Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen? II

Die Clanführer saßen alle auf ihren Sesseln, für Sina ein spezieller Sessel im Kreis und hatten sich alle mehr oder weniger im Blick. An der Seite stand ein kleiner Tisch mit Weinglas und eine Flasche unbekanntem Inhaltes.

„Damit rufe ich das Treffen auf. Normalerweise hatte Lord Acula, unser ältester Bruder, den Vorsitz, aber aufgrund… diverser Umstände übernehme ich als nächst ältester Vampir die Aufgabe.“ sagte Layla.

Riskel trug einen Bürstenschnitt und einen Mini Ziegenbart, während Violet ihre weißen Haare einfach herunter hängen ließ. Beide starrten immer noch Sina an, die das aber gekonnt ignorierte.

„Ich habe mir nie träumen lassen, es erleben zu dürfen, dass nun andere Personen Clanführer geworden sind dazu noch von einer anderen Rasse. Dabei hatten wir bei der Regelerstellung damals eigentlich an alles gedacht.“ meinte Roman, während er an seinem Bart zupfte.

„Nicht nur du Roman. Vor allem, dass einer der Clanführer auch noch die Prinzessin der Dämonen ist.“ stimmte Taos zu.

„Damit die neuen Clanführer diese Regel auch kennen. Alles was in diesem Raum besprochen wird, bleibt auch in diesem Raum. Deswegen habt ihr euch auch zu Erkennen gegeben oder Lady Sina?“ grinste Layla.

„Euer Butler hat mir ein paar Hinweise gegeben, auch wenn er es selber nicht so genau wusste. Selbst wenn einige sich nicht an diese Regel halten, wäre es mir ziemlich egal, weil ich meine Vorkehrungen getroffen habe, sollte einer auf die Idee kommen, mich in irgendeiner Form zu erpressen.“ teilte Sina dies mit und die älteren Clanführer verzogen kurz vor Verärgerung ihr Gesicht.

„Gibt es… irgend etwas was ihr andeuten wollt?“ hob Roman eine Augenbraue hoch, aber Sina schüttelt den Kopf. „Aber mitnichten, ich wollte nur ein paar Dinge klarstellen. Ich glaube vernommen zu haben, dass es verboten sei, dass sich Vampirclans gegenseitig bekriegen, aber… dummerweise gab irgendjemand von euch einen entsprechenden Tipp, wodurch ich massive Verluste der Vampirreihen zu beklagen habe, auch wenn ich damals noch nicht Clanführer war.“

„Nichts als Andeutungen. Warum sollte jemand der tuzatischen Armee den Tipp geben, wo das geheime Vampirtreffen stattfinden soll?“ wandte Taos sofort ein.

„Interessant. Ich habe nicht gesagt wo ich meine Verluste noch von wem der Tipp gegeben worden ist. Scheinbar hängt ihr nicht so unbedingt an der Regel, keinen Krieg zu führen oder?“ lächelt Sina den glatzköpfigen Vampir an.

Sofort fühlte sich der Vampirkönig ertappt und selbst Layla sowie Roman starrten ihn an, warten auf seine nächste Antwort.

„Jeder von uns hat seine Informanten und es ist kein Geheimnis, was mit den Vampiren von Lord Acula passiert ist.“ redet sich Taos raus, aber wirklich glaubhaft wirkte es nicht.

„Natürlich, verzeiht mir das ich andeuten wollte, ihr hättet was damit zu tun.“ lächelt Sina ununterbrochen weiter, aber Reue hörte sich anders an, zumal der Blick von Sina sagte wie: „Dich behalte im Auge.“

„Nun, solange keine Beweise im Raum sind, bringt es nichts weiter darüber zu debattieren. Die Gründe des Treffens liegen vor allem darin, dass wir möglicherweise darüber nachdenken müssen, wie die Zukunft für die Vampire weitergehen wird, nachdem nun auch Cassius und Maeve gestorben sind.

Lady Sina… wir wissen, dass ihr die Götterbestie Tierra getötet habt und ziemliche Spuren auf dem Kontinent Vurdinia hinterlassen habt. Unseren Recherchen nach waren Cassius und Maeve ebenso auf dem Kontinent gewesen. So klein die Chance auch sein mag, aber seid ihr ihnen über den Weg gelaufen?“ fragte Layla.

