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Kategorie: Novel 1: Ich bin wiedergeboren? Seite 4 von 55

Kapitel 502

Ich bin wiedergeboren und das Gleichgewicht?

Die Stadt war in heller Aufregung. Nicht nur das Dämonen die Stadt nun bewohnen, sondern dass es die Teilnehmer aus dem Turnier sind. Dies führte sogar, dass das Thema des neuen Bürgermeister unterdrückt wurde.

Hillar konnte nur den Kopf schütteln und war auch ein bisschen froh, dass Lady Sina das Problem selber angenommen hat. Die Dämonen bekamen ihre eigenes Haus wo sie nicht schlecht staunten und wurden Edwin sogar vorgestellt.

Ethice, die Schlangenfrau bekam die Schlüssel, weil sie am vertraulichsten wirkte, wenn es um Verantwortung ging. Dies führte dazu, dass Igriz etwas… niedergeschlagen wirkte nach der Aussage von Sina.

„Edwin wird euch die Regeln erklären und die werdet ihr hier einhalten. Keine Kämpfe oder andere… Gewalttaten in der Stadt und in diesem Viertel.“ legte Sina eine Hand auf der Schulter von dem Vampir.

„Man lernt scheinbar nie aus.“ schmunzelt Edwin. „Für mein hohes Alter… habe ich tatsächlich kaum was mit Dämonen zu tun gehabt, wenn war es nur mein alter Meister.“

Anschließend gingen Sina mit Neia und Dalmaz sowie Rubina zu dem neuen Grundstück, wo man nur eine leere Fläche vorfand. Die Blutelfe hörte sich die Konstruktionen von Sina an und begutachtet den riesigen Dämonen, bevor sie ihre Magie einsetze.

Gefüllt mehrere Stunden später hat Neia es geschafft ein vernünftiges „Haus“ für Dalmaz zu zaubern. Nur… mit der Hygiene musste man ein bisschen tricksten. Sina sowie Neia schauten in ein tiefes Loch rein.

„Also… wer da rein fällt, ist definitiv verloren.“ murmelt Sina und Neia nickte. „Nun… eine bessere Lösung haben wir ja nicht für… seine… eh…“ musste die Blutelfe überlegen. „Stopp, wir wissen beide, wofür das Loch ist…“

Nun stand Dalmaz vor sein eigenes Haus und wusste nichts zu sagen. „Was ist Dalmaz? Magst du es nicht?“ fragte Rubina und der Riese schüttelt den Kopf. „Nein… ich nicht wissen, was sagen soll. Erste Mal… eigenes Heim.“

„Einfach nur danke sagen.“ lächelte Rubina und Dalmaz musste schmunzeln. Für seine Größe verbeugte sich der Dämon von Neia und Sina. „Vielen Dank. Muss… lernen, Haus zu pflegen.“

„Das freut mich, dass es dir gefällt.“ lächelte Neia. „Haben wir schon mal dieses Problem gelöst. Denke… die riesige Steinwanne sowie Bett müsste Dalmaz irgendwie noch mit Matratze und Wasser füllen, dann ist es sogar angenehm.

Dalmaz, morgen werden wir gemeinsam ein Projekt angehen, wo ich dein fachmännischen Rat zur Verteidigung dieser Stadt benötigen werde.“ schaute Sina den Dämon ernst an und er nickte. „Dann lasse ich dich mit Rubina mal alleine.“

Die Chance nutze Sina und flog mit Neia direkt auf das größte Stück Land in diesem Viertel, um ihr Training weiter zu fördern. Als sie landeten, war es so wie üblich voller Unkraut und ähnliches zu sehen.

„Soo… folgendes Neia. Du wirst nun überall unterschiedliche große Steinsäulen herbeizaubern, die eine gewisse Stabilität haben. Es wird für dein Training benötigt, denn Phase Eins hast du ja bald abgeschlossen.“

„Stimmt… dein Tipp mit den Liegestützen hat tatsächlich mir geholfen, mehr mit meinen Fingern zu arbeiten, wobei… Als Magier arbeite ja eigentlich viel mit Finger, aber eher mehr mit Gestiken.“ grübelte Neia laut.

„Nun arbeitest du mit deinen Knochen und Muskeln. Sehe es einfach als Ergänzung deines Magierdaseins.“ grinste Sina von der Seite. Die Blutelfe nickte und machte sich an die Arbeit. Scheinbar… schämte sie sich immer noch, mit ihren Trainingsklamotten draußen zu stehen, aber Sina sah auch nicht viel besser aus.

Überall werden hohe Steinsäulen erschaffen, einige nah, andere sehr weit. „Wunderbar. Ich werde Suki beauftragen, dass sie diese mit Seile verbinden soll, worauf du dann gehen wirst.“

„Erm…“ schaute Neia etwas entgeistert nun ihre Säulen an. „Unser Ziel ist es nun, dass du ein Gleichgewicht bekommst in deinen Körper ohne auf Magie zurückzugreifen. Du hast es ja damit schon begonnen, als du im nassen Garten deine Saltos gemacht hat.“ legte Sina eine Hand um die Schulter von der Elfe.

„Unsere Kämpfe werden immer heftiger, ob wir wollen oder nicht. Willst du… auf deine Magie zurückgreifen, wenn du es auch mit deinem Körper selber schaffen kannst? Denke… wir kennen beide die Antwort oder?“

„Das es ekelhaft ist, wenn du wieder mal Recht hast?“ grinste Neia mit roten Wangen Sina an. „Entschuldigung… aber du weißt, was ich meine. Letztendlich wirst du im Grunde das machen, was Suki und die anderen Katzen schon längst können.

Nur mit deinen „Waffen“… müssen wir noch überlegen, wie wir dir das näher bringen. Vielleicht ziehen wir auch Louis bei dem Training mit hinein.“

„Erm… mit diesen Klamotten?“ „Mit diesen Klamotten.“

Am nächsten Morgen ging Sina nun mit Dalmaz und Rubina um die Stadtmauern herum. Die Königin erkannte in seinen Augen, dass er seine aufgegebene Aufgabe sehr ernst nimmt. Rubina selber war nur glücklich, dabei zu sein.

„Eure…“ wollte Dalmaz anfangen, als Sina ihn unterbrach. „Dalmaz, du kannst ruhig Sina zu mir sagen. Ich kann dir mehr vertrauen als bei den anderen Knalltüten, zumal Rubina dir ebenfalls anvertraut, ok?“

„Erm… ok? Aufgabe… ich verstanden, leider… ich sagen muss, Mauer kein Schutz im Krieg.“ stockte der Dämon kurz. „Kann zerstören ohne Waffe, mehrmals früher schon gemacht.“

„So stark bist du?“ lächelt Rubina und Dalmaz nickte von oben. „Du klein und stark, ebenfalls zerstören Mauer ohne Probleme.“

„Das habe ich schon geahnt. Die Mauer ist wirklich mehr dazu gedacht, dass man Monster und ähnliches davon abhält.“ nickte Sina wissend. „Was würdest du als erfahrener… Belagerungsbrecher vorschlagen, dass diese Stadt gut verteidigt werden kann?“

„Hmm… Problem fliegende Dämonen, denn Mauer dicker bauen können oder? Irgendwann… so dick, ich nicht knacken kann.“

„Stimmt, denn dazu müsste man eine Wehranlage bauen, die es vermutlich noch nicht gibt…“ grübelt Sina ebenfalls.

„Doch, gibt es. Zwerge eigenartige riesige Kasten wo Lanzen immer fliegen.“ meinte Dalmaz und Sina ahnte, von welcher Waffe die Rede ist. „Gefährlich für alle… Schwache.“

„Ich glaube… ich weiß, was du meinst. Doch wurden sie in den letzten Kriegen denn noch eingesetzt?“ wundert sich die Königin.

„Immer. Lästig für mich, wenn ich Mauer zerstören muss.“ nickte Dalmaz. „Mit Waffe immer weg hauen, damit ich vorne kann.“

„Das wird aber eine teure Angelegenheit, diese „Waffen“ von den Zwergen zu bekommen, dass weiß ich jetzt schon…“ murmelt Sina. „Gibt es noch eine andere Möglichkeit, wie man die Stadt auch verteidigen kann, ohne eine dicke Mauer zu bauen?“

„ … Vielleicht, aber… mir gesagt, dass es dumm ist.“ wurde Dalmaz auf einmal leise und hielte an. „Habe General früher gesagt, so bauen, aber meinte… niemand so dumm, so eine Verteidigung bauen.“

„Ok? Willst du mir es vielleicht erklären? Ich kann auch eine Illusion zeigen. „Illusion: Fanfoss Vogelpersepketive“ Vielleicht hilft dir das ein bisschen.“ benutzte Sina ihre Rassenmagie. Vor Dalmaz entstand eine sehr kleine Stadt mit der Landschaft. Rubina wirkte sehr neugierig und wollte es mit ihren Klauen anfassen, traf aber auf keinen Widerstand.

Der riesige Dämon schaute es sich an und musste einmal schwer schlucken. „Ich… sagen… neue Mauer bauen. Großen Abstand, hier ich denken gut. Neue Mauer aber speziell, innen gewölbt. Keine Chance klettern für Dämonen ohne Flügel.

Hoch, dick. Innenseite Mauer mit natürlichen Steinblöcken abstützen. Stabil gegen… Dämonen wie mich oder Rammen.“ Sina hörte es sich an und versuchte mit einer Illusion hinzuzufügen.

„Erm… mehr Wölbung. Genau! Schwer… bauen, weil oberer Teil mehr… Stabilität braucht. Sonst Gewicht oben nach unten stürzen. Gute Technik verbinden vielleicht mit Steinblöcken. Stark gegen Masse und Waffen.

Hinter… Steinblöcken tiefen Graben mit dicken Holzpieken und Wasser füllen. Normale… Brücken, leicht zerstören, wenn Mauer fällt. Nur Feinde Magie über Wasser oder fliegen können vorne. Doch… Hier Mauer und Türme ziehen, Feind mit Pfeilen gestört.“ erklärte Dalmaz bestmöglich seine Idee.

„Damit kann man sie aber sehr lange hinhalten, bis die Armee überhaupt die Stadt erreicht.“ nickte Sina langsam und ahnte, warum der General es abgelehnt hat. „Die Materialien… dürften nicht das Problem sein, aber bei dieser Größe von Verteidigung braucht man sehr viele Kämpfer auf den Mauern.

Außerdem müsste man… es gewährleisten, dass sie sich alle schnell zurückziehen können in den inneren Ring der Verteidigung.“

„General… auch so gesagt. Doch… Verteidigung stark, selbst ich keine Chance. Nur fliegende Dämonen gute Chancen, aber… Kasten mit Lanzen sie hindern, weit kommen.“ merkte Dalmaz an.

„Zumal alle Verteidiger mit Armbrüsten und Bogen ausgerüstet werden sein. Sei ehrlich Dalmaz, die fliegenden Dämonen werden auch ihre Magie oben einsetzen, gegen die Verteidiger nicht viel… wehren könne.“ fiel Sina ein Problem auf.

Auf einmal kniete Dalmaz auf dem Boden und zeichnete mit den dicken Finger was auf dem Boden. „Wenn… Mauer oben so bauen, Schütze durch Löcher schießen. Über ihn trotzdem gute Mauer. Doch… muss andere Steinart sein, sonst schwach gegen Magie.“

„Das ist eine sehr guter Vorschlag. Vermutlich haben nur die Zwerge dieses Stein, denn ich erinnere mich gerade an eine Brücke, die selbst die Kräfte eines Skelettdrachen standhalten konnte.“ grinste Sina nun.

„Ich bin froh mit dir geredet zu haben Dalmaz, denn diese Verteidigung ist genau das, was wir für die Stadt brauchen werden.“

„Vorschlag… gut?“ staunte Dalmaz und Sina nickte. „Definitiv, vor allem wenn es von einem erfahrenen Belagerungsbrecher kommt. Ich habe ja nur am Rande einer Schlacht teilgenommen, daher kann ich dazu keine Meinung bilden. Komm… lass uns zum neuen Bürgermeister gehen, damit wir deine Idee besprechen können und die richtigen Handwerker zu Rate bekommen.“

Dalmaz machte auf einmal ein sehr glückliches Gesicht, dass man seinen Vorschlag anerkennt und stand wieder auf. „Sina… beste Freundin!“

„Sina ist auch toll!“ stimmte Rubina zu. „Na dann?“ grinste die Königin beide an. „Gehen wir doch zum Bürgermeister nun.“

Irgendwo am Strand in einer Villa:

Ein geschlagener Mann sitzt im Flur vor einer Tür und schien zu warten, als die Tür sich öffnete und ein weiterer Mann rauskam.

„Herr… Kajar. Ich habe ihrer Tochter Ruri ein Schmerzmittel gegeben, damit sie wieder in Ruhe schlafen kann.“ meinte der Mann.

„Was… hat meine Tochter? Wird… sie zu einem Vampir?“ stand Kajar sofort auf und machte einen besorgtes Gesicht.

„Bedaure, aber… dass kann ich leider nicht sagen. Ich habe als Arzt einiges gesehen, doch… dies sieht mir nicht danach aus, als würde sie zu einem Vampir verwandeln.“ schüttelt der Arzt den Kopf und schloss die Tür.

„Sie entsprechen überhaupt nicht den Symptomen, die man üblicherweise kennt. Eure Tochter hat mir mit besten Willen gezeigt, wo es am meisten schmerzte. Einmal am Steißbein, dann an eine bestimmte Stelle am Rücken und der Kopf selber an beiden Seiten oberhalb der Ohren.

Als ich sie berührt habe, ist sie vor Schmerzen zusammengebrochen, doch… ich konnte nichts finden, was ihre Schmerzen verursacht. So leid es mir tut, aber ich bin tatsächlich etwas überfragt. Ich habe sie auf die übliche Weise versucht zu heilen, löst aber nicht das Problem, was die Ursachen sind.“ seufzte der Arzt.

„Dann… eine Krankheit, die man über Zähne bekommen könnte? Sie haben am Hals diese… schwarzen Punkte gesehen oder?“ wirkte Kajar regelrecht betroffen.

„Selbst „wenn“ es eine Krankheit wäre, ist sie mir unbekannt. Ich kenne keine Krankheit, die solche spezifische… Stellen so schlimm schmerzen können. Auch eine Entzündung kann ich ausschließen, denn… was auch immer auf die Löcher gelegt worden ist, scheinbar schließt es nur schnell die Wunden.“ schüttelt der Arzt den Kopf.

„VERDAMMT!“ brüllte Kajar laut auf, wo der Arzt erschrocken die Augen öffnet. „Vermutlich… „weißt“ es nur sie, was meine Tochter hat!“

„Bedaure, ich denke, ich werde dann mal gehen. Sie wissen wie sie mich erreichen können.“ nickte der Arzt kurz und ging die Treppe runter. Als der Arzt verschwand, kam ein kleines Kind um die Ecke angerannt. „Papa! Was hat Ruri?“

„Ich… weiß es leider nicht. Deine Schwester ist schwer krank und… keiner will wissen, was sie genau hat.“ streichelt Kajar den Kopf seines Sohnes und versuchte dabei zu lächeln. Kurz nach der Begegnung floh der Händler mit seinen Kinder aus der Stadt und ist direkt zu diesem Strandhaus gereist, dass auf dem Namen seines Sohnes eingetragen ist.

Somit ist er den Schwur entkommen, die ihm aufgezwungen worden sind. Die ersten Tagen… waren für die Kinder schlimm, weil er mit ihnen ebenfalls die Schwüre durchgehen musste und als endlich Ruhe einkehrte… wurde Ruri krank.

„Komm… geh wieder in dein Zimmer, ich werde uns nachher was zu Essen machen.“ schaute Kajar seinen Sohn an und er nickte. Der Händler selber ging in das Zimmer seiner Tochter rein und schaute seine kranken Tochter an.

Zugedeckt sah man trotzdem sie in einem weißen Pyjama, wo ihre blasse Haut stark am Schwitzen war. Sie keuchte sehr schwer, scheinbar hilft das Mittel des Doktors nur bedingt. Kajar setze sich neben dem Bett und streichelt ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

Brünettes langes Haar, mit leicht starken Augenbrauen. Die grünen Augenpupillen hinter den geschlossenen Augenglieder hat sie von ihrer verstorbenen Mutter geerbt. „Es… tut mir so leid…“ murmelt Kajar leise und verließ das Zimmer wieder.

Irgendwann abends saß Kajar vor seinem Kaminfeuer und starrte gedankenleer in das Feuer. „Was… habe ich diesmal falsch gemacht? Sonst… hatte ich doch alles immer unter Kontrolle gehabt.“ suchte Kajar nach seinen Fehler.

Auf einmal schrie etwas so laut im Haus, dass der Mann von seinem Sessel beinahe runter gefallen wäre. „ Was… Ruri?!“ rannte Kajar direkt in das Zimmer seiner Tochter. Sein Sohn stand verängstigt im Flur und schaute ihn zitternd an. „Papa…“

„Geh wieder in dein Zimmer, ich komme gleich zu dir!“ befahl Kajar und riss die Tür auf. Die Decke lag auf dem Boden und Ruri lag gebeugt auf dem Bett, als sie wieder laut aufschrie. „Ruri!“ wollte Kajar zur ihr gehen…

Also auf einmal ihr Rücken und Hintern sich wölbten. Sofort hielt Kajar an und schüttelt seinen Kopf, ob er es richtig gesehen hat. Das Pyjama wird stramm gezogen, als die Wölbungen immer größer wurden.

Ruri schrie wieder laut auf und ihr weißes Pyjama wurde an den Wölbungen regelrecht rot. Dann riss auf einmal am Hintern etwas aus der Wölbung raus… ein schwarzer Schwanz, der aus Knochen bestand und am Ende eine Spitze wie ein Dolch hatte.

Kajar fiel auf dem Boden mit dem Hintern und konnte nicht glauben, was er gerade zu Gesicht bekam. Wieder schrie Ruri laut auf und Blut spritze aus ihrem Kopf heraus. Der Händler sah, wie etwas aus dem Kopf wuchs und wuchs… bis es zu einem Horn gewachsen ist, auf der andere Seite ebenfalls.

Sie wirkten wie ein Widderhorn nach oben geschwungen, als Ruri den Kopf auf die Matratze legte. Das Pyjama zerriss nun und große Flügel erschienen, Blut spritze über das Zimmer und Kajar selber bekam ebenfalls was ab.

Die Flügel sahen aus wie die einer Fledermaus und wurden nur noch größer, bis sie mit dem wachsen aufhörten. Groß genug zum fliegen, doch trotzdem kleiner, als Kajar sie von einer speziellen Frau in Erinnerung hatte.

Ruri hörte mit dem schreien auf und keuchte sehr schwer. Auf einmal leuchtete etwas grünes über die Flügel sowie die Wange, die Frau selber merkte das Leuchten selber scheinbar nicht. So wie es gekommen ist, so ist es verschwunden.

Auf dem Flügeln sah es aus wie ein Auge und an der Wange, die Kajar sehen konnte, wirkte es wie ein spiralförmiges Tattoo.

Scheinbar… war nun die Verwandlung zu Ende und Kajar… traute sich nicht zu fragen. „R… Ruri?“ Die Frau selber richtete sich mit dem Oberkörper auf und gab einen langen Seufzer von sich. „Endlich… keine Schmerzen mehr…“

„Ruri!?“ hakte Kajar sofort nach und sie drehte sich zu ihrem Vater um. Der Händler musste stark nach Luft schnappen, denn ihre Augenfarbe sind nun komplett gelb geworden und auf der andere Wange war ebenfalls das grüne Symbol zu sehen.

Ruri starrte den Mann auf dem Boden an und hielte ihren Kopf dann schräg. „Wer… bist du?“ Das war der größte Schock und Schmerz, den man einem Vater antun konnte. Der Tod seiner Frau war schon schmerzhaft, doch die Liebe zu seinen Kinder konnte ihn von den Schmerzen kurieren.

