Ich bin wiedergeboren und das Sportprogramm?

Sherry hat nach ein paar Tagen endlich alles fertig, wo Sina nun zum nächsten Schritt über ging. Sie ließ alle Turnierteilnehmer im Wohnzimmer versammeln.

„So… falls ihr es noch nicht mitbekommen habt, aber so brauchen wir nicht am Turnier teilzunehmen. Hier herrscht ja mehr Elend als auf der gesamten Welt zusammen und das wird sich ab morgen ändern.“ kam Sina direkt zum Punkt.

„Ich will keine Einwände oder ähnliches hören. Sherry hat eure Maße abgenommen, damit sie für unser „Training“ die richtige Klamotten schneidern konnte. Diese wird Sherry euch gleich allen geben und die werdet ihr auch morgen anziehen.“

Sherry ging von einem Gast zum nächsten, dabei schauten sie sich verwundert an. „Das Training soll eure schlechte Laune vertreiben und gleichzeitig stärker machen, sodass ihr auch eine Chance gegen Kaliber wie Lisa oder Kyllia haben werdet. Wer das ablehnt, der hat schon verloren!“

Nun waren alle sehr erstaunt, als Sina dies sagte. Stärker werden durch Sina, das klingt eigentlich erfolgversprechend. Die besten Beispiele sind Sherry, Lara und Mel gewesen.

„Rubina und Nea ist es freigestellt, ob sie mitmachen wollen, aber ich glaube, es lohnt sich für sie ebenso. Nur Suki bekommt ein Spezial-Training und es kann sein, dass wir ein paar Tage außer Haus sind.“

„Aber Herrin?“ wandte Suki sofort ein. „Kein Aber, ich habe mit Edwin gesprochen und er wird sich in der Zeit um die Herrschaften hier kümmern. So lecker das Essen auch ist, aber ich habe meine Kreativität mit einfließen lassen, dass sie nicht mehr so leckeres Essen bekommen sondern Essen, dass ihre Körper stärkt!“

Suki wusste nichts zu sagen und nickte nur, aber man sah ihr die Eifersucht an, dass der Butler ihre Aufgabe übernimmt.

„Ihr solltet alle früh ins Bett gehen und nicht mehr saufen oder ähnliches, habt ihr verstanden? Alle bekommen das selbe Training, auch du Neia. Ich kann eure Fähigkeiten nicht mehr fördern, aber sehr wohl eure Attribute.“ befahl Sina mit einer Stimme ohne Widerspruch.

„Wow… meine Schwester ist wirklich die geborene Prinzessin. Selbst der Dämonenkönig würde bestimmt schlucken müssen.“ strahlte Kyllia, aber bekam nur böse Blicke von den anderen.

„Aber Sina… ich bin eine Magierin?“ wandte Neia doch ein. „Na und? Schon mal überlegt, mehr aushalten zu können? Vielleicht willst du ja auch mal deine Mana sparen und deinen Zauberstab in die Fresse deiner Gegner schlagen?

Ihr wolltet Stärke haben und zwar über das Turnier, ok damit war ich einverstanden. Aber ehrlich, wenn auf dem Turnier Vampire oder auch versteckte Dämonen teilnehmen die so stark wie Kyllia sind, dann sehe ich jetzt schon, wie schnell wir ausscheiden werden und ehrlich?

Ich hasse es zu verlieren. Deswegen werde ich euch schon vor dem Turnier stärker machen und dafür sorgen, dass wir auch wirklich die stärksten der Welt sind! Verdammt, ich denke ihr habt einen so hohen Stolz, dass ihr davon platzen müsstet!

Dann tut auch endlich was dafür! Aber diesmal biete ich nicht meine Hilfe an, sondern ihr werdet es machen! Zeigt der Welt, WER ihr seid, WAS ihr seid und das ihr die STÄRKSTEN SEID!“ motivierte Sina ihre Leute und hatte sie fest in Griff.

Man sah es an ihren Gesichtern, dass sie es wirklich wollten und bereit waren, das Spiel von Sina mitzumachen.

„Schwester… wer bist du eigentlich? Wenn du immer solche Reden schwingst, kannst du jeden dazu bringen, in eine Richtung zu rennen.“ grinste Kyllia.

„Ich sage nur wie der Stand der Dinge ist und was sie hören wollen, ein bisschen Würze von diesem und jenem, Zack tun sie fast alles für dich.“ grinste Sina zurück.

Am nächsten Morgen standen sie alle im Garten mit Wanderstiefeln und Trainingsanzug. Sina sowie Kyllia trugen nur Tanktop und kurze Sporthose, wo die Männer nicht wussten, wohin sie schauen sollen.

