklich. „Würde… das gerne wiederholen.“ flüstert die Halbelfe Sina ins Ohr.

„Gerne…“ lächelt Sina sehr unsicher. „Aber… Zuhause ok? Du… hast dich wieder so stark verändert, dass… es mir so… unwirklich vorkommt.“

„Gerne mein Schatz.“ lächelt Sherry. „Ich frage mich, was die anderen gerade so alles machen in der Stadt.“

„Mama, was liest du da eigentlich immer?“ wundert sich Rubina, die wieder mit Suki auf dem Marktplatz war.

„Das Buch hier? Das habe ich von der Anmeldung bekommen, wo man die ganzen Regeln in Ruhe nachschauen kann.“ lächelt Suki in ihrem eigenen Kimono.

Irgendwie ließ Rubina nicht locker, dass Suki es in ihrer Freizeit auch anziehen soll. Nun fiel Suki mit ihrem Kimono noch eher auf, zumal er die gleichen Farben hatte wie ihr Katzenschwanz und ihre Ohren.

„Ok? Lohnt es sich denn?“ schaute Rubina mit ihren Drachenaugen auf. „Hmm… ja. Ich suche nach bestimmten Regeln, die man mit den Veto´s einsetzen kann. Mela hat mir viel erklärt, aber ich wette, dass sie selber auch das Buch zur Sicherheit durchliest.“

„Werde ich denn… auch kämpfen müssen? Ich habe bisher nur immer diese Monster bei diesem Rennen mit getötet. Ein Schlag und schon war es tot. Glaube, ich kann mich noch nicht so richtig zurückhalten.“

„Das wird noch. Ich war richtig Stolz auf dich, als du die Trommel nach oben geschlagen hast. Das alleine zeigt schon, wie stark du in deinen Armen bist.

Ob du auch in diesem Turnier kämpfst? Das weiß ich leider nicht. Wenn ich ehrlich bin, würde ich dich nur einsetzen, wenn ich mir sicher bin, dass du nicht zu sehr verletzt wirst. Du kämpfst immerhin gegen Gegner, die alle sehr Kampferprobt sind.“

„Aber Mama, mein alter Meister hat mich so sehr geschlagen, diese Stärke werden meine Gegner überhaupt nicht haben um mich richtig zu verletzten!“

„Ein… Argument, wo ich nicht widersprechen kann. Vielleicht wirst du sogar dazu gezwungen, mitzukämpfen, denn dazu gibt es halt ein paar Regeln.“ streichelt Suki den Kopf vom Drachenmädchen.

„Wollen wir wieder ein bisschen auf dem Markt schauen gehen? Ich habe gestern so leckere Sachen gegessen, ich würde gerne noch anderes probieren.“ freute sich Rubina.

„Ok, dann lass uns doch schauen, was wir heute für dich finden.“ schmunzelt Suki und verstaute ihr Buch in ihrem Inventar. Ihre Dolche sind unter den Beinen befestigt, sie kann jederzeit zugreifen.

Sowohl Rubina als auch Suki werden immer wieder angestarrt, beide sind es durch Fanfoss schon gewohnt. Nur Suki fühlt sich ein bisschen unwohl, denn sie versteht nicht, warum die alten Tiermenschen sie mit Hass anstarren, die jungen Tiermenschen sie bewundernd anstrahlen.

„Wenn es nach mir gehen würde, wäre ich nie nach Batzien zurückgekehrt…“ dachte Suki und schüttelt ihren Kopf.

„Oh, schau doch mal diesen Stand, der hat ja leckere platte Dinge!“ zeigte Rubina auf einen Stand, wo Crêpes gemacht wird und rannte los. „Warte!“ warnte Suki noch.

Die Warnung war nicht unbegründet, als eine riesige vermummte Gestalt um die Ecke kam und Rubina dagegen knallte. Dabei fiel sie auf ihren Hintern und wundert sich, gegen was sie gelaufen ist.

„Oh, kleines Mädchen. Tut mir leid, dass du gefallen bist.“ piepste die große Gestalt und bot seine große Pranke an zum Aufstehen.