„Ruri! Ich bin es! Dein Vater! Erkennst du mich nicht?“ stand Kajar auf, aber traute sich nicht zu seine Tochter zu gehen. Nun winkelt Ruri den Kopf zur andere Seite und wirkte etwas… befremdet.

„Ja… du warst mal mein Vater. Doch… irgendwie… fühle ich nichts mehr für dich?“ wundert sich Ruri und streichelt ihre Hörner auf dem Kopf. „Irgendwie… bist du für mich nicht mehr wichtig, hmm… wie ich wohl aussehe?“

Kajar fiel nichts dazu ein, zumal… seine Tochter nun aussieht wie ein Dämon. „Hmm… Status öffnen… Wow? Meine Rasse ist ein Chaosdämon. Wie… cool?“ lächelte Ruri, man sah regelrecht ihre Augen strahlen.

„Ruri… bitte… wir können bestimmt… was wegen deinem Aussehen machen.“ ging Kajar zitternd zur seiner Tochter, als ihr Knochenschwanz vor ihm flog. „Warum… sollte ich was gegen mein Aussehen tun? Ich… bin doch was ich bin? Wo… finde ich Mama?“

Der nächste Schock kam bei Kajar an, als sie ihre verstorbene Mutter anspricht. „Ruri! Nun hör auf mit dem Blödsinn! Deine Mutter ist schon lange verstorben!“ schimpfte der Händler.

„Ich spreche nicht von der toten Frau, sondern von Mama die ich… in mir spüre. Mama… die mich gebissen hat.“ kniff Ruri leicht wütend ihre Augen zusammen. Nun fiel Kajar überhaupt nichts mehr ein.

Die Chaosdämonin starrte ihren „Vater“ an, aber als immer noch keine Antwort kam, stand sie von ihrem Bett auf. „Wenn… du es mir nicht sagen willst, werde ich sie suchen gehen. Du bedeutest mir nichts mehr… Meine komplette alte Familie bedeutet mir nichts mehr.“

Ruri wollte zur Tür gehen, aber hatte Schwierigkeiten mit ihren Flügel, weil sie keinerlei richtiges Gefühl in ihrem Gleichgewicht hatte. Doch das schien der Chaosdämonin nicht sonderlich zu stören.

„Mama… war in Fanfoss oder? Irgendwie… binden mich deine komischen Schwüre nicht. Ich fühle mich so… neugeboren. Hoffentlich kann ich auch bald fliegen.“ redete Ruri glücklich mit sich selber, als sie aus dem Zimmer ging.

Kajar fiel auf seine Knie und ließ seine Tränen freien Laufes. „Nein… nicht… auch noch meine… Tochter.“

Dann schrie er laut seine Frust raus.

Kapitel 501

Ich bin wiedergeboren und die „dämonische“ Invasion?

Die Dämonen betraten die Stadt und das Chaos war vorprogrammiert. Nur weil man Kyllia und Sina kannte, musste man das nicht auf die anderen Dämonen übertragen. Eine weitere Sukkubus, eine blaue Schlangenfrau, ein Dämon voller Hörner auf dem Kopf und… ein Riese.

„Ich habe euch ein Haus besorgt, zumindest für Sarless, Ethice und Igriz. Für Dalmaz werden wir ein frisches Steinblock bauen, wo du dann leben kannst. Du bist einfach… ein zu großer Kerl.“ grinste Sina.

„Entschuldigung… immer groß ich war.“ machte der Dalmaz ein bekümmertes Gesicht. „Wieso entschuldigst du dich?! Du bist das, was du bist oder? Was haben wir damals im Lager besprochen hmm?“ schaute die Dämonenkönigin ihren Riesen an.

„Ich groß und stark!“ nickte Dalmaz wieder mit einer neuen Motivation. „Wunderbar. Für euch gelten alle die Regeln der Stadt, die wird euch mein Butler Edwin noch näher erklären.“ widmet Sina wieder alle Dämonen, während Louis einfach still neben Sina ging.

„Morgen teile ich euch dann so ein, dass jeder in der Stadt arbeitet. Ich will, dass man euch öfters sieht damit es dann zur Gewohnheit wird. Vor kurzem musste ich den Bürgermeister ersetzen, weil er gegen die Vampire vorgegangen ist.“ berichtete Sina.

„Wenn ihr das könnt… dann habt ihr ja das Sagen oder?“ wundert sich Ethice und sah ein Blinzeln in den Augen von Sina. „Japp, habe ich mir die letzten Tagen hart erarbeitet. Ich habe… den letzten Widerstand in Keim erstickt, um eine Harmonie zwischen uns allen zu ermöglichen.“

„Warst wohl wieder in dein Element.“ schmunzelt Louis. „Wo… kann ich Prashi finden? Ich würde… gerne das… „Problem“ aus der Welt schaffen.“

„Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in der Gilde. Keine Sorge, du wirst es schon überleben, wenn ich auch noch am Leben bin.“ grinste Sina. „Sag… nur so rein interessehalber, aber… hast du Wünsche ein Vater zu werden?“

„Hm… Wenn ich ehrlich bin, habe ich soweit noch nicht geplant oder? Ich… weiß nicht mal, wie… unsere Hochzeit geplant ist.“ kratzte Louis sich an der Wange. „Außerdem… wenn ich an meinen Lebensstil als Abenteurer… berücksichtige, muss man immer damit rechnen… Dass ich auch von eine Reise nicht zurückkehren kann.“

„Nun… es gibt immer Möglichkeiten, wie man sein gefahrvolles Leben ändern kann oder? Doch da will ich dir nicht reinreden.“ klopfte Sina ihm auf die Schulter.

Alle Bewohner machten auf der Straße immer sofort platzt für diese „seltsamen“ Gruppe. „Schon seltsam… Meine… früher haben Dalmaz und ich mit Gewalt Zutritt in eine Stadt genommen.“ grübelte Igriz. „Nun gehen wir… friedlich rein oder?“

„Und ich hoffe auch, dass ihr euch friedlich verhaltet. Wundert euch nicht, dass ihr für einige Zeit… aus dem Weg gegangen werdet, die Vampire hatten auch das Problem am Anfang gehabt.“ grinste Sina.

Die Dämonenkönigin erklärte den Dämonen, welche Gebäude am wichtigsten sind, auf dem Weg trennte sich Louis von der Gruppe. Er holte auf einmal sehr viele Rosen aus seinem Inventar und ging mit sehr nervösen Zittern in die Abenteuergilde rein.

„Muss unbedingt die Zwillinge fragen, wie das Ergebnis ist.“ machte Sina sich eine Randnotiz und ging mit ihren Leuten dann zur Villa. „Das ist meine Heimat und einer der wichtigsten Anlaufstellen, wenn es irgendwelche Anliegen gibt oder Probleme, sucht ihr dies hier immer auf.“ erklärte Sina den Dämonen.

Auf einmal erschien Rubina vor der Tür und flog direkt mit einem fröhlichen Gesicht auf Dalmaz zu. „Großer Freund ist da!“ rief sie glücklich. „Hallo kleine Freundin. Lange Reise, nun hier ich leben.“ lächelte Dalmaz von oben herab.

„Damit ihr Bescheid wisst… Ethice und Igriz werden in der Gilde arbeiten. Sarless hat noch eine kurze Ruhepause, wird aber auch demnächst Arbeit bekommen. DU Dalmaz… wirst vermutlich Probleme bekommen, irgendwie Arbeit zu bekommen, aber keine Sorge, morgen werden wir gemeinsam schon was machen.“ grinste Sina die Dämonen an.

Die schauten ihre Königin alle sehr verdutzt an. „Ich gehe eben die Schlüssel für eure neue Unterkunft sowie meine Freundin holen.“ verschwand Sina in die Villa.

„Wir… sollen… mit den Alliancianer zusammenarbeiten?“ traute Igriz sich als Erstes die Frage zu stellen. „Das habe ich… doch so verstanden oder?“ schaute der Dämon die anderen an. Dalmaz ist scheinbar mit Rubina abgelenkt, so waren irgendwie nur die weiblichen Dämonen übrig.

„Scheinbar? Der Einfluss von Lady Sina… muss ja enorm sein, dass wir Arbeitsstellen bekommen, die… irgendwie so überhaupt nichts mit unseren eigentlichen Tätigkeiten zu tun haben.“ grübelte Ethice laut.

Dann kam Sina mit Neia an der Hand aus der Villa raus… und die Blutelfe schrie förmlich. „LASS MIR WENIGSTEN EIN MANTEL ANZIEHEN!“

„Papperlapp, du bist genug gekleidet. Schau dir Sarless an, sie hat ein bisschen mehr Rüstung an ihrem Körper, aber mehr braucht man ja nicht.“ grinste Sina.

„HALLO!?“ riss Neia die Augen weit auf. „Was stellst du dich eigentlich an? Lass doch auch mal die anderen an deine Schönheit teilnehmen. Nur weil ich und Sarless und… Ethice auch, große Brüste haben, hast du doch tolle Kurven.“ ließ Sina die Blutelfe los.

Die Dämonen schauten sich das Spektakel in Ruhe an. „Hier… du bist größer als ich… Ok, ein paar Zentimeter, aber dafür sieht man deine wunderschönen lange Beine.“ bückte Sina sich vor Neia und ging mit dem Zeigefinger einen Bein hoch.

Die Blutelfe hat längst die Sprache verloren, von den Fenstern schauten Kyllia und Lisa zu, während Suki mit Sherry an der Haustür standen. „Dazu dein schlanker Oberkörper, den ich NICHT habe. Dann haben wir hier… deine langen Finger und mit deinen langen Haaren… die ebenfalls länger sind als meine Haare.

Du bist hier in meinem Viertel, hier kann man wirklich sagen, dass man zu jedem „Nachbar“ in Kontakt kommt. Ich bezweifele… dass auch nur einer von ihnen ein lüsternen Gedanken hat nach dir.

Überlege doch mal… unser Training. Wenn das abgeschlossen ist, dann trägst du keine Kleider mehr. Neia, im Grunde machst du einen Neubeginn mit deinem Leben, nutze doch die Chance. Vor einigen Tagen hast du dich ja mehr oder weniger nur im Schlamm gewälzt, was nun aber viel besser geht.“ richtete Sina sich wieder auf, während sie auf die Blutelfe einredete.

Neia hatte nur einen hochroten Kopf bekommen und starrte auf den Boden. „Sag Sherry… ist das nicht der Moment, wo du eifersüchtig werden solltest?“ flüstert Suki zu Sherry.

„Hmm… wenn ich ehrlich bin, nein. Ich spüre nicht den Hauch einer Eifersucht.“ schüttelt Sherry den Kopf und beobachtet weiter die Diskussion. „Irgendwie… interessiert es mich, wie Neia mit der Situation umgehen wird.“

„Sina…“ murmelt Neia sehr sehr leise, dass selbst die Dämonenkönigin fast nicht gehört hat. „Du willst… dass ich damit rausgehe? Wie wärst, wenn du dich anpasst hm?“ lächelte die Blutelfe sehr gemein. „Es waren doch deine Worte, dass…“

„Himmel…“ rollte Sina die Augen und ging in die Villa rein, bevor Neia ihren Satz beenden konnte. Die neugierigen Damen machten ihr sofort Platz, dann herrschte eine Stille im Vorhof der Monstervilla.

Dalmaz und Rubina unterhielten sich, als Sarless und Sherry Augenkontakt bekamen. „Blöde Kuh…“ murmelt Sherry. Dies hat Sarless sofort mitbekommen und ging mit roten Kopf zur Sherry. „Wie… hast du mich genannt?“

„Das hast du schon verstanden!“ meinte Sherry streitlustig und stellte sich vor Sarless hin. „Glaubst du… ich habe vergessen, was du mir angetan hast?“

„Und… was genau hätte ich dir denn angetan? An dich kann ich mich so… überhaupt nicht erinnern. Stark kannst du also nicht gewesen sein.“

„Ich aber umso mehr. Sina hat dich als Dämonenkönig zwei mal in die Mangel genommen und Sakura hat dein kümmerlichen Rest von der Welt getilgt. Zu dumm… dass dein letzter Angriff dir so nichts gebracht hat.“

„Oho? Bedaure, aber was mein alter Ego… getan hat, interessiert mich nicht. Ich lebe lieber in der Gegenwart und schmolle nicht über die Vergangenheit.“ grinste Sarless provozierend.

Ein Auge zuckte von Sherry, als Suki zwischen den beiden Damen stellte. „Ich… weiß nicht, was genau los ist, aber… kein Streit oder Kampf. Ich bezweifele, dass Mutter es zwischen euch erleben will.“

„Das war doch kein Streit?“ schaute Sherry etwas erstaunt. „Es ist nur eine Tatsache, dass die Loserin hinter dir scheinbar mehr Glück als Verstand hat. Sie hat sich ja noch nicht mal bei Kyllia entschuldigt.“

Nun bildete sich eine Zornesader auf der Stirn von Sarless. „Scheinbar… kennt das junge Fräulein nicht die Einstellung der Dämonen. Wofür… soll ich mich denn entschuldigen? Es war ein offizielles Turnier, wo man auch töten kann.

Sicher… das du die Geliebte der Dämonenkönigin bist, wenn du so ahnungslos bist über unsere Rasse? Ich würde mich sehr schämen für das mangelnde Wissen.“

„Sarless? Denke, du solltest nicht so unbedingt in das Liebesleben der Königin einmischen.“ meldete sich Ethice hinter der Dämonin.

„WAS?! Soll ich mir alles gefallen lassen, was das Flittchen von mir will? Irgendwo habe ich auch meinen Stolz!“ drehte die Dämonin wütend um, dabei bekam nun Sherry ein sehr wütendes Gesicht. Sie wollte schon nach vorne gehen, als auch Neia ihr in den Weg stellte.

„Sherry…“ machte die Blutelfe einen besorgtes Gesicht. „Nur zwei Minuten würden ausreichen, damit ich sie fertig mache.“ lächelt Sherry, aber nicht ihre Augen. „Du liebe Güte…“ murmelt oben am Fenster Kyllia.

Sarless drehte wieder um und lachte ihr ins Gesicht. „Zwei Minuten? Mach daraus eine…“ wollte die Dämonin was sagen, als Sina mit den „Trainingsklamotten“ aus Leder kam.

„Habt ihr euch ausgesprochen?“ lächelte Sina in die Runde, während die Dämonen fast die Augen aus den Gesichter fallen. „Man konnte euren Streit bis oben hören. Sherry… auch wenn du deine Gründe hast, Sarless zu hassen… geh ihr einfach aus dem Weg ok?

Und du Sarless… Zweifel noch einmal daran, wen ich liebe und du bekommst ein Schlag ins Gesicht, wovon du dich nicht mehr erholen wirst.“

Sofort nahm Sarless Abstand und kniete sich vor der Dämonenkönigin. „Es… tut mir leid eure Majestät. Ich… wollte eure Beziehung nicht anzweifeln…“

„Das hoffe ich doch sehr. Sherry… die Gründe, warum Dämonen sich nicht oft entschuldigen ist, dass es eher einer Beleidigung nach kommt, vor allem… wenn es ein Turnier ist. Hätte Sarless damals meine kleine Schwester getötet, wäre sie ihr gefolgt, aber Kyllia konnte sich rechtzeitig noch retten.

Bevor du dich wunderst, aber ich habe eine komplett andere Einstellung im Gegensatz zu diesen Dämonen. Vom Alter her bin ich mit Kyllia die jüngsten Dämonen hier, weswegen wir das mit dem Entschuldigen etwas anders sehen.“ grinste Sina ihre Freundin an.

Sherry sagte nichts und starrte Sarless nochmal kurz an, bevor sie in die Villa ging. Suki und Neia seufzten nur, denn dass Sherry auf einen so deutlichen Streit sucht, war etwas befremdlich für sie.

„So Neia… während Sherry vermutlich etwas sauer ist und sich beruhigen muss… habe ich mich angepasst.“ teilte die Dämonenkönigin dies der Blutelfe mit. „Ja… kann man nicht übersehen.“ murmelt sie niedergeschlagen.

„Dann meine Dämonen, nachdem meine Lieblingsfreundin endlich ihre Verteidigung aufgegeben hat… bringe ich euch zum neuen Zuhause. Rubina kann uns ja dann begleiten.“ grinste Sina die schweigsamen Dämonen an.

„Juhu!“ freute sich das Drachenmädchen. „Lilith…“ wollte Igriz was bei dem neuem Aussehen von Sina sagen. „Keine… Sukkubus läuft so herum…“

„Doch? Ich? Kyllia hat bestimmt auch schon das eine oder andere getragen, vielleicht hat ja Sarless ja ebenfalls Interesse daran.“ meinte Sina, während ihre Zwillingsschwester einen roten Kopf bekam.

„Dann auf? Ihr habt bestimmt noch nicht in richtigen Häuser geschlafen.“ nahm Sina eine Hand von Neia, die wieder einen roten Kopf bekommen hat.

„Zeit, dass ihr in die Gesellschaft intrigiert werdet.“

Kapitel 500

Ich bin wiedergeboren und die Manieren der Göttin?

„Und was kannst du daraus lesen Mel?“ fragte Christoper aufgeregt, während er mit seiner Freundin und zwei weiteren Männern vor dem verschlossenen Tor stand.

Kaum war Christoper aus dem Verbindungstunnel gekommen traf er auf seine zwei speziellen Schatzsucher Hans und Peter. Zuerst wollte der Dungeonfarmer sich ausruhen, aber als sie ihm den Zettel mit der göttlichen Sprache zeigten, konnte er sich dann doch nicht zurückhalten.

„Ich… kann es lesen, aber irgendwie muss ich auch zugeben, dass ich… nicht verstehe. Da…“ zeigte Mel mit einem Finger oben auf einen Schriftzug. „steht… mein Zwillingsbruder ist der größte Schwachkopf aller Götter.

Darunter steht irgendwie… eine Formel, wie man einen Apfelkuchen machen kann mit Äpfeln… die es nicht mehr gibt. Irgendwie… sind das alles kurze Notizen, als wurde es kurz niedergeschrieben, weil irgendjemand einen… Spickzettel brauchte.

Das alles hier… kommt mir irgendwie sehr persönlich vor.“ staunte Mel und wundert sich, ob es richtig ist, dass sie hier sein dürften.

„Erm… irgendwie regt mich das schon etwas auf, dass es jemand gibt, der alles lesen kann.“ meldete sich Hans. „Aber… zu wissen, was diese legendären Schriften bedeuten… wirkt schon eher ernüchternd.“

„Stimmt. Gerade wegen diesem Tor und diesem Steinpodest dachte ich, ob es nicht dieser legendäre Götterdungeon ist.“ machte Peter eine Grimasse.

„Es ist der Götterdungeon, der zweifellos von der Göttin erschaffen wurde.“ meldete sich Mel, als sie vor dem Tor stand. Die Männer reagierten erstaunt und Christoper konnte seine Freude kaum noch bremsen.

„Dies ist der allererste Dungeon, den die Göttin erschaffen hat ohne dass… ihr „dummer“ Bruder mitgeholfen hat. Scheinbar ist die Göttin irgendwie… eine Zicke?“ wundert sich Mel laut.

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wissen will, welche Persönlichkeiten unsere Götter haben. Sie sind ja schon so für uns nicht wirklich zu verstehen.“ seufzte Peter. „Und Christoper? Deine Frau hat ja eben bestätigt, was es hier ist.“

„Erm… das ist meine Freundin, aber ja.“ rieb Christoper sich am Hinterkopf mit roten Wangen, während Mel einen roten Kopf bekam und weiter las. Der Dungeonfarmer holte zwei Goldsäcke raus und gab jedem einen der Männer.