Sherry… war wieder ziemlich glücklich, das jeder ihre geschneiderten Sachen trug, aber einen Augenschmaus durch Sina bekam. „Komisch, wenn ich Kyllia anschaue finde ich sie schön, aber sobald ich Sina dann sehe…“

„Kontrolliere dich, deine Nase blutet bald!“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„So Herrschaften. Ich freue mich, dass wirklich alle an dem Sportprogramm für die nächsten Monate teilnehmen. Bestimmt wundert ihr euch alle, wie wir es überhaupt schaffen wollen, eure Attribute zu fördern, dazu sagen ich nur nach „Dämonenart“!

Kyllia wird eure Trainerin sein und ihr Wort ist Gesetz. Wie ihr sehen könnt, hat sie einen wunderschönen stabilen Papierfächer. Diesen wird sie nach eigenem Ermessen einsetzen, wie zeigen von Schwäche oder wenn einer anfängt sich dem Sportprogramm zu entziehen.

Ich verspreche euch eins, die ersten drei Tage werden sehr hart für euch. Habt ihr das überstanden, ist der Rest ein Kinderspiel. Zeigt was in euch steckt, holt den Löwe aus euch heraus!“ feuert Sina ihre Leute an.

„Erm… ist das richtig, dass wir diese Armbänder an den Armen und Beinen tragen sollen?“ fragte Thomddir vorsichtig.

„Ja, dank Tio und Mio haben wir die so eingestellt, dass sie für euch so eben ertragbar sind.“ grinste Sina und aktivierte die Fesseln. Sofort hingen die Arme schwer runter und selbst die Beine ließen sich schwerer bewegen. Alle fingen an sich zu beschweren, Rubina hatte scheinbar keine Probleme damit sowie Nea, die nur daran spielte.

„Noch eine Anweisung: Es ist ab heute verboten, euren Status zu überprüfen noch andere zu analysieren. Ich möchte mich selber gerne Überraschen lassen, inwiefern das Training euch geholfen hat, es wird euch ebenso gut tun.

Nun gebe ich das Wort an meine liebe Schwester Kyllia und ihren Anweisungen sind Folge zu leisten!“ befahl Sina, dabei ignorierte sie das Genörgel und stellte sich neben die anderen hin.

„Soo, dann fangen wir mal an.“ grinste Kyllia das gleiche böse Lächeln, was Sina ebenso gut kann. Zuerst mussten alle mehr oder weniger Dehnübungen machen, damit ihr Körper aufgewärmt ist, dann fing der eigentliche Terror an.

Alle mussten durch die Stadt rennen mit den schweren Fesseln und wer Schwäche zeigte, bekam von Kyllia direkt einen Schlag auf den Hintern. Sie alle waren Stadtthema Nummer Eins geworden, vor allem weil Nea und Rubina scheinbar ihren Spaß hatten.

Kyllia hielt sich wirklich nicht zurück und war auch nicht auf den Mund gefallen, die Leute zu motivieren, alles zu geben. Bei manchen war es sehr sehr gemein, bei anderen drohte sie sogar, die Essensrationen zu kürzen.

Bei Neia wurde Kyllia scheinbar erst richtig fies. Es war klar, dass sie als Magierin nicht die nötige Ausdauer und Stärke hatte, aber Kyllia war scheinbar kreativ und hatte eines ihrer Stofftiere aus dem Inventar raus geholt.

„Folgende Wahlmöglichkeit. Entweder du rennst jetzt oder dein Häschen wird draufgehen. Dann weißt du zumindest, wie ich mich damals gefühlt habe!“ stellte Kyllia das Ultimatum.

Irgendwie schaffte Neia es, das Häschen zu retten, aber… „Das… werde… ich… ihr… niemals… verzeihen!“ hörte man sie am Ende nur wiederholen wie ein Mantra.

Am Abend waren alle wieder in der Villa angekommen, wo sie schon von Edward gegrüßt werden. „Ich war so frei und habe im Garten die Tische und Stühle auf gestellt, wo alle Essen und Trinken können.“

„Wunderbar.“ lobte Sina, aber… die anderen sahen nicht so aus, als könnten sie irgendetwas noch runter bekommen.

„Ihr werdet natürlich was essen, weil morgen geht es damit weiter!“ kündigte Sina an, aber keiner konnte ein Wort rausbekommen, weil sie alle nur schwer am atmen waren. „Ich glaube… ich bin noch nie soviel an einem Tag gerannt wie heute…“ schnaufte Thomddir.

