Ich bin wiedergeboren und das Gespräch?

Sina spielte mit dem Ring und versuchte eine Verbindung mit ihrem Vater, dem Dämonenkönig Mephisto zu bekommen wie er es ihr damals erklärt hat.

Einige Minuten vergingen, als sich auf einmal eine Stimme in ihrem Kopf meldet:

„Sina?“ fragte Dämonenkönig Mephisto.

„Hallo Vater!“ grüßte Sina.

Alle reagierten erstaunt, dass Sina direkt ein Gespräch vor ihren Augen durchführt. Alle waren misstrauisch gewesen, wie Sina denn mit dem Dämonenkönig in Kontakt kommen wollte, aber scheinbar war der Ring mehr als nur eine Zierde.

„Darf ich dich fragen, was du dir eigentlich dabei denkst, deine eigenen Töchter mit dem Tod zu drohen?!“

„Das braucht dich nicht zu interessieren, sie sind nutzlose Bastarde bis auf die Botin, die scheinbar doch ihre Aufgabe bewältigt hat. Du kannst ihr mitteilen, dass… ihre Geschwister vorerst in Sicherheit sind.“

„Vater, es interessiert mich sehr wohl was mit meinen Schwestern passiert. Seit der Geburt hatte ich keinen Kontakt mit ihnen gehabt und habe es mir erspart nach zu ihnen zu fragen, weil ich mit so einer dämlichen Antwort von dir gerechnet habe. Zusätzlich hast du ja dafür gesorgt, dass ich nicht mal die Freizeit dazu hatte!“ schimpfte Sina.

„Wie schön für dich, aber sie sind nicht von Belang, ich will wissen, was es mit der Götterbestien-Geschichte auf sich hat.“

„Lieber Vater, bevor ich dir irgendetwas sage, will ich von dir hören, dass du meine Schwestern jetzt ab sofort und in Zukunft in Ruhe lässt!“ verlangte Sina und hörte ihren Vater lachen.

„Scheinbar hast du vergessen, in welcher Position du bist!“ drohte Mephisto.

„Ich bin mir meiner Position sogar sehr gut bewusst. Lass mir dir folgendes sagen, ich bin Reichskanzlerin in einem Reich, in dem anderen Reich habe ich die Macht deren Armee zu befehligen. Wenn mich das nicht zur mächtigsten Person mit dem größten Einfluss macht, sogar bei den Abenteurern, dann weiß ich auch nicht. Also sag mir nichts von Positionen!“

„ … Du hast was gemacht?“

„Das hast du schon richtig verstanden. Alles was für die Geheimmission förderlich ist, habe ich erreicht. Damit sitze ich definitiv am längeren Hebel als du!“

„Wage es nicht, mich zu erpressen. Notfalls werde ich das dann über den Krieg klären lassen!“

„Scheinbar kommt deine wahre Natur zum Vorschein, wenn du die Mission so einfach fallen lassen kannst. Aber da hast du den ersten Denkfehler gemacht.“

„Und der wäre?“

„Dass ich den Reichen alles sagen kann, was die Dämonen in der Zukunft planen.“

„ … Du würdest dein eigenes Volk verraten… nur für deine Schwestern?“

„Ja, ich würde mein Volk verraten, um meine Schwestern zu retten!“ sagte Sina das laut. Alle reagierten erstaunt, als Sina dies sagte, aber am schlimmsten hat Sina mit der Aussage Kyllia getroffen. Ohne es zu merken ließ sie ihren Tränen freien Lauf.

„Und bevor du anfängst die Schwestern als Druckmittel zu benutzten, habe ich definitiv eine Information, die den Krieg beeinflussen könnte. Wir wissen beide, Wissen ist Macht.“

„Als ob diese Informationen irgendwas ausmachen können!“

„Oh, täusch dich mal nicht Vater, zumal diese Informationen dich direkt betreffen können. Aber selbst wenn du die Mission fallen lassen würdest, kannst du davon ausgehen, dass ich dann dem Volk von Alliancia zur Seite stehen werde.