„Dort sind 500Goldmünzen drin. Wir brauchen nicht groß darüber reden, dass ihr meinen größten Wunsch erfüllt habt oder? Meine… wir dachten ja alle, dass es nur ein Gerücht wäre.“

„Heilige…“ fluchte Hans, als er die Summe zu hören bekam. „Damit haben wir ausgesorgt Peter!“ „So was von.“ grinste Peter nickend. „Doch… wenn das der Dungeon von der Göttin ist, müsste es doch rein „theoretisch“ doch auch eine vom dunklen Gott geben oder?“

„Würde man meinen, doch der dunkle Gott hat scheinbar seine ganzen Dungeons in Deymonlia errichtet.“ schüttelt Christoper den Kopf. „Laut Sina dürfte es auf Deymonlia überhaupt keinen Einfluss der Göttin geben, weil der dunkle Gott dort alles mehr oder weniger „verwaltet“.“

„Nun… mit dem Gold werden wir dann aber in den Ruhestand gehen. Du weißt selber, dass unsere Arbeit… nicht wenig Gefahren mit sich bringt.“ wurde Hans ernst.

„Das kann ich sehr wohl verstehen. Sagt… würdet ihr mir einen letzten Dienst noch erweisen und die Höhle vergrößern und weiteres? Denke mit euch erfahrenen Schatzsuchern dürfte es möglich sein.“ fragte Christoper

Die beiden Männer schauten sich kurz an, dann den Beutel. „Können wir machen.“ nickte Peter. „Dann bauen wir vor der Höhle dann auch ein richtig stabiles „Zeltlager“ auf.“

„Wunderbar!“ lächelte der Dungeonfarmer und die Männer verschwanden. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass an den Gerüchten was dran sein könnte. Die Theorie hat es immer gegeben, aber dass man sie doch zufällig gefunden hat… erfreut mich.“ stellte Christoper sich neben Mel.

„Die Göttin… hat da so viel… Mist geschrieben, irgendwie dachte ich, es wäre ein Tagebuch. Doch hier Rezepte, da Lästerungen über ihren Bruder. Am besten wir ignorieren alles was an den Wänden steht und konzentrieren uns wirklich nur, was am Tor und Podest steht.“ schüttelt Mel den Kopf.

„Kannst ja ein Buch darüber schreiben, welche Persönlichkeit die Göttin hat.“ musste Christoper schmunzeln. „Die Göttin und ihr kindisches Verhalten. Dürfte so jeden Gläubigen ziemlich hart ins Gesicht treffen.“

„Falls du es vergessen hast, aber ich habe mit Sina und Lara eine Armee voller Gläubigen zerstört.“ grinste Mel. Christoper ging zu einigen sehr seltsamen Vertiefungen des Tores hin. „Hmm… irgendwie erinnert es mich an eine Hand, die man da reinstecken kann.“

„Ich denke… ich habe nun verstanden, wie man das Tor aufmachen kann. Scheinbar ist es nicht so einfach, überhaupt diesen Dungeon zu betreten.“ nickte Mel langsam.

„Kann ich mir vorstellen. Alleine das Finden dieses Dungeon war schon eine Prüfung für sich und man hatte ja nicht mal… irgendwie und wo eine Bestätigung, dass es diesen Dungeon auch gibt. Vermutlich benötigt man nun auch den richtigen Schlüssel oder?“ drehte Christoper sich zu Mel um.

„Die… „Schlüssel“ selber sind nicht mal das Problem, sondern… „wer“ die Schlüssel verkörpert. Wenn ich ehrlich bin… so sehr die Göttin ihre wahre Natur hier niedergeschrieben hat, so wollte sie scheinbar es so unmöglich wie möglich zu machen, dass man überhaupt nicht eintreten darf.“

„Huch? Ist das… wirklich ein Dungeon? Nicht das hinter dem Tor eine Gefahr ist, die mit Exos den Magiertyrann konkurrieren kann.“ kniff Christoper leicht die Augen, aber Mel schüttelt den Kopf.

„Nein, das ist schon ein Dungeon. Am besten ich… lese die Bedingungen für den Schlüssel vor mit den Hinweisen:

Das unbekannte Land

unerreichbar für alle und ewig.

Nie wird das Tor sich öffnen,

für die unreinen Herzen.

Hass, Neid, Eifersucht, Gier

beherrscht das Land,

ein Makel des Bösen.

Das unbekannte Land

erreichbar für alle und doch verschlossen.

Nie wird das Tor sich öffnen,

wenn sich Gaia in einem endlosen Krieg befindet.

Will man das für alle Zeiten

verschlossene Tor öffnen,

so benötigt man die Schlüssel.

Nur mit einem reinen Herzen

und einem Segen des Göttlichen,

kann seine rechte Hand darauf legen.

Nur mit einem schwarzen Herzen

und einem Segen des Bösen,

kann seine linke Hand darauf legen.

Und so bleibt das Tor weiterhin für alle Zeiten verschlossen.

Die Schlüssel sind nichts anderes als Personen.“ erklärte die Killerpuppe dies ihrem Freund, der sofort nachdenklich wurde.

„Ich… habe noch nie vom „unbekannten Land“ gehört. Nüchtern betrachtet sind alle Dungeons von den Göttern ihre eigenen Welten. Doch scheinbar muss es in diesem Dungeon sehr heftig abgehen, wenn man von der Untugend der Welt berichtet.“

„Vermutlich ist das Finden des Dungeons so gar viel einfacher, denn tatsächlich sind die Schlüssel selber das Problem.“ ging Mel zu ihrem Freund.

„Nein… der Hinweis ist mehr als deutlich. Segen des Göttlichen und Segen des Bösen, ich kenne spontan nur zwei Personen, die das vergeben können. Du müsstest es jetzt dann auch verstanden haben oder?“

„Hmm… Ah! Nur die beschworenen Helden und die Dämonenkönige haben den Segen oder? Also von der Göttin und dem dunklen Gott bekommen, die mehr oder weniger ihren Schutz bekommen haben.“ strahlte Mel und Christoper nickte zufrieden.

„Du verstehst dann auch, warum… die Zeile „für alle Zeiten verschlossen“ bedeutet?“ schaute der Dungeonfarmer grinsend seine Freundin an und sie nickte.

„Es wäre unmöglich gewesen, dass man sowohl den Dämonenkönig als auch den Held in einen Raum zu bekommen, die sich friedlich verhalten… zumindest früher mal.“

„Richtig!“ küsste Christoper Mel vor Freude auf den Mund. „Es gab… wenn nur wenige Dämonenkönige, die Alliancia betreten haben. In der Geschichte waren beide Seiten immer sehr verbitterte Feinde gewesen.

SELBST! Ich betone, selbst wenn man… diesen Eingang gefunden hätte, vermutlich hätte man die Helden bestimmt überredet, mitzumachen, aber den Dämonenkönig? Ich stell mir bildlich vor, wie ich den Folterkeller des Königs von innen sehe.“ schmunzelt Christoper.

„Die Göttin… warum erschafft… sie einen Dungeon, das es eigentlich von Anfang an unmöglich war diesen zu öffnen?“ wundert sich Mel. „Der Eingang, nun die Schlüssel. Wieso… würde es mich nicht wundern, dass der Dungeon selber die reinste Todesfalle ist?“

„Das werden wir nie herausfinden und ich wollte mich auch nie… in den Kopf eines Gottes hineinversetzen. Nun… früher wäre es tatsächlich unmöglich gewesen, aber in dem jetzigen Zeitalter? Wir kennen die „Schlüsselpersonen“ die dafür infrage kommen.“

„Sina, die den Segen des dunklen Gottes hat. Vermutlich ist es nicht mal wichtig, dass sie eine Dämonenkönigin ist, sondern nur der Segen selber.“ nickte Mel und nahm eine Hand von Christoper.

„Das Glaube ich nämlich auch. Nur haben es immer die Dämonenkönige gehabt, weswegen sich die Göttin was bei dem Schlüssel gedacht hat. Vielleicht sollte man es nur öffnen können, wenn ein „Frieden“ auf Gaia existiert mit allen Völkern.“ drückte der Dungeonfarmer die Hand von Mel.

„Dann müssten sie es auch… vermutlich gemeinsam meistern oder? Der andere Schlüssel… na ja, wir haben mehrere Schlüssel.“ schmunzelt Mel. „Wie hießen die vier nochmal? Erm… Amy, Davino, Miyu und Matthieu. Daran sollte es kein Mangel geben.

Doch sehe ich es jetzt schon kommen, dass man… „leichte“ Probleme bekommen wird, diese Personen in einen Raum zu bekommen. Sina gibt sich nämlich irgendwie sehr viel Mühe, ihnen einerseits zu helfen, aber auch gleichzeitig ihnen das Leben zur Hölle zu machen.“

„Hm… Sina wird bestimmt kommen, da sind eher die Helden das kleine Problem.“ grübelte Christoper laut. „Würdest… du hier bleiben wollen und den erm… „Rest“ hier identifizieren? Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Hinweis, was im Dungeon uns erwartet.“

„Das kann ich machen. Was hast du denn vor?“ schaute Mel ihren Freund in die Augen. „Die beschworenen Helden aufsuchen und… sie etwas „austricksen“. Ich glaube wirklich nicht, dass Sina das Problem sein wird.“ erklärte Christoper.

„Puh, das wird aber eine lange Reise für dich oder? Zur Hauptstadt, dann zur Sina?“ merkte Mel ein anderes Problem an.

„Es geht. Wenn man alleine seine Reise angeht, kommt man tatsächlich weiter als wenn man erm… mehr Leute ist. Dafür dürfte die Rückreise kürzer sein für mich, wenn Sina fliegen sollte.“ grinste Christoper.

„Du… musst es wissen. Ich werde diesen… Mist der Göttin aufschreiben und dann vielleicht den beiden Männern helfen, sonst jage ich die Monster um den Eingang. Denke, wir wollen uns den einen oder anderen Ärger sparen.“ küsste Mel den Dungeonfarmer.

„Du bist wirklich ein Schatz der Schätze. Danke das… du meinen alten Traum unterstützt. Sollten wir… das irgendwie überstanden haben, dann kann ich mich selber der letzten großen Aufgabe widmen.“

„Die… Rache deiner kleiner Schwester?“

„Richtig… Glacia für alle Zeiten aus der Welt schaffen.“

Kapitel 499

Ich bin wiedergeboren und dämonischer Chaos?

Sina war mehr als glücklich, dass der Rat letztendlich auf ihrer Seite war. Sie beglückwünschte Hillar zu seinem Amt und betete innerlich, dass er auch die Kraft hat, dies umzusetzen. Den alten Bürgermeister… hat man im Zimmer gelassen, denn er hat sich wohl in seine Welt zurückgezogen.

Nun war die Dämonin auf dem Weg zurück zu ihrer Villa, scheinbar hatte sie noch sehr viel Zeit gehabt für weitere Pläne. Dort angekommen… lagen vor ihrer Tür zwei Fledermäuse bewusstlos auf dem Boden.

„Hm?“ bückte Sina sich und stupste sie beide abwechselnd mit dem Finger an, aber keine Reaktion. „Dürften Nisha und Abby sein. Haben sie die drei Tage… jetzt eigentlich geschafft? Ich war zu sehr mit anderen Problemen beschäftigt.“

Also nahm Sina beide Fledermäuse in die Hände und nahm sie mit in die Villa, wo sie Suki antraf. „Ah… ich bräuchte mal einen Tropfen Blut von dir, damit wir die Damen hier wecken können.“ Das Hausmädchen nickte, so gingen beide in das Wohnzimmer. Die Fledermäuse wurden auf den Rücken gelegt und Suki legte einen Blutstropfen in deren Mäuler.

„Vielleicht solltet ihr einfach eine Flasche Blut vorbereiten lassen für solche Probleme Mutter.“ schlug Suki vor. „Meine, wenn die Vampire in ihrer Fledermaus Form immer vor eurer Tür liegen?“

„Nun… sie müssten ja in einer Rekordzeit ihre Arbeit erledigt haben. Ich wäre auch ziemlich fertig mit der Welt.“ grinste Sina, als auch Leben in den Fledermäusen zu sehen war. Diese blinzelten mehrmals, dann flogen sie etwas orientierungslos im Wohnzimmer herum, bis sie sich zurück verwandelten.

Wie Sina es vermutet hatte waren es Nisha und Abby, aber… „Bitte… nie wieder so einen Auftrag, selbst Vampire haben ihre Grenzen…“ flehte Abby.

„Dafür… haben wir es geschafft… Nur die Rückreise dauerte irgendwie… länger. Könnte… daran liegen, dass wir fast… keine Energie mehr hatten.“ grinste Nisha.

„Habt ihr alle Personen auf der Liste getötet?“ ignorierte die Dämonin ihre Beschwerden und ging direkt ins Geschäftliche über. Sie nickten und holten auf einmal mehrere Körperteile aus ihrem Inventar, die als Beweis auf den Tisch gelegt wurden. Hände, Auge, Finger, immer irgendetwas.

„Hmm… sicher das es nicht von einer Person war?“ merkte Suki ein Problem an und die Vampire reagierten empört.

„Nein!? Das Auge gehörte…“ Nisha holte die Liste raus und zeigte auf den Namen. „„War“ Sohn eines alten Adeligen gewesen, er ist die Treppe runter gestürzt und hat „zufälligerweise“ beim Sturz sein Auge verloren.“

„Die Hände gehörten einem Dieb, ich habe mich also lediglich den Regeln des Ortes angepasst, so dass niemand sich wundert, dass er seine Hände verloren hat, nachdem er getötet worden ist.“ merkte Abby an.

Beim Dieb horchte Sina auf und holte das Symbol von der „Familie“ raus. „Haben die Opfer… so ein Symbol bei sich getragen?“ zeigte die Dämonin dies den Vampiren.

„Hmmm… ja, dieser Person trug es.“ zeigte Nisha auf einen Namen. „War von außen ein normaler Händler, aber im Hinterzimmer sah ich mehrere Apparate zum herstellen irgendwelcher Stoffe. Vermutlich Drogen oder ähnliches. Habe es mit dem Zeug wie ein Unfall aussehen lassen, dabei fiel mir am Kragen das Symbol auf.“

„Meine andere Ziele hatten das nicht gehabt. Übrigens, keiner dieser Ziele hatte eure Arbeit in der Villa gesehen noch konnten sie sagen, wer UNS bei unserer Arbeit beobachtet hat. Es kann also sein, dass es entweder unsere Ziele ebenfalls waren oder noch ein paar weitere Zeugen, die wir ohne Kajar aber nicht aufspüren können.“ merkte Abby noch an.

„Hmm… bin ich froh, dass es nur einer von der „Familie“ war.“ grübelte Sina mit sich selber und legte den Vampiren das Gold auf den Tisch.

„Kann ich weiterhin auf eure Dienste rechnen? Wir haben da noch ein paar… weitere Probleme, aber die können warten.“ schaute die Dämonin die Vampire an, die nur Goldmünzen in den Augen hatten.

„Aber gerne doch Lady Sina!“ nickte Nisha sofort. „Die Pause… werden wir mit Freuden genießen und Gair in den Arsch treten, wie man richtig arbeitet!“

„Gair ist nicht wirklich ein Attentäter wie wir, außerdem haben wir halt… eine sehr großzügige Kundin, das darfst du nicht vergessen.“ murmelt Abby, die das Gold einsammelt. „Zumindest haben wir vorerst sehr weit ausgesorgt mit Miete. Vielleicht gönnen wir uns ja ein großes Himmelsbett?“

„Ihr seid ein Paar?“ staunte Suki und die Frauen nickten. „Seit wir Kinder sind, haben wir alles gemeinsam gemacht. Dürfte nun über mehrere Jahrtausende sein, wann wir uns das erste Mal geküsst haben, aber ich finde, wir machen uns gut oder?“ lächelte Nisha ihre Freundin an.

„Stimmt und Idiotengair versucht trotzdem irgendwie an uns ran zukommen. Gut das wir tolle Schwüre gemacht haben.“ lächelte Abby zurück.

„Sicher das ich euch nicht abwerben darf? Ihr würdet in meinem Clan viel besser aufgehoben sein.“ grinste Sina und die Frauen machten einen nachdenklichen Eindruck.

„Nun… „Interesse“ wäre vorhanden, aber leider gibt es die Regeln oder? Unsere Clanführerin… wird uns vermutlich dies nicht gönnen, dass wir gehen.“ wiegelt Abby den Kopf.

„Nee, dazu müsstet ihr Violet erpressen. Außerdem sind wir nicht so ein großer Clan, wenn wir noch gehen, dürfte der Clan langsam an seiner Existenz zweifeln.“ zuckte Nisha mit den Schultern. „Außerdem hätten wir dann keinen, den wir schubsen können wie Idiotengair. Von außen tut er, als wäre er ein Sadist, aber ich wette, er ist in Wirklichkeit ein Masochist.“

„Ich habe heute mehr erfahren über Gair, was ich nicht wissen wollte.“ merkte Sina trocken an. „Dann hoffe ich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. Nun ruht euch beide aus.“

„Immer gerne doch…“ wurde Abby auf einmal wieder müde, als Nisha einen Arm unter sie klemmte. „Entschuldigung, aber solche Aufträge sind wir wirklich nicht gewöhnt. Rechnet damit, dass wir erst in einer Woche wieder… fitter sind.“ verbeugte Nisha sich vor Sina und trug ihre Freundin raus.

„Schade, sie wären wirklich sehr gut bei uns aufgehoben.“ seufzte Sina. „Einer von ihnen war Mitglied von der Familie und keiner hat gesehen, was wir in der Wohnung von Kajar gemacht haben. Denke, Neia sollte weiter an dieser Magie forschen, es schadet nicht, sehr gute Unterbrechungszauber dabei zu haben.“

Auf einmal krachte etwas im Garten, Suki sowie Sina schauten sofort nach der Ursache und sahen eine alte Bekannte: Nea die Arachne. Sofort gingen beide raus zu der Spinnenfrau.

„Sina? Ihr solltet schnell zum Stadttor gehen, dort gibt es ein Problem!“ sagte Nea sofort.

„So glauben sie mir doch… Diese Dämonen sind Freunde von Lady Sina und friedlich.“ redet Louis sehr erschöpft auf die vielen Stadtwächter ein.

Die Reise hat dem Schwertheiligen einiges gekostet. Nicht das die Dämonen mit Nea ein Problem waren, sondern dass sie immer wieder angehalten worden sind. Es hat immer wieder mehrere Stunden gedauert, dass man sie dann weiter gehen ließ.

„Hier lebt Lilith? So nah am Verbindungstunnel?“ schaute sich Igriz die Mauer an und ignorierte das Problem vor sich.

„Sie wird sich schon was dabei gedacht haben. Außerdem muss man den Vorteil sehen, dass sie dadurch mitbekommt, wenn die Barriere zusammenbricht.“ grinste Sarless.

„Mauer schwach.“ schüttelt Dazmar den Kopf. „Kopfnuss und Mauer weg. Keine Verteidigung die Stadt hat. Menschen sehr… dumm.“

„Glaube, sie jetzt zu beleidigen dürfte Louis nicht gerade helfen.“ schimpfte Ethice direkt den Riesen an. „Wir sollten ihnen wirklich zeigen, dass wir keinen Streit suchen. Reicht doch, dass wir diese eine große Räuberbande getötet haben.“

Louise schaute die sorglosen Dämonen nur trocken an und seufzte sehr hörbar. „Vielleicht hilft es euch ja, dass die vier am tausendjährigen Turnier teilgenommen haben. Sie haben gegen die Freunde von Lady Sina gekämpft.“

„Bedaure, aber darüber habe ich leider nichts gehört.“ schüttelt der Wachmann den Kopf. „Wir können sie leider nicht in die Stadt lassen, egal ob sie nun der berühmte SSS-Abenteurer sind oder nicht. Wir halten uns nur an unsere Pflichten!“

„Lass sie rein.“ meldete sich eine Frauenstimme und alle drehten ihre Köpfe zu dem Tor. Dort stand Sina und kam langsamen Schrittes runter. „Diese Dämonen gehören zu mir und aufgrund dass ich Heldin, SV-Abenteurerin sowie einen Posten im Rathaus besitze, wollen wir darüber nicht diskutieren oder?“

„Aber… Lady Sina!“ wollte eine Wache was einwerfen, doch sie ignorierte ihn sehr gekonnt. „Schön das ihr endlich in Fanfoss angekommen seid. Hoffentlich hattet ihr nicht so große Probleme?“

Sofort knieten die Dämonen vor ihrer Königin und wollten sie mit der richtigen Anrede ansprechen, als Sina im letzten Moment sehr laut räuspert. „Natürlich nicht Lady Sina. Wir haben uns… an ihre Anordnung gehalten.“ meinte Igriz.

