Ich bin wiedergeboren und Suki wird stärker?

Über eine Woche sind Suki und Sina von den anderen getrennt. Kyllia´s Gruppe wird immer extremer trainiert, ohne das Sina das eigentlich wusste. Daher fluchen sie im geheimen immer wieder über den Trainingsplan von Sina.

Suki bekommt nun ein persönliches Training von Sina. Die verlorene Stadt wurde längst von den Untoten befreit und von den Knochenwürmern aus dem Knochenfriedhof trauten sich auch keine weiteren mehr raus zu kommen.

Die Augen von Suki wurden verbunden und Sina greift sie immer bewusst mit einem langen Stock an. Bei dieser Art von Training geht es vor allem, die Selbstbeherrschung im Kampf zu weiterhin zu behalten, während der Gegner angreift.

Am Anfang hatte Suki große Probleme gehabt, bis Sina ihr einen kleinen Trick beigebracht hat. Nun kann sie mit den Dolchen ohne Probleme den Stock von Sina angreifen.

„Katzen haben ein sehr gutes Gehör, besser als von jedem Menschen oder Dämonen auf der Welt. Du hast ja immer wieder betont, dass dir in der Villa fast nichts entgeht, nun setzten wir das in einem Kampf ein.“ erklärte Sina, die um Suki herumläuft.

Die Katzenfrau schweigt, damit sie sich konzentrieren kann und die Schritte sowie die Luftbewegungen zu orten die Sina verursacht.

„Das ist nur der erste Schritt. Sobald du die Grundlage beherrscht, gehe ich in die nächste Stufe. Es ist sehr… unwahrscheinlich, dass es im Turnier so ruhig bleibt wie wir es gerade haben.“ fügte Sina hinzu und schlug wieder zu.

Suki wich den Schlag aus und zerstörte etwas weiches. Ihre Dolche wurden stark gelevelt und mit der Zeit haben sowohl die Dolche als auch Suki das gleiche Level.

„Doch… wie hört man die richtigen Geräusche? Wenn dein Gegner ein Schreihals ist, wäre es kein Problem, aber betrachten wir das mal nüchtern: An diesem Turnier werden nur Veteranen teilnehmen und weiterkommen.

Ich wurde so gedrillt, dass ich meine Gegner blind und gehörlos bekämpfen soll. Das heißt jetzt nicht, dass ich das sofort umsetzen kann, aber ich habe für mich den Trick herausgefunden, dass man über Echos seinen Gegner finden kann.“ erzählte Sina weiter, dann kam der nächste Schlag nach Suki.

Wieder wich Suki den Stock aus und zerstörte wieder ein weiteres Stück vom Stock. „Sina… was genau wollt ihr mit dieser Aktion bewirken?“ fragte nun Suki.

„Ganz einfach, solltest du so einen Kämpfer haben wie Christoper, der mit vielen Tricks um die Ecke kommt, will ich, dass du als Anführerin alles kontern kannst. Aber das ist nicht alles. Ich will dein geheimes Talent, dass du von… deiner Mutter geerbt hast, fördern.

Bevor du jetzt sauer oder traurig wirst, hör mich vorher an. Ich habe deiner Geschichte gelauscht und wunderte mich, inwiefern man… die Schwachstelle eines Gegners sieht. Man müsste die komplette Anatomie eines Lebewesens kennen, aber was ist, wenn diese Person eine Rüstung trägt?

Selbst ich könnte das nicht, zumal ich diese Person vermutlich komplett zerstöre, aber wie in deinem Fall mit einem gezielten Dolchtreffer den Gegner ausschaltest?

Ich vermute daher, dass es ein geheimes Talent sein muss. Das ist es, was ich aus dir rausholen will, dass ist es, was dich vermutlich nochmal stärker machen wird.

