Ich bin wiedergeboren und die merkwürdigen Gespräche?

Die Trainingsgruppe kehrte am Abend in Fanfoss zurück. Sherry war es erlaubt gewesen, ihre vielen neuen Lichtzauber auszutesten und bekam neidvolle Blicke von ihrer Meisterin.

„Sherry… vermutlich weißt du es schon, aber einige von diesen Zaubern… würden normalerweise deine Lebenszeit verkürzen. Ironischerweise bist du aber eine ewige Jugendliche, so kannst du mit diesen Zaubern nur so um dich werfen.

Ich würde dir trotzdem raten, dies mit Vorsicht zu genießen. Es gibt einige Zauber, die nicht die Lebenszeit verkürzen, sondern einen Teil deiner Seele entziehen. Bei Lichtmagie wüsste ich es jetzt nicht, aber auf Dunkelheit, Leere und Chaos trifft das schon eher zu.

Vielleicht sollten wir langsam überlegen, ob du nicht auch „Teleportation“ lernst. Ich habe mich mit diesem Zauber zurückgehalten, weil Teleportation nicht ein einfacher Zauber ist, sondern es hängt auch sehr viel davon ab, wie du die Umgebung einschätzen kannst.“ rannte Neia neben Sherry.

„Das kann ich wenn nur nach dem Training lernen beziehungsweise eher nach dem Turnier.“ lehnte Sherry die Idee nicht ab.

„Wie fühlt es sich eigentlich an, zu wissen, dass man jemand ist, immer wieder geboren zu werden?“ fragte Lara auf einmal von der Seite.

„Ehrlich? Ich weiß es nicht, nur hat es mich richtig glücklich gemacht, dass einer meiner Vorfahren sich um Sina gekümmert hat.“ lächelt Sherry.

„Wir Dämonen glauben an die Wiedergeburt, aber ein so krasser Fall wie es bei dir der Fall ist, habe ich noch nicht gehört.“ meinte Kyllia. „Wer versteht auch die Götter oder deren System.“

„Sag Tio, wie lange haben wir eigentlich nicht mehr in der Gilde gearbeitet?“ „Müssten jetzt schon einige Monate gewesen sein.“ murmeln die Zwillingsvampire. Ma Shi musste auf einmal niesen, ansonsten genoss er seine Ruhe in der Abenteuergilde.

Als sie die Monstervilla sahen, fiel allen sofort was auf. Irgendwer wirft was hoch und ein schwarzer Dolch zerstörte es in der Luft. „Huch? Diese Form kenne ich doch?“ staunte Falko, der die schärfsten Augen hatte.

Um Zeit zu sparen machten Christopher und Louis eine Räuberleiter… wo Christopher direkt von der Mauer runter fiel, als ein scharfes „Etwas“ fast seinen Kopf erwischte.

„War das Christopher?“ rief Sina. Sie hat mit Edwin gemeinsam ihren Schwanz geübt, als etwas hinter Mauer hoch lungerte. Der Befehl an Knochi war, es so nah wie möglich anzugreifen, aber nicht zu verletzten.

Christopher schwört sich eines: Nie wieder über die Schutzmauer der Monstervilla zu schauen. „Alles in Ordnung?“ fragte Mel ihn.

„Nein… und eigentlich sollte ich es gewöhnt sein durch meine Erfahrung mit Dungeons und ihren Fallen. Sina ist und bleibt immer noch die tödlichste Falle von allen.“ murmelte Christoper und war sehr glücklich, dass Mel ihn angesprochen hat.

„Was schaust du auch über die Mauer?“ rief Sina von der Mauer runter. Alle drehten ihre Köpfe nach oben und sahen Sina auf der Mauer stehen. „Sie steht ja dafür da, dass Neugierige… NICHT darüber schauen.“ wirbelt der Knochenschwanz hin und her.

