Ich bin wiedergeboren und das Treffen?

Eine königliche Kutsche kam in Fanfoss an der Abenteuergilde an. Die vier beschworenen Helden stiegen aus und mussten sich erst mal strecken.

„Puh, das war zwar schnell, aber… in so einer engen Kiste zu viert… ist irgendwie schon etwas ungemütlich.“ kommentierte Davino.

„Gewöhne dich daran, nur… hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn wir öfters eine Pause gemacht hätten.“ fügte Matthieu bei dem Kommentar hinzu.

„Hier soll doch Sherry leben oder? Ob wir sie vielleicht besuchen sollten? Nach ihrem Abschied haben wir uns an ihre Worte gehalten und sind irgendwie nochmal stärker geworden. Warum schaust du die ganze Zeit so erstaunt herum Amy?“ wundert sich Miyu.

„Ihr werdet es nicht glauben, aber hier laufen verdammt viele starke Personen herum. Zum Beispiel die Katzenfrau mit… eh… Drachenmädchen?“ staunte Amy und selbst die anderen Kameraden schauten erstaunt auf die Szene.

Eine Katzenfrau in Maiduniform wird von einem Drachenmädchen begleitet, dass in einem Kimono steckte. Die Bewohner von Fanfoss schenkten ihnen nicht wirklich viel Aufmerksamkeit, als wären sie von den beiden gewohnt, sie öfters zu sehen. „Warte… trägt das Mädchen ein Kimono?!“ wundert sich Miyu sofort.

„Das ist doch, was ihr Japaner tragt oder?“ fragte Davino und Miyu nickte. „Das stimmt, aber… das erstaunt mich jetzt schon ein bisschen.“

„Überlegt doch. Wie viele beschworene Helden sind auf diese Welt gekommen? Glaubst du nicht, dass sie ihr Wissen hier weitergegeben haben? Zumindest ich würde es tun, wenn ich überhaupt irgendwas interessantes weiß, aber irgendwie wurde ich nicht so wirklich gefragt.“ Matthieu

„Auf jeden Fall spielen die zwei in einer Liga, der Sherry am ehesten kommt. Ihre Werte sind alle mindestens vierstellig, bei dem Drachenmädchen sogar fünfstellig. Ich wusste nicht, dass man so hoch kommen kann.“ Amy

„Wir werden sie vermutlich nicht… besiegen können oder?“ Davino

„Nicht mal ansatzweise. Selbst Sherry hat nie ihre gesamte Kraft gegen uns eingesetzt, nur bei der Verteidigung der Hauptstadt, wenn überhaupt.“ Amy

„Aber Amy… glaubst du, dass es das Drachenmädchen ist, was General Simon damals meinte, dass Lady Sina so schnell wie möglich nach Fanfoss wollte?“ Matthieu

„Keine Ahnung. Ich möchte jetzt auch nicht unhöflich sein und sie danach fragen.“ Amy

„Dann… sollten wir mal in die Gilde reingehen oder? Der König hat ja gesagt, dass wir zuerst mit dem Gildenmeister sprechen sollen.“ Miyu

Die Helden taten dies und kamen vor lauter Staunen nicht heraus, als sie im Eingangsbereich eine riesige Spinnenfrau stehen sahen, die hinter zwei sehr stylischen Zwillingen stand.

„Eh… langsam bin ich ein bisschen überfordert, aber sollte die Spinnenfrau… da nicht ein Monster oder so sein, wenn ich den Lehrer richtig verstanden habe?“ Davino

„Die Zwillinge sehen ja mal schön aus, aber warum sind sie so blass? Sind sie so selten draußen in der Sonne?“ Miyu

„Das… sind Vampire.“ Amy

„Was?! Dachte das sie sich nicht tagsüber aufhalten können?“ Matthieu.

„Nicht nur sie, einige andere sind hier ebenso Vampire.“ füge Amy hinzu, als eine Rezeptionistin auf sie zu kam.

„Ich grüße euch. Ihr seid das erste Mal hier oder? Mein Name ist Prashi und bin eine der Mitarbeiterinnen der Gilde. Kann ich euch vielleicht helfen?“ stellte Prashi sich höflich vor.

„Erm… ist das normal, das hier so viele Monster sind? Nichts für ungut, aber man hat uns beigebracht, das Vampire und… die Spinnenfrau da drüben zu den Monstern zählen die eine Gefahr für die Zivilisation sind.“ fragte Miyu nervös.

„Aber ja. Wir sind die einzige Abenteuergilde, die Vampire und ähnliches in unsere Gesellschaft integrieren. Es ist ein Projekt von Lady Sina und ich muss sagen, besser konnte es nicht gehen. Die Vampire passen sich unseren Regeln an und Nea… „KLIRR“ versucht es „GIB UNS DIE MONSTERSTEINE ZURÜCK!“ zumindest „SONST BEKOMMST DU NUR ÄRGER!“ ein „NEIN!!!“ bisschen…“ bildete sich eine Zornesader auf der Stirn von Prashi.

