Ich bin wiedergeboren und der Kontinent der Tiermenschen?

Die Reise mit dem Schiff verlief sehr ruhig, jeder gönnte sich seine Ruhe. Sina nutze weiterhin die Chance und trainierte im Wasser, während Lara nun deutlich den Abstand von Kyllia suchte.

„Warum… versteckst du dich vor mir Lara?“ fragte die Dämonin Kyllia sehr unschuldig, als sie Lara wieder in die Ecke gedrängt hat.

„Weil… du mir unheimlich wirst. Ich kann nicht vergessen… wie du… versuchen wolltest… mich zu küssen!“ bekam Lara wieder ein rotes Gesicht.

„Nun… irgendwie mag ich dich ja auch. Komm… willst du es nicht auch wissen, wie es mit einer Frau ist?“

„Ich stehe auf Männer! Ah Sina!“ Kyllia drehte sich um, merkte aber sofort, dass die kleine Göre sie ausgetrickst hat. Denn sie hat es wieder geschafft vor ihr zu flüchten.

„Ach mano…“ ließ Kyllia ihre Flügel hängen. Dummerweise mag sie zwar Lara, aber irgendwie… bekommt sie Lisa nicht aus dem Kopf. „Daran ist bestimmt Sina schuld!“

Lara hat es geschafft, sich im Zimmer mit Mel zu verstecken und schob den Tisch vor die Tür. Mel saß auf dem Bett und wirkte etwas verwundert. „Lara?“

„Mel! Du musst mir helfen!“ nahm Lara beide Hände von der Killerpuppe. „Seit du mich kennst, aber hat sich irgendetwas an mir geändert? Irgendwie rennen mir Frauen hinterher!“

„Nun…“ betrachtet Mel, wie Lara einen Bikini trug. „Du bist ein Vampir, bist wie Sina immer betont, eine exotische Schönheit. Kleiner als die meisten Frauen, aber trotzdem gut gebaute weibliche Proportionen.

Habe gehört, dass viele Personen kleine Personen mögen und… das trifft ja auf dich zu. Rennt Kyllia wieder hinter dir her?“

„Ja verdammt! Beinahe hätte sie mich ja geküsst, aber ich konnte es im letzten Moment noch verhindern!“ ging Lara hin und her.

„Erst im letzten Moment? Scheinbar… öffnet sich ja doch eine weitere Tür bei dir. Denk an Vurdinia, wo du ohne Unterwäsche gelaufen bist und dich im letzten Moment wieder ein gekriegt hast.

Ich habe gehört, dass Frauen… mehr Vorteile mit dem gleichen Geschlecht haben, als Männer, aber keine Ahnung ob das stimmt. Warum… versuchst du es nicht… einmal?“

„Das meinst du jetzt nicht ernst oder? 2000Jahre habe ich nicht an Liebe und ähnliches gedacht, selbst als Heldin… hatte ich keine Zeit dafür. Nun kommt eine Dämonin, die ich früher gejagt habe und… will mich haben?“

„Und? Immerhin kannst du irgendwen haben, bei mir dürfte es sogar ein bisschen schwieriger werden, weißt du? Angeblich soll ich ja einen Verehrer haben, aber bisher ist mir niemand aufgefallen.“

„Immerhin hast du einen Verehrer, aber keine Ahnung wer das sein soll. Hoffentlich kommt Kyllia nicht durch die Tür, sonst sitze ich wirklich fest. Dabei habe ich schon das Gefühl gehabt, dass selbst Zada… irgendwie ein bisschen mehr von mir wollte.“

„Uh… ein Kampf von zwei Frauen, die um die Gunst einer anderen Frau kämpfen? Klingt… irgendwie schon interessant.“ kichert Mel bei der Vorstellung.

„Du bist echt eine große Hilfe. Ich sagte, ich steh auf Männer!“

„Siehst aber nicht aus, als hättest du schon jemanden im Blick. Es sei denn, du suchst nach einem Vampir.“

„Weil ich es auch nicht so eilig habe! AH!“ klopfte jemand an der Tür. „Lara? Bist du da drin?“ hörte man die Stimme von Kyllia. Sofort rannte Lara zum Tisch und drückte dagegen.

„Nein!“ ändert Lara ihre Stimme ein bisschen höher, Mel musste sich konzentrieren, nicht laut loszulachen.

„Komm schon… willst du es nicht wirklich wissen? Ich habe den Eindruck, dass du ein bisschen schüchtern bist.“ flirtet Kyllia.

