Ich bin wiedergeboren und das komplizierte System der Dämonen?

Alle Personen waren im Garten, wo Sherry auf dem kaputten Sofa, das scheinbar ein wichtiger Teil des Gartens war, saß und vor ihr Sina demütig kniete.

„Irgendwoher kenne ich die Szene, aber da waren die Rollen etwas… anders.“ flüstert Falko dies zu Christopher. „Erinnere mich nicht daran…“ kam nur als Antwort.

„Also… was genau ist passiert Sina?“ fragte eine jugendliche Sherry freundlich.

Einige Minuten vor dem De ja-vü:

Sherry wurde morgens wach und hat sofort gesehen, dass die Narbe am gesamten Körper verschwunden war, also zog sie schnell ihr Pyjama an und wollte dies Sina mitteilen, hat aber nicht mitbekommen, dass ihr Schlafanzug sehr locker war.

Im Wohnzimmer hatten alle Sherry angestarrt und Sina war so blass im Gesicht, dass ihr die Tasse aus der Hand fiel.

„Eh… bist du das wirklich Sherry?“ fragte Mel vorsichtig, denn die Aura von Sherry war dieselbe, aber jeder hat sofort gesehen, dass Sherry komplett anders war.

„Er… ja? Was ist los?! Ihr macht mich nervös!“ wurde Sherry leicht unruhig. „Hast… du dich mal im Spiegel angeschaut?“ schlug Neia vor.

„Nein, wieso?“ schüttelt Sherry ihren Kopf. Suki holte einen Handspiegel aus ihrem Inventar und gab ihn Sherry, in den sie reinschaute.

„W… wieso bin ich jünger geworden?!“

Zurück zur Gegenwart:

„Du bist so schweigsam geworden Sina, was genau… war das für ein Wasser das du mir gestern gegeben hast?“ hakte Sherry immer noch freundlich nach.

„ … Vermutlich Wasser aus dem Brunnen der ewige Jugend…“ murmelt Sina sehr leise und schämend, dass sie von Asmaa ausgetrickst wurde.

„Das heißt also… das ich nicht mehr altere?“

„Nein… wenn… ich Asmaa richtig verstanden habe, bekommt man seine Jugend wieder und wird dann nicht mehr älter. Asmaa hat ebenso von diesem… Wasser getrunken und ist sehr sehr alt, älter als Lara sogar…“

„Über… was hast du genau mit Asmaa geredet?“

„ … Über meine Liebe zu dir und welche Probleme in der Zukunft auf mich zu kommen werden, weil wir beide unterschiedliche Rassen sind. Während… ich als Dämon nicht mehr altere, traf das auf dich nicht zu, aber das habe ich bewusst ignoriert.

Asmaa hat mir ihre Liebe aus der Vergangenheit erzählt und wie sie darunter leidet, was ich schon nachvollziehen konnte, aber… ich wollte es nicht so genau wissen. Sie hat sogar ihre eigenen Regeln gebrochen um ihrem Geliebten das Wasser zu geben, aber er hat dies abgelehnt…

Vermutlich ist das die Phiole gewesen und… ich habe ihr wirklich vertraut, dass es das magisches Wasser ist, dass nur deine Narbe entfernt.“ ließ Sina ihren Tränen freien Lauf und traute sich nicht in Sherrys Augen zu schauen.

Alle Narben sind von Sherry verschwunden sowie die Augenringe, die sie manchmal hat, wenn sie voller Sorgen ist. Aber auch ihre Größe ist etwas geschrumpft dabei, wenn auch nur minimal, trotzdem passte ihr Pyjama nicht mehr richtig.

„Aber ihre Werte sind doch gestiegen?“ wundert sich Tio. „Oh ja, scheinbar hat das magische Wasser noch ein paar zusätzliche Effekte gehabt.“ fügte Mio hinzu.

