Ich bin wiedergeboren und was tun mit Kyllia?

„Es… tut mir leid, dass ich euch verletzt habe und sogar töten wollte.“ entschuldigte sich Kyllia bei den Abenteurern, die sie bekämpft haben.

„Wenigstens ihr kann man es glauben, während es bei der Vampirin nicht wirklich so rüberkam.“ kommentierte Christopher.

„Nur… könntest du irgendetwas gegen deine Aura machen?“ murmelt Melaine nervös wie auch ihr Wolf es war.

„Huch?“ wundert sich Kyllia und schaute ihre Schwester Sina an. „Ah… wir Dämonen sind es mehr oder weniger gewöhnt, dass wir es schon ignorieren. Am besten du verschleierst deine Aura wie ich es mit meiner auch mache.“ erklärt Sina.

Dies tat Kyllia und die Spannung nahm unter den Gästen ab. Neia hat die Verletzungen der Freunde mit Sherry geheilt, während die Handwerker die Reparaturen an der Villa übernehmen.

„Herrin… die Mauer benötigt leider mehr Zeit. Es wurde geraten, sogar mehr davon abzureißen, für eine sichere, aber stabilere Mauer neu aufzubauen.“ berichtet Suki.

„Tja… ist wohl so wie es ist oder?“ zuckte Sina mit den Schultern. Irgendwie ist es schon Standard geworden, dass die Villa immer wieder repariert werden muss.

„Was hast du nun mit deiner Zwillingsschwester vor?“ fragte Lara. „Sie wird hier bei uns leben und ich überlege mir gerade was tolles, wie ich alle reinlege.“ grinste Sina böse.

„Eh… wie meinst du das?“ hakte Falko sofort nach. „Kyllia wird bestimmt nicht in der Villa herumsitzen, sondern auch arbeiten dürfen. Ich will doch nicht, dass meine kleine Schwester eine Schmarotzerin wird.“

„Und… was genau soll ich tun Sina?“ wundert sich Kyllia ebenso. „Ich meine… mit meinen Aussehen wirst du doch Probleme bekommen.“

„Wie gesagt, ich lasse mir was tolles einfallen.“ sagte Sina nur geheimnisvoll. „Mir gefällt dein „tolles“ nicht. Meisten ist es irgendetwas, wo man nur Bauchschmerzen bekommt.“ kommentierte Sherry es trocken.

Kyllia hielt Sherry besonders im Auge, nachdem Sina ihr erzählt hat, dass es die Geliebte von ihr sei. Zuerst dachte Kyllia, sie wäre ein Mensch, aber beim näheren hinschauen, sah sie ihre spitzen Ohren und vermutet das es eine Elfe sei, aber… irgendwie passte es nicht so mit dem Gesicht.

„Immer dieses mangelnde Vertrauen…“ nörgelt Sina und nahm eine Hand von Kyllia. „Wir beide gehen jetzt erst mal baden. Will gerne wissen, ob wir wirklich exakt so gleich sind oder ob es doch leichte Unterschiede gibt.“ lächelt Sina.

„Eh nein? Ich kann alleine baden.“ widersprach Kyllia. „Wow… sie hat nein gesagt…“ „Das sie sich das zutraut…“ „Nun bin ich gespannt, wie Sina reagiert…“ fingen alle an zu flüstern, was Kyllia sehr verwundert.

„Nicht? Zu schade aber auch, aber das interessiert mich nicht, kleine Schwester.“ lächelt Sina ungebrochen und zog sie Kyllia mit sich. Sofort hielt sich die Zwillingsschwester an einer Mauerecke fest, aber wird mit der Mauer weitergezogen.

„Ey? Hast du mich nicht gehört? Ich sagte nein NEIN NEEEEEIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNN!“ schrie Kyllia, als sie die Treppe hochgezogen wurde und mit Sina ins Badezimmer eingeschlossen ist.

„Zumindest hat sie es versucht.“ nickte Lara

Am Abend saßen alle wieder im Wohnzimmer nur… Kyllia saß in einer Ecke niedergeschlagen, während Sina strahlte.

„Was… hast du mit ihr angestellt?“ fragte Louis vorsichtig. Prashi hat er bewusst zuhause gelassen, weil er noch nicht wollte, dass sie Kyllia kennenlernt.

„Ausgezogen und gebadet. Welch ein herrliches Gefühl.“ lächelt Sina, aber die Abenteurer sahen nur, wie Kyllia niedergeschlagen in der Ecke saß. Ihre Flügel und Schwanz hingen herunter, dabei trug sie ein Kimono von Sina.