„Nein, ich habe die beiden nicht kennengelernt, aber sehr wohl mitbekommen, vom wem sie umgebracht worden sind.“

„Bitte?! Mein Vater war mit meiner Tante die weltbesten Attentäter der Welt gewesen, wenn man ihre Dienste bezahlen konnte.“ reagierte Violet sauer. „Ich weiß, dass mein Vater ein Auftragsziel hatte, was ihn köstlich amüsierte deswegen hat er es angenommen und das seid bestimmt ihr gewesen!“

„So wie Violet es sagt, war meiner Mutter das Gold ziemlich egal. Mehr hat sie nur ihre Opfer interessiert und ihr seid wirklich ein lohnendes Opfer. Wenn Tierra sie nicht getötet hat, dann kommt nur noch ihr in Frage!“ beschuldigte Riskel Sina.

„Wie wäre es, wenn ihr Lady Sina aussprechen lasst? Die Geduld der Jugend von heute…“ schüttelt Roman den Kopf.

„Wie gesagt, ich habe sie nicht kennengelernt, aber meine Begleiterinnen Lara sowie Mel sehr wohl. Die Vampire wurden von ihnen nach einem heftigem Kampf getötet.“ berichtet Sina amüsiert.

„BITTE?!“ reagierten Riskel und Violett erstaunt. „Richtig. Ein erschaffener Vampir und eine Killerpuppe haben zwei Vampirkönige Ein gegen Ein bekämpft. Das wäre ein Kampf gewesen, den hätte ich mir gerne angeschaut, aber ehrlich? Wenn meine Freundinnen eure Eltern töten konnten, dürften sie ziemlich schwach gewesen sein im Vergleich zu Acula.“ kippte Sina noch Öl ins Feuer.

„Ein… erschaffener Vampir tötet einen geborenen Vampir, noch mehr, einen Vampirkönig?“ sah man den Unglauben in den Augen von Taos. Roman und Layla hatten sich lange gegenseitig angestarrt, als sie die Information bekommen haben.

„Meines Wissens nach ist Lara die letzte beschworene Heldin gewesen, bevor Lord Acula sie zum Vampir verwandelt hat oder? Könnte es sein… das ihre Heldenkräfte sich mit den Vampirkräften kombiniert haben?“ murmelt Roman.

„Von der Theorie her klingt es einleuchtend, aber warum hat sie ihren Meister dann nicht längst getötet?“ wundert sich Layla.

„Weil Lara nicht richtig trainiert worden war. Jemanden dessen Willen zu brechen und zum Attentäter auszubilden ist nicht wirklich eine große Kunst. Erst unter meiner Führung blühte sie erst richtig auf und das Ergebnis war letztendlich, dass sie Cassius getötet hat. Tja, ich würde sogar behaupten, dass ich einem normalen Vampir die Stärke antrainieren kann, der sich mit euch anlegen kann.“ sagte Sina das sehr arrogant.

„Dämonen hatten schon immer einen ekelhaften Hochmut gehabt, aber bei euch trieft es ja geradezu heraus.“ ätze Taos.

„Dabei dachte ich immer, das wir Dämonen verdorben sind, aber scheinbar stimmt es ja, je älter man wird, desto verdorbener der Charakter. Sorry Opa, aber im Gegensatz zu dir bin ich noch ein Kind.“ warf Sina dem Vampir den Spruch ins Gesicht.

Sofort bildeten sich Zornesadern auf der Glatze von Taos, er ist es nicht gewohnt, dass man ihn in dieser Richtung beleidigt.

„Meine Damen und Herren, beruhigen sie sich wieder. Im Grunde waren die Tat von Cassius und Maeve ein Kriegsakt gewesen, als sie scheinbar gegen die Mitglieder von Lady Sina´s Clan vorgegangen sind. Da sie nun daran gestorben sind, liegt die Schuld alleine bei ihnen.

Deswegen ist es abzuraten, mit irgendwelchen Racheaktionen gegen den Clan von Lady Sina vorzugehen. Sollten Roman und ich diesbezüglich irgendwelche Informationen bekommen, werden wir uns auf ihre Seite stellen.“ sagte Layla dies zu Riskel, Violet und Taos, weil sie nur Sina am an-funkeln waren. Die Vampire sagten nichts, aber nahmen es zur Kenntnis.

„Wenn ihr so scharf auf meinen Kopf seid… Zufälligerweise findet in paar Monaten in Batzien ein Turnier statt, das alle tausend Jahre einmal stattfindet. An diesem werde ich, mein Clan und meine Freunde teilnehmen.“ teilte Sina die Information mit.

