Ich bin wiedergeboren und arbeite die ToDo-Liste ab?

„Ich habe gestern mit meinen Vater gesprochen und irgendwie… konnte er mich wieder aufbauen. Ich weiß nur eines, wenn ich einen von den Göttern treffe, bekommt dieser einen Fausthieb in die Fresse. Geschenk hin oder her, aber auf diese „äußerlichen“ Veränderung kann ich gut verzichten.“ teilte Sina allen mit und schälte mit ihren Klauen einen Apfel.

„Aha… Vater… hat dich getröstet? Scheinbar hat er dich wirklich sehr doll lieb.“ sah man die leichte Wut an Kyllia.

„Kyllia… ich habe nicht mit ihm gesprochen, damit ich mich bei ihm ausweinen kann… Sondern das wir eine Lösung finden mussten, wie wir das Problem mit unseren Titeln ebnen können ohne das ein Volksaufstand ausbricht. Es war dein Hase, der mir ebenfalls Trost gespendet hat.

Vater… wusste bei mir sehr genau, welche Knöpfe er drücken musste. Aber du kannst damit rechnen, dass ich ihm meine Meinung noch ins Gesicht sagen werde.“ schnitt Sina nun ihren Apfel mit den Klauen, Knochi wirkte etwas… traurig.

„Wenn du meinst? Wirst du deine Liste abarbeiten oder wieder mit uns rennen?“ wirkte Kyllia etwas bockig.

„Ich werde die ToDo-Liste abarbeiten und muss… meine neuen Fähigkeiten testen, bevor ich sie zum Einsatz bringe. Das wären die Macht des Schattens und neuerdings nun auch Macht der Erde.

Vielleicht sollte jemand anderes Glacia den Todesschlag verpassen, denn ich habe keine Lust, dass mir irgendwelche Tentakeln wachsen.

Bevor ich vergesse, nun trägt jeder ein Armband mehr. Scheinbar lauft ihr mit diesen Dingern herum, als würdet ihr deren Gewicht nicht merken.“

„ALSO DOCH!“ brüllte Thomddir auf. „Ich wundere mich die ganze Zeit darüber, dass wir irgendwie… stärker werden, aber die Armbänder fühlten sich immer gleich an! Du machst die Dinger im geheimen immer schwerer oder?!“

„Wie kommst du denn auf diese Idee?“ lächelt Sina. „Gehört alles zum Sportprogramm. Wie gesagt, wehe einer schaut auf seinen Status, dann werde ich böse und auch enttäuscht. Das was wir machen, läuft genauso, wie ich es mir vorstelle… mit einigen Einmischungen, aber das Ergebnis habe ich bei meinen alten Freunden gesehen.“

„Ihr habt die Königin gehört. Jeder holt sich eines aus dem Keller, dann wollen wir einen neuen Rekord aufstellen, nach Saifa und zurück!“ klatschte Kyllia. Alle stöhnten, aber taten wie geheißen.

„Woher hast du eigentlich so viele dieser Armbänder?“ wunderte sich Lara, als einige schon in die Villa gingen.

„Genug um eine Burg einstürzen zu lassen. Mein Vater hielt sich nicht zurück, meine Wünsche umzusetzen.“ schnitt Sina mit Knochi den Apfel nun in kleine Stücke, damit er auch seine Aufmerksamkeit bekommt.

Die Gruppe ging wieder ihren Weg, nun saß Sina im Wohnzimmer und hielt einen der Kompasse mit der Anleitung.

„Also… Kompass umdrehen… Name des Ortes eingeben… Heim… Knopf lange bestätigen, bis es aufleuchtet… gespeichert. Irgendwie… kommt mir das Ding ein bisschen zu Fortgeschritten vor. Soo… Vorderseite… am kleinen Rädchen drehen… Ah! Heim ist drin! Wunderbar!“ freute sich Sina.

„Sie werden vermutlich ebenso verreisen. Soll ich ihnen eine Mahlzeit vorbereiten?“ fragte Edwin, der Vampirbutler.

„Hmm… nein danke. Heute bleibe ich in der Stadt, wenn dann morgen. Hätte nichts dagegen, wenn es süßlich schmeckt. Kann auch kalt bleiben.“ grübelte Sina kurz und der Butler nickte.

„So Knochi, du wirst dich heute brav benehmen und keinen angreifen oder so!“ kam der Hinweis noch zum Knochenschwanz. Die Dämonin trug nach langer Zeit wieder ein Kimono, denn damit möchte sie am Turnier teilnehmen.

Dabei will sie herausfinden, wie hinderlich es für ihren Schwanz sein wird sowie dem neuen Arm. Sherry hat die Probleme schon relativ früh behoben, indem sie ein Loch in dem unteren Rückenbereich schnitt und einen kleinen dehnbaren Metallring eingearbeitet hat. Sina muss zwar aufpassen, dass die Schwanzspitze ihn nicht aufschneidet, aber es klappte einwandfrei.