„Du bist ja groß!“ musste Rubina fast ihren Kopf nach hinten legen. Selbst Suki staunte nicht schlecht, wie groß der Kerl ist.

„Ich groß und stark sein!“ nickte die Gestalt. „Normal wo ich herkomme. Du dich nicht verletzt haben?“

Rubina nahm die angebotene grüne Hand an und stand auf. „Danke und nein, ich habe mich nicht verletzt. Wurde nur durch dein Auftauchen überrascht.“

„Was… seid ihr eigentlich?“ fragte Suki, die sich neben Rubina hinstellte. „Ich habe schon einige große Personen im Leben gesehen, aber ihr… übertrefft es bei weitem.“

„Tut mir leid, darf nicht sagen. Befehl vom… Chef.“ piepste die große Person und kratze sich am Hinterkopf.

„Mein Name ist Rubina, wer bist du? Wollen wir Freunde werden?“ fragte auf einmal Rubina strahlend.

„Huch? Gerne! Ich Dalmaz, groß und stark!“ freute sich der große Dämon, der sich extra verhüllt hat wie die anderen.

„Und ich klein mit Drachenkräften!“ kichert Rubina. Suki hob nur eine Augenbraue hoch und stellte sich vor: „Ich bin Suki, der Vormund von Rubina. Hoffe, wir machen dir keine Probleme?“

„Nein nein, ich freuen mich! Rubina neue Freundin!“ schüttelt der Gigant den Kopf, als auf einmal seine große Hand hinter Suki knallte. „Pass auf!“

Suki hat ihre Dolche gezogen und Rubina war ebenfalls kampfbereit, konnten aber nichts durch die große Hand sehen.

„Wieder weg.“ piepste Dalmaz und holte seine Hand zurück. Suki sah mehrere Shuriken in der Rückenhand stecken, die der große Mann mit der anderen Hand einzeln raus nahm.

Sofort schaute Suki sich nach den Attentätern um, aber sie sind längst über alle Berge. „D… danke.“ verbeugte sich die Katzenfrau vor dem großen Mann. „Lass mich bitte deine Hand anschauen.“

„Keine Sorge, Wunde schnell weg. Fast nichts bemerkt.“ schüttelt Dalmaz den Kopf. Als alle Sterne ab waren, zeigte er die grüne Rückenhand und tatsächlich, keine Wunden zu sehen.

„Du bist stark! Danke, dass du Mama beschützt hast! Komm, lass uns die platten Dinger da essen!“ nahm Rubina die Hand von Dalmaz mit ihren Drachenklauen und zog ihn mit sich ohne auf die Antwort zu warten.

„Ok? Du auch stark sein!“ wundert sich Dalmaz, welche Kräfte Rubina zeigte. Suki schüttelt lächeln ihren Kopf und nahm die Shuriken in ihrem Inventar auf.

„Das… ich das nicht gemerkt habe… Nun sind scheinbar die richtigen Attentäter hier.“ war Suki wütend auf sich selber. Sie hat ihre Verteidigung scheinbar etwas vernachlässigt und… hätte dieser Riese sie nicht beschützt, wäre sie jetzt tot.

„Wartet auf mich, ich will auch was davon haben!“ rannte Suki den beiden hinterher und warf noch mal einen Blick nach hinten.

„Verdammt, endlich hat die Muttermörderin für einen Moment nicht aufgepasst, dann musste dieser Riese sich einmischen.“ fluchte einer der Attentäter.

„Stimmt, so eine Chance werden wir nicht mehr bekommen. Nun wird sie erst recht auf alles misstrauisch reagieren.“ nickte der andere Attentäter mit dem Kopf und nahm seine Kopfbedeckung runter. Es kamen direkt braune Katzenohren zum Vorschein.

„Sollen wir es „ihm“ sagen Sumi?“

„Nein. Er wird nichts groß dazu sagen, also lassen wir es besser Hiro.“ schüttelt Sumi den Kopf und beobachten ihr Ziel aus einer sicheren Entfernung.

