Ich bin wiedergeboren und da Regeln, hier Regeln…?

„Ältester… ich habe versagt…“ murmelt eine sehr stark niedergeschlagene Katzenfrau ihr Versagen über den Übertragungszauber.

„Neria, was ist passiert mein Kind? Du musst mir schon alles berichten.“ tröstet der Stammesälteste die junge Frau.

„Sie wussten… das wir einen weiteren Angriff starten und… haben uns eine Falle gestellt. Nur… ich bin die letzte Überlebende, weil… sie mich als eine Botschaft benutzen…“ murmelt Neria auf den Knien und hielt sich eine Hand am Hals.

„Die Außenseiterin Suki… hat scheinbar tatsächlich… sehr machtvolle Verbündete gefunden. Es tut mir leid, was ich dir und den anderen angetan habe. Die nächste Gruppe werde ich zurückziehen lassen und es den „Ungesehenen“ überlassen.“ schüttelt der alte Katzenmann den Kopf. „Enkelin… dir geht es ja wenigstens gut.“

„Nein… nichts ist gut. Sie haben vor meinen Augen… unsere Clanleute einfach… verfaulen lassen. Diese Frau… ist… ein Monster, sie hat sie bei lebendigem Leibe von den Füßen an verfaulen lassen… Ihre Botschaft war… Finger weg von Suki oder… wir werden alle gejagt werden von ihr und diesen… Vampiren…“ fielen die Tränen wie ein Wasserfall runter.

„Neria. Komm wieder nach Hause, du hast… wieso verdeckst du deinen Hals?“ wundert sich der Stammesälteste und konzentrierte seine Augen.

Die Katzenfrau nahm die Hand runter und man sah zwei kleine Löcher. „Sie… haben mich zu einen… von ihnen gemacht… Der erste Überbringer… wurde bis ans Lebensende verkrüppelt und ich… werde mit der Zeit zu einem Vampir…“

Nun sah man den Schock des Stammesältesten. „Nein… nicht mein Kind…“ stammelt der alte Katzenmann und ließ ein paar Tränen raus. Dann, wie ausgewechselt, gab er seine nächsten Worte mit: „Neria ist bei dem letzten Einsatz gestorben, wir werden für ihre Seele beten.“

„Nein… Opa!“ starrte Neria auf den Übertragungszauber. Sie wusste, dass ihr Großvater ein sehr harter Mann war und auch bei seiner eigenen Familie keine Rücksicht nimmt. „Bitte… hilf mir…“

„Ziehe das Harakiri-Ritual durch, wenn du noch einen Funken Stolz in dir hast.“ schüttelt der Stammesälteste den Kopf und beendet die Übertragung.

Neria hatte es kommen sehen und legte ihren Kopf auf den Boden, dann schrie sie laut ihren Frust raus.

Die Reise ging weiter für die Gruppe von Sina. Sie hat am Abend nur mit knappen Worten erklärt, dass bis auf eine, der Rest den Tod gefunden hat. Dabei beruhigte sie Sherry, dass der Überlebende diesmal nicht verkrüppelt wurde.

„Mama?“ fragte Rubina Suki auf einmal. „Ja?“ schaute die junge Katzendame zu ihre „Tochter“ runter. „Hast du was auf dem Herzen?“

„Kanntest du diese… Leute eigentlich?“ kam die Frage und alle stellten ihre Gespräche ein, denn die Frage stellten sich alle mehr oder weniger, waren aber so höflich es zu unterlassen.

„*seufz* Einige habe ich erkannt, weil ich mit ihnen damals trainiert habe. Damit habe ich aber gerechnet, dass einige den Tod finden werden.“ lächelt Suki traurig.

„Liegt deine Heimat in der Nähe?“

„Nein, sie liegt weit östlich im Lande. Bevor du fragst, aber mein… Clan kennt Techniken, wie man schnell über das Land kommt ohne eine große Pausen zu machen. Ich denke, dass das erste Attentat deswegen so schnell erfolgen konnte, weil schon ein paar von ihnen in der Nähe waren.“

„Hoffentlich kommen nun keine weitere Angriffe mehr. Nicht unbedingt dass ich mir Sorgen mache, dass wir es nicht zurückschlagen könnten, sondern dass dein Clan wirklich jeden in den Tod schickt.“ versuchte Sina ihre Freundin zu trösten.

„Was… hast du mit Neria wirklich gemacht? Sie war meine… Trainingspartnerin gewesen und ich würde sie immer erkennen. Außerdem war sie die einzige Frau unter den Attentätern.“ fragte nun Suki und Sina sah aus, als würde sie sich lieber in die Zunge beißen.