„Huch? Dein Schwanz ist ja voller Leben?“ merkte Sherry sofort an und Sina nickte. „Darf ich vorstellen? Knochi.“ stellte Sina ihren Schwanz vor und die Schwanzspitze wedelte hin und her, als würde sie winken.

„Du… hast deinem Schwanz einen Namen gegeben?“ stellte Kyllia eine sehr berechtige Frage und machte ein Gesicht, als würde sie den Geisteszustand ihrer Schwester langsam infrage stellen.

„Ja. Ich habe nun herausgefunden, wie man mit ihm umgehen muss. Das erkläre ich aber beim Abendessen. Knochi, schnappt dir Mel und Sherry um die Bäuche.“ kam der Befehl von Sina und bevor alle reagieren konnte, hat der Schwanz sich schon die beiden Frauen geschnappt.

„Wir gehen jetzt gemeinsam baden. Edwin du kümmerst dich wieder um den Rest.“ sprang Sina von der Mauer und sie zog zwei weinende Frauen mit sich.

„Hm… Sina geht es wirklich merklich besser.“ „Jep, das ist ein sehr gutes Zeichen.“ nickten die Zwillingsvampire.

„Nichts das ich was dagegen habe, aber wenn Sina wieder die Alte wird, dauert es nicht lange… bis das nächste Chaos kommt.“ murmelt Melaine.

„Nun, sie hat auch nicht mehr wirklich einen Grund zur Trauer oder? Jemand ist aus der Vergangenheit hier, vor allem wenn es die eigene Geliebte ist.“ nahm Suki Sina in Schutz.

„Nur was hat sie mit Mel vor?“ schaute Rubina in die Gruppe. „Vermutlich… soll Mel was für Sina übersetzen.“ rät Lara und war der Wahrheit damit sehr nahe…

Mel und Sherry waren mit Sina nackt im Badezimmer und wuschen sich. Sina versucht vieles mit ihrem Schwanz zu machen und… es sah sehr eigenartig aus.

„Das dein „Knochi“ uns einfach so tragen konnte?“ murmelt Sherry leise ihre Frage. „Vermutlich zieht er es von meinen Attributen ab, also zumindest Stärke und Schnelligkeit.

Bevor ihr euch wundert, aber mein Schwanz funktioniert irgendwie komplett anders. Ich fühle nichts über meinen Schwanz, aber umgekehrt reagiert er auf meine Gefühle. Knochi muss ich immer Befehle geben, dann macht er es auch.

Warum… auch immer, aber irgendwie lernt Knochi durch meine Befehle, was selbst ich ein bisschen gruselig finde. Ich meine… er ist ein Teil von mir oder? Habe es durch Zufall heute herausbekommen und machte dann einige Experimente mit dem Schwanz.

Je… komplizierter seine Arbeit gemacht werden soll, desto genauer muss mein Befehl sein. Das Schöne ist, es geht sogar über meine Gedanken.

Doch wie ich ihn im Kampf einsetzen soll, da bin ich mir noch nicht so sicher. Die Schwanzspitze kann alles zerschneiden. Stein, Eisen und ähnliches Objekte, die Edwin in die Luft geworfen hat. Ich rechne fest damit, dass mein Schwanz keine sehr hohe Stabilität hat, das man ihn mal eben abschneiden könnte.

Aber ich bin guter Dinge. Ihr merkt ja selber, dass es mir langsam wieder besser geht. Hoffentlich… hat es nichts mit meiner Fähigkeit „Bizarre Gedanken“ zu tun, aber… die letzte Nachricht von Sakura… hat mich sehr glücklich gemacht.“ erklärte Sina und schaute wie ein verliebtes Mädchen dann am Ende weg.

„Und… mich habt ihr mitgenommen, damit ich euer Tattoo auf dem Hintern.. entziffern darf?“ murmelt Mel nun.