„Ich will zu gerne wissen, was sie mit Neria getan haben. Der Stammesälteste sagte uns, dass ihre Gruppe komplett von den Verbündeten der Muttermörderin getötet worden ist.“ nagte Hiro an ihrem Fingernagel.

„Beten wir einfach, dass sie einen schnellen Tod bekommen haben. Nun konzentriere dich wieder auf unser Ziel. Heute werden wir nichts mehr erreichen, aber wir haben noch genug Zeit bis zum Turnierbeginn.“ beruhigte Sumi seine Gefährtin.

Eine Katzenfrau rannte panisch durch den Verbindungstunnel nach Alliancia und versuchte den Kontakt mit den anderen Reisenden zu vermeiden.

„Ich… hören überall nur Herzklopfen.“ schüttelt Neria den Kopf und versuchte die Geräusche auszublenden. Sie glaubt eine Veränderung zum Vampir zu spüren, aber dass sind nur ihre eigene Gedanken.

Als ausgebildete Attentäterin und zusätzlich als Katzenmensch hatte sie schon ein gutes Gehör, doch glaubt Neria, dass es mit der Verwandlung zu tun hat. Lara hat nicht gelogen, die eigentliche Verwandlung findet erst viel später statt.

Seit ihrer Verbannung aus dem Clan durch ihren Großvater, machte Neria sich in ihrer Panik nur selber fertig und hofft, dass… ihre Meisterin sie von dem Fluch befreien kann.

„Bitte… auch wenn sie gesagt hat, dass es keine Heilung gibt…“ betete Neria um Hoffnung und wich den nächsten Reisenden aus.

Sandor und Devin standen vor dem Clanführer Taos, die von Spike gefunden und direkt ins „geheime“ Versteck gebracht wurden.

„Hallo Vater, du hast uns… gerufen?“ lächelt Sandor lässig, aber er kannte den Gesichtsausdruck von Taos bestens, er war nicht gut gelaunt.

„Als… du mir sagtest, du willst Devin für eine… gemeinsame Sache mitnehmen, war es mir egal gewesen. Hauptsache der Schmarotzer tut endlich mal was.

Nun… muss ich von Riskel und Violet erfahren, dass man Zada hier gefunden hat und hinterher wurde Lisa gesehen. Möchtest… du mir sagen, was genau diese „gemeinsame Sache“ sein soll?“

„Also… es ist so…“ wollte Sandor erklären, aber es war Spike, der ihn unterbrach: „Erspare deinem Vater dein komisches Geschwafel und komm zum Punkt.“

Wütend schaute Sandor den Elfen an. „Wie gerne… würde ich dich töten.“ knurrte Sandor, aber er wusste es besser.

„Oh, ich kann es mir ziemlich gut vorstellen und doch hast… du es kein einziges Mal geschafft.“ lächelt Spike sehr provokant, als Devin hinter ihm stand.

„Er vielleicht nicht, aber ich schon.“ grinste Devin, als er auf einmal in einem Eisblock eingefroren wurde. So schnell, dass er keine Chance hatte, sich zu wehren.

Spike drehte sich grinsend um und schaute den eingefrorenen Heldentyrann in die Augen. „Du magst vielleicht ein ehemaliger Held gewesen sein und hast mehr Schandtaten gemacht, als jeder andere, aber…“

Der Elf befreite den Kopf vom Eisblock und schlug mit seiner Kraft ins Gesicht des Heldentyrannen. „Du spielst nicht in der Liga, wie ich oder anderen. Es ist eine Schande, dass Sandor ein Schwachkopf ist der nur mit den Muskeln denken kann.“

„Oi, bringt Devin nicht um!“ mischte sich Sandor ein, der zuschauen musste, wie Devin bearbeitet wird. Spike hörte auf mit seinen Spielchen und befreite Devin komplett vom Eis, dann schlug der Elf das Opfer zu Sandor zurück.

„Genug mit den Spielchen. Spike halt dich ein bisschen zurück, sonst muss ich mir ernsthaft die Frage stellen, wieso wir Devin überhaupt am Leben gelassen haben.“ wurde Taos nun ungeduldig.

