Ich bin wiedergeboren und das Ende des Treffen?

Unglaubwürdig schauten alle Abenteurer Amy an, als sie ihnen ins Gesicht sagte, dass sie die Abenteurer herausfordert. Selbst die restlichen Helden reagierten erstaunt.

„Erm… Amy? Bist… du dir sicher? Ich werde hinter dir stehen, aber…“ flüstert Matthieu, aber Amy nickt. „Es ist unsere letzte Chance, danach werden wir wohl keine Möglichkeit mehr haben, sie nochmal alle zu sehen.“

„Erm… Kleine, nichts für ungut, aber hast du dir irgendwo den Kopf gestoßen oder so?“ hakte Thomddir vorsichtig nach.

„Nein, ich meine es Ernst. Wir vier Helden gegen einen von euch. Wenn wir gewinnen, helft ihr uns beim Krieg, wenn wir verlieren, hört ihr nie wieder von uns.

Bisher habe ich keine richtigen Argumente gehört, warum ihr euch so hartnäckig weigert, uns zu helfen, aber vermutlich ist euch eure Stärke zu Kopf gestiegen, dass ihr nun denkt, dass die Welt sich nur für euch dreht!“ machte Amy den Vorwurf. Sina wusste nicht, dass ein Raum so schnell abkühlen konnte.

„Lara? Hast du einen Apfel oder so? Ich glaube, das wird gleich hässlich!“ flüstert Sina zu ihrer Schwester, die nickte.

„Warum sollten wir überhaupt ein Duell mit euch machen? Es hat seine Gründe, warum man uns verboten hat, dass wir keine Duelle austragen dürfen unter Abenteurern.“ merkte Neia lächelnd an, ihre Augen waren schon etwas wütend.

„Wir sind aber keine Abenteurer, sondern nur Menschen aus einer anderen Welt mit einer Bestimmung, aber bisher werden uns irgendwie immer wieder Steine in den Weg gelegt. Nun wage ich den ersten Schritt und gehe über einen Stein, auch wenn das ein sehr radikaler Schritt ist!

Wenn ihr nicht auf das Duell eingeht, muss ich dann doch behaupten, dass ihr euch fürchtet oder euer Abenteurerstolz hindert euch daran.“ machte Amy den nächsten Vorwurf. Nun ging der Blutdurst jeden SSS-Abenteurers auf Amy, aber das war ihr egal.

„Ist… sie blöd oder so? Selbst ich würde das nicht machen!“ fluchte Lara, während Mel den Kopf schüttelt. „Das wird nicht mit einem einfachen Duell enden, die werden die Helden richtig fertig machen.“

„Ich frage vorsichtshalber nach, aber… meinst du das wirklich ernst? Du willst, dass einer von uns euch vier duelliert?“ hakte Christopher nach, auch in seinen Augen sah man nur Wut.

Sina wusste, dass sie alle einen sehr hohen Stolz hatten und hat es ebenso gegen sie benutzt, aber da war sie sicher, dass sie gewinnen kann, aber die Helden? Im Leben nicht.

„Ich bin mir sehr sicher! Meine Kameraden vertrauen meiner Entscheidung und ich bin sehr zuversichtlich bei der Sache!“ nickte Amy entschlossen, als Sina pfeift. „Dann nehme ich es an. Hier fang den Apfel auf.“

Verwundert dreht Amy sich zu Sina, als ein grüner Apfel auf sie zuflog… Sofort rammte der Apfel die Heldin durch die Holzmauer in die Empfangshalle und durch die große Eingangstür. Draußen krachte Amy gegen eine stabile Hausmauer und fiel bewusstlos auf den Boden.

Die anderen Helden haben nicht mitbekommen, wie Amy einfach so verschwand und schauten erschrocken durch die zerstörte Holzwand, wo sie nur noch die kaputte Eingangstür sahen. Sofort rannten mehrere Abenteurer nach draußen und suchten nach der Ursache.

„Lara, Mel schnappt euch einen der Helden, wir nehmen sie mit in die Übungshalle.“ befahl Sina, als sie vor Davino stand.

Wieder haben die Helden nicht mitbekommen, wie Sina einfach hinter ihnen stand, aber auch die SSS-Abenteurer nicht. Louis musste schwer schlucken, welche Stärke Sina nun angenommen haben muss, dass man ihrer Bewegung nicht mehr folgen kann. Auch sie waren erstaunt über die Aktion von Sina.

