Ich bin wiedergeboren und eine Dämonenkönigin oder? Oder?!

Sina schlummert tief und fest mit Sherry im Bett, als auf einmal jemand Krach draußen machte. Die Dämonin gab ihr bestes, es zu ignorieren, aber der Krach wurde immer schlimmer.

„Was bei allen Göttern?!“ stand Sina wütend auf und ging mit ihrem knappen Pyjama nach draußen, dabei ignorierte sie die Schäden im Flur. Sie ging zum zerstörten Essensaal und sah, wie die Männer von Zhin´s Gruppe am Aufräumen waren.

„Was… macht ihr?!“ verlangte Sina sofort zu wissen. Die Männer blickten auf und schauten nicht schlecht, wie Sina vor ihnen stand. Viel nackte Haut, nur ihre Hüfte und Brüste von dem Pyjama bedecken sie.

„Ah… meine Freundin ist auch da.“ meldete sich Zhin und legte eine Hand auf die Schulter der Dämonin. „Nun, wir dachten uns, wenn wir schon so ein Chaos anrichten, sollten wir es auch wieder reparieren oder?“

„Huch?! Beim dunklen Gott, weiß du wie früh es ist? Ich war mitten noch im Tiefschlaf gewesen!“ wurde Sina sauer.

„Deswegen ist es doch gut, dass du nun wach geworden bist oder? Ich bin deiner Freundin Nea irgendwie dankbar, dass sie die meisten… „Beweise“ auf natürliche Weise entsorgt hat, die anderen werden von den Behemoths „zufälligerweise“ unterwegs entsorgt.“ lächelt Zhin und nickte den Jungs zu, dass sie weiter machen sollen.

„Ja, es war eine tolle Abwechslung gewesen und bin froh, dass wir alle erwischt haben. Nur was… macht ihr da?“

„Wie gesagt, wir werden den Saal, Stall und das Haus selber reparieren und verstärken. Ich habe das OK vom Ingo bekommen und ich bin froh, dass du es eben so siehst, gleich mit anzupacken.“

„Warum… sollte ich?! Es wird doch genug Handwerker in der Stadt geben, die es wieder reparieren können!“ empörte Sina sich sofort.

„Erstens… die kosten Gold. Zweitens, die meisten Schäden haben wir verursacht oder? Die Mauer haben die Tiermenschen in Schutt gelegt, deine Nea hat sich im Stall ausgetobt und es grenzt an ein Wunder, dass er noch nicht zusammengekracht ist.

Draußen… hmmm… ich glaube es waren deine komischen Attacken gewesen, weswegen der Hof haufenweise riesige Löcher hat. Die „Grenzmauer“… wenn das überhaupt jemals eine Mauer war, ist auch ein Relikt der Vergangenheit.

Im Flur hat Flai zwar sein Bestes gegeben, aber bei der Menge, die schon im Haus waren, konnte er es leider nicht verhindern, dass die Angreifer mit ihren Waffen angegriffen haben.

Nun stell ich dir die Frage: Eine kleine Hasenfamilie bietet uns ein Platz zum Schlafen an und auf einmal wird deren Zuhause zerstört. Bist du wirklich… so eiskalt und willst nicht mithelfen?

Selbst Nitir und seine Jungs packten mit an. Sie entsorgen die Leichen und besorgen uns richtige stabile Bäume und Steine, damit wir das Haus renovieren können. Wenn du mit deinen Freundinnen mit anpackst, schaffen wir das bis heute Abend.“

„Erm…“ murmelt Sina und wundert sich, wie gut Zhin einem ins Gewissen reden kann. „Dürfen… wir dann noch eben was essen?“

„Aber natürlich. Nur mit einem gefüllten Magen startet man den Tag. Belinda hat das Frühstück in der Küche soweit bereit gestellt. Nur… die Waschanlage ist auch irgendwie kaputt gegangen. Vermutlich hätte jemand nicht so mit den Angreifern in der Luft herumwerfen sollen.“

„Ich habe verstanden…“ murmelt Sina weiter und ging zurück in ihr Zimmer. Sherry war auch schon wach und schaute sie fragend an. „Wir haben Arbeit…“

Einige Zeit später kamen fünf Damen zur Baustelle. Alle trugen irgendwie dasselbe, weswegen Sherry sehr glücklich ist. Highpants die über die Schulter gehalten werden mit dicken Stiefeln und ein lockeres Hemd, nur Nea trug weiterhin ihr Kimono.

