Ich bin wiedergeboren und wir sind alle gleich?

Die Gruppe wird von einem Ritter in die Burg geführt. „Frage mich, wo diese Burg sein soll. Meine… klein ist sie ja nicht Sakura.“ merkte Lilith an.

„Erm… keine Ahnung wie viele du schon besucht hast, aber…“ wollte die Heldin was sagen, aber ihr Eid verhinderte direkt wichtige Hinweise.

„Schon gut, das können wir klären, wenn wir unter uns sind. Wer wird denn eigentlich alles noch bei dem König sein?“ kam die Frage.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit General Burns. Er leitet alle Armeen von Alliancia und entwickelt die Strategien. Meister Markus meinte mal, dass er aber auch kämpferisch einiges auf dem Kasten hat, seine Worte zumindest.“ berichtet Sakura.

„Ist er denn ein guter General?“ fragte Lilith und der Führer schnappte empört nach Luft, als er die Frage hörte.

„Das kann ich nicht beurteilen, denn an einer richtigen Schlacht habe ich bisher mit den anderen nicht teilgenommen. Wir hatten einige kleine Gefechte mit den Dämonen gehabt, aber eine richtige Schlacht?“ kam die Antwort.

„Verstehe, dann lasse ich mich einfach überraschen.“ grinste Lilith und ärgert den Führer, der ihr immer wieder Blicke zuwarf.

„Musst du eigentlich alle Personen provozieren, die dir über den Weg kommen?“ merkte Leena an, der es aufgefallen ist, was die Dämonin wieder angestellt hat.

„Das ist meine Art, wer damit nicht zurecht kommt, muss damit leben.“ zuckte Lilith mit der Schulter. Endlich hielt der Führer vor einer großen Tür und öffnete sie.

Drinnen lag ein roter Teppich, wo an beiden Seiten mehrere Ritter standen, der zum Thron führte. Die Gefährten gingen rein und Lilith nahm die Personen auf dem Thron und daneben in Augenschein.

Der König trug einen Vollbart, der schon die ersten Graustiche hatte, dabei trug er eine offensichtliche Krone auf dem Kopf sowie fürstliche Kleidung. Aber was Lilith mehr fesselte waren seine blauen Augen, die sehr aufmerksam und neugierig wirkten.

Daneben stand vermutlich General Burns, ein großer glatzköpfiger Mann mit dem vermutlich längsten hängenden Schnurrbart der Welt. Seine Rüstung war einfach gehalten, aber Lilith würde darauf tippen, dass sie mehr kann als es den Anschein hat, dabei trug er an der Seite ein sehr großes Breitschwert.

Die beiden anderen fetten Männer, die aussehen wie gefiederte Pfaue ignorierte die Dämonin, irgendwelche Speichellecker, die wird es immer geben.

„Eure Majestät, ich kündige die Heldin und ihre Gefährten an.“ sagte der Führer dies salutierend vor dem König. Sofort knieten Sakura und die anderen wie es die Etikette verlangte…

„Wieso kniet die Frau nicht vor dem König, wie es verlangt wird?“ fragte einer der fetten Männer, dabei zeigt er anklagend auf Lilith. Erstaunt drehten die Freunde von Lilith ihre Köpfe nach ihr und sahen, wie sie immer noch da stand und ihre Arme verschränkt hatte.

„Warum sollte ich? Er ist nicht mein König, noch hat er meinen Respekt verdient. Höchstens mein Mitleid, dass er das Pech hatte in die Königsfamilie rein geboren zu werden um die Entscheidungen über ein Reich zu fällen.“ kam die Antwort von Lilith.

Sofort herrschte eine eiskalte Stimmung im Thronsaal, die Ritter legten ihre Hände auf die Waffen, um jederzeit einzuschreiten.

„Wie… wie könnt ihr es wagen?!“ zeterte der fette Sprecher, während der König erstaunt bei der Aussage von Lilith seine Augenbrauen hochhob, der General dagegen drückte sie beide zusammen.

„Wer ist eigentlich die fette Qualle da drüben? Macht hier einen Aufstand, als wäre er wichtig.“ ignorierte Lilith den Adeligen, der sofort einen roten Kopf bekam.

Sakura musste sich zurückhalten, nicht zu kichern und versuchte ernst zu bleiben, aber man hat es an ihrem Gesicht gesehen, dass es für sie eine Wohltat war. „Das sind Baron Dru und Baron Uras, die königlichen Berater.“

„Bitte? In was sollen sie ihn denn beraten, Ernährung? Dann haben sie ihre Aufgabe aber gründlich vergeigt oder sie essen dem König das Essen weg, so dürr wie er aussieht.“ ätze Sina.