„Okidoki Schwesterlein.“ sprang Lara vom Stuhl auf und ging auf Matthieu zu. „Wie ihr wünscht.“ schwebte Mel zu Miyu. Panisch versuchten die Helden ihre Waffen wieder zu ziehen, aber bevor sie überhaupt reagieren konnten, schleppten die Abenteurerinnen die Helden alle am Kragen mit einer Stärke, der sie sich nicht widersetzten können, aus dem Konferenzraum raus.

„Ey lass uns los!“ tobte Davino, aber Sina lachte nur. „Wieso? Eure Anführerin hat uns doch zum Duell herausgefordert. Dummerweise hat sie die Regeln nicht bestimmt.“

„Ihr müsst wissen, wenn man mit einer Schwester ein Geschäft machen will, sollte man auf jedes kleine Detail achten.“ nickte Lara, die Matthieu hinterher schleifte.

Miyu dagegen wird von Mel zum Schweben gebracht und kann sich selber nicht befreien. „Wenn Personen „Nein“ sagen, sollte man es akzeptierten.“ meinte Mel nur.

„Sollen… wir ihnen folgen?“ fragte Louis. „Eh… nein. Ich ahne schon wie das endet, aber das war ein guter Schachzug von Sina. Denn auch wenn die Helden das vermutlich anders sehen werden, aber Sina hat ihnen mehr oder weniger vor den Schlägen des Lebens gerettet.“ meinte Neia nur und die restlichen Abenteurer nickten.

In dem Übungsraum war heute nicht allzu viel los, aber bei dem Krach, den Sina und der Rest veranstalten, bekamen sie die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.

„MIO! Komm sofort her!“ rief Sina laut. „Ah, sie soll das machen?“ fragte Lara vorsichtig. „Aber ja. Glaubst du, die Helden werden nach dem Kampf mit einem von uns nochmal eine Waffe erheben?“ meinte Sina. „Hmm, auch wieder wahr.“ stimmte Lara zu.

Auf eine Übungsplattform warf Sina den Helden Davino drauf, die restlichen Helden folgten nach und landeten ebenso auf dem Boden, in der Zeit waren Mio und Tio schon bei Sina angekommen.

„So. Damit ihr wisst gegen was wir so kämpfen müssen tagtäglich als Abenteurer, werdet ihr drei gegen Mio kämpfen. Sie wird ihre volle Kraft einsetzten, aber euch nicht töten.“ erklärte Sina die Regel.

„Erm Herrin? Seid ihr euch sicher das ich das tun soll?“ fragte Mio vorsichtig nach, Sina legte ihr nur eine Hand auf die Schulter.

„Was sagen meine Augen?“ lächelt Sina Mio an. „Eh… das ich das tun soll, was ihr gesagt habt…“ gab Mio sofort ihren Widerstand auf.

Die Helden standen alle auf und haben ihre Waffen gezogen, aber Matthieu wollte widersprechen. „Sorry, aber ich kämpfe nicht gegen Frauen!“

„Das ist dein persönliches Problem, aber mit deiner Einstellung wirst du in der Welt nicht lange leben können zumal damit beleidigst du alle Kämpferinnen auf der Welt.“ lachte Sina ihm dreckig ins Gesicht.

„Solltet ihr es allerdings schaffen Mio zu besiegen, werde ich euch bei dem Dämonenproblem helfen, zumindest die Belohnung muss ich anbieten.“ sagte Sina das ernst.

„Das sollen wir dir glauben?!“ warf Davino ein, aber Sina zuckte nur desinteressiert mit ihrer Schulter.

„Die sind vorbereitet, dann leg mal los Mio.“ sagte Sina nur und die Vampirin nickte. Mio zog nicht mal ihr Rapier aus ihrem Inventar, sie wusste schon längst alles, was sie wissen wollte. Davino schluckte einmal schwer.

„Dann… sollten wir mal alles geben, dafür haben wir doch das Training gehabt!“ motivierte Davino die anderen beiden. Miyu und Matthieu schauten sich zweifelnd an, aber momentan kommen sie sowieso nicht aus der Situation raus, die Amy ihnen eingebrockt hat und nickten Davino zu.