„Woran hast du das erkannt?“ grinste Sina. „Aber Scherz beiseite, das mit dem Tattoo stimmt, aber ich wollte gerne auch von dir Wissen, ob meine Aura sich verändert hat? Chaosbestie und Dämonenkönigin sind… schon sehr gravierende Änderungen.“

„Eure Aura ist komplett anders geworden. Da hatte sie sich schon bei der Götterbestie-Geschichte geändert, aber nun ist sie wieder anders.

Als Dämonin hattet ihr eine sehr dunkle bluttriefende Aura besessen, die wurde dann zu einem leuchtenden rot. Doch nun ist sie komplett grün-wirbelnd mit vielen Zacken, als könntet ihr damit auch jemanden verletzten.“ erklärte Mel.

„Oh? Komischerweise kann ich das mit meinen Augen nicht sehen, wenn ich mich im Spiegel anschaue.“ hielt Sina ihren Kopf schräg, damit Knochi mit der Seife ihren Hals schrubben konnte.

„Sina… du machst mich mit deinem Schwanz bekloppt!“ nörgelt Sherry, er macht sie komplett nervös, was ihre Freundin mit der scharfen Schwanzspitze alles machte.

„Lass mich! Es sieht zwar so einfach und lustig aus, aber ich muss genau auf meine Befehle achten!“ wehrte Sina sich.

„Lustig? Ich kann es mir nicht vorstellen, mit einem Dolch am Hals zu schrubben…“ bekam Sherry ein Schaudern, als Sina es auf der anderen Halsseite ebenso macht.

„Hat Sina nicht schon… verrücktere Sachen gemacht Sherry? Ach ja, da warst du ja nicht dabei gewesen.“ wollte Mel was sagen, bis ihr einfiel, wo Sherry an diesem Tag war.

„Eh… was weißt du, was ich nicht weiß?“ lächelt Sherry auf einmal sehr freundlich, nun bekam Mel ein Schaudern. Selbst Sina wirkte neugierig.

„Nun… an dem Tag wo du Nea mitgebracht hast, ist Sina immer vom Dach der Villa in den Pool gesprungen, um ihre Flügel zu trainieren. Dabei trug sie den sehr knappen Bikini, den du ihr geschneidert hast.“

„Ah, daran erinnere mich. Puh, wie die Zeit vergeht.“ nickte Sina und die Schwanzspitze ebenso, dann schrubbte der Schwanz nun den Rücken von Sina.

„Irgendwie… warte ich echt nur darauf, dass dir eines Tages ein Fehler mit deiner Schwanzspitze passiert und du dich selber aufspießt.“ sagte Sherry es mit einem sehr neutralen Gesichtsausdruck.

„Ist schon heute passiert. Hätte mich beinahe selber halbiert, weil Knochi sich zwar um meinen Bauch gewickelt hat, aber seine Stacheln hier nach innen gerichtet waren. Du ahnst nicht, wie schnell Edwin aus der Villa gerannt kam, als ich wie am Spieß geschrien habe.“ schmunzelte Sina bei ihrer Erinnerung.

„Nur damit es klar ist, aber „Knochi“ bleibt vom Bett fern ok? Der bleibt brav auf dem Boden, wenn du wirklich etwas für ihn… ihr was tun willst, besorge dir ein großes Kissen.“ kam die Warnung ihrer Freundin.

„Sherry? Bist du etwa… eifersüchtig?“ grinste Sina ihre Freundin an. „Nein, aber siehst du mich mit Nirwana schlafen oder so? Ich möchte einfach nicht, dass irgendwelche scharfen Gegenstände oder sonstiges im unserem Bett liegt, könnte mal hinderlich sein.“ wurde Sherry am Ende rot.

„Oh? Wieso bist du jetzt auf einmal schüchtern? Das habe ich vor ein paar Tagen in der Schule noch anders in Erinnerung.“ grinste Sina nun spitzbübisch. „Halt die Klappe und Mel hat nie von diesem Gespräch gehört!“

„Frage mich… ob ich auch jemanden lieben kann?“ wunderte sich Mel. Sina und Sherry schauten sich in den Augen, scheinbar hat Mel noch nicht mitbekommen, dass sie schon einen Verehrer hat.