Prashi drehte sich um und sah wieder das übliche Chaos an der Rezeption von Tio und Mio. Scheinbar haben Abenteurer wieder neue Monstersteine mitgebracht und diese haben die Neugier von Nea erweckt, so dass sie die Monstersteine aus den Händen der Zwillinge genommen hat.

Nun klemmt Mio hinter dem Rücken von Nea die Hände fest, damit Tio die Steine entnehmen kann, aber es… sieht nur chaotisch aus. Prashi hustet einmal in einer Lautstärke, dass die Drei es mitbekamen, ihre Gesichter wurden blass und wurden auf einmal sehr artig.

„Wir arbeiten zumindest noch daran.“ lächelt Prashi den Helden zu, die die Szene mit großem Interesse verfolgt haben. Prashi hat die Vermutung dass die Abenteurer absichtlich immer zu den Zwillingen gehen, um das Chaos bewusst zu provozieren, weil die Szene manchmal einfach nur komisch ist.

„Ah… scheinbar habt ihr zumindest einen sehr großen Einfluss, denn wenn ich ihre Werte so betrachte, wundert es mich, dass sie… hier arbeiten?“ meinte Amy.

„Mit einem Papierfächer und ein Schlag zur rechten Zeit kann manchmal das Denkvermögen erhöhen, außerdem wissen die Drei, sollten sie an irgendjemanden Hand anlegen, bekommen sie es mit Lady Sina zu tun und das will nun wirklich keiner.“ lächelt Prashi weiter.

„Erm… bevor wir das vergessen, aber wir wurden von dem König aus Efrana geschickt, um mit dem Gildenmeister zu sprechen.“ lenkte Matthieu wieder auf das eigentliche Anliegen zurück.

„Ah? Ah! Verstehe, wenn ihr mir folgen würdet?“ lächelt Prashi wissend und führte die Helden zum Büro des Gildenmeisters. Dabei gingen sie an den drei Störenfrieden vorbei. Sie starrten die Helden so intensiv an, als würden sie sie fressen wollen.

„Sind das nicht…?“ „Jep, das sind welche…“ kommentierten die Zwillinge, während Nea sie nur rein instinktiv im Auge behielt.

„Wie… meinen sie das?“ wundert sich Davino und Prashi erklärte es ihnen: „Die Zwillinge Mio sowie Tio haben beide die Fähigkeit „Analyse“ und wissen immer sofort, wie stark eine Person ist. Sie sind schon eine sehr große Bereicherung für die Gilde, zumal sie auch die Abenteureranfänger trainieren.“

„Huch? Irgendwie… ist die Stadt immer absurder.“ murmelt Miyu. „Das ist normal, wenn man das erste Mal in der Stadt ist, aber man gewöhnt sich schnell daran. Hier gibt es noch weitere außergewöhnliche Personen, aber das werdet ihr noch früh genug herausfinden.“ meinte Prashi geheimnisvoll.

Sie klopfte an die Tür und ein leises „Herein“ konnte man hören, dann öffnete Prashi die Tür und ging mit den Helden in das Büro zum Gildenmeister.

„Gildenmeister, dass sind die erwarteten Gäste vom König.“ stellte Prashi die vier Helden vor. Im Büro war nur Ma Shi anwesend, der hinter dem Schreibtisch auf einem Bürostuhl saß. Die Helden waren erstaunt, dass der alte Gildenmeister so asiatische Gesichtszüge hatte sowie einen langen weißen Bart trug.

„Ah… wie schön. Nehmt doch Platz“ stand Ma Shi auf und bot ihnen Sitzplätze an. „Soll ich…?“ fragte Prashi und der Gildenmeister nickte. „Dann lass ich euch alleine.“ verabschiedet sich Prashi und schloss die Tür.

„Wenn ich mich vorstellen dürfte, ich bin Ma Shi und der Gildenmeister dieser Abenteuergilde. Der König hat mir sein Anliegen vorgelegt und… ihr könnt eigentlich von Glück reden, dass die stärksten Abenteurer sich alle in dieser Stadt aufhalten.

Nur Lady Sina ist scheinbar noch auf der Rückreise, aber ich habe gehört, dass sie in der Stadt Besma gesehen wurde, die auf Vurdinia liegt. Wenn… ihr wirklich sehr dringend mit ihr sprechen wollt, werdet ihr wohl gezwungenermaßen einige Zeit in Fanfoss bleiben müssen. Aber eins nach dem anderen.“ stand Ma Shi vor den Helden.

„Erm… ich stell uns eben vor. Das hier ist Davino, Matthieu, Miyu und mein Name ist Amy. Wir haben uns geeinigt, dass ich für uns alle sprechen soll. In erster Linie bedanke ich mich, dass ihr die Zeit für uns opfert und ein Treffen mit den Stärksten organisiert habt.“ stellte Amy alle vor.

„Ho ho. Ich frage mich, ob ihr was erreichen werdet. Ich glaube, dass Sherry euch das vermutlich schon gesagt hat, ich wiederhole es vorsichtshalber noch mal.

Wir Abenteurer enthalten uns grundsätzlich aus Kriegen aller Reiche, sei es Menschenreiche, Elfenreiche oder Zwergenreiche. Dazu zählt aber auch das Reich der Dämonen. Wir nehmen bewusst eine neutrale Position ein.

