Ich bin wiedergeboren und das gemeinsame Essen?

„Ich finde es toll, dass du heute bei uns bleibst!“ rief Alwin fröhlich beim Essen. „Die Freude ist auch auf meiner Seite. Wollen wir alle wieder gemeinsam schlafen?“ lächelt Sina.

„Erm… wie meinst du das?“ fragte der König, der ein dickes Steak schneidet, sich aber irgendwie schwer tut.

„Nun… Ralph wird sich wohl das Bett mit Themba und Amy teilen, also bleibt für mich nur Alwin übrig. Irgendwie vermisse ich die Zeiten, wie wir gemeinsam alle draußen geschlafen haben.“ grinst Sina.

Amy, Themba sowie Ralph spuckten gleichzeitig ihr Essen aus, denn sie mussten dabei heftig husten. Dabei wurden ihre Gesichter sehr rot.

„Ich glaube nicht, dass Ralph in das Zimmer von meiner Tochter kommt.“ lächelt der König, aber sein Auge sprach eine andere Sprache.

„Glaubst du nicht, dass du dich langsam mit dem Gedanken abfinden solltest, dass deine Tochter älter wird? Willst du nicht irgendwann deine eigenen Enkelkinder sehen oder so? Was hätte deine Frau denn gesagt, wenn die Situation gekommen wäre?“ genoss Sina die Situation.

Simon und Friedrich hielten sich bereit, jederzeit den König abzufangen, scheinbar konnte er sich aber zurückhalten.

„Sina… du bist nicht die Mutter von Themba oder?“ argumentierte der König.

„Nein, aber scheinbar ist ja kein anderer gewillt, dir die Augen zu öffnen. Karl… so schwer es sich auch anfühlt, aber die Kinder werden immer älter und älter. Du bist nicht Gott, der die Zeit anhalten kann.

Wie war es mit dir gewesen? Musstest du auch Kämpfe gegen den Vater deiner Frau ausfechten? War irgendwann nicht der Zeitpunkt gekommen, dass er seine Tochter dir anvertraut hat? Ich glaube, Ralph hat mehr als genug bewiesen, dass er deine Tochter beschützen kann.“

„Erm… Sina?“ wollte Ralph was einwenden, doch der König sowie Sina starrten ihn einmal mit tödlichen Augen an, sodass er zum Schweigen gebracht wurde.

„Sina… gegen deinen Argumenten habe ich nichts entgegenzusetzen, aber…“

„Was aber?! Leg mal einfach deinen Königstitel beiseite und sitze als Vater da. Was willst du für deine Kinder? Das sie glücklich sind, das wollen alle Eltern. Deine Tochter wächst nun zu einer richtigen Frau heran und liebt jemanden, der sie immer wieder mit ihrem Bruder beschützt hat.

Du Knalltüte hast Ralph lang genug beobachtet um zu wissen, dass Ralph jederzeit immer vor deiner Tochter stand. Egal vor welcher Gefahr, er war immer der Erste gewesen, der sich schützend vor deine Kinder stellte.

Hier… „Illusion: Abenteuer mit Kinder“.“ Alle schauten erstaunt auf das Bild, was Sina zauberte und sahen die Momente, wo sich Ralph immer vor Themba und Alwin stellte. Sei es in der Mine bei den Orks und beim Verlassen der Mine. Auch im Kampf gegen die eigene Armee stand Ralph immer so, dass er seine Freunde beschützt hat.

„Erm… was für einen Zauber benutzt da Lady Sina?“ flüstert Miyu leise, aber die anderen Helden schütteln nur die Köpfe.

Sina schnippte mit dem Finger und die Illusion verschwand wieder: „Also Karl, wäre ich die Mutter von Themba, würde ich dir so was von auf die Füße treten, dass du die nächsten Jahre nicht mehr stehen kannst. Einen besseren Mann kann man sich doch für seine Tochter nicht wünschen.“ lächelt Sina sehr boshaft.

Der König musste Eier aus Stahl haben, denn scheinbar war sein Beschützerinstinkt höher als die Angst, egal wer Sina in Wirklichkeit ist.

„Wenn… Ralph mich in einem Schwertduell besiegt, kann er meine Tochter haben.“ kam der König zu einem Entschluss, wo Sina die Augen unweigerlich rollen musste.

„Ok, das muss ja nicht heute oder morgen sein. Nun liegt der Rest bei dir Ralph, ich wünsche dir viel Glück dabei.“ zwinkert Sina nun Ralph zu.

„Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du mir damit einen Gefallen getan hast.“ murmelt Ralph mit einer monologen Stimme. Themba dagegen hatte einen richtig roten Kopf bekommen, über das was Sina getan hat.

„Sag mal lieber danke zu deiner großen Schwester. Du hast es ja wenigstens einfacher, bei meinen Vater dürfte es tödlicher sein, weil Sherry gegen ihn kämpfen müsste… Meine Einschätzung wäre jetzt, dass meine Geliebte zu… hmm 100% sterben wird.