Dank der großen Ärmel bei den Kimonos brauchte sie sich über ihren rechten Arm keine Gedanken machen. Das zählte aber nicht für die anderen Hemden, weswegen Sherry sie da wieder abgemessen hat mit dem Kommentar: „Es ist zwar eine Haut, aber es fühlt sich an wie eine vertrocknete Lederrüstung.“

„Ene mene muh… wen besuche ich zuerst…“ schwebte Sina in der Luft über der Stadt und suchte ihr neues Ziel aus… und stürzte auf das Gildenhaus zu. Als sie eintrat wird Sina herzlich gegrüßt, aber jeder drehte sofort seinen Kopf wieder zu ihr um, als sie den schwarzen Knochenschwanz sahen.

„Guten Morgen Sina, wie geht es dir?“ fragte Prashi sofort, als die Dämonin ihre Rezeption aufsuchte.

„Viel besser. Auf einiges kann ich verzichten und ähnliches, aber das Schicksal drängt sich ja förmlich in mich rein. Ich will morgen die Hauptstadt aufsuchen, gibt es irgendwelche SSS-Aufträge mit vielen Monstern oder so? Ich muss einige Fähigkeiten ausprobieren.“ nickte Sina freundlich.

„Ja, es gibt da ein paar. Nur wenn du alleine unterwegs bist, findest du sie denn auch? Meine mich erinnern zu können, dass… Orientierung nicht gerade deine stärkste Fähigkeit ist.“ hatte Prashi ihre Bedenken.

„Hrm… Ich könnte zwar in das Land der Toten reisen, aber da hat Suki schon aufgeräumt. Ok… dann muss ich es anders irgendwie testen. Wie läuft es so ohne Tio und Mio?“

„Interessanterweise… sind einige Abenteurer sehr traurig, dass sie beurlaubt worden sind. Wenn wir ehrlich sind, die Zwillinge mit Nea haben fast jeden Tag nur für Chaos gesorgt. Einige ziehen die Ruhe vor, aber… ich sehe es den Abenteurer an, dass sie sie vermissen.“ schmunzelt Prashi.

„Ok? Ma Shi ist vermutlich in seinem Büro?“ kam die Frage und ihre Freundin nickte zur Bestätigung. Sina machte sich auf den Weg und klopfte an die Tür, bis ein leises „Herein“ kam. Die Tür wird geöffnet und man sah Ma Shi an seinem Bürotisch mit vielen Dokumenten sitzen.

„Oh Lady Sina? Scheinbar hast du… einen Schwanz?“ musste der Gildenmeister mehrmals mit seinen Augen blinzeln.

„Hat Prashi ihnen nichts gesagt?“ wunderte sich Sina und schloss die Tür. „Darf ich vorstellen? Das ist Knochi. Der Knochenschwanz ist mir gewachsen, nachdem ich die verbannte Götterbestie Siremmic getötet habe.“ Dabei machte Knochi wieder sein „V“-Zeichen.

„Verstehe…“ aber Ma Shi sah überhaupt nicht aus, als hätte er verstanden. Sina ahnte das und gab Ma Shi eine sehr kurze Version ihrer Geschichte, dabei nahm sie Platz.

„Hm… Damit hast du Exos Pläne für den Anfang gestört, doch beunruhigt mich, dass wir von ihm nichts hören. Meistens ist das die Ruhe vor dem Sturm. Wie kommt ihr denn mit euren neuen Veränderungen zurecht?“ saß Ma Shi nun gegenüber von Sina, während beide Schach spielen.

„Muss ich leider so wie es ist, akzeptieren. Aber irgendwie komme ich mit meinem Knochenschwanz ziemlich gut zurecht.“ schob Knochi eine Figur auf dem Schachbrett.

„Das sehe ich… und euer Arm? Auf den ersten Blick wirkt er wie eine Rüstung, aber wenn man genauer hinschaut, kann man eure Ringe irgendwie noch erkennen.“ hob Ma Shi eine Augenbraue hoch.

„Auf das ich gerne verzichten würde. Die Macht und Kugel hätte ich angenommen, aber nicht das Aussehen. Wer von dieser Faust getroffen wird… dürfte den Schlag nicht überleben, zumindest das ist meine Meinung. Sag, kennt ihr die Geschichte der Gildenmeister und ähnliches?“

„Nein. Es gab einige berühmte, aber… ich konzentriere mich lieber auf die Gegenwart. Warum?“ schob Ma Shi eine Figur, der dem König von Sina Ärger bereiten könnte. Knochi schob wieder eine weitere Figur, während Sina einen Inventarring aus ihrem Inventar rausholte.