„Wir wären schon früher hier gewesen, wären wir nicht immer aufgehalten worden wären von Banditen oder irgendwelchen selbsternannten Schutztruppen.“ seufzte Louis.

„Verstehe? Wo sind denn Christoper und Mel? Dachte das sie mit dir zusammen sind?“ wunderte sich Sina. „Mit deinem Freund wäre es doch einfacher gewesen?“

„Christoper und Mel sind mit zwei Männern eine Ruine begutachten. Er hat die Männer am Verbindungstunnel in der Stadt von Alliancia getroffen und hatte alles liegen gelassen. Keine… Ahnung, worum es genau ging, aber Mel musste ebenfalls mit.“ rollte Louis ungewohnt mit seinen Augen.

„Verstehe? Klingt ja so, als würde Mel´s Hilfe benötigt.“ nickte Sina langsam, dann lehnte sie sich nah an Louis. „Den größten… Ärger habe ich abgefangen für dich, den Rest… muss du nun überleben.“

„War… sie sehr sauer?“ flüstert Louis zurück und Sina nickte. „Nun konnte… ich verstehen, warum du so leblos wurdest, wenn es um deine Verlobte ging. Sie wird dir jetzt… nicht den Kopf abreißen, aber rechne mit einer Predigt.“

„Danke… Deine… Dämonen haben sich eigentlich für ihre Verhältnisse normal verhalten, zumindest haben sie keinen Ärger gemacht.“ berichtete der Schwertheilige, während die Dämonen still waren und immer noch die Wachen hier rumstanden.

„Das will ich auch meinen. Dafür hat die Spinnenfrau mehr Probleme gemacht. Darf man das Essen, hier Essen. Wir mussten sie regelrecht von der letzten Schlacht wegziehen, weil sie ihren Hunger nach Menschenfleisch nicht stillen konnte.“ merkte Ethice an.

„Tja, was will man auch von einem natürlichen Fresser erwarten? Bestimmt wurde diese Rasse nur erschaffen, damit die ganzen Kadaver auf der Welt entfernt werden.“ schmunzelt Sarless.

„Wie dem auch sei, ihr solltet Nea danken, dass sie mich über das Problem hier in Kenntnis gesetzt hat. Nun… wenn das Tor bitte ganz geöffnet werden kann? Dazmar ist nicht gerade klein.“ schaute Sina nun die Wachen an.

„Wir müssen das mit dem Bürgermeister Drohm abklären.“ schüttelt die Wache den Kopf. „Der wurde gerade vom Rat abgesetzt und ein neuer Bürgermeister übernimmt die Arbeit. Ich zähle jetzt bis drei… bis dahin ist das Tor entweder von euch oder von mir geöffnet.“ kam nun die Drohung, wo jeder ein Schaudern über den Rücken bekam.

„Ein… neuer Bürgermeister?! Warum wissen wir davon nichts?!“ hakte eine andere Wache nach. „Eins…“ ignorierte Sina die Frage.

„Sie wollen wirklich, dass die Dämonen in die Stadt kommen?!“ wundert sich eine noch weitere Wache. „Zwei…“ Nun wartet jeder gespannt, wie es bei der nächsten Zahl enden wird, als die Torwache den Hebel aktivierte und das Tor selber weit öffnete.

„Geht doch. Meine Freunde… Willkommen in der Stadt Fanfoss, wo ihr nun leben werdet.“ drehte Sina sich strahlend um.

„Merke schon, einige Dinge sind und bleiben dasselbe Lilith…“ murmelt Igriz.

Kapitel 498

Ich bin wiedergeboren und die neue Abstimmung? II

Alle schauten erstaunt Lady Sina an, als sie eine weitere Abstimmung fordert. Sina stand auf und kreiselt ihre Schulter in ihrem Kimono.

„Ich fordere eine weitere Abstimmung, denn wir haben einige gravierende Probleme in der Stadt. Das größte Problem selber sitzt am Tisch selber: Bürgermeister Blödi.“

„WIE KÖNNEN SIE ES WAGEN!“ schrie der Bürgermeister, dabei kam einiges an Speichel aus seinem Mund geflogen.

„Ich kann es einfach wagen. Es gibt eine gesetzliche Reglung, dass ein Rat in der Lage ist, euch abzusetzen. Natürlich sehe ich jetzt schon direkt die Ablehnung in einigen Augen, warum man ihn überhaupt absetzen sollte.“ grinste Sina.

„Dann… lassen sie es doch sein? Sie würden nur gegen eine Wand fahren und ihr Gesicht dabei verlieren.“ meinte einer der unbekannten Ratsherren.

„Nein, werde ich nicht. Ich werde euch jetzt erklären, warum wir gerade jetzt handeln müssen. Der Bürgermeister ist scheinbar nicht mehr der jüngste und… hat mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen. Im Grunde muss man damit rechnen, dass er irgendwann wirklich ausfällt oder sogar verstirbt.

ICH möchte mich nicht auf jemanden verlassen wollen, wenn jeder Antrag oder ähnliches zu seinem Tod führen kann. Denn es entsteht nur Chaos und niemand will die Verantwortung übernehmen, bis er wieder am Schreibtisch sitzt oder tatsächlich den Löffel abgegeben hat.

Damit sichert ihr alle nur, dass… wenn die Stadt so schon schwierig genug zu regieren ist, die Stadtverwaltung dann gelähmt ist. Dann… ist sie so lange ohne Funktion, bis wir Neuwahlen haben. Dann kommt schon das nächste Problem:

Wir haben jetzt akzeptiert, dass die Vampire bleiben dürfen. Dürfen sie denn auch mitbestimmen, wer die Stadt verwalten darf?“

Einige rissen erstaunt die Augen auf, denn darüber haben sie scheinbar überhaupt nicht nachgedacht. Armoni war wieder üblicherweise neutral und Hillar verschränkte die Arme, dass er darüber nachdachte.

„Natürlich nicht! Solange die Welt sie als Monster betrachtet, wie sollen sie denn die Funktion einer Verwaltung der Stadt verstehen?!“ baffte der Bürgermeister.

„An ihrer Stelle… sollten sie vorsichtig sein mit ihrem Unwissen. Die Vampire… haben sogar mehr Ahnung einer Verwaltung als sie. Sie kümmern sich alle untereinander und achten darauf, dass die Regeln eingehalten werden.

Es mag stimmen, dass die Vampirkönige oder eher Clanführer sagen, wo es langgeht, aber sie kümmern sich nicht darum, wie die Kasse gefüllt wird, wie neues Blut kommt und weiteres. Dafür haben sie ihre Vertrauten, die sich um alles kümmern.

Und man wird nicht mal soeben ein Vertrauter eines Führers, man muss schon besondere Leistungen zeigen. Selbst ich überlasse die Finanzen jemand anderem. Übrigens… Monster, vor allem Monsterrudel, Herden und ähnliches… Sie wissen genau, wer der Chef in der Gruppe ist. Es mag in vielen Fällen der Stärkste unter ihnen sein, aber… andere ziehen Intelligenz vor.

Das sind meines Erachtens die schlimmsten Monster seien es Tiere, Vögel, Fische und… was auch immer für Sorten. Das sind die gefährlichsten Monster, die meisten in den S-Bereichen der Aufträge von Abenteuergilden landen.

Doch darüber wollte ich nicht reden. Sondern es geht darum, dass der Bürgermeister abgesetzt werden soll.

Wir haben gerade selber erlebt, dass der Bürgermeister sich kaum unter Kontrolle hat sowie eine festgefahrene Meinung hat. Entschuldigung… aber wenn Sarai und Priester Armoni selbst… darüber nachdenken, wie es wäre, dann sollten sie auch tun.“ schaute Sina den dicken Bürgermeister an.

„Nicht nur das… seine besten Zeiten sind scheinbar vorbei. Alt, seine Gesundheit angeschlagen und… so eine Chaos in seinem Büro. Da bekommt ja überhaupt keiner einen Durchblick, wenn jemand ihn ersetzen soll. Himmel, wenn dieses Büro anfängt zu brennen, da wird niemand so schnell rauskommen können.

Dann gibt es scheinbar Probleme mit dem Geld. Bei Sarai, im Armenviertel kam es ja scheinbar zu einer großen Schlägerei dass Häuser dabei beschädigt worden sind. Viele Bürger dieser Stadt wurden in diesen Streit reingezogen und wurden gegen ihren Willen obdachlos.

So wie sie sich ja für das Volk einsetzen, so helfen sie ja auch den Ärmsten der Stadt. Lässt der Bürgermeister Geld für die Bedürftigen frei?“ suchte Sina gezielt ihre Verbündeten auf.

„Der Antrag wurde gestellt, aber so wie es üblich ist, wird es mal wieder Jahre dauern, bis überhaupt der Antrag die nötige Aufmerksamkeit erhält. Zusätzlich… gibt es schon immer große Probleme, wenn es um das Armenviertel geht, dass kein Geld locker gemacht wird.“

„DAS FAULE PACK SOLL AUCH MAL ARBEITEN!“ tobte der Bürgermeister. „VON NICHTS KOMMT NICHTS! SOLLEN WIR IHNEN AUCH NOCH DEN ARSCH NACHTRAGEN ODER WIE?“

„Halten sie die Luft an, sie verpesten gerade die Luft. Gibt es irgendwelche Programme der Stadt, dass man ihnen helfen könnte, wenn die Bewohner des Viertels diese Hilfe annehmen wollen?“ rollte Sina mit den Augen.

„Nein, wird alles direkt abgelehnt. Es wird nicht mal auf den Antrag geschaut, wenn es aus diesem Viertel kommt, dann darf man sich auch nicht wundern, dass diese Bewohner sich nicht kooperativ verhalten.

Sie wollten gegen Rosch damals vorgehen, sind aber kläglich gescheitert, weil sie letztendlich keine Zeugen hatten. Woran das wohl liegt?“ grinste Sarai den Fetti gemein an. Der Bürgermeister drohte tatsächlich irgendwie zu platzen.

„Wir wollen die Leistung des Fettsacks nicht schmälern, denn er wird bestimmt auch seine guten Zeiten gehabt haben. Die sind aber schon seit längerem vorbei, wenn jeder sich über seine Beschränktheit lustig macht.

Herrschaften… wir kommen zu einem weiteren Problem, denn… irgendwie habt ihr nicht mitbekommen, was uns in der Zukunft passieren wird.

Es ist… nun wirklich kein großes Geheimnis, dass die Barriere schwächer wird, meine… Deymonlia war meine Heimat, ich müsste es ja am ehesten wissen. Ich bin durch den vergessenen Verbindungstunnel hierher gereist.

Bevor Beschwerden laut werden, warum ich früher nichts gesagt habe: Die Barriere war wesentlich stärker gewesen und weil ich selber ein Dämon war… ist es ein bisschen schwierig, meine Glaubwürdigkeit zu beweisen.

Die ist nun aber vorhanden. Vier beschworene Helden hat die Göttin geschickt und sowohl das Königreich, als auch das Kaiserreich planen für den nächsten Krieg vor. Die Zwergen bereiten sich ebenfalls vor, nur die Elfen… interessiert es nicht so wirklich und führen lieber ihren eigenen Krieg.

Leute… wie… heftig glaubt ihr denn, wird der Krieg? VIER Helden und das VOR dem Beginn eines Krieges! Entweder… euch interessiert es nicht, oder ihr wollt es nicht wahrhaben, aber… lasst mich euch die Armee der Dämonen zeigen: Illusion: Armee.“

Dabei setze Sina die riesige Armee ein, die sie in der Schlacht in der Vergangenheit mit Sakura gesehen hatte. Nun wurden einige regelrecht blass.

„Das… was ihr hier zu sehen bekommt… ist ein TEIL der Armee, die ihre Übungskämpfe mit einer anderen Armee macht. WO ich an der Seite stand. Töten… ist nicht verboten, denn Unfälle gibt es immer aber…

Diese Dämonen sind trainiert. Sie wissen, wenn die Barriere weg ist… wird sie einen schutzlosen und schwachen Feind vorfinden.

Und wisst ihr noch was? Diese Stadt hier… Fanfoss… wird diese Armee als erstes bekämpfen.“ schaute Sina allen ernst in die Augen. Der Bürgermeister sah aus, als würde er gleich hyperventilieren.

„WARUM… wenn all das bekannt ist… dass die Barriere schwächer ist… WARUM hat die Stadt keine Vorbereitungen gestartet? WEIL DIESER SCHWACHKOPF VON BÜRGERMEISTER NICHTS TUT!“ schlug Sina mit beiden Händen auf den Tisch.

„Illusion: Fanfoss Vogelperspektive“ ließ Sina eine Illusion auf dem Tisch herbeizaubern. „Lasst… mich erklären, was man mir beigebracht hat. Vielleicht ändern sie was an ihrer Taktik, vielleicht auch nicht.

Die Barriere wird zerstört, die Dämonen werden sofort aktiv. Es werden zwei Einheiten geschickt. Eine Einheit wird den Tunnel zurückerobern und eine einen sicheren Eingang bauen. Ich bin selber da durchgereist und durfte mich mit Monstern herumschlagen.

Durch die Erdbeben… kann es sein, dass sogar mehrere Tunnelabschnitte eingestürzt sind, doch darauf werden sie vorbereitet sein. Während also die Tunneleinheit den Tunnel erobert, stabilisiert und den Ausgang zu diesem Kontinent sichert…

Wird die Flugeinheit eingesetzt. Eine sehr große und sehr viele kleine. Die kleinen Einheiten sind nur Spähtruppen, die soviel Informationen holen werden wie möglich…

Wichtiger ist aber die große Flugeinheit. WIR werden ihr erstes Ziel sein, ob sie es wissen oder nicht. Immer sind WIR, die als erstes gesehen werden, wenn sie über die Berge kommen. Und die Stadt… hat keine Verteidigung gegen sie.

Keine Türme um sie abzuschießen, keine Wehranlagen, nichts. Diese „Mauer“ dient nur dazu, um Monster abzuwehren und ähnliches. DIESE Stadt… ist das erste Ziel und das werden sie auch so bekommen…

Wenn nicht ich und die Vampire vor Ort sind. Wir werden sie mit großen Verlusten abwehren können, aber die Stadt ist dann nicht mehr haltbar.

SELBST… wenn wir die Tunneleinheit als nächstes angreifen würden… und wir schaffen es nochmal… diese Stadt zu verteidigen… ab dem dritten Angriff sind wir verloren. Der erste Dämonengeneral wird geschickt und es ist egal, ob er klug ist oder nicht…

Er wird alle Dämonen, Land und Luft… die Stadt komplett umkreisen. „Illusion: Dämonen.“ So… würde es aussehen… und dann greifen sie aus allen Seiten an. Diese Stadt ist… von Anfang an in dieser Form verloren.

Die nächste Militäreinheit… liegt an der Brücke des Schicksal und… ehrlich? Sie werden nicht kommen. Nicht gegen eine solch gigantische Armee voller Dämonen. Die Dämonen werden den Wehrposten sogar übernehmen und den Verteidigern die Köpfe abschlagen.

Unsere Stadt Fanfoss… wird die erste große Basis für die Dämonen werden. So werden die Dämonen kämpfen.

Und… wer wäre an allem schuld? Dieser… nutzlose Fettsack von Bürgermeister. Weil er mit Veränderungen nicht umgehen kann, weil er mit Geld nicht umgehen kann, die Liste ist einfach zu lang.

Ich hatte geplant mit dem König wegen Gelder zu sprechen, aber ich weigere mich, dass es von jemanden wie ihm verwaltet wird. ICH als Dämon sage… man kann die Stadt retten vor der Dämoneninvasion.

Es wird bald ein Experte kommen, der wird sich die Stadt anschauen und Vorschläge machen, wie man eine Anti-Dämonen Festung um die Stadt bauen kann. Dazu werden Experten geholt und Kostenvoranschläge gemacht und dann werde ich mit dem König sprechen.

Sprechen, dass er bitte die Stadt mit einer Militärpräsenz schützen und halt das Geld locker machen soll. Wenn die Dämonen… auf eine vorbereitete Stadt treffen, werden sie sich… so was von in den Arsch beißen, dass sie sie nicht einnehmen können.

Vielleicht… denkt der eine oder andere… Tja wir haben nun eine Festung um uns herum. Die Dämonen können uns ja einfach einkreisen und warten, bis uns das Essen ausgeht?

Ein guter Einwand woran ich selber nicht gedacht habe und dafür gibt es auch wieder eine Lösung. Wir werden einen tiefen Tunnel vorbereiten, den man mit Magie, Zwergentechnologie und weiteres bauen könnte.

Damit haben wir für alle eine Fluchtroute geplant, können aber auch zugleich die Stadt weiter versorgen. Das alles… muss aber jemand machen, der Ahnung hat von Plänen und dazu ist der aktuelle Bürgermeister nicht in der Lage. Schaut ihn euch mal an… der kippt gleich vom Stuhl.“ zeigte Sina mit ihrem Kinn zu dem blassen Mann, der überall am schwitzen war.

„Ich hoffe… ich konnte nun allen die Augen öffnen, welche Probleme… die Stadt in Wirklichkeit hat und… ihr wollt Vampire loswerden, die in diesem Fall eure Stadt beschützt hätten? Irgendwie schon ironisch.“ schmunzelt Sina.

„Wenn… wir die Abstimmung halten… wer soll dann die Aufgabe übernehmen? So… wie ich sie kenne, werden sie bestimmt nicht diesen Posten übernehmen.“ fragte Hillar.

„Das ist richtig. Es muss jemand sein, dem die Bewohner vertrauen und der selber weiß, was sie wirklich gerade brauchen. Der hautnah mit jedem spricht und Meinungen sammelt und anhört. Alles das Gegenteil von Fetti.

Wir wissen im Grunde alle, wer nur für dieses Amt in Frage kommt. Diese Person… hat genug Erfahrung gemacht, was es heißt, machtlos zu sein. Wozu Korruption führen kann und doch nicht den Glauben an sich selber verliert.

Die Frage ist… bevor ich jemanden vorschlage… stimmt jeder mit mir überein, dass das Schicksal von Fanfoss und deren Bewohner nicht in den Händen von Bürgermeister Drohm gehören kann? Wenn der denn noch gerade am Leben ist.“ merkte Sina an.

Jeder schaute auf den Bürgermeister, der scheinbar überhaupt nicht mehr in der Lage ist zu sprechen. „Ehrlich? Da steckt ja nicht mal mehr irgendwelche Energie drin um um sein Amt zu kämpfen.

Soll er doch endlich seine verdiente Ruhe bekommen, auch wenn er es nicht einsieht. Es finden drastische Änderungen statt, die niemand mehr aufhalten kann. Nun ist der Zeitpunkt gekommen zu entscheiden… geht man mit den Veränderungen oder bleibt man in der Vergangenheit stecken?“ schaute Sina in die Runde.

Die Worte ließ Sina mehrere Sekunden einwirken, sonst fühlen sich einige überfordert. „Nun… rufe ich zur Abstimmung. Ich verlange nicht einmal eine Erklärung oder Dankaussage, wieso weshalb warum.