„Ok, dann zeigen wir mal, was wir Hel….“ wollte Davino noch sagen, da hat Mio ihn mit ihrer Faust mit dem Kopf in den Holzboden gerammt.

Miyu und Matthieu rissen erschrocken ihre Augen auf, dass der Kampf einfach so begonnen hat. „Lektion Eins, ein Monster wartet nicht ob ihr bereit seid oder nicht, es greift euch einfach an.“ kommentierte Tio dies.

Auf einmal stand Mio hinter Miyu, was sie nicht mitbekommen hat, als die Vampirin der Heldin in den Rücken trat und sie ungebremst gegen eine Holzwand krachte, wo sie dann bewusstlos auf dem Boden liegen blieb.

„Lektion Zwei, vertraut auf eure Instinkte und geht starken Gegnern aus dem Weg. Man verliert schneller sein Leben, als einem lieb ist.“ kam der nächste Kommentar von Tio.

Panisch drehte Matthieu sich mit erhobenen Schild um, wo Mio schon vor ihm stand. „Lektion Drei, ein Feind ist ein Feind und nichts anderes als ein Feind, egal ob es Mann, Frau oder ähnliches ist, denn der Feind wird DICH definitiv umbringen!“ sagte Mio dies dem Helden ins Gesicht und riss ihm das Schild aus der Hand.

Dann schlug Mio dem Helden das Schild mit voller Kraft in die Seite, wo sofort sein Schildarm gebrochen wird und er ebenso gegen eine Holzwand krachte und bewusstlos auf den Boden fiel.

„Tja, scheinbar haben die Helden das Duell verloren. Schade aber auch.“ grinste Sina böse.

Einige Stunden später wachten die Helden im Krankenzimmer fast gleichzeitig auf und sahen Sherry, die im Zimmer saß.

„Na? Wie geht es euch?“ grüßte Sherry sie lächelnd.

„Ich habe überhaupt nicht… mitbekommen, was passiert ist, nur… das mein Kopf unheimlich weh tut.“ rieb Davino sich den Kopf.

„Mio… ist verdammt stark…“ murmelt Matthieu und rieb sich unbewusst seinen Schildarm. „Aber… ich glaube, dass sie sich trotzdem zurückgehalten hat. Sie hätte uns auch töten können.“ flüstert Miyu.

Am schlimmsten hat es Amy betroffen, denn sie sagte nichts, nur dass sie sich die Decke um sich herumgewickelt hat und extrem stark zittert.

„Sina hat mir gezeigt, was ihr getan habt, damit es so ausgeartet ist. Was soll ich dazu sagen? Ich dachte, ich hätte euch eigentlich verständlich erklärt, wie stark die SSS-Abenteurer sind, aber trotzdem wolltet ihr sie herausfordern, dabei hat Amy sie ziemlich… stark provoziert.

Auch wenn ihr meine nächste Aussage vermutlich nicht glauben werdet, aber Sina hat euch aus der heiklen Situation mehr oder weniger… gerettet.“ war Sherry nun ein bisschen streng, ein ungewohntes Bild.

„Bitte? Jemanden zusammenzuschlagen ist eine Rettung? Das wäre mir aber neu, aber scheinbar ist das ja normal hier auf dieser Welt.“ warf Davino ein.

„Davino… ihr habt die sechs SSS-Abenteurer herausgefordert und habt sie mehr oder weniger beleidigt. Habt ihr mal eine Sekunde überlegt, warum es so wenige S-Abenteurer allgemein gibt? Das ist eine Liga, die noch tödlicher ist als bei den üblichen Aufträgen, da ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben über 75%!

Jedenfalls hätten diese Abenteurer euch schlimmer fertig gemacht, als was Mio mit euch gemacht hat und ja, hätte sie wirklich ihre gesamte Kraft eingesetzt, wärt ihr alle tot. Sie ist übrigens auch meine Trainingspartnerin, wo ich schon meine gesamte Kraft einsetzten muss, damit ich mit ihr mithalten kann.

Mit der Aktion hat Sina euch vor langfristige Schäden beschützt, nur bei Amy… ging sie scheinbar ein bisschen schlimmer vor.“ sagte Sherry.