Früher hätte ich ja gesagt, dass mein Vater stärker ist als ich, aber mittlerweile mit den ganzen Veränderungen, die ich durchgemacht habe? Ich bin mir unsicher, bleibe aber weiterhin bei der Aussage, dass er stärker ist als ich.“ kratzte die Schwanzspitze an der Stirn von Sina, während sie das nächste Stück Essen zu sich nahm.

„Und dein Vater ist wer?“ fragte Amy ganz unverfroren. Sina schaute ihr in die Augen und grinste auf einmal boshaft.

„Ein gemeiner Mistkerl, der seine… eigene Tochter foltern ließ, bis sie die perfekte Kämpferin geworden ist. Vielleicht bin ich ja deswegen so eigenartig mit meinen Entscheidungen?“ zuckte Sina kurz mit den Schultern.

„Und das… sollen wir ihnen glauben?“ zweifelt Davino bei der Erklärung. „Ihr könnt glauben was ihr wollt. Ich habe nicht ohne Grund die Fähigkeit „Bizarre Gedanken“, eine Steigerung von „Groteske Gedanken“.

… Was mir einfällt, aber ihr seid vermutlich nicht die einzigen beschworenen Helden auf der Welt.“ grinste Sina. Erstaunt schauen alle Sina an, die aber gelangweiligt das letzte Stück Fleisch aufisst.

„Das… soll wer sein? Wir vier hier haben uns nur bei der Göttin gesehen, andere Personen habe ich nicht bemerkt.“ zweifelt Matthieu.

„Ich bezweifele, dass der Heldentyrann Devin mit euch beschworen wurde. Auf meiner Suche nach Informationen bin ich auf diesen Helden gestoßen und… wenn man etwas böse beschreiben will, trifft das auf ihn ziemlich gut zu.

Ich habe keine Lust in die Details zu gehen, aber er hat Frauen massenweise geschändet, Widersacher ohne zu zögern getötet, seine Liste ist ziemlich lang gewesen, bevor er verschwunden ist.

Dummerweise heißt es in dieser Welt nicht unbedingt, wer verschwindet, der ist auch tot. Ich rechne fest damit, dass er in einen Vampir verwandelt worden ist. Solltet ihr ihm also „zufällig“ über den Weg laufen, tut euch den Gefallen und tötet ihn direkt.“ schob Sina den Teller beiseite und flüstert dem Butler ihre nächsten Wünsche ins Ohr.

„Von ihm habe ich gehört, aber… wenn er lebt…“ murmelt Simon. „Dann sollten wir wirklich ein bisschen die Augen aufhalten.“

„Erm… dann ist es wahr, was Lady Sina da eben gesagt hat?“ hakte Amy nach und Friedrich nickte: „Das stimmt. Vor der Heldin Lara war das der beschworene Held Devin. Der Titel Heldentyrann ist fast schon schmeichelhaft, zu den Taten, die er gemacht hat. Wenn Devin noch die Kräfte eines Vampirs hätte…“

„Bei meinen Glück werde ich den Spinner schon finden und notfalls frage ich die anderen Clanführer der Vampire, weil ich selber auch einer bin.“ bekam Sina mehrere Äpfel serviert.

„Erm… habe ich das richtig verstanden, aber… du bist ein Clanführer der Vampire?“ fragte Prinzessin Themba vorsichtig nach, die lange still gewesen war bei der Diskussion über ihre Zukunft mit Ralph.

„Das ist richtig. Da war ich mit meinen Freunden am Essen, schellten auf einmal dutzende Vampire vor meiner Tür und sagten, dass ich ihr Clanführer geworden bin. Ist zwar schon ein bisschen her, aber was soll´s.

Dadurch habe ich die anderen Vampirkönige kennengelernt und bis auf einen… naja eher drei, wenn man die zwei Idioten mitzählt. Egal, hmmm machen wir es kurz, aber vielleicht werden die Vampire nun ein bisschen aktiver in der Gesellschaft und akzeptieren auch die Regeln.

Übrigens, wenn mir was passieren sollte, werden alle meine Vampire die Angreifer jagen, ob ich es will oder nicht. Die fackeln nicht lange ihre Waffen zu ziehen.“ schaute Sina grinsend zu den Helden, während sie mit der Klauenhand den Apfel schält.

Die Helden haben verstanden, was Lady Sina ihnen damit sagen wollte: „Geht gegen mich vor und ihr habt viele starke Monster am Hals.“ Alle wurden bei der Vorstellung sehr blass.

„Ich verstehe… Kein Wunder, dass in Fanfoss so viele Vampire leben, wenn du ihr Clanführer bist. Was mich gerade ein bisschen interessiert, aber welche Pläne hast du eigentlich?“ merkte der König den Stimmungswandel bei den Helden und wechselt das Thema.

