Ich bin wiedergeboren und erm…?

Axel hat die Höhle in der Dunkelheit irgendwie gefunden, die glücklicherweise leer war. Sina fragt sich, ob der Späher auch die Fähigkeit „Nachtsicht“ hatte, denn sie sind in der Dunkelheit nur durch Mondlicht gewandert.

Der Höhleneingang war so klein, dass Sina mehrere große Büsche geschnitten hat, um den Eingang zu verstecken, denn nun haben sie eine Armee voller Dämonen am Hals. Da werden sie jeden Schlaf brauchen.

Sina konnte immer noch nicht einschlafen, daher hat sie vorerst die erste Wache übernommen. Die Menschen fielen sofort in einen tiefen Schlaf, ein Zeichen das die Aktion doch mehr an ihren Kräften gezehrt hat, als sie dachten.

„Irgendwie… ist es dieses Abenteuer, was ich mir von Herzen gewünscht habe, als ich die Novells, Mangas und Animes gesehen habe. Nur nicht als Dämon oder so.“ schmunzelt Sina in Gedanken.

„Ob die Zeit meines Verschwindens in der Zukunft ebenso weiter geht? Hoffentlich machen sich die anderen nicht solche Sorgen, wobei… ich sollte aufhören zu denken, wenn ich in der Vergangenheit hocke.

Einerseits bereue ich es… das ich diese Geschichte von Sakura nicht kenne, aber… andererseits ist es auch nicht schlecht, weil ich dann ungezwungen in meinen Handlungen bin. Hoffentlich werden wir bei der Rückreise… naja für mich ist das eine normale Reise, nicht zu viele Probleme bekommen.“

Der Problemgott hat mitbekommen, das Sina scheinbar noch Kapazitäten hat und ist natürlich darüber erfreut, ihr behilflich zu sein für die nächste Zeit.

Am nächsten Morgen wurde Sakura wach und reagierte erschrocken, dass alle, auch Sina noch im Tiefschlaf waren. Sie wollte sofort alle wecken aber… bei den schlafenden Gesichtern, schluckte sie ihre Tat runter.

„Darüber werden wir noch sprechen Sina…“ machte Sakura eine Notiz in ihre To-Do-Liste, dann seufzte sie. „Scheinbar hatten wir alle den Schlaf benötigt.“

Leise schlich die Heldin an ihren Freunden vorbei. Dann nahm sie Sina genauer in Augenschein. „Wenn man ihre Flügel ignoriert, sieht sie wirklich aus wie ein Mensch… warum hat ihre Rasse immer so große Brüste…“ bildete sich eine Zornesader auf der Stirn von Sakura, während sie an ihre eigene Statur dachte.

Kopfschüttelnd wollte Sakura nun die Büsche beiseite schieben, als sie auf einmal nach hinten gezogen wird. Sie wollte direkt schreien, aber eine Hand auf ihrem Mund verhindert das.

„PSSS!“ zischte eine Stimme hinter ihr, es war die von Sina. „Wir sind nicht alleine!“ flüstert Sina dies in Ohr.

„Hmmm?!“ wollte Sakura was sagen, bis die Warnung von Sina endlich bei ihr ankam. Sie hörte auf sich zu wehren und nickte, dass sie verstanden hat. Die Dämonin ließ sie los, als Sakura nun auch die andere Präsenz von draußen wahrnahm.

„Sicher… das diese Gruppe hier vorbeigelaufen ist? Am Fluss? Hier sind nicht mal Tiere!“ beschwerte sich eine Dämonenstimme.

„Gut das ich von uns beiden der Denker bin. WENN ich ein Mensch wäre, würde ich mir ein Versteck suchen, um zu warten, bis die Gefahr gebannt ist. Schau… wenn du genauer hinschaust, sind hier Fußspuren, also sind sie definitiv hier vorbeigegangen!“ erklärte eine genervte Stimme.

Sina sowie Sakura zogen ihre Schwerter, bereit die Eindringlinge zu töten. Die Heldin schwitze sehr nervös, während Sina um ihren Schlaf betrogen wurde. Wenn die beiden „Dämonen“ ihre Präsenz versteckt hätten, wäre es wohl schlimmer ausgegangen, aber Sina wurde von ihrem „Lehrer“ dazu gedrillt, einen leichten Schlaf zu haben, wenn man im Feindessgebiet ist.

