Ich bin wiedergeboren und die Reise geht weiter?

„Hm… scheinbar kann Axel sich ziemlich schnell von seinen Waffen trennen.“ kommentierte Sina, als sie das Schwert vom Boss vom Boden wieder aufhebt und in ihr Inventar steckte.

„Nun… er hat ja auch was besseres bekommen oder?“ nahm Rose ihn in Schutz. Alle Frauen haben nun ihre neue Ausrüstung angezogen.

„Du weißt wie man mit einer lebendigen Waffe umgeht?“ fragte Sina Sakura, die ihr neues Schwert immer noch betrachtet.

„Erm… laut dem Zettel soll ich es mit Mana füttern, aber… keine Ahnung wie das gehen soll? Ich habe bisher nicht gelernt wie man mit Magie umgeht.“ wirkte Sakura ein bisschen traurig. Die Dämonin ging zu ihr hin und legte eine Hand darauf.

„Dann gebe ich meine Mana, das sollte ja klappen, solange du es hältst und ihm einen Namen gibst.“ nickte Sina.

„Erm… ok? Danke.“ lächelt Sakura. Es dauerte nicht lange und sie spürte ein Kribbeln im Griff von ihrem Schwert.

„Schwert, ich nenne dich Excalibur. Fortan sollst du mich auf meinen Reisen begleiten!“ befahl Sakura mit einer freudigen Stimme. Ihr Schwert leuchtete kurz auf und das Kribbeln verschwand wieder.

„Es hat geklappt!“ strahlte Sakura. Leena und Rose wollten das Schwert nun ebenso aus der Nähe anschauen. Dabei wollte Rose die Klinge anfassen, als sie von Sina daran gehindert wird.

„Netter Tipp, das Schwert akzeptiert nur noch Sakura als Träger. Alle anderen betrachtet es als Feinde. Wenn… du keine Schmerzen in deiner Hand erleben willst, würde ich dir abraten, es anzufassen.“ erklärt Sina.

„Du kannst nun seinen Status sehen und feststellen, dass es nur Level 1 hat ohne jegliche Fähigkeiten. Willst du es stärker machen, musst du Lebewesen allgemein töten, die dir Exp geben. Wünschst du, dass es Spezialfähigkeiten kann, musst du es mit Monstersteinen bestimmter Elemente füttern.“

„Du kennst dich ja scheinbar ziemlich gut damit aus.“ lobte Rose für die Informationen, was scheinbar Sina nur in Trauerstimmung brachte.

„Ja, weil ich zwei Schwerter hatte, die ein sehr hohes Level sowie einzigartige Fähigkeiten besaßen. Diese sind aber in DIESEM kaputten Inventarring. Käme ich daran, gäbe es keine Armee der Welt, die mich aufhalten könnte, aber nein, ich muss mir den Weg mit Fäusten frei schlagen…“

„Was schon so eine beeindruckende Leistung ist…“ meinte Leena trocken und ignorierte das Nörgeln von Sina. „Wir sind dann scheinbar soweit fertig oder? Suchen wir Axel auf und sagen ihm, dass wir unsere Mission weiter machen können.“

„Machen wir das. Hoffentlich treffen wir auf einige Monster, an denen wir unsere Ausrüstung testen können.“ nickte Sakura.

Sakura ging voraus, gefolgt von Leena und Rose. Sina ließ sie vorgehen, damit sie nochmal den Raum begutachten kann, um später Christopher zu fragen… irgendwann in der Zukunft, ob das alles normal gewesen sei.

Als Sina ebenso gehen wollte, spürte sie auf einmal flüchtig eine Präsenz, die aber wieder schnell verschwand. „Ihr Götter geht mir echt auf den Keks…“ dachte Sina nur, jemand anderes konnte sie sich spontan nicht vorstellen.

Die Damen gingen die Treppe hoch und fanden Axel vor, der seine neue Ausrüstung trug und Übungen mit seinem neuen Schwert durchführte. Scheinbar führte die Treppe direkt raus aus der Höhle, wo man direkt die bekannte Wüste sah.

„Oh, eure neue Ausrüstung scheint euch ja gut zu passen.“ grinste Axel, aber als er Sina wieder sah, verging ihm das Grinsen.

„Kann nicht klagen. Wenn du noch deine Haare änderst, hast du einen kompletten Stilwechsel.“ schmunzelt Sakura.

„Ah… das könnte ich natürlich machen. Wenn wir wieder in der Hauptstadt sind, besorge ich mir was für die Haare!“ staunte Axel.

„Eine Glatze würde bei dir auch interessant aussehen.“ fügte Sina böse lächelnd hinzu, wo nun Sakura ihre Augen rollen musste. Irgendwie liebte Sina es, einen Streit vom Zaun zu brechen.

„Du kannst mich mal. Irgendwann wirst du jemanden treffen, dem du hoffnungslos unterlegen bist!“ fluchte Axel.

„Bin ich schon. Zweimal, wenn du es genauer wissen willst. Einmal gegen eine weitere Götterbestie, das andere mal, wo ich mein Herz an meiner Geliebten verloren habe.“ sagte Sina es ohne Bedenken.

