Ich bin wiedergeboren und die Veränderung bei Rubina?

Am Abend kamen die Sportler, wie Edwin es gemutmaßt hatte, wieder zurück. Suki half Edwin beim kochen, während Sina vor der Haustür ihre Gäste empfing. Alle waren erstaunt, das Sina da stand und wollten direkt ihre Fragen stellen, aber…

Sina hielt ein Fläschchen hoch und starrte Kyllia lächelnd an, die nun einen üblen Schweißausbruch bekam und lieber woanders sein möchte.

„Kyllia? Kann es sein, dass… du das Sportprogramm etwas… geändert hast hm?“ lächelt Sina, aber jeder kannte „dieses“ Lächeln von Sina, etwas was Konsequenzen hatte.

„Ja… ein bisschen…“ gab Kyllia zu, während die anderen sie nun fragend anstarrten. „Ihr wurdet in den letzten Wochen ununterbrochen von Monstern angegriffen oder? Dabei dachtet ihr bestimmt, dass Sherry´s Talent daran schuld ist aber…

Diese Flüssigkeit in der Flasche enthält Duftstoffe, die Monster anlockt. Diese hat Edwin in eure Klamotten getröpfelt, als er sie gewaschen hatte im Auftrag von Kyllia. Nun rechnet selber zusammen, wie viele Personen ihr seid, die nun diesen Lockstoff in den Hemden hatten, zusätzlich das Talent von Sherry.

Das war niemals mein Plan gewesen, euch in Lebensgefahr zu bringen. Nun, Kyllia, möchtest du dazu was sagen?“ lächelt Sina.

„Tja… ich wollte ihnen helfen, noch ein paar Levels zu machen, denn das hilft ja auch bei deinem Training.“ schaute Kyllia weg, als sie die vorwurfsvollen Blicke bekam.

„Wegen dir sind wir beinahe öfters gestorben!“ beschwerte sich Neia sofort. „Was sollten wir alles in letzter Zeit mit unseren Fäusten töten… Orks, Oger, Steingolem, Goblins… die Liste ist verdammt lang! Dabei haben wir sogar Monster getötet, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie überhaupt gibt!“

„Nun… dafür bist du vermutlich die erste Magierin, die einen Ork erwürgt hat. Wie hoch müsste deine Fähigkeit „Unbewaffnet“ sein für so eine Tat?“ murmelt Thomddir grinsend, dieses Bild kann er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

„Level 4 und ich will darüber nicht nachdenken! Dabei habe ich die ganze Zeit Sina für dieses Training verflucht, aber nun höre ich, dass es nicht mal ihr Plan war?!“ warf Neia dem Zwerg einen Todesblick zu.

„Aber die Gegend um Fanfoss und zu den anderen Gebieten war noch nie so sicher wie jetzt.“ nahm Lara ihre Ausbilderin leicht in Schutz.

„Wir haben ihre Kadaver auch eingepackt, aber ich glaube, die Gilde wird uns verfluchen, wenn wir alle Monstersteine abgeben.“ „Genau, woher beziehen wir eigentlich das Gold?“ wunderten sich Mio und Tio.

„Das ist alles egal. Kyllia kannte meinen Plan und hat ihn geändert, so was hat seine Konsequenzen, wenn ich nicht bei der Planänderung einbezogen werde.“ ging Sina zu Kyllia.

„Erm… mach jetzt nichts Unüberlegtes!“ versuchte Kyllia sofort Abstand von Sina zu nehmen, aber man entkommt der Heldin der Dämonen nicht.

„Keine Sorge, ich hatte den ganzen Tag Zeit gehabt, was deine Strafe sein wird.“ erwischte Sina ihre Schwester. Sie öffnet die Flasche und schüttelt sie komplett auf Kyllia, dann schnappte Sina den Schwanz ihrer Schwester.

„Morgen bist du natürlich wieder da.“ warnte Sina noch ihre Schwester. „Wa… was soll das?!“ staunte Kyllia, als sie mit dem Duftstoff benässt worden ist. Auf einmal wird sie wirbelnd um Sina gedreht, so schnell, dass man Kyllia nicht mehr erkennen konnte und dann ließ Sina sie in eine bestimmte Richtung los.

Die Sportler versuchten noch hinterher zu schauen, aber sie sahen im Himmel nur noch einen Stern, dann war Kyllia weg.

„Nun soll sie ihre eigene Medizin schmecken. Mal schauen, was für Monsterhorden sie angreifen werden, wenn man die komplette Flasche abbekommt.“ lächelt Sina noch weiterhin, dann verbeugte sie sich vor ihren Freunden. „Es tut mir leid, was meine kleine Schwester euch da angetan hat.“

„Erm… die Monster können ruhig weiter kommen, aber nicht so im extremen Maße wie in der letzter Zeit.“ meinte Louis. „Bitte?!“ traute Neia ihre Ohren nicht.