„Was sollen wir tun?!“ fragte Sakura, aber Sina legte nur ein Finger auf dem Mund und schüttelt den Kopf.

„Also… hier hören die Spuren auf. Sieht so aus, als währen sie die Wand hochgeklettert.“ mutmaßte einer der Späher vor dem Eingang.

„Hmm… Unwahrscheinlich. Menschen sind ja vieles, aber nicht unbedingt dumm. Denk an die Schlacht an der Brücke. In ihrer Verzweiflung haben sie die Brücke in der Luft gejagt, was dann für Fußsoldaten ein Problem war, aber nicht für unsere geflügelten Einheiten. …. Hmm? Was ist das?“ wirkte der andere Späher etwas neugierigerer.

Eine Hand kam aus dem Büschen, Sakura wollte schon zuschlagen, aber wieder hindert Sina sie daran. „Illusion: Natürliche Felsmauer!“ flüstert Sina und vor ihnen erschien eine Illusion. Den Zauber hat sie so umgesetzt, dass die Späher eine Wand sehen, während sie mit Sakura sie trotzdem beobachten können.

Der klügere Dämon riss nun die Büsche von dem Versteck runter und man sah einen leicht gekleideten Dämon, der eine Axt an der Seite trug. Immer mehr Büsche holte er raus und warf sie beiseite.

„Siehste… nur eine Mauer. Dabei hast du doch gesagt, dass Menschen nicht dumm sind. Das war nur ein Ablenkungsmanöver!“ nörgelte der erste Späher wieder.

„GNRRR verdammt! Lass uns woanders weiter suchen!“ ging der zweite Späher vom Eingang weg zu seinem Kumpel, dann verschwanden sie komplett außer Sicht.

„Puh… warum… hast du ihn nicht umgebracht?“ fragte Sakura, die nun ein verschwitztes Gesicht hat, dabei behielt sie weiterhin den Eingang im Auge.

„Weil wir damit die Aufmerksamkeit aller bekommen hätten. Sie werden jetzt viel organisierter vorgehen. Wenn wir sie getötet hätten, wüssten die Organisatoren sofort Bescheid, wenn ihnen ein paar Späher fehlen und suchen die Gegend noch entschlossener ab.“ erklärte Sina, die ihr Schwert zurücksteckte. „Zeit die anderen zu wecken, der Schönheitsschlaf ist nun vorbei.“

Unsanft wurden Rose, Leena und Axel geweckt, die sehr schnell wach wurden, als sie auf den neuesten Stand der Dinge aufgeklärt wurden.

„Verdammt und zugenäht, das war irgendwie zu erwarten.“ fluchte Axel direkt los und holte seine Karte heraus.

„Wenigsten sind wir nun ausgeruht. Wenn jemand das Frühstück machen könnte, sind wir auch gestärkt für die Aktionen.“ schlug Sina vor.

„Wie kannst du in diesem Moment ans Essen denken?“ wundert sich Rose, die etwas blass aussah und Leena ihr zustimmend nickte.

„Weil wir jetzt jede Energie brauchen. Wir haben alles, was die Dämonen definitiv wieder in ihren Besitz bringen wollen und das um jeden Preis. Da können wir uns nicht vernachlässigen, sondern müssen ausgeruhte Körper haben.“ erklärte Sina ruhig.

„Klingt einleuchtend, aber ob ich was runter bekomme?“ holte Rose einiges an Proviant aus ihrem Inventar raus.

„Musst du dich halt zu zwingen. Aber damit hättet ihr ja rechnen müssen, selbst wenn… ich nicht dabei gewesen wäre.“ nahm Sina auf dem Boden platz.

„Nun… nein, nicht wirklich. Wir wären wieder heimgekehrt, ohne das die Dämonen uns nun jagen.“ meinte Leena trocken.