„Was mache ich nur mit dir Sina? Ich selber habe mir bisher keine Gedanken darüber gemacht, das ich altere. Ich meine, Halbelfen haben im Gegensatz zu Menschen schon ein ziemlich langes Leben, aber immer noch kürzer als das von den Elfen.“ wiegelt Sherry den Kopf.

„Es… tut mir so leid.“ flüstert Sina.

„Liebst du mich?“

„Ja!“

„Dann schau mir in die Augen!“ befahl Sherry. Sina tat es, aber man sah die Angst in ihren Augen, was Sherry als nächstes sagen könnte.

„Sina, ich verzeihe dir, aber kannst du dir verzeihen?“ sagte Sherry zu Sina, die nur erstaunt ihre Augen weiter öffnete.

„Aber… so schön sich ewiges Leben anhört, so hat es auch seine Nachteile! All… unsere Freunde hier… irgendwann werden sie älter und… ins andere Leben eintreten. Das wird sich immer und immer wiederholen.

Alle hier sind meine wichtigsten Freunde und ich will auch nicht soviel nachdenken, aber… die Vorstellung, dass… einer durch Alter verstirbt, während du nicht alters… das tut verdammt weh!

Natürlich kann man sich… neue Freunde suchen, aber… der Prozess wiederholt sich… Immer und immer wieder, irgendwann… macht dein Herz nicht mehr mit! Deine Seele leidet, dass man immer wieder Abschied nehmen muss!

Das hat Asmaa verstanden, als ich ihr das erklärt habe, denn genau dass erlebt das Mädchen immer und immer wieder!“ weinte Sina laut.

„Aber Sina… wir sind alles Abenteurer, du stehst doch immer mit einem Fuß im Feld des Todes.“ warf nun Louis ein.

„Das mag sein und damit kann ich leben, aber… irgendwann werdet auch ihr euch zur Ruhe setzten wollen oder nicht? Irgendwann gibt es den einen Moment, wo man es einfach körperlich nicht mehr schafft!“ warf Sina ein.

„Du bist wirklich manchmal sehr anstrengend…“ schüttelt Sherry den Kopf und kniete sich vor Sina hin. „Du wirst dir solange nicht verzeihen, bis du… in irgendeiner Form bestraft wurdest oder?“

Sina sagte nichts, Sherry konnte es an ihrem Gesicht ablesen, dass ihre Aussage der Wahrheit sehr nahe war.

„Wenn das so ist… dann heirate mich. Das soll deine Strafe sein.“ sagte Sherry das sehr ernst zu Sina. Alle schauten erstaunt auf Sherry. Sina dagegen traute ihren Ohren nicht.

„Wow, das hat Sherry mir nun abgeschaut.“ nickte Prashi zufrieden. „Sag mal… ich dachte immer, die Männer machen die Heiratsanträge?“ schaute Thomddir Melaine verwirrt an.

„Eh… Louis… ist zu speziell und Sina sowie Sherry sind Frauen oder?“ wurde Melaine rot im Gesicht.

„Nein.“

„„„„„„!““““““

Alle schauten Sina an, als sie einfach so „Nein“ gesagt hat, aber noch schlimmer hat es Sherry getroffen.

„Ab… aber… ich dachte du liebst mich?!“ weinte Sherry nun, das hätte sie im Leben nicht erwartet, während Sina noch schweigsam war.

„… Ich… liebe dich auch… aber… ich kann dich nicht einfach so heiraten, auch… wenn ich es gerne möchte.“ versuchte Sina zu erklären.

„Huh!? Wo ist dann das Problem?“ hakte Sherry sofort nach.

„Weil… ich die Erlaubnis meines Vaters brauche…“ flüstert Sina, aber trotzdem hat jeder es verstanden. Die Stille… das Wetter war schön und die Vögel zwitscherten so laut, dass es fast schon nervte.

„Bitte? Ich… glaube das muss du mir jetzt erklären.“

„Sherry. Auch wenn… ich eine Götterbestie bin, bin ich immer noch die Prinzessin der Dämonen und es gibt eine klare Struktur, wie das geregelt ist. Wäre ich ein einfacher Dämon gewesen, wäre es egal, aber das bin ich leider nicht.

