Ich bin wiedergeboren und unerwarteter Besuch? II

Kyllia spielte Schach mit ihrer jüngsten Schwester, als die Tür geöffnet wird und eine Wache eintrat, der eine Kiste in der Hand hielt.

„Kyllia, ich soll euch dies vom Dämonenkönig Mephisto geben und mitteilen, dass ihr morgen eurer Aufgabe nachgehen werdet. Alles weitere steht im Brief drin, der in der Kiste liegt.“ stellte die Wache die Kiste einfach auf den Boden und verließ das Zimmer dann wieder.

„Selbst die anderen Dämonen zeigen keinen Respekt…“ war eine Schwester traurig, aber sie sind es gewöhnt, auch wenn es manchmal weh tut. Die Kiste wird von Prisana zu Kyllia gebracht, die sie dann öffnet.

Darin war ein Brief sowie ein kleiner Gegenstand, der fast wie ein Kompass wirkte, aber er konnte sich selbstständig in eine Richtung bewegen. Kyllia öffnet den Brief:

Das ist ein von mir erschaffener Kompass,

der nur in die Richtung von Prinzessin Sina zeigt und bewegen kann.

Damit ich nicht ständig diese Kompasse bauen muss:

Solltest du es nicht schaffen die Barriere zu verlassen,

stirbt für dein Versagen eine weitere deiner Schwestern!

Ansonsten kennst du den Rest, also lass dir nicht allzu viel

Zeit bei deiner Suche!

Die Zwillingsschwester gab den Brief an die andere Schwestern weiter, damit sie es selber lesen konnte, Prisana war es aber, die Kyllia tröstet.

„Wenn… wir wenigstens so stark wären um Vater zu töten, hätten wir es ja längst getan, aber… wir können nicht mal die Generäle besiegen, so hart die Realität auch ist. Es tut mir so leid, dass er dich so unter Druck setzt, damit du… Prinzessin Sina schnell findest.“

„Ich werde doch am Ende von Sina umgebracht! Sie ist doch auf einer Geheimmission und mit meinen Aussehen? Vater dachte sich schon was dabei mit seiner neuen Drohung…“ tränte Kyllia.

„Glaubst du wirklich, dass sie die selbe Einstellung hat wie Vater? Vielleicht weiß sie nicht mal von uns.“ fragt Jilney.

„Denke schon, dass sie von uns weiß, aber man hat sie ja bewusst von uns getrennt gehalten und ihr auch nicht die Freiheit gelassen, irgendetwas dagegen zu tun. Laut Lehrer Wisali war ihr Training viel schlimmer gewesen als bei uns.“ wiegelt Sarlyn den Kopf.

„Und? Scheinbar war aber das Interesse nach uns nicht wirklich vorhanden, als Vater ihr die Geheimmission gegeben hat, was es auch immer sein soll, dass sie in der Menschenwelt tun soll mit ihrem Aussehen.“ war Shyera gegenüber Sina etwas feindlicher gesinnt.

„Muss was mit dem Krieg zu tun haben, der in den nächsten Jahren stattfinden könnte. Lass uns Kyllia lieber unterstützen… hier, der war extra für dich… geschnitten.“ gab Prisana einen großen Mantel, der ziemlich… bedürftig aussah.

Aber das war Kyllia egal und sie nahm ihn dankend mit Tränen an. „Das soll dich ein bisschen gegen die Kälte schützen und dein Aussehen ein bisschen verschleiern.“ grinst Prisana.

„Wirklich… was würde ich ohne euch machen?“ lächelt Kyllia…

Kyllia sah auf dem Boden den brennenden Mantel, ein Geschenk von ihren Schwestern und wusste nicht, wie sie reagieren soll.

„Sina?!“ rief irgendjemand, aber Kyllia hat nicht drauf geachtet, woher die Stimme kam.

„Nein das ist nicht Sina, auch wenn die Frau ihr Zwilling sein könnte. Sie riecht auch anders!“ rief Melaine, damit ihre Freunde sich wieder auf den Kampf konzentrieren konnten.

„Wer… hat meinen Mantel in Brand gesetzt?“ frage Kyllia sehr leise, die Stimme von ihr war extrem wütend.