„Pffff.“ nun konnte Sakura sich nicht zurückhalten, aber auch General Burns schien nun mit seinen Gesichtsmuskeln zu kämpfen, denn seine Mundwinkel zucken immer nach oben. Lilith könnte schwören, dass selbst der König für einen kurzen Moment über den Kommentar seine Mundwinkel hochzog.

„WIE KANN EINE BÜRGERLICHE ES WAGEN, UNS ADELIGE SO DERMAßEN ZU BELEIDIGEN!“ schrie nun der andere fette Mann Baron Uras. „Wir beraten den König über alle wichtige Bereiche im Reich sowie im Krieg gegen die Dämonen!“

„Huch? Ihr? Habt ihr fetten Schweine… Entschuldigung, aber selbst Schweine sind intelligenter als ihr den Eindruck macht. Habt ihr jemals in eurem Leben eine Waffe gehalten?“ giftete Lilith weiter, ihre Freunde haben längst die Sprache verloren. Noch niemals hat jemand in ihrer Nähe so sehr gegen Adelige ihre Meinung gesagt, wie Lilith es momentan macht.

„Aber natürlich! Jeder Adelige ist ein ausgebildeter Ritter!“ bekam Baron Dru einige Zornesadern auf dem Gesicht.

„Wow und auch mal jemanden getötet? Damit meine ich auch, eigenhändig zu töten ohne das andere Ritter das Monster soweit geschwächt haben, damit ihr den Todesstoß verpasst habt.“ hob Lilith misstrauisch eine Augenbraue hoch.

Die beiden Barone wollten was sagen, aber dann fiel ihnen ein, wie Lilith den Satz formuliert hat und wurden spontan schweigsam.

„Ihr widert mich so dermaßen an. Wie könnt ihr Berater des Königs sein, nach welcher Leistung wurdet ihr denn befördert? MIR tut jeder Soldat, Ritter oder Wache, selbst die Wächter hier im Thronsaal schon leid, dass sie auf euch Vollpfosten hören müssen.

Wie viele Männer sind durch eure Beratungen in den Tod gestürzt hm?! Ein Krieg gegen die Dämonen ist kein Kinderspiel, es ist ein verdammter Ernst! Selbst diese Menschen haben ein Leben und ihr verschwendet es vermutlich nur als menschliche Ressourcen!“ schrie Lilith die Adeligen an.

Aber mit der Aussage hat sie nicht nur die Adeligen getroffen, sondern sogar alle Wachen. Die Wachen waren sich alle unsicher, einerseits wollen sie wegen der Respektlosigkeit gegenüber dem König eingreifen, aber anderseits haben sie nun einen unheimlichen Respekt vor Lilith bekommen, was ihre Meinung über sie war.

„WER SEID IHR DENN SCHON?“ schrie Baron Uras zurück, zumindest verteidigt er seinen Stolz scheinbar.

„Wer ich bin? Lilith, eine Dämonenjägerin. Mehr Dämonen und andere Monster getötet, als alle hier im Raum zusammen. Die vier können meine kämpferische Leistung definitiv bestätigen.“ hob Lilith ihr Kinn arrogant hoch.

„Nie gehört, dann seid ihr nichts anderes als eine einfache Bürgerliche!“ zog Baron Dru die Luft durch die Nase.

„Habe gehört, dass der Adel die höchste Auszeichnung für Dummheit ist und ihr seid das Paradebeispiel. Sag… wo ist der eigentliche Unterschied zwischen dem Bürger und dem Adel hmm?“ ging Lilith langsamen Schrittes auf die Barone zu, sie hat wieder alle mit ihrem Charme gefesselt.

„Für eure Beleidigungen alleine werdet ihr in den Kerker gesteckt, dafür werde ich sorgen! Aber auf eure Frage zurückzukommen, aber wir sind auserwählte Menschen der Göttin, die das einfache Volk in die richtige Richtung lenkt.“ erklärte Baron Uras, wo nun selbst der König seinen Kopf zu ihnen drehen musste.

„Die Göttin würde einen Regenbogen aus ihrem Mund kotzen bei so einer Antwort, ihr übertrefft echt die Dämlichkeit der Menschheit.“ verzog Lilith angewidert ihr Gesicht. „Scheinbar habe ich euch Fettsäcke mit meiner Frage überfordert. Welche Farbe hat euer Blut?“ dabei kam Lilith ihnen immer näher.