„Da sind wir. Was sollen wir tun? Aber lass dir das gleich gesagt sein, wir haben alle keine Ahnung wie man… was repariert oder so!“ warnte Sina direkt.

„Keine Sorge. Wir räumen vorerst allen Schutt und ähnliches weg. Wenn Nitir mit dem Baumaterial wiederkommt, werden die Rollen neu verteilt.“ nickte Zhin. „Punny, schnappt dir die Zwillinge, die sollen die Waschanlage mit dir aufräumen.

Daika, du nimmst die Spinnenfrau und machst den Stall direkt platt. Einen Neuen aufzubauen geht schneller als… die ganzen Löcher zu flicken.

Sherry, du hilfst Flai noch die Reste hier wegzutragen, dann werdet ihr im Haus die Schäden ausbauen, Flai kann das. Du kommst mit, Sina.“

Erstaunt, wie Zhin die Aufräumungsarbeiten einteilt, fügten sich die Damen und folgten den jeweiligen Herren.

Sina stand mit Zhin an der ehemaligen Mauer. „Was sie hier Mauer nennen, war irgendwie ein Witz. Flai hat die Mauer schon komplett entfernt, wir werden was besseres bauen, sollte nochmal so ein beknackter Angriff wie gestern kommen. Du nimmst die Schaufel und gräbst zwischen den weißen Linien, die ich komplett um das Grundstück vorbereitet habe.“

„Bitte?! Ich soll graben?!“ hörte Sina nicht schlecht.

„Ja? Die Erde legst du bewusst auf diese Seite, denn damit werden wir die vielen Löcher im Hof wieder stopfen, die DU gemacht hast.

Es war ja schön anzuschauen, wie du immer deine Schockexplosion in der Menge eingesetzt hast, aber du hast es ein bisschen übertrieben.“ nickte Zhin.

„Nein! Lass mich lieber den Stall oder so zerstören, aber das werde ich nicht machen!“ wehrte Sina sich lauthals.

„Nimm die Schaufel und fang an.“

„Ich bin eine verdammte Dämonenkönigin, solche niedrigen Arbeiten werde ich bestimmt nicht machen!“

„Wie schön für euch, eure Majestät.“ antwortet Zhin sehr sarkastisch. „Nun nimm die Schaufel und fang endlich an!“ zeigte Zhin demonstrativ mit dem Finger auf die liegende Schaufel.

„Wenn die Königin Sina hier so herum zickt, dauern die Arbeiten nur länger. Willst du das wirklich? Sollen wir dich morgen wieder aus dem Bett werfen während du mit Sherry ein Bett gemütlich teilst? Ernsthaft?

Nimm. Die. Schaufel. Und. Fang. An!“

Irgendwie… ging bei Sina was durch ihren Körper und sie hob tatsächlich die Schaufel, dann fing sie an zu graben. „Ich… bin doch die Dämonenkönigin… und fange hier an zu graben?“ murmelt Sina mit sich selber.

„Geht doch!“ nickte Zhin zufrieden und wollte gehen.

„Warte! Was machst du denn eigentlich?“ legte Sina Einspruch.

„Vorbereitungen treffen, wie alles wieder aufgebaut wird? Bevor du anfängst zu diskutieren… Kannst du einen Stall aufbauen? Weißt du wie man eine neue Waschanlage aufbaut? Die Verstärkungen für das Haus, wo sollen die genau angebracht werden? Möchtest… du das übernehmen?“ starrte Zhin die Dämonenkönigin an.

„Nein…“ flüstert Sina und buddelt weiter. Man sah es an ihrem Gesicht an, dass sie schwer am überlegen war, wie Zhin es geschafft hat, sie so in den Griff zu bekommen.

