Ich bin wiedergeboren und das Sportprogramm?

Sina ging mit ihrer Schwester zur Schmiede, weil sie spezielle Waffen hergestellt haben will für ihre nächsten Projekte, sowie einen Schlagring für Kyllia aus Materialien von Tierra. Brandrulim versprach, dies schnell umzusetzen und war im Gegensatz zu den Mitarbeitern der Schmiede von Kyllia begeistert.

Der Zwerg fragte die Dämonin über die Waffen der Dämonen aus und sie hielt sich nicht zurück, ihm darüber zu berichten.

Danach gingen die Zwillinge zu dem Waisenheim, wo die Kinder sehr erstaunt waren über Kyllia. Sina hat es ihnen auf einfachste Art und Weise erklärt, dass es ihre adoptierte Schwester sei, aber das sie trotzdem unterschiedlich sind.

Aber das war ihnen egal, sie wollten nur wissen, ob Kyllia ebenso in die Luft fliegen könnte. „Eh… haben sie überhaupt keine Angst das ich…?“ wundert Kyllia sich. „Sie vertrauen mir und wenn ich jemanden mitbringe, dann kann man dieser Person ebenso vertrauen oder? Einfache Kinderlogik.“ erklärt Sina. „Dabei ist es egal, ob du ein Dämon bist oder nicht.“

Kyllia beobachtete wie Sina mit den Waisenkindern ihre Flugrunden machte, dann bot sie ihre Dienste ebenso an und wäre fast überrannt. Während des Fluges wird die Dämonin immer von den Kinder ausgefragt, wie es ist ein Dämon zu sein.

„Das… macht Sina in ihrem Leben? Sie ist das komplette Gegenteil von Vater.“ dachte Kyllia, während sie ein bisschen von sich erzählt. „Weswegen… haben wir eigentlich Krieg?“ Die Schwestern waren bei Kyllia misstrauisch gewesen, aber nach ein paar Flugstunden wussten sie, dass man Kyllia vertrauen konnte.

Am späten Nachmittag gingen die Zwillinge wieder zurück zur Villa. „Ist… das dein tägliches Leben? Es ist… komplett anders als bei den Dämonen.“ fragte Kyllia.

„So ziemlich. Wenn ich nicht gerade irgendwelche Missionen mache oder meinen Feinden in den Arsch trete, gehe ich in das Waisenheim und spiele mit den Kindern oder spiele selber Musik als Ablenkung. Es… gibt nicht wirklich viele Tage, wo ich mal nichts tue.“ nickte Sina.

„Wir haben nur trainiert oder Schach gespielt. Ganz seltene Momente gönnte man uns… freie Tage, die wir dann nutzten um in Deymonlia herumzuwandern.“

„Sag… was hast du mit Neia eigentlich angestellt? Irgendwie lässt es sie nicht mehr los und meinte, er sähe dem Blitzangriff vom Vater ähnlich aus. Also an dem Tag, wo du mit den anderen gekämpft hast.“

„Ah… irgendwie haben wir alle eine Spezialfähigkeit, die es eigentlich nicht gibt. Keine Ahnung ob es ein Nebeneffekt vom dem Experiment ist. Meiner wäre „Zauberreflexion“ so toll es klingt, so schwierig sind die Bedingungen sie umzusetzen.

Damit es funktioniert, muss ein Zauber auf mich angewendet werden und ich muss dabei noch bei Bewusstheit sein um ihn zu… „reaktivieren“ dann kann ich diesen Zauber sooft anwenden wie ich will, bis ich was stärkeres „überlebe“. Da es aber ein Zauber von dem Dämonenkönig direkt ist, dürfte es schwierig sein.“

„Wow, kein Wunder das Neia direkt damit umgekippt ist. Langsam machst du mich eifersüchtig Kyllia.“

„Eigentlich sollte der Fall umgekehrt sein, aber… irgendwie kann ich damit auch leben.“ grinste Kyllia und beide Schwestern mussten dann kichern.

Aber die gute Laune ging schnell vorbei, als Sina ihre Freunde niedergeschlagen überall in der Villa mehr oder weniger herumsitzen sah. Einige starrten lustlos durch die Gegend, andere wirkten sehr nachdenklich.

„Was… ist hier los?“ frage Sina. „Irgendwie sind sie alle deprimiert, weil ihre Gegnerinnen sie so… problemlos besiegt haben.“ flüstert Sherry, die das Desaster schon etwas länger beobachtet hat.

„Ok, Notfallbesprechung, gehen wir in mein Zimmer, so kann das nicht bleiben.“ entschloss sich Sina, die eine Idee hatte.

Nun saßen drei Damen im Schlafzimmer von Sina und haben eine wichtige Besprechung. „Soo meine Damen, das Elend da unten kann ich mir nicht länger anschauen und mit denen brauchen wir auch nicht auf das Turnier zu gehen.“ kam Sina zum Punkt.

„Was… willst du denn machen und wie können wir dir dabei helfen?“ fragte Sherry.