„Wie… soll denn dein Traummann so sein?“ fragte Sina unschuldig.

„Keine Ahnung. Im alten Leben war ich auch mehr auf mich selber fixiert gewesen. Mit diesem Körper dürfte es ziemlich schwierig werden, jemanden zu finden, der mich so akzeptiert, wie ich bin.“ wiegelte Mel mit ihren Kopf hin und her.

„Oh, vielleicht solltest du einfach ein bisschen die Augen weiter öffnen, dann wirst du feststellen, das du den einen oder anderen Verehrer schon hast.“ kommentierte Sina trocken.

„Ich habe Verehrer? Wer soll das denn sein?“ drehte Mel sich zu Sina um, aber die schüttelt nur ihren Kopf, die Schwanzspitze übrigens auch.

„Wie gesagt, du musst schon die Augen öffnen. Anderes Thema jetzt, wenn du nun mein Tattoo anschauen könntest?“ stand Sina nun auf und Knochi kippte einen Eimer Wasser über ihren Rücken, damit die Seife weg ist.

„Interessanter Hintern.“ kommentierte Mel und bekam sofort einen Todesblick von Sherry. „Sherry… jeder von uns weiß, dass du Augen für Sina hast und umgekehrt. Außerdem waren es doch deine Worte, dass wir sie anschauen dürfen, aber besitzen tust du sie oder?“

„Entschuldigung… manchmal geht meine Eifersucht mit mir durch…“ murmelt Sherry von sich hin.

„Warte auf den Tag, das du den Ersten umbringst vor Eifersucht. Uhh… da wird aber viel Blut fließen. Kann mich nicht erinnern, dass Rose so eifersüchtig war.“ grübelte Sina laut und die Schwanzspitze kratze an der Stirn.

„Du kannst mich auch mal!“

„Denke… ich habe genug gesehen. Soll ich es euch jetzt sagen oder beim Essen?“ lenkte Mel vom Thema ab.

„Ah sag das schon mal jetzt, damit ich nicht so schockiert beim Essen bin.“ war Sina nun sehr ernst, selbst Sherry wurde ruhig.

Dies ist die Geschichte von Siremmic dem fressenden Schatten.

Erschaffen um dem Körper einen Schatten zu geben.

Rebelliert gegen die Götter.

Geflüchtet vor dem Krieg.

Doch dann holte ihn die verdiente Strafe durch die Chaosbestie.

Die Chaosbestie in Form einer Frau und Teufels,

wird die Welt in ein Chaos stürzen,

mit den Mächten des Schattens.

„Eh… irgendwie war bei den anderen Tätowierungen mehr Informationen hinterlassen worden. Aber interessant zu wissen, warum er nicht versiegelt wurde, wenn er ein Feigling war.

Mich stört eher, was mit der verdienten Strafe gemeint ist. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass die Göttin mich und meine Freunde in der Vergangenheit im Auge behalten hat. Sakura bekam die Vision zu mir, dann der Dungeon mit den nötigen Belohnungen.

Dann später bekam ich selber sogar eine Vision, wobei ich bis jetzt nicht weiß, wem ich das zu verdanken habe, aber wahrscheinlich der Göttin. Liebe Göttin, wenn du mich eh stalkst, können wir nicht irgendwie… ins Gespräch kommen?“ sagte Sina es zur Decke.

„Nun verliert Sina wirklich jeden Bezug zur Realität.“ murmelt Sherry und Mel nickte zustimmend.

Sina starrte ein paar Minuten die Decke an, auf irgendein Zeichen, aber nichts. Die Schwanzspitze tippte sie an der Schulter und dann seufzte die Dämonin. „Schade, hätte ja klappen können.“

„Das Eigenleben deines Schwanzes… finde ich gruseliger…“ flüstert Sherry.