„Entschuldigung eure Lordschaft. Ich wollte eure wertvolle Zeit nicht vergeuden.“ verbeugte sich Spike tief.

„Lisa hat mich und den anderen einen Gefallen eingefordert, damit wir an diesem Turnier teilnehmen. Ihr Plan war es, irgendwie gegen Kyllia kämpfen zu können. Naja sie kann es wegen ihrem Bluteid nicht, aber wir sehr wohl.

Vermutlich sollte jeder unser Veto gegen Kyllia einsetzen oder so, eine andere Idee hätte ich nicht. Wenn ich ehrlich bin, hätte Devin bessere Chancen gegen die Dämonin mit seiner Spezialfähigkeit.“ erklärte Sandor, während Devin sich von dem Angriff erholte.

„Verstehe… Welch ein „Glück“, dass Lady Sina zwei Teams aufgestellt hat, wo ihr eventuell auf euer Ziel treffen könntet. Solltet ihr aber… durch die kommende Losung auf uns treffen, wirst du Lisa weismachen, dass eure Gruppe direkt am Anfang aufgebt, hast du verstanden?“ schaute Taos auf seinen Sohn herab.

„Erm… Ich kann es versuchen, aber… ARGH!“ kratze Sandor sich am Hinterkopf, als Spike ihm in den Magen schlug.

„Das war nicht die Antwort, die dein Vater hören will.“ flüstert Spike dies dem ersten Sohn des Vampirkönigs ins Ohr.

„Solltet ihr aber eure Zielgruppe bekommen, will ich das Devin jeden der Freunde von Lady Sina so qualvoll wie möglich fertig macht. Immerhin ist es doch seine „Spezialität“ oder nicht?“ grinste Taos auf den Heldentyrann herab.

„Ich… habe verstanden Meister…“ knurrte Devin wütend und stand auf, dabei hielt er Spike im Auge. „War das alles?“

Nun wurde der Heldentyrann von Spike ins Gesicht geschlagen und krachte in die Wand rein. „Zeige dem Clanführer den Respekt, sonst zeige ich dir Dinge, von denen hast du noch nie gehört in deiner kranken Fantasie.“

„Wenigstens auf dich kann ich mich verlassen mein treuer Diener.“ lobte Taos den Elfen. Dieser drehte sich sofort und verbeugte sich: „Ich bin eures Lobes nicht würdig.“

„Schade das Zetta´s Viecher keinen nennenswerten Erfolg bei dem Angriff von Lady Sina erreichen konnte. Nun sieht ihr Gasthaus aus, als könnte es einige Kriege standhalten. Wundere mich… woher sie solche Baumeister in der schnelle auftreiben konnte.“ drehte Taos sich um.

„Wenn ihr wünscht, kann ich es auch persönlich übernehmen.“ bot Spike an, aber Taos schüttelt seinen Kopf.

„Nein, ich brauche dich noch für mein Turnier. Außerdem… habe ich das Gefühl, dass die anderen auch in der Stadt sind und mich beobachten. Wäre auch zu schön gewesen, wenn die beiden nicht gekommen wären.“ war Taos wieder sauer.

Sandor nahm sich Devin und verließ das „geheime“ Versteck ohne zu fragen. Es wurde alles geklärt und seine Anwesenheit war nun unerwünscht.

„Verdammte Scheiße! Wie kann dieser vampirische Elf so stark sein?“ fluchte Devin auf einmal wütend, er ist Niederlagen nicht gewohnt.

„Spike, Zetta und James gehören zu den ersten Vampiren von meinen Vater. Es hätte mich schon gewundert, wenn du auch nur einen Kratzer an ihnen zufügen könntest.

Wenn ich es richtig von James verstanden habe, waren sie die Stärksten, aber auch die verdorbensten Personen in ihrer Rasse gewesen, weswegen sie von Vater auserwählt wurden.

Sie sind älter als jeder von meinen Vettern, vermutlich könnte wenn nur Lisa es mit ihnen aufnehmen.“ beruhigte Sandor seinen Freund.

„Tzz… Dann werde ich den Wunsch des Meisters umsetzen.“