Wir Abenteurer machen es sogar relativ einfach: Wer dafür ist, dass Drohm vom Amt abgesetzt werden soll, hebe die Hand. Die Abstimmung wird automatisch beendet, wenn einer ganz klar Nein sagt, so wie es im Gesetz steht.“

Sarai, Hillar und Sina hoben die Hände hoch. Aufgrund, dass der Bürgermeister Gegenstand der Abstimmung ist, zählt seine Stimme als solches nicht. Die drei Männer sowie eine Frau hoben ebenfalls ihre Hände, scheinbar konnte Sina mit ihrer Rede überzeugen…

War nur Priester Armoni das Problem selber und er wusste es sehr genau, dass er sich diesmal nicht enthalten kann. Lehnt er die Abstimmung ab, so nimmt er das Ende von Fanfoss in Kauf. Stimmt er wieder dafür, würde er mehr oder weniger die politische Freundschaft des Bürgermeisters zerstören.

„Ich wundere mich… ob sie wirklich nur ein Dämon sind aus Deymonlia oder ob sie nicht sogar die Dämonenkönigin selber sind.“ redete Armoni ganz offen und schaute Sina in die Augen. Sie hielt ein Pokerface und fragt sich, was der Priester nun wieder argumentieren wird.

„Bisher… habe ich noch nie in der Geschichte gehört, das sich einer politisch so eingesetzt hat, wie sie. Die meisten Dämonen waren Krieger, Strategen oder ähnliches. Die Dämonen selber… leben ja in einer Monarchie, wo der Wille des Königs zählt.“

„Worauf ich persönlich ihm meine Meinung gesagt habe, dass ich lieber einen Frieden zwischen allen Völkern vorziehe als einen sinnlosen Krieg. Hass ist eine dumme Sache, grundlos und meistens ohne jegliche Substanz.

Und doch… bereiten die Dämonen wieder einen Krieg vor. Ihr habt meine Sicht gesehen und mehr als die Wahrheit kann ich nicht sagen. Hätte ich deren Einstellung, würde ich ja schon lange aus Fanfoss weggezogen sein. Weit weg… von dem Verbindungstunnel, wo sie mich als Verräterin bestimmt nicht finden werden.“ antwortet Sina zurück.

„Das Schicksal spielt manchmal eigenartige Spiele, die wenn nur die Götter verstehen.“ seufzte Armoni und hob seine Hand hoch.

„Damit… ist Drohm als Bürgermeister entmachtet und hat seine Position verloren.“ teilte Sarai dies mit. Der ehemalige Bürgermeister sitzt nur und scheint keinerlei Regungen zu zeigen. „Scheinbar war es zu viel für ihn, sollen die Mitarbeiter ihn wieder zu seinem eigentlichen Zuhause bringen. Lady Sina… sie hätten einen Kandidaten in Aussicht… wer wäre das?“

„Niemand anderes als Hillar.“ sagte die Dämonin sofort und Hillar selber reagiert erstaunt. „Bevor sie ablehnen, denken sie nun nach, welche Chancen ihnen gegeben werden. Die Argumente habe ich vorhin schon erwähnt:

Sie sind bei den Bewohnern sowie Geschäftsleuten beliebt und mischen sich unters Volk. Sie haben genug politische Erfahrung gesammelt, dass sie selbst… keine Ahnung wieso, die Freundschaft mit anderen Städten haben und dadurch eine Verhandlungsbasis haben.

Die Möglichkeiten… dass man dem Volk was antun könnte, habe ich weggenommen. Ich habe keinerlei Interesse mich auf das Niveau von Kajar zu setzen und jemanden zu erpressen. Außerdem, sie sind offen für neues.

Das ist, was vor allem zählt. Sie hören sich zumindest die Vorschläge an und überlegen es sich, alleine das ist mehr Wert als alles andere in der alten Einstellung. Wenn… ich einen Rat geben dürfte, verbrennen sie alle Papiere im Büro von Drohm, wenn was wichtiges ist, wird man sich schon melden.“ lächelt Sina.

„Nun… bei der Argumentation kann man sich schlecht einen anderen Kandidaten vorstellen.“ grinste Sarai. „Ich würde mich zumindest freuen, wenn man sich über gewisse Projekte im Armenviertel unterhalten könnte.“

„Wenn… sie meinen, dass ich für dieses Amt… tauglich bin, werde ich zumindest mein bestes geben.“ grinste Hillar leicht unsicher.

„Machen wir es einfach, wer dafür ist, dass Hillar neuer Bürgermeister wird, hebt die Hände und bei einer deutlichen Mehrheit, hat er das Amt.“ schlug Sina vor und hob wieder die Hand hoch.

Diesmal enthielt sich Priester Armoni wieder, dafür haben die restlichen Ratsmitglieder ihre Hände in die Höhe gehoben. „Glückwunsch, damit sind sie nun Bürgermeister Hillar.“ klatsche Sina und die anderen ebenfalls.

Hillar bekam rote Wangen, nickte dankend und lächelte immer noch unsicher.

Und der alter Bürgermeister? Dem ist die komplette Situation zu hoch.

Kapitel 497

Ich bin wiedergeboren und die neue Abstimmung?

Hallo liebe Leser, bevor sie sich wundern: Stellen sie sich einen einfachen Raum vor, in dem unsere berühmte Sina auf ihrem Drehstuhl saß und dessen unglaubwürdiges Gesicht so dermaßen überstrapaziert ist, dass man es einfach nicht in Worte fassen kann.

„Eh… was habt ihr gesagt?“ fragte Sina vorsichtig Zada und Aelfric, die auf den Sesseln saßen. „Du hast es schon verstanden. Priester Armoni wird sich seiner Stimme nun enthalten gegen uns.“ erklärte Zada grinsend.

„Wie… habt ihr das denn geschafft?“ glaubte Sina scheinbar nicht so recht. „Ich habe meinen Bruder mitgenommen und… er konnte scheinbar ziemlich gut auf den Priester einreden. Zumindest wissen wir, warum er überhaupt gegen die Vampire war.

Letztendlich hättet ihr wohl bei ihm nichts erreicht, weil ihr den Priester nur zu Tode gequatscht hättet und er irgendwann auf Durchzug geschaltet hätte. Ist schon interessant, wie Aelfric argumentieren, sowie bestimmte Dinge vergleichen kann.“ strahlte Zada stolz ihren Bruder an.

Sina stand auf und kniete sich vor Zada, dann umarmte sie sie. Dies wiederholte sie ebenfalls bei Aelfric, aber mit ein bisschen mehr Vorsicht. „Danke… ich war gerade schon am überlegen, meine übliche Methode… anzuwenden.“

Scheinbar war Aelfric in diesem Moment sehr überfordert, dass man ihn auf diese Art und Weise dankt. „Erm… gerne geschehen Lady Sina…“ murmelt er schüchtern.

„Dafür bekommst du natürlich dein Zungenpiercing Zada.“ lächelte Sina ihre Vampirin an und wird direkt von ihr umarmt. „Vielen… Dank. Es… war zwar nicht mein Ziel gewesen, aber die Belohnung nehme… ich gerne an.“ freute sich Zada nun regelrecht.

„Ein… Zungenpiercing?“ wundert sich Aelfric und Sina zeigte es ihm Mittels Illusion. „Aha… warum will man so ein Piercing in der Zunge haben? Es würde doch an den Zähnen klemmen.“

„Das verstehst du nicht. Ist eine Frauensache.“ grinste Zada, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. „Du musst aber noch warten, bis die richtigen Piercings fertig sind. Ich will da wirklich keinen Ring in deine Zunge machen.“ warnte Sina und setzte sich wieder auf den Drehstuhl.

„Hmm… eine Enthaltung für die Vampire. Doch um den Bürgermeister abzusetzen… weiß ich jetzt nicht ob das reicht.“

„Warum… überzeugst du nicht einfach den Bürgermeister… dass er freiwillig geht?“ fragte Zada. „Meine… er dürfte jetzt nicht so ein Problem sein wie der Priester Armoni oder?“

„Wenn der solange in seinem Amt bleibt, trotz der körperlichen Beschwerden… ich weiß nicht.“ wiegelt Sina den Kopf. „Auf jeden Fall werde ich morgen den Fettsack wieder besuchen gehen und dann geht diesmal richtig die Post ab. Ich will mich echt nicht mehr um den Kleinscheiß dieser Stadt kümmern wollen.“

„Als ob. Du bist doch froh um die Ablenkung, solange deine Dämonen und der letzte Vampirclan noch nicht gekommen ist.“ schaute Zada bewusst zur Zimmerdecke.

„Natürlich… glaubst du nicht, dass ich längst mein eigenes Training gefördert hätte? Mich… ein bisschen schlau gemacht, wo ich Drachen für ihr Blut jagen kann? So… all diese coolen Sachen?“ hob Sina beide Augenbrauen hoch.

Am nächsten Tag ging Sina in ihrem schwarzen Kimono direkt zum Rathaus rein und verlangte an der Rezeption, direkt zum Bürgermeister vorgelassen zu werden. Dabei ist es ihr soooo egal, ob sie nun einen Termin dafür bräuchte oder nicht.

Nun stand sie wieder vor der Tür zum Büro des Bürgermeisters und der Mitarbeiter klopfte an der Tür. „WAS?! SIE SOLL SICH VERZIEHEN UND EINEN TERMIN VEREINBAREN!“ kam direkt das Geschrei.

Sina stupste den Mitarbeiter an und machte mit einer Kopfbewegung klar, dass er aus dem Weg gehen soll. Dies führte der Mann eilig aus und Sina knallte die Tür direkt auf.

„Vergessen sie es Fettsack. Sie haben jetzt für mich Zeit.“ ging Sina direkt auf Konfrontationskurs. Im Büro hat sich eigentlich nicht viel geändert, nur das der Stuhl nun auch mit Papieren gefüllt ist. Und der Bürgermeister selber? Sah aus, als platzt bald sein Kopf.

„Was… wollen sie schon wieder?“ knurrte der Bürgermeister wütend. „Das sie für morgen eine Ratssitzung einberufen über die Entscheidung der Vampire. Ich habe die wichtigsten Ratsmitglieder überzeugt und ihrer… jämmerlichen Behauptung mit den Vampiren jeden Boden weggenommen.“ teilte Sina es mit.

„Vergessen sie es. Wenn dürfen sie solange warten, bis die nächste offizielle stattfindet.“ kommentierte der Bürgermeister direkt. Sina ging direkt auf ihn zu und trat bewusst die Papierstapel beiseite.

„Nein… ich werde es nicht vergessen. Wenn sie es nicht machen, dann lasse ich es über die Ratsmitglieder starten und wir machen es ohne sie. Dann wissen sie… wie ich mich gefühlt habe, als man mich ausgeschlossen hat.“ stand Sina vor dem Schreibtisch.

Eins muss man dem Bürgermeister lassen, aber trotz das er schwitzte wie ein Schwein, schaute er Sina in die Augen.

„Was… wollen sie eigentlich? Seit sie erschienen sind… machen sie nur… Ärger. Erst die Spielhölle, dann das Problem mit den täglichen Leichen auf ihrem Anwesen. Dann wurde die Abenteuergilde angriffen und und und.

Seit… sie erschienen sind, kommt ein Problem nach dem anderen in die Stadt. Himmel, vor unserer Stadt haben sie gegen eine Götterbestie gekämpft. Sollten… sie sich nicht mal überlegen… was sie den Bewohnern antun?

Sie mögen vielleicht ein Held sein, dass will ich ihnen nicht abstreiten. Doch… sie sind ein Magnet für Gefahren. Hier… leben nur einfache Bewohner, die alle weit unter ihrem Niveau sind.“

„Das sie als Bürgermeister zurücktreten. Es finden Veränderungen in der Stadt statt, die sie überfordern. Es muss jemand ihr Amt übernehmen, der mit diesen Veränderungen leben kann. Sie sind ja nicht mal mehr der jüngste und für jede Aufregung muss ja scheinbar ein Arzt für sie kommen.“ sagte Sina ihm ganz ehrlich ihre Meinung.

„Es werden noch ein paar Vampire kommen, dann sind es Dämonen die in meinem Viertel leben werden. Dämonen, die an den Frieden zwischen sich und den Völkern von Alliancia glauben. Ich habe echt… keine Lust das Theater zu wiederholen, wenn es dann gegen die Dämonen los geht.

Wollen sie… wirklich bis zum letzten Moment ihres Lebens hier in diesem Büro verbringen? Glauben sie nicht… dass sie vielleicht ein bisschen genug getan haben und jemanden anderes die Probleme überlassen sollten?“

„Ich… soll aus dem Amt gehen? Sind sie noch bei Trost? Ich wurde von allen Bewohner dazu gewählt und bisher hat sich keiner beschwert außer sie!“ tobte der Bürgermeister.

„Vielleicht habe ich einfach den nötigen Mut gegen sie anzugehen. Ich kenne nicht die Gründe, weswegen sie Bürgermeister wurden, vielleicht waren sie auch nur der Einzige der dafür kandiert hat. Dann ist die Auswahl ja nicht gerade berauschend gewesen, wen die Bürger wählen sollen!“

„Kommen sie… verschwinden sie. Morgen 12:00Uhr haben sie ihre verdammte Abstimmung und nun lassen sie mich in Ruhe.“ gab der Bürgermeister auf.

„Soll ich einen Arzt für sie rufen? Nicht das sie auf einmal ausfallen.“ grinste Sina ihn böse an und er macht nur eine Handgeste wie „Geh weg.“. „Ganz wie sie meinen, wir sehen uns dann morgen.“ winkte Sina fröhlich.

In der Villa angekommen wartete Sarai schon auf sie. „Herrin… danke für diesen Ring. Das ist damit sogar einfacher, als wenn wir die Täuschung auf andere Art und Weise gehalten hätten.“ stand da die Frau mit ihrem alten Aussehen von früher.

„Wunderbar. Morgen um 12Uhr ist die Abstimmung des Bürgermeisters über unseren Clan. Komm, lass uns auf die Terrasse gehen.“ nahm Sina die Frau mit. Beide Frauen sitzen nun draußen… und schauen zu, wie Neia nun scheinbar erfolgreicher ihre Übungen macht. Sie war kaum dreckig und das machte die Dämonin zufrieden.

„Sarai, wichtig ist, dass du bei der Abstimmung nicht mit deinem neuen Verhalten auffällst, verstehst du? Scheinbar warst du einer der Kandidaten gewesen, die gegen mich waren.“ lächelte Sina.

„Es… tut mir wirklich sehr leid, was passiert ist. Doch… müssen sie sich darauf einstellen, dass es gewisse Fragen geben wird. Zumal Kajar ja verschwunden ist, wird es vermutlich keine Abstimmung sein, die mal eben abgeklärt wird.“ nahm Sarai eine Hand von Sina und war den Tränen nah.

„Beruhige dich mein Kind. Ich verzeihe es dir doch, du wusstest es damals einfach nicht besser.“ klopfte Sina auf die Hand von Sarai. „Egal… wie die Abstimmung verlaufen wird, aber es wird darauf hinaus laufen, dass die Vampire bleiben dürfen.

Wichtiger ist, wie wir den Bürgermeister loswerden. Kriegen wir es mit der aktuellen Lage durchgeboxt, dass der Bürgermeister mit dem Härtefall raus fliegt?“

„Das… Gesetz gibt es, aber bisher wurde es noch nie eingesetzt. Normal braucht man die Zustimmung aller Mitglieder des Rates. Einige der Ratsmitglieder sind auch mit dem Bürgermeister befreundet, sie werden nicht einfach ihrem Willen… folgen.“ wirkte Sarai niedergeschlagen.

„Hrm… dann hätte ich doch nicht den Termin so früh einsetzen sollen. Egal, hätte vermutlich nur geendet, dass ich deren Familienmitglieder alle ein Schwert an den Hals legen lassen würde, damit sie mir folgen. Dann… muss ich halt mein gesamtes Können in meine morgige Rede einsetzen.“ zuckte Sina mit den Schultern.

Dann war es soweit… das Drama um die Stadt und den Vampiren ist endlich zu einer neuen Abstimmung gekommen. Sina ging bewusst ein paar Stunden früher zu dem Rathaus, sollte der Bürgermeister nicht doch auf ein paar komische Ideen kommen.

Sie saß in einem großem Raum wo der Tisch in einem Kreis aufgebaut wurde. Die üblichen Verdächtigen waren ebenfalls anwesend: Bürgermeister Drohm, Sarai, Hillar und Priester Armoni. Neben ihnen waren noch drei weitere Männer und eine Frau dabei.

„Meine Herrschaften… ich bedanke mich bei allen, dass sie sich kurzfristig für unsere heutige Abstimmung zusammensetzen konnten. Dank… Lady Sina sind wir mehr oder weniger gezwungen, unsere üblichen Tätigkeiten einzustellen, weil man die letzte Abstimmung anzweifelte.

Aufgrund das Ratsmitglied Kajar sich… zurückgezogen hat, obliegt nun die Abstimmung bei uns. Scheinbar war Lady Sina nicht bereit gewesen, unsere Abstimmung anzuerkennen und suchte scheinbar mehrere Ratsmitglieder für ein persönliches Gespräch auf.“ kamen direkt mehrere Vorwürfe vom Bürgermeister.

„Nun meine Herrschaften, ich denke, ihr wärt ebenfalls sehr sauer, wenn die eine oder andere Abstimmung ohne euch stattfindet. Wenn nicht und… das ist euer übliches Verfahren, dann tut es mir nicht leid, dass ich es zumindest anfechte.

Die Anschuldigungen, dass diese Vampire den Bewohner Angst einjagen würden, die Geschäfte keine Gewinne machen und die Touristen ausbleiben… sind nur Aussagen eines Feiglings, der nicht gewillt ist, Veränderungen zu akzeptieren.

Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Vampire bekommen von den Bewohner das Blut gespendet, einige Geschäfte werden fast durch sie leer gekauft und Touristen gibt es immer noch. Scheinbar waren einige Herren schon lange nicht mehr außerhalb ihrer Häuser gewesen und ich werde bestimmt auch hier Zeugen finden, die mir zustimmen.

Ich betone daher ganz genau, diese Vampire WOLLEN mit den Bewohnern zusammenleben. Sie akzeptieren die Regeln der Stadt sowie meine speziellen Regeln. Speziell, weil einige Gesetze Schlupflöcher haben und das verhindere ich mit meinen Regeln.

Es mag stimmen, dass vor langer Zeit ein Angriff der Vampire stattgefunden hat, aber deren Clan wurde von mir und der anderen SSS-Abenteurern besiegt sowie ihr Meister. Wenn also… die Bewohner der Stadt, die euch hier rein gewählt haben, meine Vampire akzeptieren können, wie… könnt ihr dann über sie bestimmen?

Ihr seid die Stimme des Volkes oder nicht? Wie… können die Bewohner für die Vampire sein und ihr dagegen? Irgendwo… ist da ein leichter Logikfehler. Ich will nicht für alle sprechen, aber… geht mal wieder mehr unters Volk.

Sprecht mal mehr mit dem Volk wie SIE die ganze Geschichte sehen und… gebt auch mal den Vampiren eine Chance und redet mit ihnen. Wenn ihr DAS nicht mal könnt, dann seid ihr einfach für eure Arbeit nicht tauglich und andere, die es können, sollten eure Arbeit dann übernehmen.

Die Vorwürfe unseres… „geliebten“ Bürgermeisters sind einfach dahin gestellt, denn mir brannte so einiges auf den Lippen. Aber ich habe den Bürgermeister nicht dazu gezwungen, dass wir hier und heute alle miteinander streiten, sondern eine Abstimmung halten.

Die einen oder anderen wissen es bereits schon, das Kajar die Stadt verlassen und seine Immobilien mir zum Verkauf gestellt hat. Bin zwar jetzt etwas ärmer, aber laut Ronald gehört nun über die Hälfte der Stadt mir.

Bevor jetzt einige argumentieren. Ich habe nicht vor wie Kajar einige der Ratsmitglieder zu erpressen. Ob man es glauben mag oder nicht, aber auch ich muss ein Nein oder eine Niederlage akzeptieren.

Die letzte Abstimmung hat ohne mir stattgefunden und ich sage ganz offiziell, sie hat keine Gültigkeit. Daher wird heute nochmal abgestimmt und zwar mit ALLEN Ratsmitgliedern. Mit…den wichtigsten habe ich schon ein Gespräch geführt und bin selber gespannt, zu welchem Ergebnis wir kommen werden.“

Alle sagten nichts und ließen die Worte auf sich einwirken. Der Bürgermeister stand mit einem roten Kopf wieder auf.