„Sei doch ehrlich. Auch ohne unseren Status zu kennen, wir haben bisher alle Monster mit unseren Händen und Füßen getötet. Sollte man uns in dem Turnier entwaffnen, wird der Gegner sein blaues Wunder erleben.“ grinste Christoper.

„Vor allem wenn du deine Gegner als Magier ohne Magie besiegen kannst, wäre es für den Gegner die schlimmste Erniedrigung, die er erleben könnte.“ fügte Melaine hinzu.

„Ach macht doch was ihr wollt…“ gab Neia auf, aber man sah sie schon schmunzeln, als Rubina fröhlich aufschrie! „Suki!“

Alle drehten sich um und sahen Suki in der Eingangstür stehen, weil sie bei dem Krach nachschauen kam. Rubina rannte direkt auf sie zu und umarmte sie mit ihren Kräften, während man ein leises „Uff“ von Suki hörte.

„Ja, ich bin auch wieder da.“ strahlte Suki. Das war für die Sportler nun die größte Veränderung. Als sie Suki zuletzt gesehen haben, war sie todunglücklich gewesen, nun strahlte Suki wieder voller Leben, mehr als zuvor.

„Wow… welche Magie du auch benutzt hast Sina, aber Respekt.“ brummte Falco, während die anderen ihm zustimmten. Die Bewohner der Villa kamen auf Suki zu gestürmt, als Rubina sie fragte: „Wie geht es dir?“

„Gelevelt.“ antwortet Suki mit einem Pokerface. Nun hob jeder eine Augenbraue bei der Antwort hoch, als Suki wieder lächelt. „Mir ging es noch nie besser dank der Herrin.“

Sherry war bei Sina, die einen Arm zufrieden von ihr nahm. „Ich habe dich ganz doll vermisst, aber das ist es mir wert, wenn ich Suki so strahlend sehe.“

„Ich glaube, ihr habt alle gewisse Fragen. Warum geht ihr euch alle nicht vorher waschen, denn… ich habe euch allen was wichtiges zu sagen.“ hörte man einen gewissen Ernst von Suki. „Es… ist mir wichtig.“

„Ok? Das können wir natürlich machen.“ sagte Mel, die ahnte, was vermutlich für ein Gespräch kam.

Gesagt getan, zum ersten Mal gab es richtigen Stress, wer zuerst die Badezimmer nutzen durfte, als Sina mit einem Papierfächer um die Ecke kam. „Ich kann verstehen, dass ihr ungeduldig seid, aber…“ schlug Sina mehrmals mit dem Fächer auf ihre Hand. „Wir wollen doch nicht die Disziplin vergessen oder?“

Währenddessen prügelt sich Kyllia mit extrem vielen Monstern, dass sie keine Chance hatte, auch nur der Villa näherzukommen. Sina könnte schwören, dass sie ein leises „Neeeeiiiinnnnn“ schreien gehört hat.

Dann war es soweit, alle waren im Wohnzimmer und warten gespannt, was Suki ihnen zu erzählen hatte. Sie trug ihre normale Hausdienerin-Uniform, das gewohnte Bild von Suki.

„Ich möchte… mich in erster Linie Entschuldigungen, dass ich euch unnötige Sorgen gemacht habe, die überhaupt nicht nötig waren.

Lady Sina… hat auf ihre charmante Art und Weise geschafft mit mir zu reden, dass ich eigentlich mit euch über alles reden kann, jeder hat seine Vergangenheit, was auch irgendwie stimmte.“ begann Suki.

Die Katzenfrau sagte es mit traurigen Augen, aber der Ernst in ihrer Stimme war weiterhin erhalten geblieben.

„Ich war…“ fing Suki mit der Geschichte aus ihrer Kindheit an zu erzählen, die gleiche Version, die auch Sina zu hören bekam. Alle lauschten Suki, sie konnten sich bildlich vorstellen, wie Suki als Kind war und wie die Geschichte weiterging.

Es war dann fast schon Nachts, als Suki mit der Geschichte zu Ende war. „Das… ist meine Geschichte.“

Es war eine Stille im Wohnzimmer, alle mussten die Geschichte verarbeiten, als Rubina als erstes aufstand und zu Suki ging.