„Also… bei diesen Umständen müssen wir anders vorgehen. Gut das vor uns in der Nähe ein Wald ist, wo wir uns unter den Bäumen verstecken können, aber das bleibt ja nicht auf Dauer. Ich… sehe zwei Wege, wie wir es eventuell schaffen könnten, so nah wie möglich an eine von unseren Stellungen zu kommen.“ kam Axel mit ein paar Ideen.

„Lass hören, momentan sind wir noch sicher.“ freute sich Sakura, die ein Stück trockenes Brot isst, das sie von Rose bekommen hat.

Axel legte seine Karte vor die Damen um ihre Flucht zu erklären: „Wir sind ungefähr hier. Das wir die Höhle genutzt haben, war eine sehr gute Idee, weil mir es hilft unseren Standort zu lokalisieren.

Dort ist der Wald, den ich angesprochen habe, aber wie ihr seht, ist er nicht wirklich groß. Wenn… wir diese Strecke zu dem Wald gehen, wäre es theoretisch der kürzeste Weg, aber wir würden sofort von den Dämonen gesehen werden, weil alles von hier… bis hier Flachland ist.

Keine Versteckmöglichkeiten oder ähnliches. Also eine Strecke, die einerseits schnell sein kann, aber dafür umso gefährlicher.

Die andere Strecke geht noch weiter in den Norden. Dort soll es… keine Ahnung wie ich es beschreiben soll, aber haufenweise von Steinsäulen, zerrissenen Landschaften mit vielen Höhlen geben. Wir werden… vermutlich nicht drum herum kommen, mehrmals klettern zu müssen.

Diese Strecke braucht bestimmt länger, aber da haben wir die Landschaft zu unserem Vorteil, zusätzlich soll es eine kleine Siedlung geben, wo Zwerge leben.

Letztendlich muss Sakura dies entscheiden, welche Strecke wir gehen werden, denn die Dämonen werden uns so oder so folgen.“ erklärte Axel.

„Puh… irgendwie änderst du dich auch immer mehr oder Axel? Also im positiven Sinne.“ lächelt Sakura zufrieden. Axel wurde rot im Gesicht und schaute verlegen weg, dabei kratzte er sich am Hinterkopf. „Erm… danke. Normal hat das… Markus alles gemacht, also… musste jemand die Aufgabe übernehmen oder?“

„Stimmt… ich bin froh, dass du es übernommen hast, denn da fühle ich mich und für unsere Gruppe in sicheren Hände.“ meinte Sakura es sehr ernst.

„Amen. Was ist eigentlich dieses Gebiet?“ zeigte Sina mit ihrem Finger auf einen roten Fleck. Außer Sakura wurden alle… ein bisschen blass.

„Das… ist der Spinnenwald. Der sieht so rot aus, weil die Gegend als höchste Gefahrenstufe bezeichnet wird. Warum willst du das so genau wissen?“ fragte Axel misstrauisch.

„Weil ich es nicht wusste? Was genau macht den Spinnenwald so gefährlich? Ist es die Masse der Spinnen, ihre Gifte oder Größe?“ wundert Sina sich.

„Sie sind groß, giftig und kommen immer in Massen. Der gesamte Wald ist mehr oder weniger ein Monsternest. Gerüchteweise weigern sich sogar die SSS-Abenteurer dort reinzugehen.“ erklärte Leena nun.

„Dann ist das doch der richtige Ort für uns.“ nickte Sina lächelnd.

„NEIN! Alles, aber nicht der Spinnenwald!“ wurde Rose richtig blass im Gesicht.

„Wieso nicht? Die Dämonen werden den Wald bestimmt auch kennen und am allerwenigsten erwarten, dass wir dort rein marschieren werden. Außerdem hat es den Vorteil, dass ihr dort alle stärker werden könnt.

SELBST wenn uns die Dämonen folgen werden, müssen sie sich ebenso durch die vielen Spinnen kämpfen. Ich sehe in diesem Weg nur Vorteile.“ argumentiert Sina.