„Was ein intriganter Geist.“ dachte Roman in diesem Moment. „Damit umgeht man direkt alle Regeln, die wir extra für so einen Streit und Krieg aufgebaut haben, damit dieser nicht stattfindet.“

„Hrm… Ich wollte, dass es ein friedliches Treffen ist und nicht zur gegenseitigen Auslöschung der Vampire.“ war Layla nun ein bisschen sauer.

„Sorry, war nicht so geplant, aber diese Hitzköpfe werden bestimmt keine vernünftigen Gedanken haben, wenn es um die richtigen Entscheidungen geht über die Vampire und ihre Zukunft. Wobei ich habe ja schon bereits die ersten Schritte getan, was euch bestimmt nicht unbemerkt geblieben ist.“ nickte Sina zufrieden auf ihre eigene Vampire.

„BITTE?!“ wollte Riskel langsam zum Angriff übergehen, denn es fehlte nicht viel, als Layla eine Hand auf seine Schulter legte. Riskel schaute erstaunt nach oben, denn er hat nicht mitbekommen, wann Layla sich in Bewegung setzte.

„Ich weiß, dass es euch schwer fällt, aber in diesem Raum wird kein Blut vergossen. Ertrag es, dass ist auch eine der wenigen undankbaren Aufgaben als Clanführer.“ warnte Layla ihn.

„Könnt ihr mir eigentlich erklären, warum ihr meint das Acula stärker sein soll? Das war doch eben ein ziemlich guter Beweis, dass es gelogen ist.“ hakte Sina mit. „Verdammt ist Layla schnell.“ dachte Sina.

„Hrm… es hat kein Zweck zu leugnen, aber ja. Wenn es um wirkliche Stärke geht, dann sind wir tatsächlich die stärkeren Vampirkönige als Acula, aber wir ließen ihn im Glauben. Sonst wäre es wirklich dazu ausgeartet, dass ein Vampirkrieg zwischen uns stattfinden würde. Manchmal ist die Weisheit stärker als pure Muskelkraft.“ seufzte Layla.

„Acula hat immer die stärksten Monster gejagt und auch gegen die Götterbestien gekämpft, aber… wir wussten, wie man richtig stärker wird.“ fügte Roman hinzu.

„Aha. Dann hoffe ich doch, dass wir zumindest in Frieden verweilen können, denn ich habe momentan überhaupt kein Interesse an einem Vampirkrieg.“ war Sina mit der Antwort zufrieden.

„Beruht auf Gegenseitigkeit. Wobei unsere jüngeren Clanführer das… vermutlich nicht nachvollziehen können werden, solange sie nur ihre Rache im Kopf haben.“ kommentierte Layla, die wieder zu ihrem Sessel ging.

„Gilt das auch für Taos?“ sprach Sina direkt den alten Vampir an. „Was wollt ihr schon wieder andeuten?“ knurrte Taos.

„Nichts, aber du bist genau diese Sorte von Typen, der mir Steine in den Weg legen wird und das will ich früh genug beseitigen, wisst ihr? Dabei ist es mir egal, ob es tatsächlich zu einem Krieg ausartet. Aber das dürfte… in der Vampirwelt ziemlich an ihren Grundfesten rütteln, wenn auf einmal sehr viele geborene Vampire von der Welt verschwinden.“ kam Sina direkt zum Punkt.

„Muss ich mir das wirklich von ihr Gefallen lassen? Selbst als Lord Acula, Lord Cassius und Gräfin Maeve am Leben waren, konnte ich sie besser ertragen als die Brut dort.“ wurde Taos langsam wütend.

„Ja, musst du. Dasselbe gilt auch für dich Taos, Finger weg von Lady Sina!“ warnte nun Roman ihn, wo Taos nur einen ungläubigen Blick hatte.

„Falls du es noch nicht mitbekommen hast Taos, aber die Welt befindet sich in einem Wandel und da müssen wir Vampire ebenso mitziehen, ansonsten gehen wir unter. Eine der Veränderungen sitzt hier, zwei junge Clanführer und eine Clanführerin aus einer anderen Rasse, sogar mehr, eine Götterbestie. Spätestens jetzt sollte dir ein Licht aufgehen, dass der Wandel läuft.“ erklärte Layla.

Nun sagte Taos nichts mehr, während Riskel und Violet die Worte in sich aufsaugen mussten und überlegten.

„Nun, mein Clan wird in die Gesellschaft intrigiert und mein Projekt verläuft sogar ziemlich gut. Könnte es euch nur empfehlen.“ meinte Sina nach eine lange Pause.