„Das war ich. Ich musste verhindern, dass du meinen Zwergenfreund einfach so umbringst!“ sagte Neia dies ohne Furcht. Kyllia sah eine weißhaarige Elfe mit einem großen Zauberstab auf der Terrasse neben dem Mann stehen, den sie vorher weggetreten hatte.

Die Dämonin zeigte nur mit ihrem Zeigefinger auf Neia und sagte: „Zauberreflexion.“ Ein gigantischer Blitz fiel auf Neia, die sofort laut aufschrie. Als der Zauber vorbei war, fiel Neia mit qualmenden Mund und weißen Augen einfach zur Seite auf den Boden.

Louis stand am Rand von dem Blitz, es hat ihn ebenso getroffen, aber er war noch bei Bewusstsein. „Neia!“ rief der Schwertheilige und versuchte unter Schmerzen zur Elfe zu gehen.

„Was hast du gemacht?!“ verlangte Christopher von Kyllia zu wissen, aber sie gab ihm keine Antwort, also griff Christopher sie an.

Der Dungeonfarmer schlug mit seinen Saigabeln nach Kyllia, aber sie fing sie mit ihren Händen auf und verbog die Spitzen mit dem Daumen. Damit hat Christopher aber gerechnet und aktivierte seinen geheimen Mechanismus im Armband. Ein kleiner Beutel flog raus und war vor den Augen der Dämonin, als er in einem gelben Licht explodierte.

In der Zeit nahm Christopher wieder Abstand von der Frau, die aber scheinbar nicht irgendwelche Laute von sich gab. Als das Licht verschwand, waren ihre Augen nur verschlossen.

Christopher gab Thomddir sowie Melaine ein Angriffszeichen und alle gemeinsam rannten auf Kyllia zu…

Doch Thomddir wird von dem Dämonenschwanz am Gesicht weggeschlagen, Melaine am Arm gepackt und zum Christopher geschleudert. Falco schoss zähneknirschend einen Pfeil nach Kyllia, aber wieder fing sie den Pfeil auf und warf ihn achtlos beiseite.

„Seid ihr fertig mit euren Spielchen?“ fragte Kyllia nur.

Lisa stürmte auf Suki zu, aber wird von Mio und Tio abgefangen mit ihren Waffen. Beide schlugen gleichzeitig mit dem Rapier nach Lisa, sie fing beide mit dem Schwert auf. „Wieso musste das passieren?!“ dachte Lisa noch.

Lisa kam von ihrem letzten Auftrag zurück, als sie von ihrer Mutter gerufen wurde. Als sie im Gästezimmer ankam, war auch ihr Onkel anwesend.

„Ihr habt nach mir gerufen Mutter?“ verbeugte sich Lisa.

„Das ist richtig. Ich möchte, dass du nach Fanfoss reist und Lady Sina aufsuchst, dass wir Clanführer ein Treffen einberufen. Vermutlich hast du es nicht mitbekommen, aber Maeve und Cassius wurden getötet.“ kam ihre Mutter direkt zum Punkt.

„Bitte?! Ich dachte, sie gehören zu den weltbesten Attentätern?“ staunte Lisa und ihr Onkel schnaufte durch die Nase.

„Wären sie das, würden sie noch am Leben sein oder?“ sagte der Onkel es leicht schmunzelnd, dabei hielt er ein Weinglas mit Blut in der Hand.

„Kennt… man denn ihre Mörder?“ fragte Lisa, aber beide schütteln ihre Köpfe.

„Leider nicht. Wir wissen nur, dass sie zuletzt in Vurdinia gesichtet worden sind, danach endet ihre Spur.“ teilte ihre Mutter das mit.

„Huch? War da nicht auch diese Sina gewesen, wo Tierra getötet worden ist?“ überlegte Lisa und ihre Mutter nickte.

„In der Tat. Ob es Zufall ist oder nicht, dass können wir nur wissen, wenn wir Lady Sina persönlich fragen. Deswegen berufen wir das Treffen ein, damit alle Clanführer und die Nachfolger von Maeve sowie Cassius das besprechen können.“ sagte ihre Mutter es sehr ernst.

„Was… wollt ihr denn machen, sollte Lady Sina sie wirklich getötet haben? Ich meine… sie ist doch nun auch eine Götterbestie geworden und vermutlich noch stärker als sonst geworden sein.“ grübelt Lisa.