„Wow… solange bin ich mit Sina noch nicht zusammen, aber da hat sie nun ihren Meister gefunden.“ staunte Sherry nicht schlecht.

„Das ist normal bei Zhin. Es gibt nur wenige Personen auf der Welt, die ihm in dieser Situation noch irgendwie widersprechen. Deine Freundin hat es aber tatsächlich ein bisschen übertrieben und mit der Aktion will Zhin, dass sie schnell lernt, nicht mehr so die Umgebung auszublenden.

Noch das bisschen Schutt hier, dann gehen wir im Haus alle Schäden beseitigen. Vermutlich werden die Hasen ihr Gasthaus nicht mehr wiedererkennen, wenn wir es komplett umgebaut haben.“ grinste Flai.

„Woher… habt ihr denn die Erfahrung, wie man was aufbaut? Dachte, dass machen die Zimmermänner und so?“ wundert sich Sherry.

„Och, das liegt daran, dass wir nicht selten in Dungeon´s mal eben ein Haus aufgebaut haben, weil wir uns auch ausruhen müssen. Irgendwann ist es zur Routine geworden und darüber machen wir uns keinen Kopf.

Für die Schäden im Haus habe ich schon das nötige Material sowie die Verbesserungen, dass ein weiterer Angriff es nicht mehr so stark beschädigt. Oh ho ho, deine Freundin will scheinbar Zhin nicht mehr aus den Augen lassen.“

Sherry drehte sich um und tatsächlich. Wenn Sina die Erde zur Seite kippt, wirft sie Zhin immer wieder ein Blick zu.

„Glaube, du musst aufpassen, dass Zhin dir deine Freundin nicht wegnimmt. Für so eine dominante Person ist sie scheinbar gut zu kontrollieren.“ witzelte Flai und ahnte nicht, was er damit ausgelöst hat.

„Dann… muss ich einfach dominanter sein als Zhin.“ kniff Sherry grübelnd ihre Augenbrauen zusammen. Anschließend gingen beiden ins Haus.

Die Zeit verging, jeder ging seiner Arbeiten nach bis die Behemoth´s verschwitzt wiederkamen. „Uff… wieso machen wir das nochmal?“ wundert sich Nitir.

„Weil Zhin uns so zugeredet hat, als wären wir an allem schuld.“ erinnert Zuzan ihn. „Scheinbar hat er selbst die Frauen überredet bekommen… was macht Sina da?“

Die Dämonenkönigin hat bis zur Hälfte alles freigeschaufelt, wie Zhin es verlangt hat. Nun schwitzt sie aus jeder Hautpore, selbst ihr Knochenschwanz gräbt mit.

„Ah… wunderschön das ihr da seid, hatte mir schon leichte Sorgen gemacht.“ kam Zhin ihnen entgegen. „Ihr habt alles, was ich brauche?“

„Ja Mann… die stabilsten Bäume, die es in Batzien gibt, die selbst Magieangriffen nichts anhaben können und Steine, für die man verdammt viel zahlen müsste.“ entwickelte sich eine Zornesader auf der Stirn von Nijus.

„Wunderbar!“ klatschte Zhin in die Hände. „Stellt euch vor, wie beliebt ihr auf einmal werdet, wenn jeder mitbekommt, wie ihr einer armen Hasenfamilie ohne großes Gemurre geholfen habt. Ihr werdet ziemlich schnell beliebt!“

„Hm… da ist schon irgendwas dran.“ grübelt Nijus. „Am Arsch, er hat nur gesagt, was dich schmeicheln könnte.“ dachte Nitir. „Scheinbar… kommt ihr gut voran?“ fragte der Champion dann.

„Das ist richtig. Die meisten Schäden IM Haus hat Flai mit Sherry repariert, nun setzten sie Verbesserungen um.

Der Stall ist komplett abgerissen sowie die Waschanlage und der komplette Schutt von allen Parteien fast entfernt. Die überschüssige Erde tragen die Vampire in die Löcher und machen den Hof wieder begehbar.