„Suki… nein… Mama, du kannst nichts dafür, was passiert ist. Nun bist du hier und hilfst mir oder?“ hatte Rubina feuchte Augen. Das war für Suki ein richtiger Schock gewesen und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Rubina umarmte Suki und gab ihr bestes, ihre Kräfte zu kontrollieren, dass sie Suki nicht wehtat. „Mama… dank dir… kann ich, glaube ich nun selber Entscheidungen treffen oder? Du hast mir beigebracht, dass man die Vergangenheit nicht verändern kann und das jeder seine Gründe hatte bei gewissen Entscheidungen.

Die hat man dir aber… irgendwie nicht gegeben, sondern du wurdest gezwungen. Wenn… es dir hilft, aber ich verzeihe dir.“ sagte Rubina es auf kindliche Art und Weise.

Selbst Sina musste staunen, wie sehr Rubina sich verändert hatte, konnte aber nicht verhindern, dass selbst ihr eine paar Tränen aus den Augen kamen.„Ja, Rubina hat sich in der Abwesenheit ein bisschen entwickelt.“ flüstert Sherry Sina ins Ohr, hatte aber selbst weinende Augen.

Für Suki war es aber scheinbar zu viel, dass sie auf ihre Knie ging. Es waren nicht Tränen des Trauerns, sondern… des Glücks.

„Vermutlich hat Sina es dir schon gesagt, aber sollte dein Vater oder jemand aus deinem Clan dir was antun wollen, muss er erstmals an uns vorbeikommen.“ sagte Mel.

„Wie kann man dir das antun? Sind sie so dumm oder so?“ „Genau, deine Clanleute verhalten sich ja wie Monster aus der Vergangenheit!“ fügten die Zwillingsvampire hinzu.

„Auch wenn wir uns noch nicht solange kennen, aber… ich bin froh, dass du deine Geschichte erzählt hast.“ lächelt Lara.

„Ich spreche jetzt mal für die Abenteurer, aber… dein leckeres Essen, deine Stärke… ich kann und werde nicht deine Vergangenheit kritisieren. Du wurdest als Kind in etwas… abscheuliches rein gesetzt und hast nur dein Leben verteidigt.

Du hast meinen… unseren größten Respekt, dass du nun so bist, wie du bist. Ich kann nur sagen, danke für dein Vertrauen.“ sprach Neia für alle anderen.

Suki hörte sich alles an und nickte, aber bekam kein Wort heraus, während die Tränen bei ihr endlos fielen. Rubina gab ihr… bestes sie zu trösten, aber man sah ihr an, dass sie damit überfordert ist. Melaine kniete sich auf einmal neben Suki und rieb ihren Rücken zum Trost.

„Hoffe… das du nun nicht mehr so gemein zu mir bist, aber… auch ich werde weiterhin an deiner Seite stehen, nur… ohne eine Waffe am Hals oder so.“ grinste Melaine.

„Es… tut mir leid… was ich dir angetan habe.“ murmelt Suki. „Ich wollte einfach… nichts mehr mit meiner Vergangenheit zu tun haben…“

„Das wollen die meisten von uns nicht so wirklich, aber… leider hat das Schicksal manchmal andere Pläne parat, öfter gegen unseren Willen. Aber du bist eine starke Frau und du hast Freunde hinter dir, die werden dir helfen.“ lächelt Sina.

„Es… tut mir leid, das nächste Mal… sage ich es direkt, wenn ich irgendwelche Sorgen habe!“ lächelt Suki nun mit verweintem Gesicht. „Aber Rubina… es ehrt mich zwar, dass ich für dich deine Mutter geworden bin… aber vermutlich bist du viel älter als ich es bin.“

„Nein, du bist Mama!“ war der Entschluss von Rubina. „Du hast… mich vermutlich nicht gemacht, aber du bist die Person, die sich um mich kümmert.“

„Hm… das lässt sich nicht abstreiten.“ lächelt Suki.

„Dann hätten wir Melaine doch nicht foltern brauchen.“ murmelt Lara ganz leise, aber Suki bekam es mit. „Hmm? Was habt ihr mit Melaine gemacht?“

„Ah… nichts. Wir hatten nur ein Gespräch gehabt, aber das war es auch schon gewesen.“ versuchte Melaine das Thema zu wechseln.

„Wir haben sie solange gekitzelt, bis sie dein Geheimnis verrät, damit wir dir helfen können, sollte… Sina es nicht schaffen, aber scheinbar war es eine unnötige Aktion.“ meinte Mel.

Suki drehte sich zu Melaine und lächelt sie… etwas „anders“ an. „So?“

„Danke auch Lara…“ ahnte Melaine nichts gutes.

„Eh!?“

Gaaaannnzzzz woaaaaannderrrsssss…

„Hilfeeeeeeeeeee!!!!“ kämpfte Kyllia immer noch ihren Weg nach Hause durch.