„Erm… du liebst eine Frau?“ fragte Rose vorsichtig und Sina nickte. „Ja… Sherry heißt sie. In meiner tiefsten Phase meines Lebens hat sie mich aufgefangen und… da hat es Peng gemacht. Nun lieben wir uns.“ lächelt Sina mit roten Wangen, ein sehr ungewohntes Bild.

„Aber… Frau mit Frau?“ hakte Rose weiterhin nach. „Wo ist das Problem? Es gibt auch Männer, die nur Männer lieben.“ kam die Gegenfrage von Sina. „Bevor du deine Argumente erklärst, lass mir dir folgendes sagen:

Die Liebe kann man nicht erklären. Sie kommt und geht wie es ihr beliebt. Sie nimmt die sonderbarsten Formen an, ohne dass man es beeinflussen kann. Nicht mal der dunkle Gott oder die Göttin haben diese Art von Macht, dies zu bewerkstelligen!

Ich liebe eine verfluchte Halbelfe, die allen und sich selber Pech bringt. Durch… diverse Umstände hat sie wegen mir nun auch die ewige Jugend bekommen, was niemals mein Plan war, aber… es ist wie es ist.

Was ich aber sagen möchte ist, jeder kann sich lieben und ehren wie er will oder? Es geht niemanden etwas an, was ich mit meiner Frau mache in unseren vier Wänden! Wer das in die Öffentlichkeit bringt, der hat definitiv Probleme mit der Privatsphäre!

Ich habe sogar schon eine… Dämonin eine Vampirin küssen gesehen, langsam dürfte mich in der Sache „Liebe“ nicht mehr allzu viel schockieren.“ sagte Sina es mit einer sehr ernsten Stimme. („Wobei… was mit Kyllia und Lisa passiert, steht noch in den Sternen…“)

„Ok?! Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen oder in Frage stellen, nur davon höre ich zum ersten Mal!“ wehrte sich Rose.

„Wenn… du richtig hinschaust, wirst du merken, dass ich nicht alleine mit meiner Einstellung auf der Welt bin.“ lächelt Sina milde.

„Haben wir das Thema „Liebe“ durch oder sollen wir ein Nachtlager aufstellen?“ fragte Axel trocken, ihm ist das Thema scheinbar unangenehm.

„Nun… ein bisschen können wir ja noch laufen oder? Die Sonne steht am höchsten Punkt… wundere mich, dass wir wirklich in der Zeit ein Dungeon gemeistert haben. Wissen wir denn… wo wir eigentlich sind? Wir sind scheinbar komplett woanders.“ wechselt Sakura schnell das Thema.

„Erm… nur ungefähr. Dabei weiß ich nicht, ob wir dem Zielort näher gekommen sind oder nicht, außerdem… was willst du nun mit der Dämonin machen?“ fragte Axel, der noch nicht wusste, dass Sina eingeweiht wurde.

„Sie kennt unsere Mission und hat ihre Meinung dazu abgegeben, wird uns aber als Teammitglied begleiten.“ weihte Sakura Axel ein, der nur wütend seine Augen zusammenkneift.

„Bei der Göttin… du sagst dieser Dämonin unsere Mission?! Was ist, wenn sie eine Spionin ist, die unser Vertrauen erschleichen soll?“ kam der Gegenwind von Axel.

„Axel… ich will keine Diskussion mit dir starten. Ich habe mich entschlossen Sina zu vertrauen, so wie sie mir vertraut. Sie kommt mit und wird uns auf unserer Reise begleiten. Wenn es dir nicht passt, kannst du nach Beenden der Mission deine eigenen Wege gehen.“ wurde Sakura ein bisschen laut.

Erstaunt rissen ihre Freunde ihre Augen auf, dass Sakura solch einen Schritt geht. Sina sagte nichts dazu, denn dies würde nur zu einem Streit führen.

„Bist… du dir bewusst, was du da sagst?“ fragte Axel und Sakura nickte. „Ja bin ich. Es wird mein Herz wehtun, wenn du oder irgendwer geht, aber auch ich muss zu einer Entscheidung kommen.“

Axel versuchte Hilfe bei Leena und Rose zu suchen, aber sie sagten ebenso nichts und warten ab, wie die Diskussion weiter geht.

„Hat… es damit zu tun, dass du alleine mit „ihr“ warst? Sie hat ja scheinbar ihr Herz bei dir ausgeschüttet, bis du sicher, dass du sie nicht aus Mitleid oder falschem Vertrauen mitnimmst?“

„Axel… sie hat den Vampir besiegt, vor dem wir die ganze Zeit geflüchtet sind. Wir waren nicht mal… ansatzweise so stark, um diesen Mann zu verletzen!

Ok, ihre Aktion im Dungeon ist sehr fragwürdig, aber letztendlich sind wir alle am Leben, stärker als zuvor mit neuer Ausrüstung. Doch letztendlich bekam ich die Chance, mit Sina ein einzelnes Gespräch zu führen, weswegen ich mir doch relativ sicher bin, ihr zu vertrauen.