„Meine… Damen und Herren, ihr habt Lady Sina gehört sowie ihre Argumente. Ich rufe daher zu einer Abstimmung auf: Sollen die Vampire aus der Stadt verschwinden oder nicht? Ich persönlich bleibe dabei, dass es Monster sind und sie in die Wildnis gehören, wo sie von Abenteurern getötet werden sollen.“

„Ich hoffe… dass ihnen irgendwann ein Schmetterling ihnen so hart ins Gesicht furzt, dass ihnen dabei das Herz stehen bleibt.“ teilte Sina direkt ihre Meinung mit.

„ … Aufgrund meines Gespräches mit einigen Vampiren bin ich zur der Erkenntnis gekommen, dass sie vielleicht in einigen Augen ein Monster sind, aber… sie zeigten den Willen, dass sie sich anpassen wollen.“ sprach Priester Armoni als erstes.

„Es lässt nicht von der Hand weisen, dass ihre Perspektive und unsere Perspektive sich sehr unterscheiden… Und doch, wenn ich es mir recht überlegte, ist es irgendwie auch logisch. In meiner letzten Abstimmung war ich klar gegen die Vampire, nun enthalte ich mich.

Zu sehr beeinflussen meine eigenen Gefühle die Abstimmung, lieber möchte ich abwarten, wie… sich das wirklich mit den Vampiren entwickeln.“

Der Bürgermeister riss erstaunt die Augen auf so wie einige der anderen Ratsmitglieder, dann schaute er Sina vorwurfsvoll an. „Wenn sie auch mal mit ein paar Vampiren gesprochen hätten, vielleicht hätten sie nicht so eine extreme Meinung. Meine… wenn selbst Priester Armoni mit ihnen redet, sollten sie sich ein Beispiel an ihm nehmen.“ grinste Sina.

„Ich gebe bei der letzten Abstimmung Kajar die Schuld, dass ich ablehnen musste.“ kam als nächstes Hillar. „Indem er mich dazu erpresste, jedes Geschäft zu schließen, musste ich seinem Willen folgen. Wir wollen alle… nicht unbedingt abstreiten, was Kajar in Wirklichkeit für eine Person war und bin über die neuen Freiheiten sehr glücklich.

Lady Sina und ihre Vampire hatten von Anfang an meine Unterstützung, doch musste ich an all die Handwerker denken, die von heute auf morgen auf einmal ihre Geschäfte schließen müssen. Diese Gefahr besteht nicht mehr und sage ganz offiziell, dass die Vampire hier bleiben dürfen.“

Nun schauten alle auf Sarai, die mit ihren Finger auf dem Tisch tappte. „Lady Sina und ihre Leibwächter haben mich vor jemanden beschützt, der… mir vermutlich ans Leben wollte. Ich will nicht abstreiten, dass ich die Person kannte, denn jeder… hat gewisse Probleme in seinen Umfeld.

Dank der Leibwächter wurde mir jeglicher Schaden erspart und die Personen in die Flucht geschlagen. So wie bei Priester Armoni und Hillar, war ich auch eine Verfechterin, dass die Vampire aus der Stadt müssen…

Bis ich am eigenen Leib erkannt habe, dass die Vampire auch jemanden beschützen können. Es hätte auch ein abgekartetes Spiel sein können, aber die Männer waren sehr über Lady Sinas Besuch erstaunt und sie erkannte sofort das Problem in der Situation.

Nachdem… Überfall würde ich mal betonen, mit Lady Sina ein sehr intensives Gespräch geführt hatte, worüber ich tatsächlich nachdenken musste. Wenn… Vampire tatsächlich in der Lage sind, unsere Stadt zu beschützen, vor allem, wenn ein Krieg gegen die Dämonen stattfindet, dann… haben wir sehr mächtige Verbündete auf unserer Seite.

Ich würde sie lieber in der Stadt belassen und versuchen, ob man sie nicht sogar… als Wachen einstellen könnte.“

Die vier Ratsmitglieder wirkten, als wären sie in einem Zwiespalt, daher mache Sina den nächsten Schritt.

„Jeder konnte sich denken, dass meine Stimme ganz klar auf der Seite der Vampire sein wird. Es mag vielleicht sein, dass die wichtigsten Personen nun ihre Stimme abgegeben haben, aber auch sie sind ein Teil des Rates.

Nun überlegen sie selber: Ich erfahre von Fetti drüben, dass ich alle Vampire loswerden soll und schaffe es… in wenigen Tagen die Meinungen umzustimmen. Kajar ist weg, Priester Armoni enthält sich. Hillar wurde dazu erpresst, wo es ganz klar auf Kajar ging. Alleine für diese Aktion… verdient ihr die Wahrheit.

Ich zeige… euch allen einen Teil des Gespräches mit Kajar, diese Kräfte als Dämon habe ich. Illusion: Kajars Wunsch.“

Auf einmal entstand das Bild wo man Kajar sah, wie er leibt und lebt. Da hörte man die Forderung, dass er ein Vampir werden will und so weiteres. Alle reagierten erstaunt, wie niedergeschlagen Kajar ging. Sina beendete die Illusion, als sie ihr „Nein“ mitteilte.

„DAS war Kajar. Für seine Zustimmung verlangte er ein Vampir zu werden. Am Ende des Tages musste ich solange lachen, dass es mir schwerfiel damit aufzuhören. Ich überlasse den Rest euch, wie das Gespräch geendet hat.

Als ich ihn verlassen habe, war er zumindest sehr lebendig, aber auch erschüttert über die Wahrheit als Vampir sowie das die Stadt nicht sicher ist. Keine Sorge… so ein böser Mann wird bestimmt nicht von meinen Vampiren verwandelt werden.

Es mag stimmen, dass man meine Zustimmung benötigt, wenn jemand ein Vampir werden soll und meine Forderungen sind meisten nicht umsetzbar. Doch ich finde, wenn neue Vampire erschaffen werden, dann sollen sie auch einen Zweck haben.

So viele… Idioten mit einer endlosen Gier gibt es schon auf der Welt, wir brauchen keine, die dann noch das Leben eines Vampirs bekommen. Von meiner Seite aus haben die Vampire in der Stadt… nichts falsch gemacht und sollten eine Chance verdienen, sich auch zu bewähren.“

Die restlichen Ratsmitglied schauten sich an und folgende Wahlen sind dabei herausgekommen: Eine weitere Enthaltung, zwei für bleiben und einer für raus.

„Damit… ist es… entschieden, dass die Vampire… in der Stadt bleiben dürfen… Die Mehrheit stellte sich scheinbar… auf die Seite der Vampire.“ verkündete der Bürgermeister todtraurig das Ergebnis.

„Ich fordere eine weitere Abstimmung.“

Kapitel 496

Ich bin wiedergeboren und ein „kleines“ Problem?

Sina las den Bericht von Sarai nochmal in Ruhe durch, bis sie laut aufstöhnte. „Himmel… wegen Armoni kann ich nicht mal den Bürgermeister absetzen? Ich habe echt keine Lust mich dem König anzubiedern…“

„Wo ist das Problem mit diesem Armoni?“ wundert sich Zada. Sie ist irgendwann in das Büro gekommen und hat es sich im Sessel gemütlich gemacht.

„Das er stur bleibt, einen Stolz besitzt, dass er bald platzen müsste. Bei dem Kerl ist es so eingefahren, dass es ihm egal ist, was ich mit meinen Taten gemacht habe. Dämonen und Vampire bleiben böse Monster und basta.

Er würde es sogar in Kauf nehmen, dass die Stadt untergeht, nur damit die Vampire wegkommen. Hallo? Irgendwo… verstehe ich seine Logik dahinter nicht.“ lehnte Sina sich auf ihrem Drehstuhl zurück.

„Und… du willst es nicht auf die übliche Methode machen bei ihm?“ hob Zada eine Augenbraue hoch.

„Dazu müsste ich wissen, wie ich ihn an seinen Eiern packen kann, damit er überhaupt was schwört. Denke, so einfach wird es ebenfalls nicht mit meinen üblichen Methoden sein.“ schüttelt Sina den Kopf.

„Hat… er eigentlich überhaupt mal mit einem Vampir gesprochen?“

„Nein, zumindest habe ich es jetzt nicht so herausgehört. Er dürfte vermutlich ihnen die gleiche Behandlung geben, wie er es mit mir getan hat.“

„Würdest du es denn verbieten, wenn Vampire ihn besuchen dürften und ein Gespräch aufsuchen? Meine… es kann ja nicht schlimmer werden, als dass er bei seinem „Nein“ bleibt oder?“ grinste Zada.

„Was… hast du genau vor?“ wurde Sina misstrauisch. „Ich… dachte, dass ich einfach mal mit Aelfric ihn besuchen gehe. Ein bisschen von uns erzählen werde, denn… mein kleiner Bruder kann sehr einfühlsam sein.“ wurde das Grinsen von Zada nur breiter.

Etwas später ging Zada in einem Lederkleid mit ihrem kleinen Bruder, der seinen üblichen schwarzen Stoffanzug trug, zur Kirche. Hinter ihnen liefen gewohnt die Leibwächter in einem sicheren Abstand.

„Du… musst es mir noch mal erklären bitte… Wir… sollen einen Priester dazu bringen, seine feindliche Haltung gegenüber uns und Lady Sina zu überdenken?“ sah man den Zweifel an Aelfric, während er einen Sonnenschirm hielt.

„In der Tat. Scheinbar hat Sina ihren Meister gefunden… na ja für eine gewisse Zeit. Sobald man ihr genug Zeit gibt, wird sie ihn auch knacken, aber ich dachte, wir machen uns auch mal ein bisschen nützlich.“ lächelte Zada.

„Und du meinst… er wird uns überhaupt zuhören?“ war sich Aelfric sehr unsicher. „Keine Ahnung, aber ich denke… deine Jungs werden dafür zu sorgen. Kann man ja nicht zulassen, dass man dich ignoriert.“ behauptete Zada ganz laut und drehte bewusst nicht ihren Kopf zu ihnen.

Dann standen die Vampire vor der Kirche. „Ich war noch nie in einer Kirche drin gewesen. Muss man irgendwas wissen?“ schaute Aelfric.

„Glaube viele Sitzmöglichkeiten waren da.“ grübelte Zada, die scheinbar auch nicht so sicher war. „Lassen wir uns einfach überraschen.“ dabei öffnete Zada für ihren Bruder die Tür.

Die Vampire gingen rein und staunten, wie die Kirche von innen aussah. „Das… ist der Ort, wo Menschen und weitere ihre Göttin anbeten?“ schaute sich Aelfric sich um.

„In der Tat. Hier kommen Menschen, Zwerge oder Elfen, um ihre Dankbarkeit gegenüber der Göttin zum Ausdruck zu bringen.“ kam den Vampiren ein Mann entgegen. „Doch… das Vampire solche Orte betreten, wäre mir sehr neu.“

„Warum sollten wir das nicht können? So wie man uns erklärt hat, ist die Göttin für alles offen oder?“ schaute Zada den Mann an. „Meine… wir streiten ja nicht mal die Existenz der Göttern ab, immerhin… hat uns ja irgendetwas letztendlich erschaffen.“

„Verstehe… wurdet ihr von Lady Sina geschickt? Ich dachte, ich hätte mich mehr als deutlich ausgedrückt, dass ich meine Meinung nicht ändere.“ wurde der Mann steif.

„Ich nehme an, IHR seid der Priester Armoni, wo unsere Herrin etwas verzweifelt in ihrem Drehstuhl sitzt. Nun, nein. Sie hat aber auch nicht verboten, trotzdem hierher zu kommen.“ grinste Zada.

„Ich verstehe… wenn ich vorstellen dürfte, mein Name ist Zada und das ist mein kleiner Bruder Aelfric. Die beiden Männer hinter uns… ignorieren sie besser, denn es sind seine Leibwächter. Im Gegensatz zu ihnen sind wir als Vampire geboren.“ stellte Zada alle vor.

„Und… wie kann ich euch nun helfen? An meiner Meinung selber wird sich nichts ändern.“ stellte der Priester direkt klar.

„Es geht um die Aussage, dass wir Monster sind. Das ist etwas was wir nicht abstreiten können… würde ich sagen, aber das stimmt nicht.“

„Hmm? Du willst mir also sagen, du hast in deinem Leben noch niemanden getötet, um an sein Blut zu kommen?“ wurde Armoni direkt skeptisch.

„Oh, mehrere Male sogar. Das Problem ist, sie sehen es etwas aus der falschen Perspektive Priester. Sie haben doch auch schon getötet oder nicht? Oder zumindest jemanden töten lassen.“ wurde Zada ernst.

„Ich habe bestimmt noch niemanden getötet.“ reagierte der Priester erbost. Nun meldete sich Aelfric. „Sind… sind sie sich sicher? Haben sie… in ihrem Leben noch kein Fleisch von einem Schwein… Huhn… oder einer Kuh gegessen?“

„Das sind Tiere…“ betonte der Priester, als würde er mit einem Dummkopf sprechen. „Und so sehen wir euch alle. Für uns seid ihr Tiere, die das nötige geben, damit wir leben können. Habt ihr nicht mal… hinterfragt, was die Tiere denken?“ argumentiert Aelfric.

„Huh? Die Tiere…“ wollte Armoni mit seinen Worten erklären, als Aelfric sich einmischte. „Tiere sind nicht dumm, können sie nicht sein. Hunde verstehen die Befehle, die man ihnen beibringt und Katzen können einen sehr gut manipulieren.

Auch Tiere hat man einen Sinn des Lebens gegeben, doch sie beschäftigen sich nicht mit solch hohen Fragen wie sie oder jemand anderes stellen würde. Sie leben, sie fressen, die pflanzen sich fort und irgendwann geht ihr Reise zu Ende.

Wenn man das nun auf euch übertragen müsste… ich sehe keinen Unterschied. Menschen… Zwerge… Elfen… Tiermenschen, einfach alles Lebewesen… wurden von den Göttern erschaffen oder?

Nur sind wir alle etwas komplexer. Wir können zwischen gut und falsch unterscheiden, wir kennen die Konsequenzen unserer Handlungen. Ein Tier hat nur seine Instinkte, die ihn vor Gefahren warnen.

Ich… will damit nicht andeuten, dass wir alle auf einer Stufe sind, aber… sie können uns doch nicht zu Monstern machen, wenn wir… eine komplett andere Rasse sind? Unsere verstorbene Mutter… war eine Vampirkönigin, wenn wäre sie genau das, was ihr als ein Monster betrachtet.

Doch das liegt an ihrer Einstellung. Wenn man über so viele Jahrtausende gelebt hat… glauben sie nicht, dass gewisse Einstellungen sich ändern werden? Selbst meine Schwester Zada und ich… dürften vermutlich noch eure Urururgroßeltern überstanden haben.

Und doch… sind wir hier… zum ersten Mal in einer Kirche und Unterhalten uns über unsere Essgewohnheiten. Glauben sie also nicht auch… dass es ein Vorurteil von euch ist?“

„Du liebe Güte, du kannst ja mit Worten umgehen.“ stupste Zada ihn von der Seite an, aber scheinbar war es für Aelfric doch ernster.

„Hmm… wenn man es aus dieser Perspektive betrachtet, ist es für euch normal, von uns das Blut zu nehmen. Ok, dass kann man akzeptieren, doch… warum dann alle diese Morde? Es gibt einige berühmte Vampire, die regelrecht Städte zerstört haben.“ schaute der Priester Aelfric an.

„Ich werde nicht abstreiten, dass es einige Berühmtheiten gibt. Das Problem liegt an der Erziehung, verstehen sie? Sie hatten jemanden, der sie so erzogen hat, dass sie nun ein Mann des Glaubens sind.

Wenn es ein erschaffener Vampir ist, würde es sie wundern… wenn er nicht vorher schon ein Mensch war, der sowieso diese Einstellung hat? Selbst wir Vampire bekommen mit, wenn wahnsinnige Menschen auf einmal anfangen grundlos ihre Mitmenschen zu töten.

Sei es durch eine Krankheit, eines Schwurs, einer Erziehung oder… weil man von Anfang an ein schwarzes Herz hatte.

Wissen sie… ich bin ein geborener Vampir und… habe das Pech, das Aussehen meiner Mutter geerbt zu haben. Doch… ich kann nicht kämpfen.“ holte Aelfric ein Schwert raus und fiel beinahe damit zu Boden.

Man sah ihm an, dass er sich anstrengte, bis er das Schwert am Griff losließ. Es fiel auf den Boden und Zada stützte ihn ab, wo er dann auf die Sitzbank gesetzt wird. „Das… alleine war schon zu viel für mich. Alle… körperlichen Anstrengungen… die für sie Alltäglich sind… ich kann sie nicht umsetzen.“

„Wir wissen nicht mal… warum nur Aelfric dieses Leiden hat. Kein geborener Vampir hat… dieses Dilemma wie er. Selbst erschaffene Vampire sind schon stärker als er.“ tröstet Zada ihren Bruder.

„Ich… weiß nicht, wie ihre Familie ist oder war, aber… man will ja einen gewissen Stolz auf seine Kinder haben. Leider… hatten wir eine Mutter gehabt, du uns… ziemlich verachtet hat.

Meine große Schwester wurde zu ihrem Vergnügen gefoltert, dass… die meisten schon daran gestorben wären. Mich… am Leben gelassen, damit sie mich auslachen konnte. Ich glaube… einfach, dass liegt an der Erziehung, wie man zu der Person wird, die man ist.

Ich möchte die Tatsachen der berühmten Vampire nicht schmälern, sondern nur… den Grund erklären. Es… hat sehr viel mit Erziehung und der Einstellung zu tun oder?

Was… ist mit den Banditen, die überall in Alliancia die Karawanen überfallen, die Frauen zu ihrem vergnügen… vergewaltigen? Es werden doch auf sie ebenfalls Kopfgelder gesetzt. Nur… wir haben halt den Vorteil des langen Lebens, deswegen… wird die Liste ihrer Schandtaten… nur länger und länger, bis man sie getötet hat.

Ich… weiß nicht, ob ich anders geworden wäre, wenn ich dieses Leiden nicht hätte, dass werden wir nie erfahren. Vielleicht hat der dunkle Gott andere Aufgaben für mich, ich weiß es nicht.

Nur… ich kann sagen, dass diese Vampire… die hier in Fanfoss leben… vielleicht haben sie alle Blut an den Händen, ich weiß es nicht. Doch… sind sie alle gewillt, sich erziehen zu lassen, verstehen sie?

Einige von ihnen sind meine Verwandten, was ich bisher nur über hören wusste. Nun treffe ich sie zum ersten Mal und… mit einigen verstehe ich mich sehr gut. Sie fühlen sich hier… regelrecht wohl, weil man uns alle akzeptiert in dieser Stadt.

Lady Sina… hat ein Projekt gestartet mit ihrem eigenen Clan… Die Bewohner haben sich ja… scheinbar mit der Zeit an sie gewöhnt irgendwie… Nun kommen wir und… ich weiß nicht warum, aber… die Bewohner zeigen regelrechtes Interesse an mir oder den anderen.

Noch ist eine… Hemmschwelle… zwischen beiden Seiten, aber ich glaube… selbst diese wird sich mit der Zeit lösen und dann wird man sich ebenfalls mit Vampiren unterhalten. Wissend was sie sind, kann man doch auch normale Gespräche führen.

Wenn… wir also gewillt sind, also alle Vampire, die momentan in der Stadt leben uns zu ändern, uns anzupassen, dass man uns akzeptiert, warum…so sollen wir dann die Stadt wieder verlassen?“

Aelfric redete mit einer Leidenschaft, dass man vergessen könnte, dass er überhaupt ein Leiden hat. Zumindest wirkte der Priester etwas beeindruckt.