„I… ich… wol… wollte do… doch nur…. die Leu… Leute… unserem… Kampfwillen überzeugen… u… u… und.. dazu inspier… inspirieren… uns… vi… vielleich… d… d… doch zu helfen.“ stottert Amy sehr heftig.

„Das wäre von Anfang an schief gegangen. Hättet ihr die Stärke eines SSS-Abenteurers wäre es eine andere Geschichte, aber die habt ihr nicht. Ihr habt es geschafft, den Unmut aller starken Abenteurer auf euch zu ziehen und die werden euch jetzt bestimmt nicht mehr helfen.

Ich soll euch von Sina sagen, dass ihr euch bei der Abenteuergilde anmelden und euch hocharbeiten sollt, dann werdet ihr selber vielleicht an die Stärke kommen, die ich habe. Dabei lernt ihr die Welt der Abenteurer ein bisschen besser kennen und könnt es verstehen, warum sie sich so weigern, sich an einem Krieg zu beteiligen.

Manchmal muss man es selber sehen und erleben, weil man es so schlecht beschreiben kann, versteht ihr? Jetzt müsste erst ein bisschen Zeit vergehen und Sina rechnet auch nicht unbedingt damit, dass die Barriere von heut auf morgen so einfach zerstört wird. Selbst wenn die Armee hinter der Barriere stehen würde, müssten sie sich durch den Verbindungstunnel durchkämpfen, der lauter Monsternester hat.

Ich wünschte, die Begegnung mit meinen Freunden wäre anders verlaufen, aber es ist wie es ist oder?“ lächelt Sherry traurig.

Die Helden waren sehr schweigsam, die Rede von Sherry tat tatsächlich ein bisschen mehr weh, als die Prügel von Mio. Sherry setzte sich neben Amy und hob ihr Gesicht hoch, um ihr in die Augen schauen zu können.

Dann seufzte Sherry nur. „Sina hat es bei dir wirklich übertrieben. Du denkst wohl möglich daran, dir was anzutun oder Amy?“ Aber Amy sagte nichts, nur dass sie immer noch am Zittern war.

„Was hat sie denn? Selbst ich zittere ja ein bisschen aber…“ wundert sich Davino.

„Amy hat Todesängste. Vermutlich… hast du dem Tod ins Gesicht geblickt oder?“ fragte Sherry vorsichtig, was das Zittern von Amy nur verschlimmerte.

„Oh je… Amy, hör mir genau zu. Angst zu haben ist Ordnung, aber ein Kämpfer lässt sich nicht von der Angst kontrollieren, sondern er kontrolliert die Angst! Lass nicht zu, dass die Angst dein Leben kontrolliert, die Welt braucht dich!“ sagte Sherry das sehr ernst zu Amy.

„Außerdem… du bist nicht alleine. Du hast deine Freunde, die dir zur Seite stehen. Vertrau ihnen, sowie sie dir vertrauen!“

Scheinbar ist es irgendwie bei Amy angekommen und sie sah Sherry in die Augen, dann nickte sie nur.

„Ihr könnt heute hier übernachten. Morgen bringt eine Kutsche euch wieder zurück zum König, er wurde schon aufgeklärt was hier… passiert ist und es ist wirklich das Beste, wenn ihr erst mal Abstand von den Abenteurern hier nehmt.

In der Hauptstadt könnt ihr den Vorschlag von Sina umsetzten und wenn es Probleme gibt, grüßt die Gildemeisterin Keya von mir. Ansonsten würde ich euch bitten… über meine Freunde nicht so hart zu urteilen.“ lächelt Sherry wieder sehr traurig.

„Danke… das zumindest du in diesem Moment auf unserer Seite stehst Sherry.“ nickte Matthieu und die anderen stimmten ihm ebenso zu.

„Gern geschehen und… wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, könnt ihr ja nochmal ein neues Gespräch mit Sina versuchen, dann bin ich auch dabei.“ lächelt Sherry sie etwas glücklicher an.

„Könnt ihr sie wirklich soweit beeinflussen?“ zweifelt Davino dann doch ein bisschen, dabei kann er nicht vergessen, wie die Kanzlerin Sina ihn ohne Probleme mit sich zerren konnte.

„Nö, aber dann sollte sie zumindest nicht so eine Aktion machen wie heute.“ lächelt Sherry immer noch ungebrochen.

„Ah… wenigsten etwas…“