Komm, lass uns alle nochmal versammeln, damit ich wieder die Rollen neu verteilen kann. Nun geht es ins Eingemachte.“ erklärte Zhin, der irgendwie… bisher noch nichts angerührt hat.

Alle wurden gerufen und standen im Kreis. Alle starrten Sina an, die mit einer Schaufel sich abstützte und… ziemlich erotisch wirkte. Sherry hatte ein ziemliches Herzklopfen, was die Vampire mitbekamen.

„Soo… unsere „Dämonenkönigin“ Sina hat den Grundstein für eine neue Mauer frei gegraben. Nitir und sie werden mit mir die Mauer mit den speziellen Baumstämmen aufbauen.

Nijus arbeitet mit Daika und Nea den neuen Stall auf, Daika kennt die Pläne und weiß, wie man ihn richtig stabil aufbaut.

Mio, Tio und Punny werden den Essensaal komplett reparieren und eine neue stabile Außenfassade am Haus anbringen mit Zuzan.

Sobald Flai mit Sherry im Haus fertig sind, werden sie dann dem Punny-Team helfen und anschließend eine komplett neue Waschanlage bauen, dass wir nicht mehr warten brauchen, bis jemand fertig ist.

Ingo und Belinda werden noch die restlichen Löcher schließen und eine Überraschung, die ich ihnen aufgetragen habe, aufbauen. Wir haben jetzt bald Mittag und sind gut im Rennen, bisher leistet jeder wirklich Spitzenarbeit.“ hielt Zhin seine Rede.

Sina sagte nichts, denn sie hatte keine Lust auf eine Diskussion einzugehen, wo sie nur verlieren wird. „Wie er… einfach meinen Titel verspottet…“

Alle gingen ihren Aufgaben nach und die Tiermenschen staunten nicht schlecht, wie die Menschen die Baumstämme verarbeiten mit ihren Waffen. Die Stämme wurden auf den Boden gelegt und jedem wurde in mehreren Techniken die Rinde gezielt abgeschält. Dann wurden sie in längere Bretter aufgeschnitten.

Bei Zhin verlief es ein bisschen anders, er beließ alles und entfernte nur die Äste und ähnliches. Dann holte er einen gigantischen Hammer raus. „Während unsere Königin dort drüben weitergräbt, werden wir nun die Mauer einbauen.

Ich halte die Stämme, während du sie mit dem Hammer mit gesamter Kraft in den Boden rammst. Achte bitte darauf, dass du die Stämme nicht dabei kaputt machst, sonst musst du wieder neue holen.“ warnte Zhin den Champion der Behemoth´s.

„Erm… du machst das scheinbar nicht zum ersten Mal oder?“ hakte Nitir nach, der den Hammer ohne Probleme hochhob.

„Hmm nicht so wirklich. Wenn ich mit meinen Freunden was aufbaue, soll es nur für ein paar Tage halten, bevor es zusammenbricht. Was wir hier machen, sollte für die nächsten Jahrzehnte eine stabile Festung… erm… Behausung werden.

Mit der gesammelten Erfahrung bekommen wir das schon hin. Sollten wir mit der Mauer schneller als erwartet bei Sina ankommen, hilft du ihr beim graben. In der Zeit werde ich auf den oberen Enden Spitzen schneiden und von unsere Seite hier gewisse Stabilisierungen anbauen.“ erklärte Zhin, dann machten die „Männer“ sich an die Arbeit.

„Soo… damit hätten wir die Inneneinrichtung in diesem Haus komplett fertig Sherry. Gute Arbeit!“ lobte Flai die Halbelfe.

„Wow… wusste nicht, dass man mit sowenig Arbeit, soviel stabiler die Wände und ähnliches aufbauen kann. Das Wissen werde ich definitiv in mein Zuhause mitnehmen, denn dort geht ja immer mehr oder weniger was kaputt.“ nickte Sherry.

„Den Tipp habe ich auch nur von einem alten Zimmerer bekommen, der Festungen und ähnliches gebaut hat. Sollten wir nochmal angegriffen werden, dann wünsche ich denen viel Glück, die Türen einzutreten. Eher müssten sie mit einem Rammbock kommen, damit sie die Türen überhaupt aufbekommen.