Wir wissen beide sehr genau, dass die Waagschale dann nicht mehr unbedingt auf der Seite der Dämonen ist. Ich dachte eigentlich wirklich, dass du für den Frieden bist, aber was verstehst du eigentlich von Frieden? Kannst du wirklich damit leben, wenn ein anderer König… gewisse Antworten von dir verlangt ohne das du ihn töten willst?“

„ … “

„Ich habe vor längerem einen Vampirkönig getötet, der hätte glatt du sein können mit der Einstellung, weißt du das? Zu dumm, dass er mich unterschätzt hat am Ende.“

„Was… willst du für die Informationen und der Sicherstellung der Mission?“

„Ich will, dass du jetzt auf den dunklen Gott schwörst, dass du, deine Leute und andere Verbündete meine Schwestern in Ruhe lässt. Keine Folter, Schikanen oder Selbstmordmissionen. Halte dich einfach aus dem Leben von ihnen heraus.“

„Bitte? Soll ich sie nun für alle Zeit durchfüttern, ohne das sie was tun?“

„Schick sie zu Wisali, Kreukus oder Xisera, bei ihnen mache ich mir am wenigsten Sorgen, dass sie was Dummes mit meinen Schwestern anstellen. Also?“

Nun wartet Sina gespannt, wie ihr Vater antwortet, dabei sah sie Kyllia wieder in die Augen. Sie zittert am gesamten Körper und war am Weinen.

„Ich schwöre, dass… meine Töchter ab jetzt und heute von jeglichen Aufgaben von mir befreit sind und ihnen droht auch keine Strafe von mir noch dem Volk noch dem Verbündeten. Ich werde einen Boten raus schicken, damit deine Schwestern zu deinen… Vertrauten verteilt werden. Hoffentlich bereue ich diesen Schritt nicht für diese Informationen.“ Sina hob einen Daumen hoch und nun weinte Kyllia erst recht laut und legte ihren Kopf auf den Boden.

„Die Göttin hat vier Helden aus der anderen Welt beschworen.“

„BITTE WAS?!“

„No Shit. Ich habe die vier Helden schon kennengelernt. Aber wie du es mir damals ja gesagt hast, entscheide ich, wie ich mit ihnen verfahren soll.“

„ … Wieso hat die Göttin jetzt schon die Helden beschworen? Sonst wurden sie geholt, wenn es schon einen Krieg gab!“

„Wenn ich das wüsste Vater, könnte ich es dir sagen. Was mir einfällt, aber kannst du mit dem dunklen Gott sprechen?“

„Früher konnte ich das, aber ich habe mich selber verzaubert, damit er nicht mehr mit mir sprechen kann wegen der Geheimmission. Wieso?“

„Weil ich entweder mit ihm oder der Göttin ein dringendes Gespräch führen muss…“ nun erklärte Sina über die verbannten Götter sowie Exos Reinigungsplan auf der Welt.

„Das soll ich dir glauben?“

„Glaub was du glauben willst, aber Exos hat mich ziemlich fertig gemacht. Daher solltest… du vielleicht überlegen, ob du wirklich einen Krieg beginnen willst, wenn es darauf hinaus führt, Kämpfer gegen die Götterbestien zu haben.“

„Ich werde darüber nachdenken…“

„Tu das.

„ … Darf ich jetzt fragen, was es mit der Götterbestien-Geschichte mit dir zu tun hat?“ fragte der Dämonenkönig und Sina erzählte ihren Kampf gegen Tierra und wie es dazu gekommen ist.

„Das ist alles, was ich weiß und nein, sie beeinflusst in keinster Weise meine Arbeit.“

„Ich verstehe…“ auf einmal verschwand die Verbindung. Sina verzog genervt ihr Gesicht, aber bei so einem Vater darf man nicht allzu viel hoffen, sie sah Kyllia auf dem Boden immer noch am Weinen.

Sofort stand Sina auf und streichelt Kyllia auf dem Rücken. „Unser Vater hat geschworen, dass unseren Schwestern nichts mehr böses geschieht.“ flüstert Sina ihr ins Ohr. Kyllia blickte hoch und umarmte Sina, dabei versenkte sie ihren Kopf in die Brust von Sina.

„Ich… weiß nicht… was man euch alles angetan hat, aber eins verspreche ich dir. Sobald die Barriere weg ist, holen wir die anderen Schwestern hierher.“ tröstet Sina ihre Schwester.

„Warum… *hick* hilft du uns? *hick* Viele von uns denken *hick* dass du genauso bist wie Vater…“

„Wir sind doch eine Familie oder nicht? Nur… weil unser Vater… eine eigene Weltsicht hat, müssen wir sie nicht teilen… Ich zumindest nicht.“ streichelt Sina die Haare von Kyllia.

