Ich bin wiedergeboren und der Entschluss?

Die Gruppe ging weiter in die Höhle rein, unwissend was sie erwartet, sogar für Sina. Dann kamen sie zu dem Abschnitt, wo Sina meinte, dass es sich veränderte.

„Verrückt… was soll das für eine Höhle sein? Man sieht hier fast eine klare Trennung von einer normalen Höhle, die sich zu einem Tunnel mit Mauern verwandelt.“ staunte Leena.

„Du musst aber ziemlich gute Augen haben, wenn du so weit und vor allem im Dunkeln sehen kannst.“ lobte Rose. „Erm… man kann es lernen, also im Dunkeln zu sehen, aber… wenn ich ehrlich bin, keine Ahnung wie lange ein Mensch braucht, bis er die Fähigkeit dafür bekommt.“ sagte Sina ehrlich.

Sina war durch das neue Abenteuer etwas von ihren Gedanken abgelenkt und beobachtet selber neugierig. Axel trug nun eine große Fackel und leuchtet den Weg, weil das Licht von draußen nicht mehr ausreichte, um weiter sehen zu können.

„Ob… dieser Tunnel mit der Stadt verbunden ist und ein Fluchtweg war? Soweit sind die beiden Orte nicht entfernt.“ mutmaßte Sakura.

„Hmm… glaube nicht. Schau, die Struktur der Mauern sieht komplett anders aus als in der Stadt.“ zeigte Axel mehrere Hinweise an den Mauern und Sakura nickte.

„Meinst du… wir sollten mit Fallen oder ähnlichem rechnen?“ fragte Rose etwa ängstlich. „Keine Ahnung, aber auf mich wirkt der Tunnel nicht wirklich bedrohlich.“ meinte Axel.

„Berühmte letzte Worte…“ kommentierte Sina und Sakura gab ein „Pff“ von sich, die sofort den Kopf drehen musste, als sie den Blick von Axel spürte.

„Wir sollten trotzdem aufpassen.“ meinte Leena bei dem Theater nur. Die Gruppe ging weiter und irgendwann fanden sie eine Stelle, wo zwei Wege weiterführten. In der Mitte der beiden Wege konnte man eine große Steintafel sehen, auf der etwas steht:

Links der Weg des Lebens

Rechts der Weg des Todes

Beide Wege müssen gleichzeitig benutzt werden

Beide Wege müssen gleichzeitig gemeistert werden

Vertrauen und Zusammenarbeit

sind der Schüssel

zum

Überleben

„Oh… scheinbar haben wir ein Dungeon gefunden.“ meinte Sina und alle starrten sie an. „Nicht das ich jemals einen betreten habe, aber anders kann ich es mir nicht erklären.“

„Das… macht Sinn, aber… ist das nicht ein bisschen zu viel Zufall, dass wir hier ausgerechnet ein Dungeon finden?“ war Leena misstrauisch.

„Sehe ich auch so, aber… wenn wir das meistern, können wir alle auf interessante Gegenstände hoffen, die wesentlich besser sind, als das was ihr am Leib tragen.“ erklärte Sina und dachte nur an Christopher, der nun wirklich jeden Scheiß in Dungeons sammelt.

„Ich glaube… ich halte das nicht für eine gute Idee. Wollen wir nicht lieber abwarten, bis der Sturm vorbei ist?“ lehnte Rose die Idee ab. „Außerdem… wer soll denn den Weg des Todes nehmen?“

Während die Gruppe nun diskutierte, begutachtet Sina die beiden Tunnel und sah, dass der Weg früh endete. Am Ende des Weges war ein großer Kreis am Boden zu sehen, der Sina stark an die Falle vom Lichkönig von damals erinnerte.

Man sah Sakura an, dass sie wirklich den Dungeon untersuchen wollte, aber die Botschaft auf der Tafel deutete schon ziemlich stark an, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hier sterben kann und das wollte sie ihren Freunden nicht antun.

„Ok, wir stimmen einfach ab und die Mehrheit entscheidet, wie wir weiter vorgehen werden. Das ist eine Entscheidung, die möchte ich einfach nicht alleine treffen.“ teilte Sakura mit. „Ihr kennt die Welt besser als ich und habt vermutlich mehr Erfahrung, ob sich Dungeons lohnen, deswegen vertraue ich mich eurem Urteil an.“

Axel, Rose und Leena reagierten erstaunt, dass Sakura dies zu ihnen sagte und waren natürlich glücklich, dass sie dieses Vertrauen ihnen mitteilte. Sina dagegen kam zu einem anderen Entschluss, denn vermutlich ist der Dungeon der einzige Ort, wo sie ihren Plan umsetzen konnte.

Leena wollte scheinbar als Erstes was sagen, als Sina sie, Axel und Rose direkt an ihren Kragen packte und in den Tunnel des Lebens zerrte.