Die Trennwände zwischen den Räumen sind etwas dicker geworden, aber bei dem Angriff von gestern… ist es nicht schlecht, wenn alles insgesamt stabiler wird.“

„Hört sich an, als rechnest du mit weiteren Angriffen?“

„Sherry… das waren gestern über 250 Angreifer gewesen. Dank deiner Freundin und Zhin wissen wir, dass irgendwelche Teilnehmer sie bezahlt haben, uns aus dem Turnier zu beseitigen. Das war ein sehr ernstgemeinter Angriff und wird nicht enden, bis das Turnier stattfindet.“

„Scheinbar hat Zhin… auch seine Talente?“

„Und wie er sie hat. Einmal wurde uns was wichtiges geklaut, da hat Zhin den nächstbesten Dieb gefangen und ihn ein bisschen befragt… Sagen wir einfach, wir haben unser geklautes Objekt wiederbekommen und die Untergrundorganisation gab es hinterher nicht mehr.

Du kannst Gift nehmen, dass Zhin und Daika an der Mauer draußen… gewisse Fallen anbringen werden, sodass die nächsten Angreifer durch das Haupttor kommen müssen.“

„Ihr hättet nicht Lust mal nach Fanfoss zu kommen und unsere Villa so stark aufzubauen oder? Sina kann euch bestimmt großzügig bezahlen.“

„Ah… besser nicht. Sobald unsere anderen Freunde wieder dabei sind, wird nur diskutiert, in welche Richtung wir weiter reisen werden.“ lächelt Flai schüttelnd den Kopf.

„Rein, Erde hoch drücken, zur Seite kippen…“ dieses Mantra wiederholt sich immer wieder im Kopf von Sina. „Wenn ich das meinen Vater erzähle, wird er sich kaputt lachen…“

Auf einmal stand Nitir mit einer Schaufel vor ihr. „Scheinbar waren wir wirklich zu schnell mit dem Aufbau der Mauer. Ich soll dir helfen, den Rest zu graben.“

„Eh… ok?“ schaute Sina nach oben und tatsächlich. Sie hat nicht mitbekommen, wie die beiden Männer so nah zu ihr gekommen sind, dass sie eine Pause einlegen mussten. Zhin verknotet die Stämme irgendwie miteinander, dann schnitt er Spitzen mit einem komischen Schwert in die Stämme.

„Sag… meint Zhin es spöttisch mit der Dämonenkönigin?“ fragte der Champion, nach einer kurzer Zeit.

„Ja…“ log Sina, denn nun bereute sie es, dass sie einen Aufstand gemacht hatte. „Ich bin es nicht gewohnt, dass ich bei solchen Arbeiten mit anpacken muss. Lieber bezahle ich dafür die richtigen Leute.“

„Verstehe… Hat er dir auch weisgemacht, dass du Schuld an allem bist?“

„Nein? Nur was ich angerichtet habe. Er kann ziemlich gut jemanden ins Gewissen reden und… irgendetwas hat er, dem ich nicht… so wirklich widersprechen konnte. Das konnte selbst mein… persönlicher Waffenlehrer nicht.“

„Ja, ich verstehe was du meinst.“ nickte Nitir und grub weiter.

Das Punny- und Flai-Team hatte ihre Aufgabe erledigt und machte sich an die Waschanlage, während die Frauen die Außenwand mit einer bestimmten Farbe anmalen.

Der Stall nahm auch seine Formen an und dank Nea´s Fäden gingen die Arbeiten in vielen Richtungen sehr einfach voran.

Zhin ließ die beiden weiter graben und tauschte mit Daika die Arbeiten, damit die „natürlichen“ Fallen angebracht werden. Der Vorarbeiter war zufrieden mit dem Stall und konnte direkt ohne Schwierigkeiten den Job von Daika übernehmen.

„Was… machst du da genau?“ fragte Sina den Mann verschwitzt. Sie war endlich fertig mit dem Graben und wundert sich, was Daika da tut.