„Sherry, du schnappst dir jeden einmal und misst ihre Maße, dann schneiderst du ihnen bestimmte Sportklamotten. Je schneller, desto besser. Die brauchen wir für das Aufbauprogramm, dass sollte ihnen nicht nur ihre gute Laune zurückbringen, sondern auch stärker machen. Ihre Fähigkeiten können wir nicht mehr steigern, aber sehr wohl ihre Attribute.“ erklärt Sina.

„Huh? Aber das Turnier soll doch in paar Monaten laut Melaine beginnen, so einfach kann man nicht die Attribute steigern.“ war Sherry skeptisch.

„Doch, nach Dämonenart. Kyllia und ich haben vielleicht über Jahrhunderte benötigt, aber der Erfolg sprich für sich.“ und erklärte sie den Plan. Kyllia musste dann doch schmunzeln, sie freute sich schon darauf, den Ausbilderpart zu übernehmen.

„Das… soll gehen? Aber was willst du tun, wenn sie sich weigern?“ glaubte Sherry nicht an den Plan.

„Glaub mir, wenn man stärker werden will, ist man meistens zu allem bereit. Aber ich habe auch kein Problem damit, ihnen die Wahrheit ins Gesicht zu sagen über ihren aktuellen Stand. Dabei haben die Herrschaften alle einen ziemlich hohen Stolz, zumindest die SSS-Abenteurer.“ nickte Sina wissend.

„Wenn du meinst? Ich helfe dir natürlich.“ nickte Sherry. „Dann fange ich mal an, mir die ersten zu schnappen.“

Sherry verließ das Zimmer und man hörte schon die ersten Stimmen unten im Zimmer, wie sie sich weigern, aber Sherry hatte ihre Art, jemanden zu überzeugen. Sina dagegen ging zu ihrem Tisch und fing an, mehrere Zettel aufzuschreiben, so schnell, dass Kyllia sich wundert, dass es überhaupt geht.

Mehrere Minuten sind vergangen und Sina legte Kyllia ein Berichtsheft vor die Nase. „Wir werden heute den König und die Kaiserin aufsuchen und ich will ihnen das Berichtsheft geben. Mir gefällt es momentan nicht, wie der Krieg verlaufen wird, wenn die Barriere weg ist.“

„Eh… dann verrätst du doch unser Volk oder nicht?“ wundert sich Kyllia. „Deswegen sollst du den Bericht lesen. Einiges entspricht der Wahrheit, mit ein bisschen Lüge, aber mit diesen Informationen sollte Alliancia sich besser auf den Krieg vorbereitet haben.

Weißt du… meine Geheimmission besteht darin, dass ich bei den Friedensbemühungen mit Deymonlia und Alliancia helfe. Im Namen des Dämonenkönigs Mephisto.“ teilte Sina das Geheimnis mit, aber Kyllia kniff sich in ihre Haut. „Was… machst du da?“

„Wollte schauen, ob ich im Schlafmodus bin und meine Schwester Sina mich ärgert, aber… Vater will was?“ war Kyllia unglaubwürdig.

„Tja… so schwer das zu glauben ist, aber deswegen hat er… uns mehr oder weniger erschaffen um den ewigen Teufelskreis mit dem Krieg zu brechen, obwohl mit seiner Einstellung ist das verständlich schwer nachvollziehbar.

Aber ihm war die Mission doch sehr wichtig gewesen, als ich ihn erpresst habe, wenn du dich erinnerst? Dummerweise habe ich das Gefühl, trotz meiner Erklärung mit den Problemen auf der Welt, dass der Krieg leider trotzdem stattfinden wird.

Ich verstehe nicht, wieso er nicht einfach die Dämonen umbringen lässt, die so sehr für den Krieg sind, das dürfte für ihn doch ein Klacks sein.“ wiegelt Sina den Kopf.

„Ah… diese Fraktion hat schon ein gewissen Einfluss auf den Dämonenkönig. Nicht das er sich was von ihnen sagen lässt oder so, aber sie bilden den größten Teil der Armee aus. Würde Vater sie einfach so umbringen lassen, kannst du von einem Bürgerkrieg ausgehen, der vermutlich so enden wird, dass von Deymonlia nicht viel übrig bleibt.

Sie sind es letztendlich, die neue Waffen oder ähnliches erschaffen und… wenn dieser „Frieden“ wirklich… was werden soll, muss Vater sie auf die eine oder andere Art loswerden, ohne dass das Volk mit hineingezogen wird.“ erklärt Kyllia.

„Verstehe… vermutlich wird er sie alle an die Front schicken, damit der Plan aufgeht. Dann ist mein Berichtsheft für meinen Plan gut.“

„Hmm… bis zur letzten Seite steht alles drin, was ich dir gesagt habe. Nur die Zahlen… sind etwas übertrieben.“

„Bewusst. Das sollte den König motivieren, endlich mal die Zwerge und Elfen mit hinzuzuziehen, denn bisher… will er das irgendwie nur mit den Menschen geklärt haben. Ich habe den Eindruck das endet nur in einem blutigem Desaster.“

„Ich habe über Kriegsführung keine Ahnung, also vertraue ich auf dein Urteil, aber ernsthaft, was soll die letzte Seite mit der verschollenen Prinzessin?“

„Eine Art Geständnis. Letztendlich sind der König sowie die Kaiserin ebenso mit mir befreundet und irgendwann… kommt der Zeitpunkt, dass die Wahrheit rauskommt, vor allem wenn die beschworenen Helden im Spiel sind.