„Wenn die beiden von Lady Sina getötet worden sind, dann liegt die Schuld bei ihnen. Vermutlich haben sie in ihrem Hochmut gedacht, dass sie zu Zweit bessere Chancen hätten als Acula und seine Kinder.“ meinte der Onkel. „Falls Lady Sina ihre Hand im Spiel hat. Wenn nicht, müssen wir uns dieser Bedrohung widmen, die scheinbar stark genug ist, gegen uns vorzugehen.“

„Ich verstehe… Ich werde sofort nach Fanfoss aufbrechen.“ verabschiedete sich Lisa, aber wurde noch von ihrer Mutter aufgehalten.

„Tu das, aber provoziere Lady Sina nicht unnötigerweise. Sprich einfach nur die Einladung aus und wo das Treffen stattfinden soll, dann verschwindest du wieder.“ waren die letzte Worte von ihrer Mutter.

„Endlich mal ein einfacher Auftrag.“ dachte Lisa noch…

Lisa trat mit ihrem Fuß seitlich von dem einen Zwilling in den Kopf und rammte es in den anderen Kopf der Schwester, danach flogen beide gleichzeitig weg.

Sherry fror ihre Beine ein, da griff Mel mit ihren Kampfstiefel Lisa an und gleichzeitig Lara mit ihrem Drachenspeer, beide setzten ihre Fähigkeiten ein…

Als Lisa das Eis einfach ignorierte und den Speer von Lara nach oben trat, gleichzeitig den Angriff von Lara mit ihrer Hand aufhielt. Anschließend benutze Lisa Mel als Waffe und knallte mit ihr einmal auf Lara, wo man den Zusammenprall von Köpfen sehr laut hören konnte. Danach schlug Lisa seitlich von Lara und ließ Mel los, sodass beide gegen das Eisentor flogen, wo es durch seine Verankerung raus gerissen wurde.

Tio und Mio waren noch zu sehr mit ihrer eigenen Verletzung beschäftigt, Mel und Lara benötigen scheinbar selber Zeit, bis sie wieder am Kampf teilnehmen können.

„Suki, hol schnell Rubina und Nea, wir brauchen ihre Hilfe! Ich werde die Frau solange hinhalten!“ befahl Sherry.

„Aber…“ wollte Suki ihre Ohren nicht trauen, Sherry ließ ihr Schwert verwandeln und griff Lisa an. „SCHNELL!“ rief Sherry noch, als ihre Klinge mit Lisa kreuzte. Schweren Herzens kam Suki zu einer Entscheidung und rannte ins Haus.

Lisa und Sherry kreuzten jetzt mehrmals ihre Waffen, scheinbar war Lisa bei Sherry vorsichtiger. „Allesschneider!“ setzte Lisa aus der Nähe ein, aber sofort kam eine Eiswand hoch und fing den Angriff ab.

Dann schoss Sherry einen Lichtstrahl ins Knie von Lisa, die erstaunt zu Boden fiel. „Was zum… ?!“ wollte Lisa die Situation verstehen, als Sherry ihr ins Gesicht trat und die Vampirin nach hinten flog.

Langsam wurde Lisa nun wirklich sauer und stand auf, als Sherry eine Handbewegung machte. Misstrauisch hielt Lisa die blauhaarige Frau im Blick, als sie auf einmal durch eine Wassersäule in die Luft geschleudert wird.

Lisa fiel krachend auf den Boden, stand aber sofort wieder auf, wird aber auf einmal von einem Feuervogel im Gesicht getroffen. Nun schrie Lisa laut auf, denn einen magischen Angriff auf ihren Kopf hatte sie schon lange nicht mehr erlebt.

„JETZT REICHT ES!!“ brüllte Lisa, ihr verbranntes Gesicht konnte man nicht wirklich anschauen, die Wut konnte man sehr gut in den Augen sehen. Normalerweise würden die Sterblichen jetzt vor Angst zusammenkauern, aber nicht Sherry.

Sie rannte auf Lisa zu und benutzte im Lauf den nächsten Zauber. „Strahlendes Licht!“ und eine Lichtexplosion blendete Lisa nun, ihre Sicht wurde genommen. Sherry wollte wieder Lisa treten, aber ihr Fuß wurde von der Vampirin geschnappt.