„Da… sie sehr vorlaut war, habe ich mich entschieden, sie am Leben zu lassen… Und ließ sie von Lara beißen.“ schaute Sina in die Augen von Suki.

Alle schnappen außer den Vampiren nach Luft, zumindest die, die die Tragik dahinter verstanden, denn Nea war mehr oder weniger nur am Essen.

„Wow. Da kann ich wirklich froh sein, nicht dein Feind zu sein, wenn du immer so brutal bei deinen Feinden aufräumst.“ nickte Kyllia.

„Mama? Was meint Sina damit? Ich beiße doch auch?“ fragte Rubina verwundert.

„Was… Sina der Frau angetan hat, ist ein bisschen schwerwiegender. Ich verstehe das Konzept der Vampire nur bedingt, aber sie wird sich in einen Vampir verwandeln. Sie wird die Botschaft ihres Versagens übermitteln und… vom Clan ausgeschlossen werden.

Damit hast du dich wirklich selber übertroffen, Lady Sina. Ich akzeptiere, dass… mein Clan getötet wird und… das recht brutal, damit sie lernen, mich in Ruhe zu lassen. Das Gefühl… vom Clan ausgeschlossen zu werden kenne ich nur zu gut.

Entweder Neria… wird sich das Leben nehmen oder sie akzeptiert ihr neues Schicksal.“ war Suki tatsächlich ein bisschen wütend.

Sina sagte nichts und schaute nur stur auf die Straße, aber Sherry wusste sofort, dass ihre Freundin sich wieder selbst verletzt hat. „Ich tue, was getan werden muss. Wenn sie gewillt ist zu Leben, wird sie nach Fanfoss kommen, diese Information wurde ihr mitgeteilt.“

Schweigend ging die Gruppe weiter ihren Weg. „Erm… vielleicht ist es nun ein guter Zeitpunkt ein paar Regeln des Turniers zu erklären.“ meldete sich Melaine.

„Wenn wir bei dem Turnier mitmachen, bekommt jeder Teilnehmer ein „Veto“ und die gesamte Gruppe ein „G-Veto“.

Diese Vetos kann man nur einmalig einsetzen um gewisse Regeln zu entfernen, oder aber auch hinzuzufügen. Auch ist damit möglich, einen bestimmten Gegner aus dem anderen Team gezielt rauszuholen. Zum Beispiel Sina will unbedingt den Mann mit den roten Bart haben, dann ruft sie laut ihren Veto auf und nennt ihren Wunsch.

Dann bekommt Sina diesen Mann auch als Gegner, es sei denn, er setzt sein Veto ein und lehnt es ab, dann wurde das Veto annulliert. Bei der Aktion… haben dann beide Seite ihr Veto verloren, was ein bisschen dumm ist.

Vetos werden erst richtig im Halbfinale eingesetzt, weil man bis dahin die gegnerischen Teams kennt. Erst dann kann man besser mit seinem Veto richtig planen. Was ich sagen will, setzt die Vetos nicht zu früh ein, aber seid auch nicht zu geizig damit.

Wenn man einen „G-Veto“ einsetzt, kann man dies nur mit einem „G-Veto“ kontern, normale Vetos werden ignoriert. Diese werden meist eingesetzt, um bestimmte Regeln im Kampf zu erzwingen wie, dass man gewisse Kämpfer nicht teilnehmen lassen kann.

Wenn ein Team nur aus sechs Kämpfern besteht, ist diese Regel nutzlos, aber wenn wie jetzt die „Monstergruppe“ mit drei Ersatzkämpfern kommt, ist das dann schon etwas fataler.“

„Wow… irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Kämpfe einfacher sind, als die Regeln zu verstehen…“ murmelt Thomddir.

„Nicht unbedingt. Eine Regel gibt es, da müssen die Veranstalter Trommelschläge machen und der Kämpfer darf sich nur nach jedem Trommelschlag bewegen. Man kann aber auch stur warten und die Schläge sammeln, um einen Angriff vorzubereiten.

Die Schiedsrichter sind da sehr genau und greifen sofort ein, wenn jemand die Regeln missachtet. Das kann zum Ausschluss des ganzen Teams führen.“ schüttelt Melaine den Kopf.

„Wir wussten ja alle, dass es nicht unbedingt einfach wird.“ lächelt Sina.