Irgendwann könnte der Zeitpunkt kommen, dass sie meinen Plänen im Weg stehen und will daher Vorbereitungen für die Zukunft treffen, dass das was ich alles aufgebaut habe, nicht für die Katz ist. Ich hoffe es zumindest, aber dieses Wagnis gehe ich gerne ein, um den eventuellen Frieden für unsere Rasse zu sichern.“

„Das… alles musstest du alleine machen? Dabei dachten einige meiner Schwestern das du dein Leben in Saus und Braus auslebst, aber… naja ein bisschen tust du es schon, aber das hast du dir ja… alles erarbeitet oder?“ hörte man den Respekt aus der Stimme von Kyllia.

„Ich hoffe, dass meine anderen Schwestern… mir verzeihen, dass ich ihnen so spät erst geholfen habe. Hoffentlich können wir alle gemeinsam ein Abenteuer erleben, zumindest würde es mich interessieren, wie es enden wird.“ wirkte Sina ein bisschen traurig.

„In einem Chaos, das weiß ich jetzt schon.“ schmunzelt Kyllia.

Woanders…

Prisana unterhielt sich mit Shyera und Sarlyn, als sich auf einmal die Tür von ihrem Geheimschaftraum öffnete und der Gelehrte Wisali eintrat.

„Seid gegrüßt, einige kennen mich ja, andere sehen mich bestimmt zum ersten Mal. Ich bin Gelehrter Wisali und war persönlicher Lehrer von Prinzessin Sina. Ich soll euch sagen, das Kyllia ihre Aufgabe erfolgreich abgeschlossen hat.“ grüßte Wisali

„Dann… heißt es, dass keine von uns sterben muss?“ fragte Jilney vorsichtig und der Gelehrte nickte. „In der Tat. Des weiteren werdet ihr alle vom Training entzogen und bekommt keinen Unterricht mehr von Spartus.“

„Eh? Wie sollen wir das jetzt verstehen?“ wunderte sich Prisana und sprach das aus, was jede Schwester gerade dachte.

„Scheinbar… hat Prinzessin Sina mitbekommen, wie ihr alle behandelt werdet und hat bei dem Dämonenkönig scheinbar… ein Machtwort ausgesprochen. Ihr braucht keine tödlichen Aufgaben mehr zu übernehmen noch euch vor weiteren Strafen zu fürchten.“ lächelt Wisali freundlich.

„Bitte? Unsere… älteste Schwester tut jetzt endlich was für uns nach all der Zeit? Was will sie sich denn davon erhoffen?“ war Shyera direkt feindselig.

„Bedaure, aber ich kenne das Gespräch von dem Dämonenkönig und der Prinzessin Sina nicht, aber wenn ich vermuten dürfte, hat Kyllia ihr alles über sich und euch erzählt, wo sie jetzt nun eingreift.

Bedenkt bitte… das die Prinzessin bewusst von euch fern gehalten wurde und selbst wenn, sie hätte damals für euch nicht wirklich viel machen können, dazu fehlte ihr die nötige Macht. Ihr wisst, bei uns Dämonen geht Macht und Stärke über alles. Die hat Prinzessin Sina nun eingesetzt und… einiges riskiert, ihr kennt den Dämonenkönig…

Ihr seid zwar von dem Dämonenkönig mehr oder weniger entlassen, aber nichtsdestotrotz werdet ihr für euer Brot weiter arbeiten dürfen, nur habt ihr die Wahl bei wem ihr das tun wollt. Prinzessin Sina scheint mir, dem Schmied Kreusus und der Generälin Xisera zu vertrauen, so könnt ihr selber entscheiden, zu wem ihr wollt.“ erklärte Wisali.

„Das… sollen wir dir glauben? Nach all der Zeit der Schikane und Strafen kommt auf einmal die Erlösung?“ reagierte Sarlyn unglaubwürdig.

„So merkwürdig es sich anhört, aber ja. Nutzt die Chance, die man euch allen gibt. Ich würde mich freuen, wenn einige von euch zu mir kommen, denn in der Schule kann ich ein paar Helfer gebrauchen.“ grinste Wisali

„Aber… was sollen wir denn bei Kreusus machen? Wir haben doch keine Fähigkeiten im Handwerkbereich.“ merkte eine Schwester ein Problem an.

„Nun, bei Generälin Xisera werdet ihr mit in den Krieg hinzugezogen werden, ich vermute, dass ihr für Kreusus Monster jagen oder Mineralien suchen müsst, das ist meine Vermutung.“ nickte Wisali.

„Wow… glaube, das müssen wir uns alle überdenken.“ meinte Prisana, die Tränen in den Augen hatte.

„Das sei euch natürlich gegönnt.“