Neia konnte überhaupt nichts mehr sagen und wird von Melaine gestützt, während Lara, Mel, die Zwillingsvampire sowie Mel und Rubina irgendwie ihren Spaß hatten.

„Nun… so anstrengend es auch war, aber es hat schon Spaß gemacht oder?“ meinte Tio. „Vor allem weil wir es gemeinsam gemacht haben!“ stimmte Mio zu.

„Machen euch die Fesseln überhaupt keine Probleme?“ fragte Mel Rubina und Nea, aber die schütteln nur ihre Köpfe.

„Ich merke nichts.“ meinte Nea nur. „Sie sind schön!“ kommentierte das Drachenmädchen.

„Vielleicht sollten wir ihnen ein paar Fesseln mehr anbringen.“ dachte Sina nur.

Sherry kam ziemlich verschwitzt zu Sina, leicht außer Puste, aber dann flüstert sie Sina ins Ohr: „Wollen wir gemeinsam dann baden gehen?“

Sina trug Sherry direkt auf ihren Armen hoch. „Ihr könnt schon mal ohne uns essen gehen, wir gehen beide baden. Ich würde euch empfehlen auszulosen, wer dann als nächstes das Badezimmer benutzt.“ und verschwand mit Sherry in die Villa.

„Die Glücklichen…“ murmelt Melaine. „Ich habe neben dem Badezimmer Körbe mit euren Namen hingestellt. Wenn ihr eure Trainingsanzüge reinlegen könntet, werde ich sie sofort waschen und sie sind dann für den nächsten Morgen bereit.“ teilte Edwin mit.

Am Tisch war ziemliche Totenstille, alle essen und trinken zwar, aber… sie waren alle todmüde. „Erster Tag, noch zwei Tage, dann habt ihr das schlimmste hinter euch.“ kommentierte Kyllia dies.

„Ich habe immer noch meine Zweifel… dass es was bringen soll.“ war Christopher skeptisch. „Glaub mir, ich habe 140Jahre jeden Tag diese Art von Training gemacht. Bei den Dämonen werden noch ein paar Sachen mehr gemacht, aber ich muss berücksichtigen, dass ihr… erm… vermutlich eher daran sterben könntet.“ erklärte Kyllia.

Neia wirft der Dämonin immer noch böse Blicke zu trotz des müden Zustandes, aber das prallt an Kyllia nur ab, sie ist schlimmeres gewöhnt.

„Erm… ihr habe das über ein Jahrhundert lang gemacht, sollte das wirklich in wenigen Monaten möglich sein?“ war Falco auch nicht überzeugt.

„Lasst euch überraschen.“ sagte Kyllia nur geheimnisvoll und lächelt böse. Was die Leute nicht wussten, dass Kyllia die Fesseln minimal in der nächsten Zeit immer schwerer machen wird, ohne das sie es wirklich bemerken werden.

„Nun esst euer Essen auf und die Damen werden zuerst die Badezimmer benutzen, dann sind die Herren dran. ICH an eurer Stelle empfehle euch dringend nach dem Waschen direkt ins Bett zu gehen. Ihr werdet die Energie brauchen.“ meinte Kyllia dies sehr ernst.

„Jawohl…“ stöhnten alle mehr oder weniger. Nun kamen Sina und Sherry frisch gewaschen in Kimonos aus der Villa und gesellten sich zu den anderen.

„Herrlich, ich wusste nicht, wie ich das vermisst habe. Vielleicht sollten wir mal überlegen, später statt durch die Stadt zu rennen, zur Brücke des Schicksals hin und zurück zu rennen. Sherry kann sich bestimmt noch daran erinnern.“ schlug Sina vor.

„Au ja! Zusätzlich hat sich der Weg dorthin ja ein bisschen geändert, dann gibt es die frische Luft, ich finde die Idee super!“ stimmte Sherry sofort zu, während sie sich an Sina knuddelt.

„Eins nach dem anderen Schwester. Erst müssen sie die nächsten Tagen überleben.“ war das Machtwort von Kyllia, aber man sah in ihren Augen, dass sie definitiv daran interessiert ist.

Am nächsten Tag stöhnten die SSS-Abenteurer. Sogar Louis sich aus vollem Halse über Muskelkater beschwerte, aber das interessierte Kyllia nicht. Es wurden wieder Dehnübungen gemacht, diesmal andere wo man einen Partner benötigte, was leider für Nea etwas schwierig war.

Dann ging die gleiche Tour vom Vortag wieder los. Wie geplant, wurden die Fesseln etwas schwerer, aber scheinbar hat es keiner gemerkt, was Kyllia zufrieden stimmte. Diesmal war es aber für die Abenteurer der reinste Horror gewesen und Kyllia musste sich zurückhalten, nicht wie Spartus zuzuschlagen.