Deinem Bericht nach bis du eher ein Kämpfer, wo du nach deinem Vater kommst, aber warum kombinierst du nicht einfach beide Stile?“

Suki nahm die Augenbinde ab und schaute Sina mit leicht traurigen Augen an. „Sina… auch wenn ich das verstehe, aber… der Kampfstil von meiner Mutter benötigt ein spezielles Training, dass selbst ich nicht kenne.“

„Nicht schlimm, deswegen habe ich Überlegungen angestellt, WIE man dieses Talent aus jemanden herausbekommt.“

„Was… soll ich eigentlich machen, wenn ich auf meinen Vater treffen sollte?“

„Das kann ich dir nicht sagen, aber du kannst auf eines sicher sein. Wir stehen hinter dir und wenn du ihn… nicht ruhig stellst, werden wir das wohl machen. Ist nur die Frage, wer das von uns machen wird.“

„Mein… Vater ist… nicht umsonst der stärkste Kämpfer aus dem Clan. Vielleicht wurde er besiegt und ein Nachfolger hat seinen Posten eingenommen, aber…“

„Daran glaubst du nicht. Nun, ich wiederhole mich gerne wieder, wir stehen hinter dir. ER kann dich anschreien, anstarren, was auch immer, aber letztendlich ist es seine Schuld, dass es überhaupt zu diesem Desaster damals gekommen ist.

Wenn er wirklich der Stärkste aus deinem Clan war, dann hätte er ohne Probleme dieser Tradition entgegenkommen können, aber dein Vater hat sich mit deiner Mutter für einen Weg entschieden und das ist die Konsequenz, so hart es sich auch anhört.

Sollte dein Vater jemanden die Schuld zuschieben, dann sollte er sie bei sich selber suchen. Keine Eltern, die ihre Kinder lieben, würden so einen Weg gehen, wie es bei dir der Fall war. In meiner alten Welt gibt es Eltern, die stellen ihren Glauben über die Kinder, ihre Hobby´s und ähnliches, aber… dort kann man von keiner wahren Liebe zwischen Eltern und Kindern sprechen.“

„ . . . Ich werde mein Bestes geben, dass mein Team bis zum Finale kommen wird, egal wer unser Gegner sein wird.“

„Das hast du schön gesagt, dann lass uns nun etwas ernster kämpfen!“ holte Sina zwei große Äxte aus dem Inventar heraus. „Finde mein Schwachstelle!“

„Eh?! Warte…“ wollte Suki noch zurufen, aber da griff Sina schon ihre Freundin an. Die Katzenfrau war nur noch beschäftigt auszuweichen mit den schweren Fesseln.

Es vergingen weitere Tage…

Sina griff wieder weiter Suki an, die der Erschöpfung nahe war, als… sich die Vorahnung bei Sina zeigte, dass Suki ihre Dolche ihr ins Herz rammte. Sofort verhinderte die Dämonin die drohende Gefahr und beendete den Kampf.

„Sina… ich glaube… ich habe deine Schwachstelle für einen kurzen Moment gesehen!“ keuchte Suki schwer, aber erstaunt, dass es scheinbar doch zu Resultaten führte.

„Oh ja, das glaube ich nämlich auch. Hast du irgendeine Fähigkeit freigeschaltet?“ ließ Sina es sich nicht anmerken, wie knapp die Geschichte eben war.

„Ich… bin mir nicht sicher? Du hast doch verboten, dass ich meinen Status anschauen darf.“

„Hrm… ok, du darfst dir alles anschauen, aber du sagst den anderen nicht, welche Fortschritte du erzielt hast.“ erlaubte Sina es ihrer Freundin und sie tat es. Sina wusste nicht, dass jemand ein so glückliches Gesicht machen konnte wie Suki, die ihre Attribute und Fähigkeiten anschaute.

„Sina?! Alle meine Werte sind ja dermaßen in die Höhe geschossen, dass sie schon fünfstellig geworden sind! Selbst meine Fähigkeiten… ah…“ war Suki zuerst glücklich, als sie scheinbar was gefunden hat.

„Ich habe die Fähigkeit „Schwachstellen entdecken“, damit wäre ich selber nun auch eine Mishoi, aber eine Anfängerin.“

„Das ist doch wunderbar! Auch wenn… ich immer noch nicht so genau weiß, was die Fähigkeit ausmacht mit richtiger Kampferfahrung, so sollten wir das gezielt trainieren. Bevor du jetzt in Scham und Trauer fällst…“ sagte Sina und schaute in den Augen von Suki.