„Wie lange die Anmeldungen dauern, muss ich vor Ort noch fragen, sowie den Termin, wann denn die Kämpfe auch stattfinden. In der Regel war es so, dass ein Tag gekämpft wird, dann ein Tag geruht.“ fügte Melaine noch hinzu.

„Verstehe langsam, warum du uns nach und nach die Regeln und den Rest erklärst, wir hätten dir irgendwann nicht mehr zugehört…“ murmelt Mel.

Dann war es endlich soweit, die Tage vergingen wie nichts und wurden auch nicht mehr mit weiteren nächtlichen Angriffen belästigt. Die Gruppe hat die Stadt Smoothbury erreicht und konnte schon von weitem die riesige Arena sehen.

„Wenn ich es beschreiben müsste, erinnert mich das an ein römisches Kolosseum.“ grübelte Sina und Lara verstand, was sie meint.

„Mich versetzt es immer wieder ins Staunen, wenn ich die Stadt besuche. Diese Arena gehört zu den ältesten Gebäuden auf der Welt und wird eisern von den Tiermenschen gepflegt. Woher sie das Geld haben… will ich nicht so wirklich wissen.“ lächelt Melaine.

Die Stadt selbst schien ebenfalls nicht klein zu sein und überall herrschte freudige Stimmung, die Straßen waren gefüllt mit Tiermenschen und anderen.

„Wie geht es jetzt weiter? Bleiben wir zusammen oder müssen wir uns trennen?“ fragte Kyllia die Reiseleiterin.

„Wir bleiben zusammen und gehen zur der Arena. Dort werden sie schon für die Anmeldung beschildert haben und erst dann werden wir uns in Gruppen einteilen.“ erklärte Melaine und nickte Suki zu.

Gemeinsam gehen sie durch die Straßen… und ihnen wurde dank Nea sofort der Platz frei gemacht. Überall zeigten die Bewohner auf den bunten Haufen, scheinbar haben sie alle keine all zu guten Erfahrungen mit Spinnenfrauen gemacht.

„Wie praktisch. Dann weiß ich ja, wen ich für die nächste Zeit bei der Stadtbesichtigung mitnehme.“ grinste Sina.

Bei der Wanderung durch die Straße ging der Behemoth-Clan parallel von der Arena weg. „Hach, das war ja ein Klacks gewesen uns anzumelden.“ lachte Nitir.

„Ich bin froh, dass Rokea das Ding nicht zerstört hat…“ murmelt Zuzan. „Ehrlich? Sie hat sich doch nur zurückgehalten.“ meinte Nijus.

„Ihr solltet sie nicht unnötig provozieren.“ sagte der Anführer Rokus und war froh, dass seine Tochter sich an seine Anweisung gehalten hat.

Rokea sagte nichts… als sie eine extrem tödliche Präsenz spürte. Sofort schaute sie aufgeregt überall hin, fand aber nicht den Besitzer. Dann war die Präsenz wieder weg.

„Was hast du Rokea?“ fragte Risia, die sofort die Veränderung ihrer Gefährtin bemerkte. „Hier… ist jemand sehr starkes vorbeigelaufen…“ murmelt Rokea.

„Hmm? Habe nichts gemerkt.“ kratze Narya sich an der Wange. „Weil ihr alle zu dumm seid, einen Feind zu bemerken, der über eurer Liga ist.“ antwortet Rokea schroff. „Er… versteckt seine Kraft… und doch habe ich sie bemerkt.“

„Willst du mir sagen, dass jemand hier ist, der sich mit DIR messen kann?“ zweifelt Nitir. „Ich glaube, du suchst nur Aufmerksam… ARGH!“

Rokea packte den Champion der Behemoths an der Kehle und hob ihn hoch. „Ja? Ich suche… was genau? Unterstehe dich mich zu verstehen du Schwächling!“

Rokus packte den Arm von Rokea mit den warnenden Worten: „Lass es oder du fliegst ganz aus der Gruppe und triffst nicht diese… starke Person.“

Beide starrten sich lange in die Augen, während Nitir die Luft langsam knapp wurde, dabei bemühte er sich wirklich, aus dem Griff der Frau zu entkommen. Dann fällt er auf einmal auf die Knie und musste erst mal nach Luft schnappen.

„Entschuldigung Vater, dachte, ich hätte eine Fliege in der Hand gehabt. Dabei war es ja nur unser „Champion“ Nitir.“ betonte Rokea verächtlich das eine Wort, drehte sich um und ging von ihrer Gruppe weg.

„Hrmm…“ schüttelt Rokus traurig den Kopf.