„NEIN! Hilft mir Mel!“ schrie Lara und drückte mit dem Tisch gegen die Tür. Nun musste Mel wirklich lachen. „Du bist mir eine Freundin!“

„Kyllia? Bei Fuß!“ hörte man die Stimme von Sina. „Wieso mischt du dich jetzt ein?!“ klagte Kyllia sofort.

„Weil du einen Krach machst, dass der Kapitän sich bei mir beschwert hat. Ich war mitten im Training gewesen, als ich auf einmal nach oben gezogen worden bin. Wenn ich dir einen Tipp geben darf, aber so wird das nichts mit Lara.

Du musst schon ein bisschen einfühlsamer an die Sache ran gehen. Lara war über 2000Jahre ein Vampir, ihr wurde die Liebe fast ausgeschlagen bei dem Training. Deine Aktion überfordert sie regelrecht, kein Wunder dass sie das Weite sucht.

Lass dir Zeit und arbeite dich immer langsam voran. Du und Lara habt doch die Zeit, als wozu die Hektik?“ erklärte Sina sachlich. Lara traute ihre Ohren nicht, während Mel vom Bett lachend runter fiel.

„DU VERRÄTERIN!“

Die Reise nahm weiter ihren Lauf, diesmal war es wirklich ruhiger. Kyllia benahm sich wieder, aber man sah es ihr an, dass sie Überlegungen anstellte. Lara dagegen schmollte mit aufgeblasenen Wangen über die Aktion von Sina.

Sherry gab ihr bestes, ebenfalls nicht zu lachen, aber ihre Mundwinkel waren nur am zucken. Mio und Tio verstanden das Theater auch nicht so wirklich und sonnten sich.

Die Chaosbestie kam aus dem Meer raus mit einer weiteren Beute, diesmal war es ein Fisch mit mehreren Fangarmen.

„Ich kann mich nicht beklagen, aber wieso greifen mich diese Viecher immer an?“ kam Sina nass zu den Damen, während die Matrosen das Monster auseinander nahmen für das nächste Essen.

„Nun… im Grunde bist du ein Köder, der mit einem Seil verbunden bist. Gesamtbetrachtens könnte man es auch als „angeln“ nennen.“ wiegelt Sherry mit ihrem Kopf, aber schwebte auf der siebten Wolke.

„Hmm… so habe ich es nicht betrachtet. Ich kann langsam ein bisschen agiler im Wasser reagieren und wenn ich richtig kämpfen muss, kann ich nur auf meine stärksten Fähigkeiten zurückgreifen.

Magie funktioniert nicht und die Kräfte meiner inneren Bestie funktionieren auch nur bedingt. Wieso schaust du mich jetzt so an Sherry?“ wundert sich Sina. „Nun… deine innere Bestie?“

„Meine kleine unschuldige Sherry… wo ist das liebe Mädchen von damals? Nun habe ich eine Frau an meiner Seite, die nicht genug von mir haben kann.“ überdramatisiert Sina das ein bisschen.

„Ich würde es dir gerne sagen, aber… das geht keinen was an, was wir im Bett machen.“ lächelt Sherry mit einer Warnung in den Augen, das Thema zu vertiefen.

„Und Lara schmollt noch immer?“ schüttelt Sina grinsend den Kopf und schaute sich die Vampirin an. „Hmpf!“

„Ach komm, Mel hat sich köstlich amüsiert und du hast nun deine Ruhe… vorerst zumindest. Du solltest dir wirklich einmal einen Ruck geben.“ kichert Sina.

„Wieso… will jeder jetzt von mir, dass ich mit einer Frau zusammenkomme?“ wehrte sich Lara wieder. „Ich stehe auf Männer und fertig!“

„Wie du meinst.“

Die Reise kam dann letztendlich doch zu einem Ende, als die Hafenstadt Kildrift gesichtet wurde. Rodolf teilte das seinen Kunden mit und ließ das Schiff darauf zulaufen.

„Puh, irgendwie verging die Schiffsreise ziemlich schnell, gefühlt zumindest.“ meinte Neia. „Glaube, dass Mel und Nea ziemlich glücklich sein werden, wenn sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spüren.“

„Sag Sherry, als meine persönliche Kleidungsberaterin, aber gibt es eine Möglichkeit, eine Rüstung oder ähnliches zu machen, die einen im Wasser wärmt? Es ist unten verdammt kalt auf Dauer, ähnlich wie der Luft.“ fragte Sina.