„Ich… meine… es bieten doch so viele ihr Blut an. Bewohner… Touristen… Abenteurer… sie geben uns doch irgendwie… die Chance. Die Chance, dass wir nicht extra jagen und töten brauchen. Wenn… sie es also können, warum… fällt es ihnen denn so schwer?“

„Weil meine Familie von einem Vampir getötet worden ist.“ antwortet der Priester. „Zumindest meine Eltern. Das… was ich gesehen habe, wird mir immer wieder vor Augen gezeigt. Dieser Mann… hatte Freude daran, meine Eltern zu foltern. Trotz… dass er ihnen das Blut entnommen hat, war er unbefriedigt gewesen.

Ich danke der Göttin bis heute, dass er mein Versteck nicht gefunden hat, doch der Tod meiner Eltern machte mir eines klar. Das Böse… gibt es überall und die Vampire verkörpern es.

Lady Sina hätte soviel reden und argumentieren können wie sie möchte, aber es ändert nichts an der Tatsache, was Vampire sind… eigentlich.“

„Wissen… sie denn seinen Namen? Sie… wir Vampire mögen vielleicht ein ewiges Leben führen, doch unsere Anzahl… ist sogar recht überschaubar. Wir sind sogar noch weniger, als Elfen existieren.“ fragte Zada.

„Nein… selbst ihn zu beschreiben bringt nichts, weil er die ganze Zeit diesen großen Umhang um sich trug. Nur einen kurzen Moment sah ich sein… blutiges Gesicht und seine rote Augen, die… voller Wahnsinn waren.“ schüttelte der Priester den Kopf und setzte sich ebenfalls auf eine hölzerne Sitzbank.

„Ich… würde gerne sagen, dass es uns leid tut, aber das mache ich nicht. Jeder Vampir ist auch ein eigenes Individium. Alle… über einen Kamm zu schweren ist ein gefährliches Vorurteil, weil ihr und die anderen Völker ebenso nicht alle dasselbe macht.“ meinte Aelfric.

„Scheinbar ist die Welt komplizierter als gedacht.“ seufzte Armoni sehr hörbar. „Ihr… könnt eurer Herrin sagen, dass ich mich zumindest enthalten werde bei der Abstimmung.“

„Vielen dank… das wir überhaupt miteinander reden konnten. Ich… hatte schon befürchtet, sie würden uns aus dem Weg gehen wie mit Lady Sina.“ freute sich Zada.

„Das liegt daran, dass diese Frau nicht aufhörte zu reden und nicht gehen wollte. Ich habe schließlich als Priester auch ein bisschen was zu tun.“ kommentierte Armoni nur.

„Darf… ich mich noch ein bisschen ausruhen?“ fragte Aelfric. „Glaube… ich habe mich ein bisschen überanstrengt.“

„Tun sie das. Jeder hat scheinbar gewisse Probleme im Leben.“

„Danke…“

Kapitel 495

Ich bin wiedergeboren und… HALLELUJAH!

Sina verabschiedete sich zufrieden von Hillar und hofft, dass sie von dem Mann auch weitere Unterstützung haben kann. Zuhause angekommen bat sie über den Übertragungsstein Edwin, dass Jevera sich vorher noch mal bei ihr einfinden soll.

Nun… steht sie nackt im Schlafzimmer und wird von Sherry abgemessen. „Muss… ich dafür nackt sein? Die letzten Male…“

„Schatz… wenn Brandrulim darauf besteht und er von dir alle Messungen neu haben will, dann machen wir das genau und richtig oder?“ murmelt Sherry von unten. „Außerdem hat er recht, dass wir wegen deinem Schwanz ein bisschen aufpassen müssen.

Deine Schwanzspitze ist die eines Schwertes, ergo länger und breiter geworden. Dazu deine Stacheln hier drauf, da muss man berücksichtigen, dass das vorgegebene Loch keine Probleme macht.

Die Kimono sowie die anderen Sachen waren ja kein Problem. Selbst was Lady Layla dir zur Verfügung gestellt hat, funktionierte nachdem ich es überarbeitet hatte. Doch nun kommen wir wieder zu deiner Drachenrüstung sowie die Rüstung mit den Materialien von Tierra.

Vermutlich wird Brandrulim einen etwas größeren Ring einbauen und dann müssen wir überlegen, wie wir es wie bei deinen Flügeln machen, ob wir einfache eine Kappe darüber legen.“

„Natürlich Boss… du weißt schon was du tust und behalte deinen Sabber bei dir…“ „Hmm? Ey! Ich sabbere nicht!“

Später saß Jevera im Sessel vor Sina im Büro. „Wenn du dein Kind aufsuchst, gib ihr diesen Ring der Transformation.“ schob Sina ihn hin und erklärte der Vampirin, wie Sarai ihn benutzen muss.

„Hmm… dann wird sie aber immer das Blut aus einer Flasche bekommen. Ohne die richtigen Eckzähne… wird sie nicht richtig üben können. Doch die richtige Verkleidung ist wichtiger in dem Fall.“ hielt Jevera sich den Ring vor die Augen.

„Richtig. Beißen kann man auch später lernen. Doch gib ihr das Blut am besten… nach der Verwandlung, denn ich hatte unheimliche Schmerzen gehabt. Wichtig ist, dass du sie ausfragen musst, über einen Härtefall im Rathaus.

Man kann angeblich den Bürgermeister absetzen und ich gedenke auch das umsetzen zu lassen. Das ist ja echt nur eine Frage der Zeit, bis er stirbt und… ich will nicht, dass dann jemand seinen Posten bekommt, der wieder so behämmert ist.“ erklärte Sina.

„Sondern jemand, den ihr unter Kontrolle habt oder? Soll es Sarai werden?“ fragte Jevera und Sina schüttelt den Kopf.

„Nein… wenn man sie vielleicht als ein Vampir entlarven sollte, dann würde alles einstürzen. Außerdem hat sie dann… keine Kontrolle mehr über die Unterwelt. Wenn ich ehrlich bin… habe ich eigentlich die richtige Person vor Augen, aber da müssen wir abwarten, wie es sich alles entwickelt.“

Danach… kam tatsächlich noch ein Gespräch mit Suki. „Liebes Kind… was genau… machst du mit den Gärtnern, die ihre Arbeit hier machen? Irgendwie haben alle Angst hierher zu kommen.“

„Keine Ahnung Mutter? Dafür dass wir nun wirklich nicht viel zu tun haben im Garten, weil der Hinterbereich für allerlei… Übungszwecke genutzt wird, darf man doch zumindest erwarten, dass die Wiese anschaulich ist?

Wo ich meine Ausbildung als Hausmädchen gemacht habe, konnten die Gärtner es problemlos umsetzen. Gewisse… Ansprüche sollte man schon haben Mutter, gerade in eurer Position.“ wirkte Suki ahnungslos.

„Und… wie genau teilst du ihnen das mit? Vielleicht liegt ja an diesem Teil das Problem.“ traute Sina dem Frieden nicht.

„Bisher habe ich sie darauf hingewiesen, dass die Wiese unterschiedlich groß war. Beim zweiten Mal wurde es nicht besser und habe ihnen einen sehr anschaulichen Bericht gegeben, was mit dem letzten Gärtner passiert ist.“

„Und… was ist ihm passiert?“

„Aus irgendeinen Grund ist er in den tiefen Brunnen gefallen mit einer aufgeschlitzten Kehle. Ist natürlich NICHT passiert, aber die Menschen… haben ja manchmal eine ausgeprägte Fantasie.“ lächelte Suki.

„Himmel… ist das der Grund, warum wir keinen eigenen Gärtner finden sondern nur irgendwelche verzweifelte Personen… die sich selber nicht am Leben halten können? Vermutlich hat der Zwerg das gehört und ist deswegen nicht gekommen.“ seufzte Sina laut.

„Dann muss Ronald wirklich außerhalb der Stadt suchen. Ich will das du dich dann darum kümmerst Suki. Ich will… endlich wieder diesen leckeren Tee von Emanuel trinken.“

„Natürlich Mutter…“

Am nächsten Morgen ging Sina mit einem weißen Kleid, das ihre weibliche Attribute jetzt nicht so ausgeprägt darstellt zur Kirche. „Ich habe echt keinen Schimmer… wie ich mich auf dieses Gespräch einstellen soll…“ dachte Sina, als sie zum ersten Mal vor der Kirche steht.

„Hmm… ehrlich? Das Gebäude ist eigentlich etwas größer als eine gewohnte Kapelle…“ schüttelt Sina ihren Kopf und ging in die Kirche rein. Als sie drin war, müsste man irgendwas außergewöhnliches erwarten, aber: „Exakt so aufgebaut wie in meiner alten Welt. Sitzbänke, an der Seite Kerzen mit Kerzenständern und so weiter.“ war der Eindruck von der Dämonin.

„Wenigstens gehe ich nicht in Flammen auf wie in den alten Filmen, wenn ein Dämon einen heiligen Ort betrat.“ musste Sina sich doch den Witz geben, was sie selber ist. „Hallo? Ist jemand da?“ rief Sina und ein kleines Echo ging durch die Kirche.

„Hmm?“ wundert sich Sina und ging weiter in die Kirche rein, suchend nach einem Mitarbeiter der Kirche. „Hallo?“ schallte Sina wieder aus der Kirche raus. „Hello, here i am!“ singt Sina los.

„Kann… man ihnen helfen?“ stand auf einmal ein Mann hinter ihr und für Sina wurde es nun ultramegapeinlich, dass man sie in dieser Szene erwischt hat. Mit einem roten Gesicht drehte Sina sich um und sah einen älteren Herrn vor sich stehen.

„Entschuldigung… Ich bin auf die Suche nach Priester Armoni und… bin das erste Mal hier.“ hustet Sina verschwitzt.

„Das wäre ich junge Dame. Ich nehme an… ich spreche mit Lady Sina?“ wurde der Mann auf einmal sehr steif im Gesicht.

„Oh oh, das fängt ja schon sehr gut an…“ dachte Sina. „In der Tat, ich bin Lady Sina und wollte gerne mit ihnen sprechen.“

„Ich aber nicht mit ihnen. Wenn sie bitte die Kirche wieder verlassen würden ohne… großen Aufstand zu machen, wäre ich ihnen sehr dankbar.“ wies Armoni den Weg zur Tür.

„Bedaure, aber so einfach mache ich das doch nicht. Es tut mir leid, dass ich mich eben gehen ließ, und die Ruhe dieses Ortes gestört habe, aber…“

„Ich werde meine Stimme nicht ändern, wenn es wegen den Vampiren ist. Die Göttin hätte es niemals gewollt, dass wir mit Monstern harmonisieren.“

„Ach, sie glauben also, dass sie in der Position sind, für die Göttin zu sprechen? Der letzte dachte es auch und wie hat es für ihn geendet? Mit dem Ende seiner Regierung.“ wurde Sina etwas zornig. Sie schaute sich um und sah eines der Bücher auf den Sitzbänken, was sie hochhob.

„Sie dürften das Buch ja in und auswendig kennen. Steht… da irgendwo drin, dass wir unsere Feinde hassen sollen?“

„Nein, aber es steht auch nicht drin, dass wir ihnen verzeihen sollen, vor allem wenn es um Monster geht. Es mag sein das die Göttin gütig ist, aber alles hat gewisse Grenzen.“

„Es steht aber drin, dass wir in Harmonie leben sollen. SIE urteilen schon bevor einer der Vampire überhaupt die Chance hatte sich zu erklären. Die ersten Vampire, die hier waren, wurden alle gegen ihren Willen zum Vampir gemacht, meinen sie nicht… sie hätten eine Chance verdient, all ihre Taten wieder gutzumachen?“

„Auch das hat seine Grenzen. Wenn sie gegen ihren Willen zum Vampir wurden, gibt es immer noch die Möglichkeit, seine Seele zu retten. Die Göttin wird über sie urteilen, ob ihr Tun gerechtfertigt ist und dann bleibt es der Göttin ermessen, wie sie weiter vorgeht.“

„Sie… wollen mir allen ernstes sagen, sie hätten sich das Leben nehmen sollen?“ staunte Sina, denn scheinbar ist Selbstmord keine Untugend in diesem Glauben.

„Ja. Ohne einen von ihnen zu kennen, aber alle haben bestimmt mindesten eine Person im Leben getötet, alleine um ihren Hunger zu stillen. Das wäre schon in diesem Fall Mord, nur um ihre Instinkte zu befriedigen.“

„Himmel, der Typ ist gut, dass ich ihm schon eine reinhauen will…“ wippte Sina mit einem Fuß. „Und wenn sie dazu nie die Chance bekommen haben, sich umzubringen? Wenn sie gezielt trainiert worden sind an Ketten, ihr Opfer zu jagen, sobald man sie loslässt weil sie ihre Instinkte nicht kontrollieren können?

Und wagen sie ja bloß nicht zu sagen, dass es an mangelndem Willen liegt. Ich bekam selber das Vergnügen mit diesem Problem und wenn selbst Vampirkönige sagen, dass sie ihre Kontrolle verlieren, dann kann es niemand!“

„Dann ist es halt eine Prüfung der Göttin gewesen und sie haben sie nicht bestanden.“ zuckte Armoni die Schulter. Der Mund von Sina fiel runter und schüttelt traurig den Kopf.

„Irgendwie… können sie mir leid tun. Ich habe von so vielen Seiten gehört, dass sie ein vernünftiger Mann sind und man mit ihnen reden kann. Himmel, Ratsmitglied Hillar hat mich gewarnt, dass ihr Glaube ein Problem sein könnte, nur…

Alleine dieser Glaube verhindert es, dass man Chancen erlaubt. Die Vampire sind Mörder? Was bin ich dann?“

„Eine Dämonin, die sich niemals in Alliancia frei bewegen dürfte. Es ist in dem Fall sogar egal, welche Taten sie begangen haben, an ihnen klebt noch mehr Blut als es bei den Vampiren vermutlich der Fall ist.

Haben… sie einen Moment in ihrem Leben gezögert, jemanden nicht zu töten? Ich will nicht abstreiten, dass man sich nicht verteidigen darf, aber… es gibt Gerüchte, dass sie es waren, die eine Armee voller Gläubiger getötet haben.

Wie… soll ich ihnen vergeben können? Sie sind das, was man von Dämonen erwarten darf. Intrigant, stark und ohne jeden Skrupel. Das sie mit den Kindern im Waisenhaus immer spielen… Wäre Schwester Anna nicht auf ihrer Seite, hätte ich jeden Kontakt mit den Kindern verboten.“

„Diese Armee voller Gläubiger aus einem „neutralen“ Reich wollte die beschworenen Helden vom König wegnehmen. Wie wollen sie bitte das denn rechtfertigen? Als ich den Papst nach dem Grund gefragt habe, kam nicht eine Silbe aus seinem Mund heraus, das es der Wille der Göttin war.

Ich streite bestimmt nicht ab, dass an mir Blut klebt. Doch alles hatte einen Grund und ein Ziel, mir fiel jetzt überhaupt keiner ein, den ich jetzt nicht ohne Grund getötet habe.

Ich habe gehört, sie haben Probleme mit dem Geld? Dürfte vermutlich daran liegen, dass sie nun auf Spenden angewiesen sind, nachdem Tuzato den Bach runtergegangen ist.“

Endlich zeigte Armoni eine Regung im Gesicht und bildete Fäuste. „Das ist in der Tat so. Ich werde von ihnen bestimmt kein Gold annehmen, nur damit sie meine Stimme kaufen.“

„Mir tun im Grunde nur die Kinder am Waisenhaus leid. Wenn sie das Gespräch hier mitbekommen würden und ich kann das Gespräch mittels meiner Dämonenmagie zeigen, dürften selbst die Schwestern nicht begeistert sein von ihnen.“

„Das nichts daran ändern wird, dass sie weiterhin ein Dämon sind. Vermutlich sind sie nicht mal auf meine Stimme angewiesen, denn von einigen Gläubigen bekam ich zu hören, dass Ratsmitglied Kajar verschwunden ist und sie seinen Besitz übernommen haben.“

„Habe ich ihm ganz legal und offen abgekauft. Es hat den Großteil meines Ersparten gekostet, aber dafür kann Hillar nun endlich wieder normal arbeiten, ohne das man eine Axt an seinen Hals anlegt.“

„Nein, sie lügen. Kajar ist eher derjenige, dem man ein Schwert an seinen Hals gehalten hat, das sagt meine Intuition. Doch das ist alles irrelevant, sie werden nicht meine Meinung dazu ändern können.“

„Was ein alter Sturbock! Vielleicht sollte ich ihm mal seinen Dämonen geben.“ wurde Sina etwas wütender in den Gedanken. „Ihre Meinung nicht, aber ihre Stimme am Rathaus. Ich möchte jetzt nicht mit dem Priester Armoni sprechen, sondern dem Mann Armoni.

Ist diese Stadt ihnen mehr als wichtig? Damit meine ich jetzt nicht die Gläubigen, auf deren Spende sie nun angewiesen sind, sondern als Bewohner selber.“

„Ich bin hier aufgewachsen und mir wurden die Augen geöffnet, weswegen ich mich dem Pfad der Göttin verschrieben habe. Doch das beantwortet nicht ihre Frage. Ja, ich bin über die Stadt besorgt und ich bin mir im klaren, dass sie als erstes von den Dämonen angegriffen wird.

Doch mehr als meine Dienste als Priester kann ich nicht anbieten. Ich bin kein Kämpfer wie die Abenteurer, habe kein Talent als Handwerker und in die politischen Intrigen der anderen Ratsmitglieder lasse ich mich nicht reinziehen. Letztendlich sind sie nur Zeitverschwendung.“

„Sicher… dass sie wirklich so machtlos sind? Scheinbar setzen sie ihre Macht doch ein, um die Vampire loszuwerden, die alle stärker sind als die Bewohner dieser Stadt. Sie schneiden sich doch gerade damit den Ast ab, worauf sie sitzen.

Falls sie es nicht wussten, aber diese Vampire haben auf mich zu hören. Wenn ich sage, dass sie die Stadt mit ihrem Leben zu verteidigen haben, dann werden sie es unter Einsatz ihres Lebens machen. In den nächsten Tagen bekomme ich noch weitere Verstärkung, dessen Meinung ich mir holen will, wie man die Stadt noch besser verteidigen kann.

Doch sie, auch wenn sie glauben, dass es irrelevant ist, sind ein Teil des Rates oder? Aufgrund das Kajar weg ist, dürfte eine Machtverschiebung im Rathaus stattfinden und ob sie wollen oder nicht, sie als ein Mann des Glaubens werden vermutlich mit Hillar die neue Stütze werden.

Ich habe vor, eine neue Abstimmung starten zu lassen, denn die letzte wurde hinter meinem Rücken umgesetzt, OBWOHL ich ein Anrecht hatte, bei der Wahl anwesend zu sein. Ehrlich? Sie sind auch nicht besser als die hinterhältigen Personen aus Tuzato, die nun von innen die Gefängnisse sehen.

MIR sagen, weil ich ein Dämon bin und alles umsetze, wie man es kennt, aber was haben sie an diesem Tag anders gemacht? Eine Partei ausgeschlossen, ohne das diese eine Chance bekam, sich für seine Leute zu Verteidigen.

Hätten sie es auch gemacht, wenn ich weiter als ein verfluchter Mensch gewesen wäre? Eine Notlüge an Menschen, die an die Göttin glauben, aber nicht meine Taten ignorieren wie sie es tun? Sie sind doch auch kein Heiliger.“

„Ich würde sie bitten jetzt zu gehen. Ich habe ihnen nun zugehört und brauche mir nicht vorwerfen zu lassen, dass ich es nicht getan habe.“ wies Armoni wieder auf den Ausgang.

„Sie sind nur ein Feigling, weil ich Tatsachen angesprochen habe, die sie nicht akzeptieren können oder wollen. Nur sie können mir wiederum nicht vorwerfen, ich hätte das Gespräch nicht gesucht. Ob sie wollen oder nicht, es werden weitere Vampire kommen und… wissen sie was?