„Sicher? Vielleicht ist Kyllia es ja mit ihren Schwestern gewöhnt, aber du bist noch ziemlich fremd für sie, hast du schon mal darüber nachgedacht?“ merkte Sherry das Problem an.

„Himmel, es hört sich ja an, als hätte ich unartige Dinge mit Kyllia gemacht.“ rollte Sina mit ihren Augen. „Hast du auch… noch nie wurde ich so akribisch untersucht wie du es getan hast…“ flüstert Kyllia.

Sina ging zu Kyllia und zerrte sie aus der Ecke. „Was auch immer. Sherry, du kannst ihr die gleichen Sachen machen wir mir, es gibt wirklich keine Unterschiede.“ ignorierte Sina die Anmerkung von ihrer Schwester.

„Übrigens, darf ich Lara vorstellen? Ich habe sie zu meiner Schwester gemacht. Wir sind zwar nicht verwandt, aber wir haben trotzdem eine bestimmte Gemeinsamkeit.“ zeigte Sina auf die kleine Vampirin. „Daher nicht wundern, wenn ich sie ebenso wie eine kleine Schwester behandele.“

„Eh? Ist überhaupt hier was normal?“ staunte Kyllia, aber alle Gäste schauten gleichzeitig weg. „Ey, was wisst ihr, was ich nicht weiß!“

„Weil bei mir immer das Chaos herrscht. Entweder ich verursache es oder es findet in meine Nähe statt. Der Beiname „Chaosbringerin“ trifft es tatsächlich auf den Punkt, aber keine Sorge, du wirst dich schon daran gewöhnen.“ erklärte Sina.

„Muss man ja…“ fügte Melaine hinzu. „Und… was ist nun dein „tolles“?“ hakte Thomddir nach, denn das interessiert ihn schon ein bisschen.

„Ich gehe morgen gemeinsam mit ihr zur Abenteurergilde und lasse sie dort als Abenteurer anmelden.“ lüftet Sina nun das Geheimnis auf.

„Eh… glaube ich hatte eben was im Ohr, aber was hat Sina da eben gesagt?“ traute Neia ihren Ohren nicht.

„Du willst… mit ihr so rausgehen?“ fragte selbst Louis nach.

„Jep. Ich habe schon eine passende Geschichte. Sie ist zwar fast gelogen, aber viele wollen lieber die Lüge hören als die Wahrheit oder?“ grinste Sina böse.

„Sina… ach egal. Warum überlege ich überhaupt noch. Du machst es eh doch…“ schüttelt Christopher den Kopf.

„Und… wer… soll sie bitte testen?“ „Genau, wenn die SSS-Abenteurer es nicht schaffen können, wie sollen wir das denn bewerten?“ meldeten sich Mio und Tio.

„Das… ist natürlich ein berechtigter Einwand. Hm….“ grübelt Sina und ihr Blick fiel auf Sherry. „Eh nein?“ sagte Sherry sofort, weil sie diesen Gesichtsausdruck kannte.

„Wenn ich Kyllia teste, geht vermutlich die Gilde dabei drauf! Also muss es einer von euch tun!“ merkte Sina das Problem an. Melaine erklärte Kyllia während der Diskussion, was Sina mit dem Test meinte.

„Aber warum ich?!“ wollte Sherry wissen. „Weil du scheinbar Lisa laut den Berichten deiner Freunde arg zugesetzt hast. Irgendwie bist du während meiner Abwesenheit sehr stark geworden und laut den Zwillingen hier hat das Wasser dich ja ebenso stärker gemacht. Das möchte ich gerne mit meinen eigenen Augen sehen.“ argumentiere Sina.

„Sag Kyllia… sind die anderen Dämonen genau so stark wie du?“ flüstert Thomddir die Frage zu der Dämonin.

„Hmm? Ein paar meiner Schwestern sind kämpferisch stärker als ich, andere schwächer. Aber allgemein sind wir immer stärker als die normalen Dämonen, wenn du das wissen wolltest.“ erklärt Kyllia.

„Was? Du hast ja eine reizende Familie Sina…“ war der Zwerg niedergeschlagen. „Dann hoffe ich wirklich, dass die Soldaten der Dämonen nicht so stark sind, sonst sieht es wirklich düster aus für den Krieg.“

„Was kannst du eigentlich generell aus der Heimat erzählen Kyllia?“ fragte Sina und nun bekam Kyllia die gesamte Aufmerksamkeit.