Ich werde nicht abstreiten, dass wir gewisse Aufträge gegen Dämonen angenommen haben, aber das ist die Entscheidung einzelner Abenteurer. Wir werden uns also nicht am Krieg beteiligen und ziehen eher eine Koexistenz vor, egal wie unmöglich sie auch sein mag.“ Ma Shi

„Eh… ich dachte irgendwelche Abenteurer hätten eine Armee aus Tuzato zerstört? Eine komische Einstellung, wenn ihr euch nicht an Kriegen beteiligt.“ Davino

„Ah, nun das liegt daran, dass die Armee ihre Waffen gegen diese Abenteurer erhoben haben, weil einer von ihnen ein Vampir war. Da sind wir sehr deutlich.

Wer Hand gegen uns erhebt, muss damit rechnen, dass wir zurückschlagen. Glücklicherweise gab es genug Zeugen, die bestätigen können, dass die Armee zuerst die Abenteurer angegriffen haben.“ Ma Shi

„Aber gleich die gesamte Armee? In unserer Welt hätte kein Anwalt dies als Notwehr verkaufen können.“ Matthieu

„Nun… die drei haben es vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wo kein Kläger, da kein Richter oder?“ grinste Ma Shi spitzbübisch.

„Eh… lass uns lieber das Thema wechseln. Die… stärksten Abenteurer, gibt es… irgendetwas zu beachten, wenn wir mit ihnen sprechen? Also Etikette oder ähnliches?“ Miyu

„Hmm sie legen nicht unbedingt wert auf Etikette, aber einen gewissen Respekt sollte man ihnen trotzdem zollen. Sie sind nicht einfach so die stärksten Abenteurer geworden, sondern haben sich das hart erarbeitet und ihre Stärke ist ebenso sehr real.

Aber… ich warne euch besser vor, dass sie euer Anliegen ablehnen könnten. Ich hatte nun tatsächlich ein bisschen mit ihnen allen zu tun gehabt und… naja… ihre Einstellung ist gewöhnungsbedürftig.“ Ma Shi

„Irgendwie… ist es, als würden wir mit einer Wand reden?“ Davino

„So schlimm ist es auch wieder nicht. Sie zeigen wenigsten eine Neugier, da ihr vier beschworene Helden seid. Früher wäre ihnen das sogar egal gewesen, wenn Lady Sina ihnen allen nicht in den Hintern getreten hätte.“ Ma Shi

„Wieso habe ich den Eindruck, das Lady Sina irgendwie überall immer ihre Finger im Spiel hat? Wenn ich an einige Computerspiele denke, sind es meisten diese Personen die Endgegner im Spiel. Nicht das ich Lady Sina als Bösewicht darstellen will, aber…“ Amy

„Ich verstehe was ihr meint, aber wenn ich ehrlich bin? Dank ihr gibt es wieder Bewegung auf der Welt, die es dringend nötig hatte. Für mich ist Lady Sina auch eine gute Freundin. Sie macht zwar immer wieder unnötige Arbeit und Chaos, aber… ich bin froh, dass sie erschienen ist.“ Ma Shi

„Gerüchteweise soll sie es auch mit dem Dämonenkönig aufnehmen können, aber… irgendwie ist sie ebenso eines der legendären Monster geworden.“ Matthieu

„Da kann ich leider nicht weiterhelfen, weil Lady Sina bisher noch nicht hier war um zu erklären, was es mit der Götterbestie auf sich hat, die als zweite Anzeige kam. Vermutlich könnte sie es mit dem Dämonenkönig aufnehmen, denn seine Stärke wird der einer Götterbestie gleichgesetzt.

Nur weiß ich aus erster Hand, dass Lady Sina ihre Hand nicht gegen die Dämonen erheben wird, sondern dass sie eher versuchen würde, dass es einen Frieden zwischen den Völker auf der Welt geben soll.

Sollten die Dämonen aber trotzdem diese Stadt angreifen wollen, wird Lady Sina sie schon verteidigen, aber mehr auch nicht. Vielleicht hat Prashi es schon erklärt, aber durch Lady Sina werden Monster in unsere Gesellschaft intrigiert, warum sollte es mit Dämonen, die doch zivilisierter sein sollten, nicht auch gehen?“ Ma Shi

Auf einmal klopfte es an der Tür und Prashi erschien: „Sie sind alle im Konferenzraum und warten auf die Gäste.“

„Egal was passiert, aber… reizt die Abenteurer nicht, ok?“ warnte Ma Shi die Helden noch, als sie vom Gildemeister in den Konferenzraum geführt werden. Je näher sie dem Raum kamen, desto nervöser wurden die Helden und Davino flüstert den anderen noch zu: „Sag mal… bin ich es, oder spürte ich da eine Aura?!“

„Ich… spüre es ebenso. Man kann jetzt schon sagen, dass sie alles bisher bekannte übertreffen…“ flüstert Matthieu zurück und die Damen nickten.

Die Tür wird geöffnet und dort saßen die stärksten Abenteurer der Welt.