„Es ist DEINE Fähigkeit. Nicht von deiner Mutter oder Vater oder irgendwelchen Vorfahren, sondern DEINE, ok?“

„Danke… du weißt wirklich, wie man jemand aufmuntern kann. Ich… werde mir deine Worte zu Herzen nehmen.“ lächelt Suki, wird aber von Sina spontan umarmt. „Du bist zu süß für diese Welt!“

Sherry musste während des Kämpfens auf einmal niesen und wich damit einen Kopfangriff eines Ogers aus. „Wieso… werde ich auf einmal eifersüchtig?!“

„Dann werden wir mal schauen, dass du noch ein paar Level mehr bekommst, dann reisen wir zurück.“ sagte Sina es nach der Umarmung, wo Suki ein roten Kopf hatte.

„Ist das eigentlich für dich auch eine Art Training? Von allen bist du ja mehr oder weniger… nun… du bist bei den normalen Trainingsstunden dabei gewesen, aber bei mir musstest du dich vermutlich stark zurückhalten oder?“

„Macht dir mal keine Sorgen, ich wusste, warum ich meine Äxte gezielt zu den Übungen genutzt habe. Ich hoffte nämlich, dass ich den nächsten Meistertitel freischalten kann.“ grinste Sina.

„Aber… ich dachte, ihr kämpft nur mit euren Katanas?“

„Das stimmt, aber ich will mehr Möglichkeiten freigeschaltet haben gegen Exos. Je… mehr Fähigkeiten auf die ich zurückgreifen kann, desto schwieriger sollte es selbst für den Spinner werden, obwohl er Gedankenlesen kann.“

Eine weitere Woche verging, als Sina und Suki wieder vor der Monstervilla landeten. Es war gegen Mittag und die „Sportler“ waren noch unterwegs gewesen.

„Seid gegrüßt Herrin Sina. Die anderen sind noch unterwegs nach Saifa oder auf dem Rückweg? Nicht schlimm, sie werden Abends wieder da sein. Eure Schwester treibt sie wirklich zur Höchstform.

Wenn man nicht eine gewisse Routine hat, dürften selbst Vampire wie ich daran sterben vor Erschöpfung, so unglaublich sich das anhört.“ grüßte Edwin die beiden Damen.

„Saifa?! Was stellt meine Schwester denn mit denen an, selbst die Dämonen übertreiben das nicht.“ staunte Sina nicht schlecht.

„Eh… ok? Dann ist es auch nicht „eure“ Idee, dass ich die Sportklamotten mit Duftstoffen versetzen soll, damit Monsterhorden eure Leute während des Trainings angreifen?“ fragte Edwin vorsichtig nach, aber der unglaubwürdige Blick, den Sina eben zeigte, beantwortete schon alles.

„Wer… hat dir das denn aufgetragen?“ hakte Sina freundlich nach, aber Edwin als auch Suki spürten die kommende Wärme. „Sina, beruhig dich!“ kam direkt der Versuch von Suki, ihre Herrin zu beruhigen.

„Erm… Kyllia gab mir die Fläschchen. Ich sollte immer nach dem Waschen ein paar Tropfen rein setzen, damit die Sportler auch ein paar Fähigkeiten aufleveln sowie ihre eigenen. Ich war wirklich im Glauben, das wäre eure Idee.“ antwortet Edwin nüchtern.

„Warum glaubt eigentlich jeder, dass ich hinter jeder bösen Tat stecke oder es meine Idee sein könnte…“ war Sina nun traurig, die Hitze nahm wieder ab.

Sowohl Suki als auch Edwin schwiegen, sie wollten so eine Frage nicht beantworten wollen, auch wenn Sina es in der Vergangenheit öfter zu hören bekam.

„Gibt es sonst etwas zu berichten, bevor ich Kyllia schnappen werde?“ traute Sina sich fast nicht zu fragen.

„Nichts… besonderes. Vermutlich werden sich nur die anderen Gäste freuen, wenn sie Suki wieder sehen werden.“ antwortet Edwin nach langer Zeit.

„Eh… wieso war da jetzt so eine Pause?“ wundert sich Suki, selbst Sina fand es komisch. „Wusste nicht, wie ich es besser in Worte fassen sollte. Lassen sie sich einfach überraschen.“ lächelt Edwin.

„Dann warten wir mal auf heute Abend und was Kyllia mir zu sagen hat.“ lächelt Sina nun ebenso, aber es war wieder das Lächeln, was Folgen hatte.

„Oh…“