Nein, sie setzte ihre Illusionen ein, was die Gegend veränderte und alle dachten, dass Monster hinter ihnen her rannten. Man staunte nicht schlecht, welche Kräfte die Abenteurer entwickeln konnten in ihren Beinen, auch wenn sie wussten, dass es vermutlich eine Illusion war.

Sina musste nur lachen, die Stimmung war definitiv besser als in den letzten Tagen und das machte sie dann doch glücklicher. Die Dämonin rannte nun neben Suki, die sehr verschwitzt aussah.

„Übermorgen geht unser Spezialtraining los. Ich würde dir raten, für mehrere Tage Proviant und Schlafmöglichkeiten einzupacken.“ warnte Sina ihre Katzenfreundin. „Wie ihr wünscht Herrin.“ nickte Suki.

Die Zeit verging und es wurde Abend, als alle wieder in der Villa ankamen. Neia musste von Melaine gestützt werden, während sie ein rotes Gesicht hatte, was nicht so zu ihren weißen Haaren passte.

„Willkommen zurück. Diesmal habe ich mich beim Essen wohl übertroffen, denn es wird ihnen bestimmt munden. Ansonsten wie gestern ihre verschwitzen Anzüge in die Körbe legen.“ grüßte Edwin.

„Was mir einfällt, aber werden wir überhaupt noch von den Attentätern angegriffen?“ fiel Sina was ein und die Vampire wurden nun sehr still. „Eh… was weiß ich nicht?“

„Erm… wir werden seit einiger Zeit schon nicht mehr angegriffen. Aber wir haben viele freiwillige Spender, die uns Blut geben, wenn wir es benötigen.“ erklärt Lara.

„Ach? Sind der Untergrundorganisation die Meuchelmörder ausgegangen? Dann ist es halt so.“ zuckte Sina die Schulter und eine Sorge weniger für sie.

Sina sowie Sherry wollten wieder zuerst waschen gehen, aber diesmal waren Lara sowie Kyllia dabei. „Ich habe nichts dagegen, wenn meine Schwestern dabei sind.“ meinte Sina nur grinsend.

„Mano…“ schmollte Sherry, die nun von Sina umarmt wird. „Keine Sorge, wir werden früh genug Zeit für uns haben.“ flüstert Sina ihr ins Ohr.

„Ich wusste ja, dass ihr Zwillinge seid, aber… wie können Sukuben so schön sein?“ war Lara eifersüchtig.

„Bestrafe uns doch nicht, nur weil wir einer anderen Rasse angehören?“ meinte Kyllia grinsend. „Lara… auch wenn du es nicht hören willst, aber du selbst bist doch auch eine exotische Schönheit. Deine blasse Haut mit den weißen Haaren und roten Augen im Körper einer Jugendlichen. Bestimmt hast du wegen deinem Gesicht schon einigen Männern die Augen verdreht.“

„Huh? Erm… danke?“ wurde Lara von dem Kompliment sehr rot im Gesicht. Kyllia machte nun den selben Fehler wie Sina eins und streichelt ihr den Rücken über die Narbe. Man hörte ein lautes Quietschen.

„W… was soll das? Wieso habe ich das Gefühl von einem De ja-vü?“ nahm Lara Abstand von der Dämonin.

„Ich war an deiner Narbe interessiert. Wie kann ein so kleiner Körper so eine große Narbe am Rücken haben?“ wirkte Kyllia interessiert.

„Schwesterchen, Lara ist die beschworene Heldin, die die Barriere erschaffen hat mit den anderen Völkern und durch einen bösen Vampirkönig zu einer Vampirin verwandelt wurde.“ weihte Sina ihre Schwester in das Geheimnis ein.

Kyllia riss erstaunt ihre Augen auf. „Echt jetzt? DU bist die Heldin von damals, die uns eingesperrt hat? Das ist jetzt nun wirklich unerwartet. Wissen die anderen das auch?“

„Jep. Es gibt, glaube ich, hier kaum Geheimnisse, du bist momentan der Neuzugang, der nach und nach eingeweiht wird.“ grinste Sina.

Die Zwillingsschwester betrachtet nun Lara mit anderen Augen, aber nicht böswillig oder so, sondern richtig neugierig.

„Hmm, nun bist du wirklich sehr interessant.“ meinte Kyllia lächelnd und nahm ein Trockentuch, dann verschwand sie aus dem Badezimmer.

„Eh… wie soll ich das jetzt verstehen?“ machte Lara sich leichte Sorgen.

„Keine Ahnung.“ schmunzelt Sina nur.