„Hmm… ich bin mir nicht sicher. Gegen die Hitze hast du die Drachenrüstung, für Luft die Woll-Kleidung. Das Problem ist, nur wir selber produzieren die Wärme, aber wenn man die ganze Zeit im Wasser ist, dass die Wärme wegnimmt?“ grübelte Sherry.

„Sie müsste etwas tragen, dass Wasser abweist.“ schlug einer der Matrosen vor. „Es gibt gewisse Monster wie die ekelhaften Sahagins, an denen das Wasser abprallt. Dummerweise dürfte die Beschaffung solcher Materialien ziemlich schwierig werden.“

„Echt? Vielen Dank für den Tipp! Das müssten wir mit Brandrulim beredet, ob wir an das Zeug herankommen oder du dich selber auf die Jagd begeben musst.“ bedankte Sherry sich sofort und der Matrose nickte.

„Immerhin etwas, denn Brandrulim hatte jetzt nicht so die Ahnung gehabt. Vielleicht weiß der Rüstungsmeister mehr, der kommen soll, aber wenigsten ein Anfang.“ freute sich Sina ebenfalls.

Es vergingen mehrere Stunden und es wurde dunkel, aber etwas… ging sofort durch die Hafenstadt. Suki verließ das Schiff und sofort zeigte jeder auf sie, als wäre sie etwas schlimmes.

„Wie… können sie alle von dir wissen? Die Geschichte vielleicht, aber jeder erkennt sofort, wer du bist?“ wundert sich Sherry.

„Das liegt daran, dass ihr Clan ziemlich berüchtigt ist für seine Traditionen. Wenn der Behemoth-Clan die stärksten Tiermenschen sind, dann ist ihr Clan der mit den tödlichsten Tiermenschen.“ erklärte Melaine.

„Des weiteren gibt es viele Katzenmenschen, aber nur Suki´s Fell an den Ohren, Haaren und Schwanz da haben eine einzigartige Farbe. Die letzte, die diese Farbe hatte, war ihre Mutter.“

„Es geht mir ein bisschen auf die Nerven, aber damit dürfte mein… Clan Bescheid wissen, dass ich Batzien betreten habe.“ seufzte Suki.

„Sollen sie doch, pflastern wir den Weg mit Leichen.“ meinte Lara lächelnd, der Vampir in ihr ging wohl mit ihr durch. „Das wollte ich schon immer einmal gesagt haben.“

„Wie das Blut der Tiermenschen schmeckt?“ „Das von Elfen ist süß, während das von Zwergen etwas… dicker ist.“ murmeln die Zwillingsvampire unter sich.

„Ihr hattet Zwerge als Spender gehabt?“ fragte Thomddir sofort und die Zwillinge nickten. „War ein sehr eigenartiger Zwerg, meinte er müsste eine Wette einlösen.“ „Uns war es egal, aber nach dem wir gesättigt waren… waren wir irgendwie… betrunken?“

„Wann ist das denn passiert?“ hakte Sina nach, denn das bereute sie nun wirklich, dass sie die Szene nicht mitbekommen hat.

„Erm… als du mit Suki alleine warst.“ „Lara wollte nicht, sie nahm immer das Blut von Frauen.“ berichten die Zwillinge. Nun starrte jeder Lara an. „Was?! Blut ist eine ganz andere Geschichte!“

„Hooo?“ wirkte Kyllia sehr neugierig, selbst Sina zweifelt immer mehr an dieser „Ich mag nur Männer!“-Geschichte.

„Meine Damen… lasst uns hier eine Übernachtung suchen, dann wird Melaine uns morgen führen.“ klatschte Christoper und machte auf sich aufmerksam.

„Ein guter Plan. Captain Rodolf, ich bedanke mich vom Herzen, dass sie uns erlaubt haben, mit ihrem Schiff zu reisen.“ verbeugte Sina sich vor dem großen Wolfsmann.

„Keine Ursache, für meine Schwester tue ich gerne den Gefallen und dank euch haben wir Monster gegessen, die selbst ich nicht bezahlen könnte, weil sie eine Delikatesse sind.“ grinste Rodolf und wird von Melaine zum Abschied umarmt. „Und wehe du gewinnst das Turnier nicht, habe da mehrere Wetten am Laufen, hörst du?“

„Urgh… musste das jetzt sein?“ verzog Melaine ihr Gesicht und der Wolf bellte glücklich.

„Achja… Willkommen in Batzien, die Heimat der Tiermenschen.“