„Huch?! Was ist das denn für eine Frage? Was hat es damit zu tun, dass wir wichtige Männer sind?“ reagierte Baron Dru erstaunt.

„Meine Frage war, welche Farbe euer Blut hat?“ ignorierte Lilith den Einwurf. „Scheinbar seid ihr damit ebenso überfordert, lass mich euch helfen.“ und die Dämonin brach beiden Baronen gleichzeitig die Nase, wo sofort ihr Blut rausgeschossen kam.

Beide schrien laut auf, der König sowie der General die bisher schweigsam dem Streit zugeschaut haben, reagierten erstaunt über die Gewalttat. Selbst ihre Freunde trauten ihren Augen nicht. Die Wachen greifen immer noch nicht zu ihren Waffen, aber scheinbar genossen es einige, was Lilith den fetten Männern antat.

„MÄNNER! WIR WERDEN ANGE.. ARRGGHHHH.“ wollte Baron Uras schreien, aber Lilith schmierte ihren Handschuh über seine blutende Nase rüber und hielt ihn vor seine Augen.

„Welche Farbe hat dein Blut? Denn wenn du das nicht beantworten kannst, sollte der König wirklich dringend seine Berater austauschen und in der Zeit werde ich euch töten, alleine für die all gestorbenen Männer!“ drohte Lilith.

Beide Barone reagierten ängstlich über die Drohung, vor allem, weil jeder sie anstarrte, wartend was zwischen ihnen und der Frau noch passieren wird.

„R… rot du brutales Miststück!“ beleidigte Baron Dru Lilith, die lauthals lachen musste. Sie schmierte das Blut von ihrem Handschuh an dem Wanst von Baron Uras, der angewidert von ihr Abstand nahm.

„Ich habe schon schönere Komplimente gehört.“ nahm Lilith einige Schritte Abstand von den Baronen und zog ihren rechten Handschuh aus, zum Vorschein kam ihr tätowierter Arm, der die Aufmerksamkeit aller erregte.

„Wow… sie hat ja schöne Muster darauf.“ flüstert Sakura, die versuchte einen Sinn hinter dem Tattoo zu erkennen.

„Auf dem linken Arm hat sie ebenso ein Tattoo, eins mit feuerroten Farben.“ berichtet Rose leise, denn sie hatte die Ehre gehabt, Lilith nackt zu sehen. „Aber die Murmel in der linken Hand hat euch ja auch nicht wirklich interessiert oder?“

„Habe ehrlich gesagt nicht wirklich darauf geachtet. Gesehen schon, aber ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt.“ flüstert Leena ebenso. „Was… macht Lilith nun?“

Die Dämonin hat ihr Schwert Lazarus raus geholt, nun dachte jeder, dass die Frau die Barone töten will… aber sie machte was komplett anderes. Sie schnitt sich in die rechte Hand und drücke ihr Blut aus der Wunde raus, dann hielt sie ihre blutverschmierte Hand vor die Barone. „Welche Farbe hat mein Blut?“

Die Barone schauten sich gegenseitig an, als Baron Uras die Antwort lieferte: „Es… es ist rot.“ während Baron Dru nickte, beide hielten weiterhin ihre gebrochene Nase.

„Sakura, du bist ein Mensch aus der anderen Welt. Welche Farbe hat dein Blut?“ kam nun die Frage von Lilith. Diese hat verstanden, was Lilith mit der Aktion vorhat und stand auf, dann schnitt sie sich mit ihrem Schwert ebenso in die Handfläche.

Die Heldin hielt ihre blutverschmierte Hand sehr offensichtlich, jeder konnte erkennen, welche Farbe sie hatte. „Selbst mein Blut ist rot, obwohl ich aus einer anderen Welt stamme.“

Ungefragt stand Axel auf und machte diese Tat auch: „Auch mein Blut ist rot, trotz das ich nur ein einfacher Mensch bin!“ hielt seine Hand sehr offen. Scheinbar war der Akt, den Lilith machte sehr ansteckend, denn Rose und Leena standen ebenso auf und nahmen ein einfaches Messer.

Beide verzogen kurz ihr Gesicht über die Schmerzen, dann öffneten sie ihre verletzten Hände. „Mein Blut ist auch rot!“ „Komisch… auch mein Blut ist rot.“

„Oi, der Glatzkopf. Ihr habt bestimmt eure Kämpfe hinter euch, welche Farbe hat euer Blut?“ fragte Lilith respektlos den General, aber der war längst am Grinsen.