„SINA?!“ schrie Sakura sofort, aber dies ignorierte die Dämonin, während die Menschen versuchten sich zu wehren. Dann warf sie die drei Personen in den Teleportationsring rein und dieser leuchtete sofort weiß auf.

Bevor Sakura ihnen zu Hilfe eilen konnte, verschwanden sie vor ihren Augen und der Ring löste sich auf. Wütend krallte sich die Heldin am Kragen von Sina und zog sie zu sich.

„WAS SOLLTE DAS?!“

„Sorry, aber die drei hätten abgelehnt, den Dungeon zu machen. Außerdem wollte ich alleine mit dir sein und dieser Ort ist geradezu ideal.“

„Aber… das kann man doch auch auf eine andere Art und Weise machen!“

„Vermutlich, aber… ich bin leider in einer Situation wo ich zu drastischen Maßnahmen greifen muss. Komm, lass uns den anderen Weg nehmen, damit wir uns alle am Ende wieder treffen können.“ riss sich Sina von Sakura weg.

„Verdammt, da fange ich langsam an, dir zu vertrauen, dann machst du es mit so einer Aktion wieder kaputt!“ rief Sakura hinter Sina´s Rücken. Dies führte dazu, das Sina kurz anhielt, dann ging sie wieder weiter.

„Was glaubst du, wird mit meinen Freunden passieren hmm?! Deswegen wollte ich die Entscheidung ihnen überlassen!“

„Sakura, die drei haben alles was man um einen Dungeon benötigt. Leena als Magierin, Rose die Heilerin und die Hohlbirne, der… irgendetwas kann. Hoffe für ihn natürlich, dass er nach Fallen Ausschau hält und ähnliches.

Nüchtern betrachtet, hätten sie den Weg des Todes nehmen müssen, aber mein Instinkt sagt mir, dass man dort eventuell auf Monster trifft. Genau das richtige, damit DU stärker wirst. Es war keine Lüge gewesen, als ich sagte, dass du mit deiner momentanen Stärke, keine Chance gegen den Dämonenkönig haben wirst, obwohl es dir mental wieder besser geht.“

„Huh? Du willst mir sagen, dass es dein Plan war, mich stärker zu machen?“

„Das und das ihr an die Belohnung des Dungeon ran kommt. Ich kenne eure Mission nicht, aber… mein Bauchgefühl sagt mir, dass es was mit den Dämonen zu tun hat. Was spricht also dagegen, die Chance zu nutzen, sich besser auszurüsten und stärker zu werden?

Klar, ich habe euch allen die Entscheidung genommen, aber wie gesagt, der weitere Grund war, dass ich mit dir reden wollte. Alleine.“

Sakura starrte sie weiterhin an und wusste nichts darauf zu sagen, dann folgte sie Sina in den anderen Tunnel. Die Dämonin stand vor dem Ring wartend, dann traten beide Damen in den Ring und werden zu einem anderen Ort teleportiert.

Während Axel, Rose und Leena schreiend in ihrem Weg gegen Tentakelmonster kämpfen, die scheinbar perverse Gedanken haben, landeten Sakura und Sina in ihrem Weg.

Als beide sehen konnten, sahen sie eine gigantisch große Halle, die ziemlich antik wirkte. Überall sah man Statuen stehen und die Wände waren mit Mustern bemalt.

„Schade das mein Freund nicht dabei ist, aber er wüsste vermutlich was man in so einem Dungeon machen müsste. Bevor… ich mit dir rede, aber kennst du dich mit Schwüren und Eiden in dieser Welt aus?“ fragte Sina.

„Erm… Meister sagte mir mal was davon und hat mir dringend abgeraten auch nur eines davon zu schwören, weil man dies bis zum Lebensende halten muss. Manchmal… macht man einige zum Schutz für sich selber, aber sobald eine weitere Person ins Spiel kommt, wird es gefährlich.“ grübelte Sakura.

„Dein Meister ist wirklich ein weiser Mann gewesen. Bevor… ich mit dir plaudere… muss du mir einen Eid schwören, denn das was ich dir erzähle, kann alles und jenes verändern. Das sind Geheimnisse, da ist der Krieg mit den Dämonen und den anderen Völkern ein Witz dagegen.“

„Eh?! Tut mir leid, aber wie gesagt, du hast mein Vertrauen zu dir mit der Aktion kaputt gemacht. Wie soll ich so was gefährliches jetzt machen?“ widersprach Sakura sofort und ging in die Halle, als sie eine feindliche Präsenz fühlte.

Sofort zog Sakura ihr Schwert heraus und suchte nach dem Feind. Sina dagegen seufzte nur und lehnte sich an die Mauer. Eigenartigerweise wurde die Halle nun irgendwie heller, Leuchtsteine an den Wänden sorgten dafür.

„Vermutlich musst du für diesen Test alle kommenden Monster töten. Ich werde nur eingreifen, wenn du wirklich an die Schwelle des Todes kommst.“ warnte Sina.