„Einige hassen dich sogar…“ flüstert Kyllia.

„Damit… muss ich wohl leben… Aber es wird mich nicht daran hindern, ihnen zumindest zu helfen, dass es ihnen jetzt besser geht.“ flüstert Sina zurück.

„Scheinbar wirst du jetzt einige Schwestern mehr haben.“ grinste Mel von der Seite zu Lara. Sie kniff ihre Augen nur zusammen und sagte nichts dazu.

„Das Frühstück… wird für heute ausfallen. Ich muss schnell zu Ronald, damit die Handwerker vielleicht heute schon kommen.“ verschwand Suki.

„Wo ist eigentlich Sherry?“ wundert sich Nea, die vom dem ganzen Chaos nicht viel mitbekommen hat.

„Sie hat… den Mantel mit rein genommen und versucht vermutlich zu retten, was zu retten ist.“ „Aber… Neia hat wohl ganze Arbeit gemacht.“ nickten Mio und Tio.

„Diesen Blitz den Kyllia auf mich eingesetzt hat… der sah aus wie der vom Dämonenkönig… Aber… wie hat sie es denn zaubern können?“ war Neia die ganze Zeit am grübeln.

Es verging einige Zeit und irgendwann kam Sherry zurück und ging zu den Zwillingsdämonen. „Erm… Kyllia oder?“ Kyllia schaute verweint von Sina hoch und sah die Frau mit den blauen Haaren wieder.

„Du bist wirklich die Zwillingsschwester von Sina… Hier… das ist alles was ich von deinem Mantel… retten konnte.“ reicht Sherry der Dämonin ein gefaltetes Taschentuch. „Hoffe… du verzeihst Neia, dass sie deinen Mantel in Brand gesetzt hat, aber sie wusste nicht, wer du warst und scheinbar wolltest sogar jemanden töten.“

Kyllia hielt das Taschentuch in der Hand und ein neue Wasserflut kam aus ihren Augen. Scheinbar hing sie wirklich an dem Mantel.

„Hey… du wirst deine Schwestern schon wieder sehen. Ich… bin vielleicht nicht die beste Schwester gewesen oder so, aber… ich werde nun für dich da sein. Du brauchst mich auch nicht so förmlich anzusprechen, immerhin sind wir doch Zwillinge oder?“ streichelt Sina lächelnd den Rücken von Kyllia.

Sherry schickte die anwesenden Freunde weg, damit Kyllia und Sina alleine sind. Sie ahnte schon, wer die nächsten Bewohner des Hauses sein werden und räumte ihre Zimmer so gut wie möglich auf. Irgendwie hatte sich das in die Länge gezogen, aber das holt sie schnell nach.

Es vergingen mehrere Stunden, bis Kyllia sich beruhigt hatte und… es immer noch nicht glauben konnte, was heute passiert ist.

„Und wie geht es dir Kyllia?“ fragte Sina lächelnd.

„Glaube… besser?“ wundert sich Kyllia.

„Du brauchst eine neue Bleibe, also kannst du bei mir leben.“

„Huch? Das darf ich?“

„Aber natürlich! Wo willst du denn leben? Vermutlich hast du kein Geld noch woanders eine Schlafmöglichkeit oder? Außerdem muss ich mir was einfallen lassen, wie du hier ein normales Leben führen kannst, ohne das ich in Schwierigkeiten komme, weil du mein Zwilling bist!“

„Warum… fällt es mir so schwer, das alles zu akzeptieren?“

„Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht mal wie meine anderen Schwestern aussehen oder was sie so machen. Ich weiß nichts über euch und du bist die Erste, die bei mir anklopft und gleich ein Chaos macht.“

„Entschuldigung…“

„Du wirst dich natürlich bei meinen Freunden ebenso entschuldigen. Sie standen mir in der schwersten Stunde an meiner Seite und du wirst einige Regeln bei mir akzeptieren müssen.“

„Das… kann ich machen, aber… der Elfe kann ich trotzdem… nicht so schnell verzeihen, auch wenn die Frau mit den blauen Haaren… ihr bestes gegeben hat.“

„Die Frau mit den blauen Haaren ist meine Geliebte.“

„EH?!“