„Lady Lilith, ich brauche mich nicht zu verletzen, ich weiß sehr genau, dass ich ebenso rotes Blut in meinen Körper habe.“

„Wunderbar, dann kommt die interessanteste Frage. Eure Majestät, vermutlich kennt ihr eure Blutfarbe ebenso oder?“ starrte Lilith nun den König an. Sie dachte, er würde ebenso eine Antwort wie der General liefern, aber es kommt komplett anders.

Dieser stand auf und holte einen Dolch aus seine Weste und schnitt sich in die Hand. Sofort zog jeder die Luft ein, erstaunt über die Aktion, die der König macht. König Augustine hat selber in seiner Jugend als Prinz mehrere Kämpfe hinter sich und wusste sehr wohl, welche Farbe sein Blut hat, aber… irgendwie war die Aktion von Lilith so ansteckend, dass er es mitmachen musste.

Der König hob grinsend seine verletzte Hand hoch: „Es ist rot, der Beweis, dass ich auch ein Mensch bin oder?“

„Damit habt ihr mich erwischt, hätte nicht gedacht, dass ihr das mitmacht. So ihr beiden Pfeifen, kennt ihr nun den Unterschied?“ fragte Lilith wieder die Berater, die nun sehr schweigsam waren.

„Es gibt keinen Unterschied. Wir tragen alle das gleiche Blut in uns, die Farbe jeder Person hier bestätigt dies. Was macht euch also besser außer euer Geburtsrecht? Bürgerliche, Adelige, arm oder reich, letztendlich sind wir alle Menschen und stehen auf einer Stufe.

Menschen brauchen eine Führung, dass ist richtig, aber nicht mit der Einstellung die ihr Fettsäcke habt. Wir leben alle als ein Volk und wollen uns entwickeln, wollen für unseren Nachwuchs und darüber hinaus nur das Beste.

Aber wenn solche widerlichen Führungskräfte, ob es nur Berater sind die an der Macht sind, entwickelt sich auch in der Zeit ein Geschwür, das den Menschen schadet.“ schob Lilith ihre blutverschmierte Hand wieder in ihre Rüstung rein, das Schwert steckte längst in der Schwertscheide.

„Ich hoffe, dass der König euch nun an die Front gegen die Dämonen schickt, damit ihr selber aus nächster Nähe erlebt, was die Soldaten tagtäglich gegen die Dämonen erleben müssen, denn kämpfen könnt ihr ja scheinbar.“ grinste Lilith böse.

Sakura wusste nicht, dass die beiden fetten Berater noch blasser werden konnten als sie schon sind, aber… sie genoss jede Minute, was Sina mit ihnen machte.

„Ich glaube Lady Lilith, meine Berater haben verstanden, was ihr sagen möchtet. In euren Augen sind wir alle gleich und wer euren Respekt haben will, muss ihn sich verdienen.“ sprach der König mit einer sanften Stimme.

„Ihr beiden solltet euch um eure Verletzungen kümmern, denn sie sehen ziemlich schlimm aus. Sucht doch einfach den Burgarzt auf, er wird sich euch widmen.“ lächelt der König ihnen zu. Die Berater wussten genau, dass sie in diesem Moment entlassen waren und nicht wieder zu erscheinen brauchten.

Wütend starrten beide Lilith an, aber dies prallte nur an der Dämonin ab. Dann gingen beide mit herunterhängenden Schultern aus dem Thronsaal, am Rücken spürten sie die anklagenden Blicke der Wachen.

„Wow… das hätte Markus wirklich sehen müssen, denn er hätte sich gefreut, was mit den Beratern eben passiert ist.“ murmelt Axel grinsend, während er sich von Rose heilen ließ. Scheinbar hatte der General auch Heilkräfte, denn dieser versorgte den König.

„Nun… Seid der Krönung zum König habe ich noch nie so eine Szene wie heute erlebt. Ich möchte mich nicht beklagen, dass es irgendwann eintönig wurde, dass sind die wichtigen Gespräche niemals, aber…“ versuchte der König sich zu erklären.

„Gewöhnt euch daran eure Majestät, Lilith ist in vielen Dingen… sehr einzigartig.“ murmelt die Heldin Sakura.

„Mit mir wird es halt nicht langweilig.“