„Ich werde mit meinem gesamtem Freundeskreis an dem tausendjährigen Turnier der Tiermenschen teilnehmen. Uh… ich bin gespannt, wie die SSS-Abenteurer sich machen, nachdem die Flaschen alle gemeinsam gegen Kyllia verloren haben.“

„Eh… warte. Diese Monster in Menschengestalten haben alle gegen Kyllia verloren?“ hakte Amy wieder nach, die sich das nicht vorstellen konnte.

„So ziemlich. Aber nachdem ich Kyllia eine Liebesfaust verpasst habe, wurde sie sehr artig. Dummerweise musste ich diese Flaschen wieder aufbauen, denn so brauche ich mich mit ihnen nicht anzumelden.“ schlug die Schwanzspitze auf der Schulter von Sina, bis sie entnervt den Apfel in die Luft wirft und er in viele Stücken geschnitten wird. Anschließend spießte Knochi die Stücke auf und Sina zog sie dann vom Schwanz wieder ab.

„Bevor ihr auf den Gedanken kommt, mitzumachen. Vergesst es, ihr konntet ja nicht mal Sherry oder Mio was anhaben, da werden nur solche Kaliber teilnehmen. Vampire, mit hoher Wahrscheinlichkeit versteckte Dämonen und andere Kämpfer, die sich mit meinen Freunden messen können.

Ihr Schwächlinge werdet euch nur wehtun beziehungsweise überhaupt nicht zur Teilnahme angenommen, wenn ich das Aufnahmesystem der Tiermenschen richtig verstanden habe.“ lächelt Sina sehr fies zu ihnen.

„Warum… hackt ihr so sehr auf uns herum?“ verlangte Matthieu auf einmal zu wissen, denn man konnte die Feindseligkeit nicht überhören.

„Da war die eine Sache im Flur. Vermutlich stand irgendetwas im Brief, was mir nicht gefällt, sonst hättet ihr diese Aktion nicht gemacht. Das schöne ist ja, Miyu weiß, wie es enden wird.“ lächelt Sina sehr ehrlich. Die Männer waren erstaunt, wie viele unterschiedliche Arten von Lächeln Sina zeigen konnte.

„Du würdest uns wirklich vor den Augen des Königs töten?!“ bekam Miyu die Courage, sich zu wehren, als sie unter dem Tisch etwas merkte. Wenige Zentimeter vor ihrem Bauch war die Schwanzspitze von Knochi wo noch ein Stück Apfel dran hing.

„Aber nein, wo denkst du hin? Ich habe vielleicht den Titel „Menschenschlächter“, das macht mich immer noch nicht zu einer eiskalten Mörderin, wisst ihr? Außerdem brauchen wir euch doch, um den bösen Dämonenkönig mit seiner Armee zu besiegen.“ biss Sina in den neuen Apfel.

Davino und Amy sahen dasselbe, was vor Miyu schwebte und starrten Lady Sina an. „Sina? Möchtest du uns vielleicht was sagen?“ mischte sich der König ein.

„Nein? Ich dachte, weil die vier Kinder mich sowieso als ihren Bösewicht sehen, spiele ich das Spielchen mit. Sonst wäre das Leben doch langweilig oder?“ war der Apfel wieder aufgegessen und sie nahm den nächsten Apfel.

„Erm… wie viele Äpfel isst du eigentlich noch? Bekommst du keine Magenschmerzen?“ fragte Ralph vorsichtig.

„Irgendwie… habe ich Hunger nach Äpfeln entwickelt. Mit meiner rechter Hand schäle ich sie und mit der Schwanzspitze… wird er klein geschnitten.“ zeigte Sina es demonstrativ allen.

„Ich danke für die Einladung eure Majestät, ich werde mich zurückziehen.“ stand Amy auf einmal auf und die anderen Helden taten dasselbe. Nur Weg von Lady Sina war ihr Gedanke.

„Aww… ich hätte mich gerne weiter mit euch unterhalten.“ heuchelt Sina den flüchtenden Jugendlichen zu.

„Sina… musste das sein?“ war der König entnervt. Simon und Friedrich wussten zwar nicht, worum es ging, aber sehr wohl dass ihr Freund das wusste.

„Ich hatte meinen Spaß gehabt. Haben die eigentlich schon Menschen getötet?“ ließ Sina über Knochi dem jungen Prinzen Alwin ein paar Apfelstücke bringen, die er fröhlich abnahm.

„Nein, die Banditen sind irgendwie… in letzter Zeit sehr rar geworden. Ich weiß worauf sich eure Frage bezieht, denn Dämonen sind keine Monster. Sie verhalten sich wie welche, aber sind immer noch humanoid genug, dass… man sie nicht mal so eben töten könnte.“ meinte Simon.

„Oh ho ho, da bin ich ja gespannt, wie sie das Problem lösen wollen.“ kichert Sina. „Nun gut, wo darf ich heute schlafen?“