Lisa wirbelt Sherry mehrmals um sich und rammte sie mit voller Kraft in den Boden, was Sherry mit dem Boden in die Tiefe ging. Sie schrie vor Schmerzen auf, aber dann machte Sherry den nächsten Zauber „Lichtvogel“. Es war eine Miniversion vom Feuervogel, aber statt einem Vogel wirkte es eher wie ein Schwarm der auf Lisa zuflog.

Diese explodierten auch nicht wie der Feuervogel, sondern schossen durch Lisa durch. Ihre Lederrüstung sah aus wie ein Sieb, aber der Zauber hat Lisa schwer verletzt. Scheinbar hatte sie einen guten Schutzengel, denn bei der Aktion hat keiner der Lichtvögel ihr Herz zerstört.

„Wow… ist Sherry wirklich so stark geworden?“ „Oder liegt es am Wasser?“ staunten die Zwillingsvampire, die nun wieder helfen wollten.

Lisa aber hat Sherry noch nicht losgelassen am Bein und wiederholte nochmal den Angriff auf dem Boden, was diesmal dazu führte, dass Sherry wirklich zu Kämpfen hatte, nicht bewusstlos zu werden.

Lisa bekam wieder ihre Sicht. „Ich weiß nicht wer du bist, aber du bist definitiv stark. Schade, dass ich das Spiel beenden muss.“ sagte Lisa dies zu Sherry. Sie hob das Schwert zum Angriff, als sie auf einmal ins Gesicht geschlagen wird…

Louis überprüfte Neia Lebenswerte und gab einen leichten Seufzer der Erleichterung. Die Elfe hat den Angriff irgendwie überlebt, aber dafür außer Gefecht.

Die Dämonin hat die restlichen Abenteurer ohne große Probleme außer Gefecht gesetzt und ging wutentbrannt auf Neia zu. Der Schwertheilige stand auf und stellte sich ihr in den Weg, auch wenn er das dumpfe Gefühl hatte, nicht viel auszurichten.

„Geh mir aus dem Weg, das Miststück hat meinen Mantel verbrannt!“ brannte in Kyllia die Wut in den Augen.

„Tut mir leid, aber das kann ich leider nicht zulassen, dass du sie tötest!“ widersprach Louis und nahm seine Kampfstellung ein.

„Mir egal.“ sagte Kyllia hinter ihm und wollte mit ihrer Faust nach ihm schlagen, aber irgendwie hat Louis das kommen sehen. Diesmal wich er dem Angriff aus und schlug mit seinem Schwert nach Kyllia, die Klinge wird aber mit einer Hand aufgehalten.

„Hmm? Scheinbar kannst du doch ein bisschen mehr als es den Anschein hat.“ grübelte Kyllia laut, dann schlug sie mit der freien Faust nach Louis. Dann tat er etwas, was er vorher noch nie getan hatte.

Louis ließ sein Schwert los und packte den angreifenden Arm und warf die Frau über sich weiter in den Garten. Kyllia war scheinbar durch diese Aktion überrascht, aber sofort setzte sie ihre Flügel ein und sie machte eine saubere Landung auf dem Boden.

„Ein Schwertkämpfer lässt seine Waffe fallen? Ihr habt wirklich sehr komische Tricks.“ musste Kyllia diesen Angriff doch ein bisschen anerkennen.

„Solange es hilft seinen Freunden das Leben zu beschützen, werde ich es immer versuchen!“ sagte Louis dies.

„Aber pure Zeitverschwendung. Gerade du müsstest längst den Kräfteunterschied zwischen uns erkannt haben.“ lächelt Kyllia böse…

Als auf einmal eine Frau durch das gesamte Haus krachte, an Louis sowie Kyllia vorbeiflog und mit dem Gesicht eine lange Spur im Garten zog, bis sie irgendwann zum Stillstand kam. Es war die Vampirin, gegen die Kyllia gekämpft hat und nun bewusstlos auf dem Boden lag.

„Was?!“ staunte Kyllia, als sie auf einmal eine extreme Hitze hinter sich spürte, so dass ihr gesamter Körper schmerzte. Sofort drehte Kyllia sich um und sah ihre Zwillingsschwester vor sich stehen…

Als Kyllia ebenso mit einer Faust ins Gesicht geschlagen und in den Boden gerammt wurde, dass die komplette Gegend um die Monstervilla erschüttert wurde.

„Kann mir einer erklären, was hier los ist?“ war Sina sehr wütend.