Wenn… ein Dämonenkönig sein Amt annimmt und er hat „mal“ Kinder, so benötigen die seine Erlaubnis, wenn es um Hochzeiten oder ähnlichem geht. Die Braut oder der Bräutigam wird dann von dem Dämonenkönig auf die Probe gestellt…

Ich liebe dich über alles, aber… man hat mich so stark nach der Dämonenart erzogen, dass ich einfach nicht annehmen „kann“! Außerdem… wenn… ich dich heiraten würde, würde… ich das gerne machen wenn die Dämonen in Harmonie mit den anderen Völkern leben…

Bevor du nach der Probe fragst, nein. Lass mir dir sagen, dass es bisher keiner geschafft hat, die Probe zu bestehen.“ schaute Sina betroffen auf den Boden.

„Eh… was muss man denn bitte in der Probe machen?! Gegen den Dämonenkönig gewinnen oder wie?“ fragte Lara, die nicht glauben wollte, was Sina da sagte.

„ … Leider ja…“ weinte Sina. „Selbst… wenn wir heiraten würden, wäre es für mich kein richtiger Bund des Lebens und… sollte mein Vater es irgendwie erfahren, wird er vermutlich persönlich kommen und dich töten Sherry!“

Sherry hob den Kopf von Sina hoch und schaute ihr in die Augen, sehr lange, dann küsste Sherry Sina. Diese riss erstaunt ihre Augen auf, dann hörte Sherry auf.

„Sina, das wusste ich nicht. Ihr habt… wirklich ein sehr kompliziertes System bei den Dämonen, weißt du das?“ grinste Sherry mit verweintem Gesicht Sina an.

„Huh?!“ war Sina nun verwirrt. Wenn es um Liebe geht, kann man Sina sehr schnell den Kopf verdrehen oder einfach nur verwirren.

„Du hast es vernünftig erklärt und auch deine Vorstellung mit einbezogen, das kann und muss ich akzeptieren. Ich… bin vielleicht stärker dank dir und unseren Freunden geworden, aber… ich werde nicht gegen deinen Vater gewinnen können.

Aber… versprich mir wenigstens, dass du immer an meiner Seite bleiben wirst und mich liebst. Das… kommt einer Ehe immer noch näher.“ erklärt Sherry.

„Ich… *sniff* verspreche es dir.“ flossen bei Sina nur die Tränen und als Beweis küsste sie Sherry, danach umarmte sie sie. Sherry umarmte sie ebenso und merkte, wie Sina leicht am Zittern war.

„Glaube… wir sollten uns gleich nochmal hinlegen, damit du dich wieder beruhigen kannst.“ flüstert Sherry und streichelt den Kopf von Sina.

„Hmm… welch ein Stress, aber nun weiß man wenigsten, was Sina von uns denkt.“ murmelt Thomddir.

„Es geht ihr scheinbar doch näher, als man es annimmt, wenn Alter und Tod eine Rolle spielen.“ stimmte Melaine zu.

„Sag Christ… schon Pläne bezüglich deines geheimen Problems?“ fragte Falko nun gemein, worauf er einen bösen Blick von Christopher bekommt. „Halt die Klappe.“

„Stimmt, das wollte ich ja ebenso fragen, aber… hast du irgendein Problem?“ fragte Louis nun ahnungslos, was die Situation nicht besser machte.

„Irgendwie wird es immer schlimmer.“ murmelt Christopher vor sich, aber das war scheinbar der Plan von Falko gewesen.

„Kommt, lasst die beiden alleine. Der Tag ist noch lang und wir haben ja immer noch mehrere Tage Zeit, bis wir die Zukunftspläne besprechen können.“ klatschte Lara in die Hände und scheuchte die Zuschauer.

„Oh, auf die bin ich ja mal gespannt.“