„Das kannst auch nur du sagen. Der tödlichste Weg mit den meisten Vorteilen.“ antwortete Leena sehr trocken. „Du wirst da vermutlich lachend reingehen, aber bedenke, dass der Wald nicht umsonst eine gefährliche Gegend ist. Ich wusste nicht mal, dass wir diesem Wald schon SO nah sind.“

„Seid ihr fertig mit eurem Geheule? Letztendlich muss es ja Sakura entscheiden oder?“ rollte Sina mit ihren Augen.

„Danke, nun machst du es mir wirklich nicht einfach… Hört sich ja fast an wie in einem Spiel mit „Leicht“ „Mittel“ oder „Hart“ an. Wie wäre denn die Strecke im Spinnenwald eigentlich?“ ließ Sakura ihre Schulter hängen.

„Bitte… nicht den Spinnenwald…“ flüstert Rose. „Ich will nicht gegen Spinnen kämpfen… sie sind ekelig… gierig…“

„Strecken technisch… ist das die gleiche Route wie der „schnellste“ Weg. Zumal wir hinter dem Wald… direkt an eine bekannte Jägerstelle kommen. Warum auch immer, aber es gibt immer wieder verrückte Personen, die Spinnen jagen und ihre Kadaver aus dem Wald holen. Keine Ahnung was… man damit anfangen kann.“

„Och ich habe eine komplette Drachenrüstung im kaputten Inventarring gehabt von einem schwarzen Drachen. Du ahnst nicht, wie viele Rüstungen Monsterteilen innewohnen, die dem Träger einen besonderen Schutz bieten.“ teilte Sina die Information.

„Bitte… nicht den Spinnenwald!“ kam Rose auf Sakura zu gekrochen. Irgendetwas musste sie wohl mit Spinnen erlebt haben, dass sie so eine Angst hatte.

„Erm… Rose? Was ist los? Liegt es an dem Wald allgemein oder nur wegen der Spinnen?“ wundert sich Sakura.

„Wie kannst du so locker bleiben, wenn es um Spinnen geht?!“ wurde Rose leicht sauer, die Veränderung kam zu schnell für die Heldin.

„Sina?“

„Ja?“

„Wenn… wir in den Spinnenwald gehen und… es sollte darin gefährlich werden… Kannst du uns dann mit deinem Leben beschützen? Das ist eine Reise von mehreren Tagen, keine Ahnung… ob wir überhaupt eine Schlafmöglichkeiten finden werden.“ kam die Frage von Sakura.

„Erm… ja und wegen der Schlafmöglichkeiten… könnte ich eventuell auch was machen, aber keine Ahnung, ob ihr dann auch wirklich schlafen könnt. Alle Monster auf der Welt respektieren das Gesetz der Natur, ergo je stärker ein Monster ist, desto eher gehen sie ihm aus dem Weg.

Ich kann was machen, aber ich will… das nicht hier zeigen, weil meine Aura unser Versteck zeigen wird. Diesen Vorteil will ich noch nicht aufgeben.“

„Wir… hatten in der Nacht, wo du gekämpft hast eine fürchterlich starke Aura gespürt. Die war viel heftiger als von dem Vampir.“ teilte Leena das mit und die anderen nickten.

„Ah… dann war das meine.“ wirkte Sina nun niedergeschlagen. Ihre Aura muss wieder gewachsen sein, vermutlich durch ihr eigenes Training mit ihren Freunden sowie das sie wieder ein paar Monster in letzter Zeit getötet hat.

„Urgh… wieso… spüren wir sie nun nicht?“ schauderte Axel, selbst ihm hat die Aura richtig schockiert.

„Weil ich sie mit meiner Illusion verschleiere. Glaubst du, ich könnte mit so einer Aura in einer Stadt leben? Selbst die Dämonen hätten ihre Probleme damit, trotz das einige von ihnen ebenso eine Aura bilden können. Der Dämonenkönig zumindest hat eine starke Aura.“ erklärte Sina.

„Nun… klingt einleuchtend. Also… wie wirst du dich nun entscheiden? Alle Wege haben ihre Vor und Nachteile.“ seufzte Leena. Rose starrte die Heldin mit tränenden Augen an, während Axel einfach nur abwartet.

„Ich…“

„OI! WIR WISSEN DAS IHR DRIN SEID!“

„!!!“