„Bezweifele dass wir uns so derart ändern können, dass wir „Vieh“ als Gleichgesinnte anschauen könnten.“ ätzte Taos.

„Dummerweise hat das „Vieh“ sehr viele von den Kinder von Acula getötet, die ziemlich stark waren. Keine Ahnung wie der Hase bei euch so läuft, aber es würde mich nicht wundern, wenn irgendwann in der Zukunft jemand von dem „Vieh“ dich vom hohen Ross runter stößt.“ grinste Sina.

Roman und Layla sagten nichts, aber ihre Gedanken führten auch in diese Richtung. Niemand sitzt für die Ewigkeit auf dem Platz, irgendwann greift das Schicksal ein und wird dies ändern.

„Übrigens, eine Frage, aber wie ist eigentlich eure Einstellung, wenn jemand kommt und droht, die Welt auszulöschen und nach seiner Idee umzuformen?“

Verwundert schauen alle Sina an, die das geahnt hat. Sie holte aus ihrem Inventar mehrere Kopien über die Götterbestie und reichte sie an die anderen Clanführer weiter.

„Was… soll das jetzt? Ich denke wir reden über die Zukunft der Vampire?“ schaute Taos nicht einmal in den Heft rein.

„Halt die Schnauze, du gehst mir langsam auf den Keks. DAS ist die Zukunft, die bald auf uns zu kommen wird, wenn man die Gefahr ignoriert.“ wurde Sina langsam ein bisschen sauer. Alle Vampire merkten sofort, wie warm es im Raum wird. Zwar noch erträglich, aber scheinbar hatte Sina was damit zu tun.

Bevor Taos wieder den Mund aufmachte, mischte sich Layla ein. „Darf ich vielleicht um eine mündliche Erklärung bitten? Es sind scheinbar… nicht wenige Informationen in diesem Heft.“

Der Raum kühlte merklich wieder ab, Sina nickte und erklärte den Clanführern über die verbannten Götterbestien, den geheimen Götterkrieg und was Titanus damit zu tun hatte. Anschließend der erste Kontakt mit dem Anführer Exos, dem Magiertyrann und was seine Ziele sind. Die Dämonin zeigte dies über ihre Illusionen und beendete, bevor der Kampf gezeigt wird.

„Deswegen jage ich die Götterbestie, denn DENEN habe ich den Krieg erklärt. Meine Arme mit den wunderschönen Tattoos sind der deutliche Beweis, dass ich ihnen ebenbürtig bin, aber nicht unbedingt gegen Exos, denn der spielt tatsächlich noch in einer höheren Liga als Titanus oder Tierra.“ beendet Sina ihre Erklärung.

Roman und Layla wirkten sehr nachdenklich, während Taos dagegen nicht wirklich zugehört hat. Riskel und Violet waren Sina eigentlich mehr oder weniger egal, denn die werden nicht die Stärke haben gegen die Götterbestien.

„Ich werde euch nicht fragen oder bitten, ebenfalls gegen die Götterbestien vorzugehen, aber wenn ihr wirklich so besorgt um eure Vampire seid, dann denke ich schon, dass ihr über die kommenden Probleme in Kenntnis gesetzt werden solltet.“

„Es… fällt mir schwer das zu glauben, denn das ist mein erstes Mal, dass ich etwas über die verbannten Götterbestien höre und… ich kann wirklich sagen, dass ich fast so alt bin wie die bekannten Götterbestien, auch wenn diese Monster früher andere Namen hatten.“ meinte Roman ehrlich.

„Diese Entscheidung überlasse ich euch, ob ihr mir glaubt oder nicht. Sobald ich meine Pause beende, jage ich die nächste Götterbestie, zumindest Glacia. Ihr wisst nicht zufällig wo ich Dogma oder Winda finden kann oder?“ fragte Sina.

„Nun erstaunt ihr mich wirklich. Ich dachte, ihr hättet gescherzt, dass ihr ihnen den Krieg erklärt habt, aber wenn ihr schon die nächste Götterbestie töten wollt… vor allem Glacia. Selbst ich weiß nicht mal, wie dieses Monster aussieht.“ staunte Layla.

„Ihr müsst sie in ihrem Revier bekämpfen, wie wollt ihr das denn anstellen? Nichts auf der Welt hat es bisher geschafft, sie aus dem Wasser hervorzulocken und so dumm ist diese Götterbestie nicht. Vor allem, wenn ihr gegen dieses Monster vorgehen wollt, müsst ihr euch auch mit einer Armee von Wassermonstern auseinander setzten.“ zweifelt Roman.