„Erm… nachdem du verschwunden bist, fingen alle Dämonen an ihre Fähigkeiten zu trainieren. Dabei sind viele neue einzigartige Waffen auf den Markt gekommen, die es vorher überhaupt nicht gab.

Prisana, eine der Schwestern, kämpft mit einer großen Sense. Damit hat sie einmal den Champion in der Arena getötet, aber seinen Posten nicht angenommen, um nicht unnötige Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ansonsten ist es den Alchimisten irgendwie gelungen… neue Monstertypen zu erschaffen, die speziell die Magier jagen. Ich glaube man nennt sie Manahunde oder so und sobald sie mit ihren Tentakeln die Person mit Mana erwischen, saugen sie binnen Sekunden die komplette Mana aus, was zum Tode führt.

Die… Generäle, gegen die du gekämpft hast wirst du nicht wiedererkennen. Sie haben eine Stärke erlangt… weder ich noch meine Schwestern konnten sie bekämpfen, obwohl wir sogar leveln durften…“ berichtet Kyllia.

„Ok? Dann müssen sie aber wirklich ununterbrochen trainiert haben, wenn ich bedenke, dass ich sie mit Level 1 besiegen musste?“ grübelt Sina.

„Bitte?!“ fielen Lara fast die Augen aus dem Kopf. „Das ist aber das erste Mal, das ich das höre.“ stimmte Mel zu.

„Ah stimmt, ich habe nur den Kampf gezeigt, aber in all der Trainingszeit durfte ich nur meine Fähigkeiten und Attribute leveln, aber keine Exp sammeln. Das war alles ein Plan von dem Dämonenkönig.“ erklärte Sina.

„Ihren Kampf haben wir ebenso gesehen so wie ihren Status. Vater hat es auf dem Übertragungszauber irgendwie einblenden können, damit jeder das sehen konnte. Der Kampf von Schwester Sina wurde Geschichte, jeder Dämon hat sie gesehen und niemand hat an ihrer Stärke gezweifelt.“ nickte Kyllia.

„Hmm… mir gefällt die Entwicklung der Dämonen aber nicht. Momentan sieht es eher so aus, als könnten die Dämonen wirklich mit diesen Veränderungen gewinnen, aber darüber denke ich später nach.“ dachte Sina und plante ihre nächsten Schritte.

„Aber Hand aufs Herz. Kann man mich wirklich mit Kyllia verwechseln? So mit unserem aktuellen Aussehen?“ fragte Sina in die Runde.

„Nun… auf den ersten Blick schon, aber wenn man sich die Zeit nimmt, fehlt Kyllia zum Beispiel das rote Auge sowie die roten Haarbereiche.“ Neia

„Aber der größte Unterschied sind eure Flügel, während Kyllia dazu noch die Hörner hat. Den Schwanz von ihr könnte man glatt übersehen.“ Christopher

Sina benutzte ihre Illusion und verwandelte sich wie Kyllia. „Und nun?“ grinste Sina, während Kyllia nur eine Augenbraue hochhob.

„So würdest du aussehen, wenn das Experiment… nicht erfolgreich gewesen wäre oder?“ Falko

„Vermutlich schon, aber es ist wie es ist oder?“ löste Sina ihre Illusion wieder auf. „Sag, hast du irgendwelche Fähigkeiten auf Meisterstufe?“

„Erm… Unbewaffnet und Illusion… und wenn es zählt auch Schach.“ sagte Kyllia.

„Hoo? Du willst mir sagen, dass du eine Meisterin in Schach bist?“ lächelt Sina. „Bisher hat mich keiner geschlagen, wenn du es so genau wissen willst Schwester.“ lächelt Kyllia zurück.

Sofort entstand ein Blitz zwischen den Schwestern. „Das können wir nur auf eine Art und Weise klären Schwesterchen.“ hob Sina beiden Augenbrauen hoch.

„Stimmt.“ nickte Kyllia und beide gingen gleichzeitig in ein Nebenzimmer, wo Sina extra einen Tisch für das Schachspiel bauen ließ.

„Super, das kann dauern…“ nörgelt Sherry, als in wenigen Minuten der erste Schrei kam.

„WAS?! Wie hast du mich so schnell ausgetrickst?“

„AH HAHAHAHAHA Du hast noch viel zu lernen kleine Schwester!“