„Ich pflanze bestimmte Samen ein und wenn ich die komplette Seite fertig habe, bekommen sie spezielles Wasser. Das Wasser zwingt sie dazu, schnell bis zur Spitze hoch zuwachsen wie Efeu. Es sieht wie eine normale Pflanze aus mit unterschiedlichen Blüten, aber…

Wer die Blätter anfasst, bekommt einen extremen Juckreiz an den Händen und wird das für die nächsten Wochen nicht mehr los. Warum auch immer sind diese Pflanzen extrem widerstandsfähig gegen vieles.

Sie können nicht so richtig brennen, können aber für eine lange Zeit ohne Wasser und Licht überleben. Es war ein Zufall, dass ich auf diese Pflanzen gekommen bin. Umso schwieriger war es, an die Samen zu kommen, aber von denen habe ich nun ein paar Tonnen.

Wenn die komplette Innenpalisade mit den Pflanzen überzogen ist, mache ich dasselbe auch draußen. Nur werde ich da abwechselnd unterschiedliche Pflanzen einpflanzen, damit sie sogar in der Lage sind, ihre Stacheln durch eine Rüstung durchzubekommen.

Manchmal frage ich mich, wie gefährlich die Natur ist, dass solche Pflanzen existieren. Einige der Blüten schrecken sogar Monster ab, sind aber für Tiermenschen nicht gefährlich.“

„Sag… würdest du mir was davon verkaufen? Ich habe ein bisschen Land mit eine hohe Steinmauer, aber… wirklich geschützt ist das nicht.“ fragte Sina, die sofort ein Interesse bekam. Ein Blinzeln kam aus den Augen von Daika raus und er nickte.

„Lass… uns das später alleine bereden. Das Wasser selber kann ich nicht verkaufen, aber sehr wohl die Samen mit einer Anleitung, was man bei den Pflanzen beachten muss.“

Beide schlugen sich in die Hände und nickten sehr ernst. „Ich freue mich, ein Geschäft mit ihnen zu machen, Herr Daika.“ „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, eure Majestät.“ „Ugh…“

Dann war es endlich soweit. Der Abend kam und alle standen geschlossen vor dem neuen Gasthof.

Am Haus wurde die geschnittene Baumrinde angebracht und braun gestrichen, macht daher einen sehr rustikalen Eindruck. Der Essenssaal wurde komplett mit einer neuen Steinmauer repariert und sogar vergrößert.

Die gesamte Innenstruktur wurde fast ausgewechselt und machte ebenfalls einen sehr rustikalen, stabilen Eindruck. Selbst die Fenster hat Flai mit einer eigenartigen Technik versehen und man konnte sie nicht mehr so einfach zerschlagen.

Die Waschanlage, wo früher mehr oder weniger kleine Kabinen waren mit Sitzmöglichkeiten, wurde generalüberholt und mit der neuesten Technik versehen. Es war fast ein eigenes Zimmer, aber so aufgebaut, dass eine Seite für Männer und die andere Seite für Frauen war.

Damit gibt es keine Wartezeit mehr, Punny hat sogar eine Duschanlage installiert. Um warmes Wasser zu haben, brauchte die Familie einfach nur Holz an der Seite, wo mehrere Kupferrohre sind, an zu brennen und damit wurde es direkt erledigt.

Der Hof wurde komplett von den großen Löcher befreit und der Stall wurde ebenfalls komplett fertig gestellt. Pferde oder größere „Gäste“ können nun ohne Probleme den Stall betreten und sind ziemlich gut gegen Einbrecher oder ähnliches geschützt.

Die Palisaden sind hoch genug, dass man nicht mal eben rüber springen kann und mit wunderschönen grünen Pflanzen, die eher wie Efeu aussehen, überzogen.

Ingo, Belinda und Irma trauten ihren Augen nicht, was die Gäste mit ihrem Zuhause gemacht haben und wussten auch nicht, was sie dazu sagen sollten.