„Sie müsste sich schon Kiemen wachsen lassen, damit sie überhaupt unter Wasser atmen kann.“ lacht Taos gehässig, Riskel und Violet waren weiterhin schweigsam.

„Danke für eure Fürsorge, aber das ist mein Problem und nicht eures oder? Bezüglich meiner Frage?“ hakte Sina nach.

„Dogma hat vor mehreren Jahrtausenden eine komplette menschliche Zivilisation gefressen und schläft nun irgendwo auf der Welt, das war schon immer seine Art gewesen. Lord Acula hat ihn mal bekämpft, aber er meinte, man bräuchte eine spezielle Waffe, um ihn überhaupt verletzten zu können und ich habe meinen Bruder jetzt nicht als einen Feigling kennengelernt.“ antwortet Roman.

„Winda… ich glaube, ich kann es von einer Hand abzählen, wie oft ich sie überhaupt mal gesehen habe, aber von allen Götterbestien ist es dieses Monster, welches die meisten Geheimnisse hat, meiner Meinung nach.“ fügte Layla hinzu.

„Wie sieht Winda denn aus? Notfalls werde ich den kompletten Himmel absuchen, wenn ich keine andere Lösung finde.“ wirkte Sina interessiert.

„Wie soll man Winda beschreiben… es ist scheinbar eine Kombination aus einem Vogel und Drachen. Hat meiner Erinnerung nach acht riesige Flügel, aber… was mich am meisten immer störte ist sein Rumpf. Irgendwie veränderte er sich immer wieder. Mal habe ich Tentakel herauswinden sehen, dann eine große Anzahl von Gliedmaßen, während nur sein Kopf gleich blieb.

Solltet ihr wirklich so wahnsinnig sein, es im Himmel suchen zu wollen, werdet ihr es schon durch seine Größe finden können, denn es konnte mit Titanus fast mithalten.“ erklärte Layla.

„Wenn das so groß ist, müsste man es doch problemlos vom Boden aus sehen können.“ wandte Violet ein.

„Das sollte man eigentlich meinen, aber bedenkt, dass Winda mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Element Wind gehörig ist. Ich habe ihn auch nur gesehen, als er vom Himmel runterkam und sehr große Monster gefangen hat zum fressen. Ich vermute, dass er einer Höhe fliegt, die man vom Boden aus nicht sehen kann.“ stimmte Layla zu.

„Schade, aber danke für die Information. Nun, das ist zumindest die Zukunft, die auf uns zu kommen wird, nicht nur bei den Vampiren, sondern bei allen Völkern. Bevor ein paar Individuelle auf die Idee kommen, ob man mit Exos einen Handel machen könnte.

Ehrlich? Ich denke, wir sind alles Geschöpfte vom dunklen Gott und der Göttin, also sind wir potenzielle Wesen, die Exos aus seiner Weltordnung auslöschen wird.“ sagte Sina dies, dabei hielt sie Taos im Auge.

„Danke für die Warnung. Ich bin froh, dass ihr wirklich gekommen seid.“ sagte Layla, die Taos unterbrochen hat, weil er einen roten Kopf bekam, als auf einmal Staub mit paar Steinchen von der Decke herunter rieselte.

Alle schauten fasziniert, wie dies auf den Boden herunterfiel. „Nichts für ungut, aber… ist das normal?“ fragte Sina nach.

„Definitiv nicht. Das ist der stabilste Raum in der ganzen Burg, der sogar einen Tritt von Titanus überstehen könnte. Was ist da draußen los?“ antwortet Layla sofort und stand auf.

„Dann werden wir das Treffen wohl vorerst aussetzen müssen.“ meinte Roman.

„Kann man nicht ändern, es wurde eh langweilig.“ zuckte Taos mit den Schultern. Riskel und Violet sagten wieder nichts.

„Das stimmt. Da bekommt man eine Wand eher überzeugt, als einen alten Vampir.“ ätze Sina.

„Verschiebt euren Streit auf ein anderes Mal, ich will wissen was los ist!“ wurde Layla nun ungeduldig und ging den Weg nach draußen, während der Rest folgte. Als die Burgherrin die große Tür öffnete, herrschte nur das blanke Chaos. Der Flur ist teilweise zusammengekracht, an einigen Stellen brannte es, mehr konnte man nicht sehen.

„Was…?“ staunte Layla ungläubig.