„Gildemeisterin Emanuel hatte sehr viele Fähigkeiten besessen. Unter anderem hat sie die Emu-Brillen entwickelt, wo man die Vor und Nachteile eines Berufes sehen kann. Diese Technik wurde scheinbar in all der Zeit nicht weiter verfolgt, so hat sie mir diese Brillen vermacht sowie eine Bauanleitung.“ holt Sina die Gegenstände aus dem Inventar raus.

Ma Shi riss erstaunt seine Augenbrauen hoch und begutachtete die Brillen. Sina gab dem Gildenmeister eine Anweisung, wie man sie benutzte. Scheinbar hat Emanuel nicht wenige Brillen hergestellt, sodass Sina eine für sich behält sowie eine normale Identifikationsbrille.

„Mit diesem Bauplan? Glaube, dass verstehen nur die Techniker, die diese Brillen bauen, sind wir in der Lage, jedem Gildenhaus mehrere dieser Brillen zur Verfügung zu stellen. Aber wir sollten vorsichtig damit sein, denn damit könnte das Gleichgewicht sich ein bisschen ändern.

Wenn dubiose Organisationen an sie ran kommen… wer weiß, welche Auswirkungen es auf die Gesellschaft allgemein hat.“ warnte Sina, die sich wieder Gedanken gemacht hat.

„Glaube… wir sollten sie mit einer bestimmten Verzauberung versehen. Sobald sie das Gebäude verlassen oder ähnliches, explodieren sie. Lady Sina… seit ihr wieder da seit… verändert sich so vieles.

Einiges… beruhte auf Gewalt, aber anderes hatte die Veränderung bitter nötig gehabt. Diese zwingt ihr uns alle auf.

Ich möchte mich nicht darüber beschweren, denn endlich bewegen wir uns alle Vorwärts, nur… habe ich den Eindruck, dass die Veränderungen ein bisschen zu schnell vonstatten gehen. Hoffentlich passiert nicht irgendetwas ungeahntes. Schach!“

„Schachmatt! Entschuldigung, aber diesen Zug habe ich kommen sehen. Nun, was soll ich dazu sagen? Schauen sie mich an. Eins war ich eine schöne Frau, nun habe ich Flügel, einen Knochenschwanz und dieses Klaue mit all den Tätowierungen.“

„Ihr seid doch immer noch eine schöne Frau? Seid ihr schon so ignorant geworden, dass ihr die neidvollen Blicken der anderen Frauen nicht mehr merkt, während die Männer von euch nicht genug haben können?“ schmunzelt Ma Shi.

„Erm… danke…“ bekam Sina rote Wangen, während ihr Schwanz freudig hin und her wedelte. „Habt ihr in letzter Zeit irgendetwas von Winda oder Glacia gehört?“

„Winda nein, aber Glacia hat vor kurzem wieder mehrere Schiffe zerstört. Scheinbar ist die Ruhepause mit diesem Monster vorbei.“ nickte Ma Shi.

„Warum ist Winda überhaupt ein Auftrag? Glacia verstehe ich, aber Winda? Selbst meine Kontakte, die nun wirklich sehr lange leben, können von einer Hand abzählen, wie oft er gesichtet worden ist.“ kam eine sehr interessante Frage von Sina.

„Wenn… ich mich nicht irre, ist Winda der Grund für die Monsterpopulation auf der Welt. Doch bin ich mir nicht so sicher, inwiefern es was ausmacht, wenn man es tötet. Denn wir haben das System, dass es ja irgendwie alle im Gleichgewicht hält.

Ich bin ehrlich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass EIN Monster für die gesamte Population auf der gesamten Welt zuständig ist. Vielleicht sollte ich darüber ein bisschen recherchieren, wie der Auftrag zu Stande gekommen ist und woher man die Informationen hat.“ war der Gildenmeister nun sehr ernst.

„Hmm… wir wissen sowieso nicht so wirklich, welche Aufgabe welche Götterbestie wirklich hat. Ich danke euch für die Informationen und das Spiel, werde euch dann mit den Brillen allein lassen.“ stand Sina auf.

„Ich muss mich bei euch bedanken.“ stand Ma Shi ebenfalls auf. „Ich bin gespannt, wie sehr die Abenteurer ihre Berufe ändern werden.“ Beide verabschieden sich und Sina suchte Prashi noch auf.

„Wirst du uns eigentlich auf dem Turnier begleiten Prashi?“

„Würde ich gerne, aber… wenn ich ehrlich bin, würde ich mir nur unendliche Sorgen machen, was mit Louis passieren wird. Außerdem muss doch jemand auf das Gildenhaus aufpassen.“ lächelte Prashi ein bisschen traurig.

„Verstehe. Dann werde ich mir alles genau anschauen und es dir über die Illusion zeigen.“ nickte Sina und Knochi. Prashi hob nur ihre Augenbrauen hoch, dass der Knochenschwanz fast alles nachmacht, wie Sina.

„Wohin wirst du jetzt gehen?“

„Die Schmiede aufsuchen.“