„Bitte?! Du wolltest doch mit mir reden!“ wurde Sakura nun langsam sauer, als sich eine der Statuen anfing sich zu bewegen. Alle Statuen sehen nach Menschen aus und trugen unterschiedliche Waffen, die nun vermutlich bald zum Einsatz kommen. „Zerstöre ihre Köpfe.“ gab Sina den Hinweis.

Sakura hat längst aufgehört zu zählen, denn die gesamte Halle war voller Statuen und wurde nun langsam sehr nervös, wenn sie alle gleichzeitig kommen würden.

„Konzentriere dich, was vor dir ist, nicht was kommen kann! Die Fantasie und die Angst ist der schlimmste Feind für jeden Kämpfer!“ beruhigte Sina die Heldin von hinten.

„Du hast ja gut reden, immerhin bist du ja stark!“ schimpfte Sakura, aber Sina schüttelt den Kopf. „Ich bin stark, aber nicht von Anfang an ok? Das musste ich auch erst mal erlangen!“

„Na super…“ rollte Sakura mit ihren Augen, als die erste Statue schon kam. Sofort wollte sie den Kopf zerstören, aber es hob sein Steinschild hoch zur Verteidigung.

„Man hat mir mal gesagt, dass die Monster in den Dungeons schwerer sind als auf der Welt. Vermutlich sind sie sogar auch intelligenter und wollen nicht einfach so sterben wie in deinen RPG-Spielen.“

„Danke für die frühe Information!“ teilte Sakura es sarkastisch mit, dann umrundete die Heldin die Statue und zerstöre den Kopf von hinten. Die Heldin hat nämlich gemerkt, dass die Monster nicht wirklich schnell sind und nutzte dies aus. Bis die nächsten Statuen kamen.

„Was… müsste ich dir sagen, damit du einen Eid leistet? Es ist mir sehr wichtig, dass zu sagen, aber ich muss auch sicher sein, dass die Informationen nicht missbraucht werden.“ meldete sich Sina wieder.

„Indem du mir vielleicht mal hier hilfst und mal irgendwas sagst? Je mehr du mich dazu drängst, desto unwahrscheinlicher werde ich auf die Bedingungen eingehen!“ zerstörte Sakura die nächsten Statuen.

Was Sakura noch nicht merkte, aber jede zerstörte Statue macht die restlichen Statuen stärker und schneller. Sina hat das schon gemerkt, als die nächste Welle der Statuen kam, aber das ist eine Erfahrung, die musste die Heldin ebenso machen.

„Was wäre… wenn du nicht die einzige Person bist, die aus der anderen Welt kommt?“ musste Sina die Heldin mit anderen Informationen ködern.

„Das muss ich nun doch stark bezweifeln, denn… auf meiner Welt hat keiner solche Flügel wie du. Deine Statur vielleicht und deine Haare müssten auch gefärbt sein, aber ansonsten? Nein.“ antwortet Sakura relativ schnell und musste sich mehr und mehr Mühe gegen die Statuen geben.

„Irgendwie… werden die immer schwerer zu bekämpfen?!“ wunderte sich Sakura, weil die Statuen anfingen, sich gegenseitig zu beschützen.

„Du sagtest, du hast Mangas gelesen? Vermutlich auch dann Animes angeschaut oder? Zumindest würde das ein japanischer „Otaku“ machen.“

„Hm?! Woher weiß du, was ich bin?“ reagierte Sakura erstaunt. Sie hat noch niemanden erzählt, was sie in ihrer Welt für ein Hobby hatte und wie man solche Menschen nennt.

„Das ist ein Begriff aus Japan. Ich stamme zwar nicht aus Japan, aber ihr würdet mich auch als einen „Otaku“ bezeichnen, denn ich habe gerne beides angesehen. Los, frag mich doch ab, wenn du mir nicht glaubst.“

„ … Sing mir das Lied von SaXlermoon, aber das wirst du nicht schaffen. Die Welt hat nicht mal Instrumente… huh?“

Sina zauberte mehrere Illusionen von sich mit Instrumenten und spielte das Opening von den Anime, dabei sang sie.

Sakura traute ihren Ohren nicht und zerstörte unbewusst die nächsten Statuten, einfach weil sie das Lied nicht verpassen wollte, dabei gingen ihr die Tränen hoch. Sina fing dann an, weitere Lieder von bekannten Animes zu singen.

Es fiel Sakura immer schwerer sich zu konzentrieren, aber sie hielt sich an der eisernen Regel von

ihrem Meister, dabei biss sich sich auf die Unterlippe.

Irgendwann hörte Sina auf zu singen und ihre Illusionen verschwanden, abwartend wie Sakura zu einer Entscheidung gekommen ist. Die Heldin zerstörte Statuen eine nach der anderen, dabei fielen ihr Tränen vom Gesicht runter.

„ … Was für einen Schwur muss ich leisten?“