„Ernsthaft… das ist doch eine Festung.“ kommentierte Sina. „Nicht das ich mich beklagen will, aber…“

„Nun… ich habe nie gesagt, dass es schön Aussehen soll oder? Mir geht es immer mehr um die Stabilität und Funktionalität. DIE kann man nun wirklich nicht abstreiten, zumal wir diesmal nicht mit einem Überraschungsangriff rechnen müssen.

Leute, ihr seid heute ein Spitzenteam gewesen. Selbst unsere Königin hier hat mit anfänglichen Murren mit angepackt und das ist das Ergebnis. Nun können wir ohne Probleme Waschen gehen, ohne Probleme Essen und weiteres.

Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass unsere Gastgeber ein sehr stabiles Zuhause für die nächsten Jahrzehnte haben werden. Zusätzlich würde es mich nicht wundern, dass die Gäste nun dieses Gasthaus aufsuchen werden, wenn sie einen so sicheren Schutz um sich wissen.“ lobte Zhin alle Arbeiter.

Keiner sagte was, aber man sah ihnen an, dass sie doch irgendwie Stolz auf ihre Arbeit waren… bis auf Sina, sie war ja nur mit graben und Baumstämme halten beschäftigt.

„Verehrte Gäste… ich kann ihnen nicht genug danken.“ verbeugte sich Ingo mit seiner Familie vor ihnen.

„Keine Ursache, immerhin… hatten wir ja irgendetwas mit der Zerstörung zu tun.“ kratze sich Nitir am Hinterkopf.

„Eine Überraschung haben wir für euch.“ grinste Belinda und Zhin nickte. „Wenn ihr mir folgen würdet?“

Auf der andere Seite des Gasthauses haben die Besitzer eine Art Biergarten aufgebaut mit den Steinen und Bäumen, die übrig geblieben sind und Flai heimlich gebastelt hat.

„Nehmt ruhig alle Platz, diesmal werden wir euch so richtig verwöhnen. Dank des neuen Tores, brauchen wir uns keine Gedanken über… unerwünschte Gäste machen.“ lächelt Belinda voller Stolz.

Dies ließen sich die Arbeiter kein zweites Mal sagen und taten dies, diesmal war sogar Nea dabei. „Ungewohnt… an so einem Bau mitzuarbeiten.“ „Das kannst du aber laut sagen…“ murmelt Sina.

Allen wurden Bierkrüge und ähnliche Getränke hingestellt und wieder neue Essensplatten gereicht, dass jedem der Sabber aus dem Mund fließt.

„Auf unsere Gäste! Guten Appetit!“ rief Belinda glücklich und alle jubeln laut auf.

Es verging einige Zeit, bis Sherry und Sina gemeinsam wieder in ihr Zimmer gehen. „Puh… irgendwie bin ich fix und fertig.“ murmelt Sina. „Bin froh das es keinen Trinkwettbewerb gab.“

Sherry schwieg und als sie im Zimmer waren, schloss sie die Tür hörbar zu, während Sina sich über das umgestellte Bett wundert.

„Sherry?“ drehte Sina sich um, als Sherry sie aggressiv küsste. Dabei drückte die Halbelfe die Dämonenkönigin ins Bett, wo beide darauf fielen.

„Wow… Sherry?“ grinste Sina, aber Sherry hörte mit ihrer Aktion nicht auf. Sie nahm einen Arm von Sina und nahm einen der vorbereiteten Fesseln vom Bettpfosten. Damit knebelt sie Sina am Bett fest.

Sina wusste nicht, was ihre Freundin genau vor hatte, spielte das Spiel erst mal mit. Als beide Arme von Sina „geknebelt“ waren und sie selber auf dem Rücken lag, setzte Sherry sich auf ihren Bauch. Dabei holte sie einen Dolch aus ihrem Inventar, dann zerschnitt sie die dreckigen Arbeitsklamotten von Sina.

„Erm… Sherry?“

„Klappe. Du gehörst mir und das werde ich dir zeigen!“ sagte Sherry das sehr laut und küsste Sina wieder sehr aggressiv.

„Du bist mein!“

„Wow…“