Vielleicht bin ich in einigen Dingen naiv und unwissend, aber in dieser Hinsicht könnt ihr mir schon vertrauen! Außerdem… werden wir bestimmt noch auf weitere Gegner treffen, da können wir nur froh sein!

Und noch eins, Sina ist eine Götterbestie und kein DÄMON!“ wurde Sakura nun sehr laut, ist unbewusst Axel näher gekommen. Dieser musste nun doch schlucken und auf seiner Stirn haben sich mehrere Schweißperlen gebildet.

„Kannst du die Verantwortung übernehmen, sollte diese Dä… Frau irgendetwas anstellen? Alleine ihre Kraft stellt schon eine Gefahr dar.“ fragte Axel als nächstes.

„Niemand kann die Verantwortung für mich übernehmen. Es hat seine Gründe, warum ich Sina die Chaosbringerin heiße. Wo ich erscheine entsteht Chaos.“ mischte Sina sich nun ein. „Hier ist ja das beste Beispiel oder? Lebt damit, dass Sakura zu einer Entscheidung gekommen ist und zwingt sie nicht zu irgendwelchen Dingen.“

„Also… können wir nun weiter?“ fragte Rose nun, die scheinbar selber zu einer Entscheidung gekommen ist.

Axel seufzte, er wird auf keinen Nenner kommen und nickte. „Einfach mir folgen.“ dabei warf er Sakura einen Blick zu, dass er mit der Situation nicht einverstanden ist. Die Anführerin musste nun auch seufzen, denn normalerweise war Axel ja mehr oder weniger das Spielkind in der Gruppe.

Rose und Sakura folgten nun dem Führer. Leena wollte sich ihnen anschließen, als Sina sich neben sie stellte.

„Hast du kurz Zeit für mich?“ lächelt Sina die Magierin an. Man sah Leena an, dass sie nicht wirklich Lust hatte, mit Sina zu sprechen, aber was hätte sie denn sonst groß tun sollen.

„Solange du mir keine Märchen erzählst und bei der Realität bleibst?“ bat Leena, während der Abstand mit ihr und Sina zu den anderen leicht größer wurde.

„Bist du interessiert an Magietechniken, um sie schneller und unvorhersehbar zu benutzen?“ grinste Sina, was Leena sofort interessierte.

„Erzähl mir mehr!“ war die Magierin schon fast fordernd, damit hatte Sina sie ziemlich gut in den Griff bekommen.

„Schon mal… überlegt, deine Zaubersprüche nicht mehr so offenkundig zu murmeln mit Gesten, sondern es nur im Kopf vorzubereiten? Diese kannst du dann mit dem Namen der Magie oder Gesten auslösen.“

„?! Das geht nicht.“

„Natürlich geht das. Ich habe eine Freundin, sie ist die weltbeste Magierin, die alle Elemente auf Meisterstufe benutzen kann und auch meine Geliebte kann das. Beide sind in der Lage, es mit Wörtern auszulösen, beziehungsweise bei Sherry, so heißt meine Liebe, nur mit Fingerschnippen.“

„ … “

„Was spricht dagegen, es mal zu versuchen? Probieren geht über studieren oder? Das Gleiche funktioniert auch mit meiner Illusionsmagie. Sie dürfte vermutlich ein bisschen schwerer zu hand haben sein, weil ich mehrere Dinge beachten muss.

Unsere Reise geht vermutlich noch ein Weilchen, was spricht dagegen, es in der Zeit umzusetzen? Dein Feuerball müsste einer deiner bekanntesten Zaubersprüche sein, den du selbst im Schlaf verwenden kannst. Teste es doch einfach, wenn du irgendwelche Monster siehst, denn ein bisschen Übung wirst du schon brauchen.“

„Weswegen… gebt ihr mir den Tipp? Da steckt doch was dahinter.“

„Nur eine Entschuldigung, dass dich irgendwelche Monster… angegriffen haben.“

„Hm… zumindest kann ich es versuchen.“ murmelt Leena am Ende und überlegte, welchen Zauber sie mit diesem Trick testen kann.

„Sakura hat bestimmt schon das Thema angesprochen, aber es gibt wohl keinen Spezialisten für die Magie der Leere?“ fragte Sina nach einer Pause.

„Nein, nicht wirklich. Die Nachteile überwiegen einfach, als das sich vernünftige Magier darauf einlassen.“ schüttelt Leena den Kopf.

„Dr. Ruin hatte ja auch eine an der Klatsche gehabt.“ dachte Sina spontan. „Schade, dann kann man nichts ändern.“

„Warum suchst du so gezielt nach jemanden mit der Magie der Leere?“

„Erm… weil es ein Monster gibt, dessen Element aus Leere besteht und ich keine Technik parat habe, um so was überhaupt zu besiegen, wenn es alle Magien und Fähigkeiten fressen kann.“

„Bei der Göttin, dann wäre es ja das schlimmste Monster auf der Welt!“

„Du sagst es.“