Ich werde ein paar Vampire zu ihnen schicken. Dann sollten sie mal ihr Leiden anhören, denn Vampire haben Gefühle genauso wie sie als Mensch oder ich als Dämon. Für alle Zeiten hat man sie als Monster betrachtet, aber dieses alte Denken will ich ändern.

Das sind keine Monster, sondern Vampire. Ich beschimpfe sie ja auch nicht als Monster, nur weil ich ein Dämon bin. Nicht mal ihre Menschlichkeit stelle ich infrage oder ihren Glauben.

Was ich ihnen anzweifele ist, dass sie irgendwie… ihren Glauben missverstehen und das sage ich, der vom dunklen Gott abstammt.“

Armoni seufzte sehr hörbar. „Wir werden uns nie einigen. Sowenig wie ich sie verstehe, sowenig können sie mich verstehen. Möge der Segen der Göttin mit euch sein.“ sagte der Priester noch, dann ging er aus dem Sichtfeld von Sina.

„Das… glaube ich jetzt nicht oder?“ dachte Sina. „Das ist… das erste Mal, dass ich jemanden überhaupt nicht erreichen konnte.“ und setzte sind auf die Sitzbank.

„Selbstreflexion: Was habe ich über Armoni herausgefunden? Sein Glaube ist im Weg. Ansonsten hat er das erste Mal eine Regung gezeigt, als es um das Gold ging. Da ist aber sein Stolz wiederum im Weg…“ grübelte Sina.

„Denke… selbst wenn ich mit anderen sprechen werde, letztendlich ist es seine Stimme, die entscheidend ist. Muss ich tatsächlich damit leben, dass ich doch nicht alles bekomme, was… ich haben will.“

Sina seufzte nur sehr laut in der Kirche.

Kapitel 494

Ich bin wiedergeboren und Ratsmitglied Hillar?

Sina schaute hoch auf das Ratshaus wo es ihr wieder schlecht wurde. „Hoffentlich läuft der Fettsack mir nicht über dem Weg.“ dachte die Dämonin und ging in das Gebäude rein. An der Rezeption erkundigte sich Sina nach Hillar, wo sie direkt ins Wartezimmer gebracht wurde.

„Es tut mir leid, sie kommen dran, aber Herr Hillar hat gerade ein wichtiges Gespräch und wird versuchen in seinen Terminen einen Platz für sie zu finden.“ verbeugte sich der Mitarbeiter des Rathauses.

„Kein Problem, diesmal muss ich ja nicht auf eine gewisse Fettmade warten.“ lächelte Sina. Der Mitarbeiter nickte, man hörte ihn aber schwer schlucken, wie Sina diese eine spezielle Person genannt hat.

„Hm… scheinbar tut sich da nicht wirklich was, wenn man von anderen Welten kommt. Ohne Termin darf man warten.“ seufzte Sina in Gedanken. „Wenn es hier wenigsten was zum ablenken gäbe…“

Sina holte auf einmal ihre große Schmucktruhe raus und setzte sie auf ihren Beinen ab, dann schob sie die erste Schublade auf. „Mal schauen… Hmm… So!“ musste Sina sich am Blatt orientieren, damit sie die richtigen Ringe sieht.

„Dann wollen wir mal… Ring der Transformation? Hmm… Hmm… einmaliger gebraucht. Den nehme ich direkt mal in meinen Inventar, damit habe ich ja schon meine Erfahrung gemacht. Hu hu… … Was? Die gesamte Reihe ist alles Transformation?

Du liebe Güte, damit kann man aber sehr viel… Unheil anrichten, wenn es in die falschen Finger kommt.“ nickte Sina. Wer in diesem Moment die Ironie nicht mitbekommen hat, wer gerade diese Ringe in Besitz hat, dem kann auch nicht weitergeholfen werden.

„Ne… warte, wenn ich sie direkt alle in meinen Inventar reinlege… WIESO sehen sie alle gleich aus mit schwarzer Farbe? Waren die Götter so faul gewesen, EIN bisschen Kreativität bei der Herstellung einfließen zu lassen?!“ stellte Sina den Kasten neben sich auf den Tisch und holte aus ihrem Inventar Papier und Stift.

Auf jedem schreibt sie Transformation auf, schnitt es mit ihrem Fingernagel zurecht und verbindet sie immer mit einem Ring, bevor er in ihren Inventar kam. Erst beim letzten hielte sie an:

„Warte… mal… Damit könnte ich Sarai einen bessere Verkleidung geben. Dann wird einzig nur in der Zukunft das Problem sein, warum Sarai sich… kein bisschen ändert.“ dachte Sina und bekam ein breites Grinsen.

„Lady Sina? Herr Hillar hätte nun Zeit für sie.“ kam ein Mitarbeiter. Sina verstaute alles in ihrem Inventar und folgte dem Mitarbeiter. Der Mann öffnete die Tür und die Dämonin ging in das Büro rein.

Es war ein einfaches Büro gewesen und sehr aufgeräumt. Am Schreibtisch saß dann vermutlich Hillar. Er trug einfache Alltagsklamotten, hatte einen dunkelbraunen Bart und seine Haare sind kurz gehalten.

Man sah bei ihm aber ziemlich tiefe Augenringe, als hätte er es in letzter Zeit nicht unbedingt einfach gehabt. Als Sina eintrat, stand der Mann sofort auf und ging Sina mit einer offenen Hand entgegen.

„Lady Sina, mein Name ist Hillar. Ich… hatte schon geahnt, dass wir vermutlich ein Gespräch miteinander haben werden.“ stellte sich der Mann vor.

Sina schlug mit ihrer Klauenhand ein und nickte. „Lady Sina, sehr angenehm. Wenigstens haben sie ein sehr aufgeräumten Büro im Gegensatz zu diesem Fettsack über uns.“

Hillars Mundwinkel zuckten kurz, dann bot er Sina einen Stuhl an. „Und sind wenigsten auch ein Gentleman. Ich verstehe, warum sie so beliebt sind.“ grinste Sina.

„Ich denke… wir haben auf der Welt genug mit falschen Personen zu tun. Dürfte aber auch an meiner eigenen Erziehung liegen, dass ich immer höflich mit meinen Mitmenschen umgehen soll, unabhängig, welcher Rasse man angehört.“ setzte sich Hillar auf seinen Stuhl.

„Wie… kommt es, dass sie sich für die Politik einsetzen? Von Brandrulim habe ich erfahren, dass sie früher ein Schreiner waren?“ war Sina neugierig.

„Hmm, wie erkläre ich es am besten… In dieser Stadt gab es Handwerker, wie in jeder anderen auch. Nur… haben wir niemanden, der ihre Interessen vertritt, verstehen sie? Jeder hatte ein anderes Anliegen oder Problem gehabt, mit dem sich der Bürgermeister immer beschäftigen musste.

Wenn ich ehrlich bin… die meisten Probleme sind eigentlich irrelevant, denn meistens waren es nur persönliche Probleme und keine wirklichen ernstzunehmenden Probleme. Eher war es wichtig, dass die Wirtschaft für alle gut läuft oder?

Also habe ich damals in meiner Jugend einen runden Tisch aufgebaut und alle eingeladen. Mit meiner Rede habe ich offen gesagt, wie ich es sehe und ob wir nicht vielleicht jemanden haben wollen, der für alle eintritt…

Na ja, bevor ich mich umschauen konnte, wurde ich dafür bestimmt. Seitdem Tag sitze ich mehr oder weniger im Rathaus und kümmere mich, dass es den Handwerkern gut geht, zugleich aber auch der Stadt. Dann hat man eine Win-Win-Situation, wenn sie verstehen?“

„Warum sind… sie nicht der Bürgermeister? Wenn sie so besorgt sind und zugleich auch an Profit denken, wären sie doch der ideale Mann dafür.“ wundert sich Sina, die den Mann sympathisch findet.

„Auch wenn man ihm das nicht ansieht, so arbeitet er auch für die Stadt, nur mit anderen Prioritäten. Dazu muss ich auch sagen, die Wahl zum Bürgermeister fand in meiner Kindheit statt, so hat er das Amt solange, bis er entweder abtritt, verstirbt oder im Härtefall selbst vom Rat abgesetzt wird.“ erklärte Hillar.

Sofort horchte Sina auf und machte eine Randnotiz mit dem Härtefall. „Nun… sie können sich denken, warum ich sie besuche oder?“

„Man hat es nicht überhören können, als sie sich mit dem Bürgermeister angelegt haben. Nach ihrer Aktion musste ein Arzt kommen, weil der arme Mann Probleme bekam mit seinem Magen.“ schmunzelt Hillar.

„Schade das er ja scheinbar noch am Leben ist… Nun, ich würde gerne wissen… wie sie zu der Entscheidung gekommen sind, dass die Vampire aus Fanfoss verschwinden sollen?“ fragte Sina freundlich.

Hillar lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und man hörte ihn laut seufzen. „Es… sind nicht mal sie oder die Vampire das Problem, sondern jemand anderes. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich eher auf ihrer Seite, weil wegen ihnen machen alle Geschäfte immer wieder ein leichtes Plus in ihrer Kasse.

Ihr… Verwalter Ronald lässt quasi alle einmal an ihrer Villa arbeiten und bisher konnte ich nichts negatives bemerken. Höchstens… die Gärtner haben irgendwie… ein Problem mit euren Angestellten?“

„Was… hat Suki gemacht, dass die Gärtner so eine Angst haben? Ich suche verzweifelt einen Gärtner, der für mich persönlich arbeitet.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das weiß ich nicht. Sie werden gut bezahlt und weiteres, aber… irgendwie schaut eure Angestellte bei ihren Arbeiten sehr genau hin. Fast penibel, dass sie ja nicht zu viel oder zu wenig die Wiese mähen.“

„Himmel… ich werde mit meiner Angestellten sprechen. Hoffentlich haben es die Gärtner dann in der Zukunft etwas einfacher in der Villa zu arbeiten.“ seufzte Sina. „Kann es sein, weswegen sie abgelehnt haben, dass Kajar sie erpresst hat?“

„Scheinbar… haben sie es schon herausgefunden und ich kann es leider nicht abstreiten. Es ist in der Tat so, dass mich Herr Kajar aufgesucht hat und mir mit wenigen Worten klar gemacht hat, wenn mir an den Handwerkern etwas liege, dass ich unter allen Umständen auf seiner Seite bleiben soll.“

„Doch ich habe den Eindruck, dass er mit dieser Masche es nicht zum ersten Mal gemacht hat oder? Von Ronald bekam ich ja auch die Aussage, dass sie ein wichtiges Mitglied im Rat seien, aber wegen Kajar… ein machtloses Ratsmitglied.“

„Ronald weiß meines Erachtens immer ein bisschen zu viel, aber das ist in der Tat so. Nur… hat Kajar vor paar Tagen seinen Rückzug aus der Politik gemeldet und ist nun… spurlos verschwunden. Die meisten Handwerker bekamen irgendwelche Briefe, über einen neuen Besitzer, aber…“

„Ich hatte mein Gespräch mit Kajar gehabt und konnte ihn überzeugen, dass die Stadt alles andere als sicher sei. Es hat sehr lange gedauert, bis er verstanden war, dass die Stadt das erste Angriffsziel der Dämonen ist und war etwas besorgt um seine Kinder.

Letztendlich bekam er ein Einsehen und muss wohl eilig das Weite gesucht haben, dabei machten wir noch ein besonderes Geschäft. Ich habe all seinen Besitz in Fanfoss aufgekauft… und bin die eigentliche Besitzerin nun.“

„ … Bitte?“ staunte Hillar. „Entschuldigung, aber… das fällt mir schwer zu glauben. Der Mann ist nicht jemand, der einfach alles aufgibt und verschwindet.“

„Dann schicken sie doch ein paar Mitarbeiter zu den Geschäften. Sie werden bestätigen können, dass ich nun die neue Vermieterin bin.“ lächelte Sina ruhig. „Ich habe die Zeit und habe schon damit gerechnet, dass es nicht gerade glaubhaft wirken wird.

Ich stimme ihnen sogar zu, dass Kajar genau diese Art von Mensch ist, der bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen wird. Doch man unterschätzt mich immer, denn auch ich kann gut mit Worten umgehen.“

„Wenn… sie einen Moment warten könnten? Ich werde eben Tee für uns holen und euren Vorschlag umsetzen.“ stand Hillar auf und ging aus dem Büro raus.

„Dumdidum, würde ich in seiner Stelle auch machen und mich absichern, wenn man bisher immer mit so einem Kerl wie Kajar zu tun hatte.“ nickte Sina mit sich selber.

Irgendwann kam Hillar mit zwei Tassen Tee zurück und setzte sich wieder auf seinen Sessel. „Ich habe ein paar Mitarbeiter raus geschickt, es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie wiederkommen.

Nun… nehmen wir an, es würde stimmen, dass alles von Kajar ihnen gehört, was gedenken sie damit dann zu tun?“

„Nichts. Ich habe nicht vor mich auf das Niveau von Kajar herabzusetzen und sie ebenfalls zu erpressen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich es schon geahnt, dass man sie dazu gezwungen haben könnte, gegen mich abzustimmen.

Eher würde ich mit ihnen das gleiche Gespräch führen wie mit Kajar und Sarai, sie davon zu überzeugen, dass die Vampire allemal eine Chance verdient haben sollten, hier in der Stadt zu leben. Der Bürgermeister plapperte irgendeinen Mist von Angst und miese Zahlen in Geschäften…“

„Nein… das stimmt nicht. Die Geschäfte laufen wie eh und je, nur dass die Vampire… scheinbar manchmal das komplette Geschäft leer kaufen. Es wirkt, als hätten sie leichte Probleme, was sie brauchen oder nicht.“ schmunzelte Hillar.

„Sie müssen auch lernen, wie man in einer normalen Gesellschaft umgeht oder? Sie kennen alle die Regeln und sie werden von anderen beobachtet, wenn irgendwelche Regeln missachtet werden… dürfte es entweder zum Tod oder Rausschmiss aus der Stadt führen.

Doch bisher… habe ich überhaupt keine Klagen gehört… außer von gebrochenen Frauenherzen, weil ein Vampir scheinbar unwissend sie mit seinen Charme verführt.“

„Ja… habe von ihm gehört. Geht gerne durch die Stadt mit sehr… bulligen Kerlen spazieren. Ich habe ihn auch nur kurz gesehen und dachte, es wäre eigentlich eine Frau, bis man mich schnell aufgeklärt hat.“ nickte Hillar.

„Und… wenn Vampire so eine Aufmerksamkeit genießen, widerspricht ja dann auch die Aussage, dass die Bewohner Angst haben oder? Was… mich jetzt gerade interessiert… wie ist denn das Gespräch mit Sarai verlaufen? Sie war… bei der Abstimmung mehr als deutlich gewesen, dass sie was gegen die Vampire hatte… oder euch, bin mir da selber nicht so sicher.“

„Etwas schwierig, aber ob es ein Zufall war oder nicht, haben irgendwelche Männer sie in ihrem Heim belästigt und ich habe mich um sie gekümmert. Vermutlich hätte sie mir überhaupt nicht zugehört, weil man ihre Ablehnung in den Augen sehen konnte, doch durch den… unerwünschten Besuch war sie mir zumindest schuldig, mit mir zu sprechen.

Es… war ein schwierigeres Gespräch gewesen als mit Kajar, aber sie hat zumindest mir versprochen, dass sie ihre Entscheidung überlegen wird. Ich denke, mehr konnte ich nicht verlangen, dafür das ich es alles ziemlich kurzfristig machen musste.“ erklärte Sina sich.

„Verstehe… vor allem die Reihenfolge. Kajar hatte tatsächlich das eigentliche Sagen in der Stadt gehabt, doch… mit seinem Verschwinden dürfte sich nun alles ändern oder?“ nickte Hillar langsam.

„Was auch gut ist oder? Na ja… eigentlich ist es eher auf mich übergegangen, aber ich bin offen. Ich habe mit der Stadtverwaltung so wenig am Hut wie sie mit meinen Kämpfen als Abenteurerin.

Einzig wofür ich jetzt eher in der Stadt kämpfe ist momentan, dass die Vampire bleiben dürfen und dass wir dringend die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt anpassen müssen. Das wollte ich mit dem Fettsack bereden, aber ich hörte, dass er Probleme hat, Geld dafür bereit zu stellen.“

„Das… war schon immer sein Problem. Obwohl es der Stadt gehört und nicht ihm, tut er immer so, als wäre es sein Geld, was immer verloren geht.“ seufzte Hillar. Auf einmal klopfte es an der Tür und mehrere Mitarbeiter des Hauses kamen rein.

„Herr… Herr Hillar, alle Geschäfte gehören Lady Sina. Wir haben jedes Geschäft aufgesucht und gefragt. Alle haben einen Brief mit dem entsprechenden Dokument bekommen, dass es bestätigt.“ berichtet einer der Männer.

„Vielen Dank. Ruht euch aus und wenn eure Arbeit es erlaubt, macht auch Feierabend.“ lächelte Hillar ihnen dankend. Sofort strahlten die Männer, verbeugten sich und waren wieder weg.

„Sie wissen wirklich, wie man sich beliebt machen kann.“ grinste Sina und Hillar musste schmunzeln. „Nein, nicht wirklich. Überlegen sie doch selbst, wie weit diese Männer gerannt sind und das sind sie nicht in ihrer Tätigkeit gewohnt. Nun… wie soll es nun weiterlaufen?“

„SO wie ich es ihnen gesagt habe. Wenn sie weiterhin gegen meine Vampire sind, dann hätte ich sie nicht dazu erpresst. Eher… hätte ich versucht herauszufinden wo das Problem liegt und vielleicht den einen oder anderen Handel angeboten, wovon wir beide was haben.

Ich habe mich bisher eigentlich immer sehr gut mit den Geschäften verstanden und sie sagten ja selber, das Vampire scheinbar sehr gute Käufer sind. Vielleicht gibt es die Spannungen zwischen beiden Seiten, weil sie viele Vampire als Monster ansehen.

Doch ich kann ihnen garantieren, dass diese Vampire zumindest gewillt sind, tatsächlich mit den Bewohnern der Stadt in Harmonie zu leben.“

„Also wenn sie eine Abstimmung einberufen, haben sie zumindest meine Stimme. Ich sehe nämlich ebenfalls nur Vorteile und bin gespannt, wie Sarai zu einer Entscheidung gekommen ist.“ lächelte Hillar und ein Stein fiel vom Herzen der Dämonin.

„Vielen Dank! Sie sind wenigstens der erste, der es offen sagt.“ verbeugte Sina sich vor dem Ratsmitglied.

„Keine Ursache, denn ich bin auch eher dafür, dass man es in einem Gespräch klären kann. Nicht das ich jetzt ein Pazifist wäre, aber es wäre ja eher eine schwache Leistung beider Seiten, wenn man sich vorher in einem Streit ausgesprochen hat.“ nickte Hillar.

„Wenn… sie mit Kajar und Sarai gesprochen haben… werden sie vermutlich auch mit dem Priester Armoni sprechen oder?“ wurde der Ratsherr nun etwas düsterer.

„Das war mein Plan. Laut Ronald waren sie mit den anderen die bedeutendsten im Rat mit der gewichtigsten Stimme.“ nickte Sina.

„Dann… dürften sie nun auf einen Widerstand stoßen. Er ist ein guter Mann, der auch zuhört, doch als… sie sich als Dämon zu erkennen gegeben haben, ist… bei ihm irgendetwas… kaputt gegangen. Nicht das seine Arbeit darunter leidet, aber… Ich habe keine Ahnung, wie er reagieren wird, wenn sie vor ihm stehen.“

„Huch? Ist es sein Glaube?“ verkneift Sina ihr Gesicht und Hillar nickte zur Bestätigung. „Immerhin… haben sie die Organisation hinter Armoni zerstört mehr oder weniger, wodurch er nun Probleme mit dem Finanziellen hat. Das war aber ihre Tätigkeit… als Reichskanzlerin oder?

Nun kommen wir zu dem Glauben. Ja, weil sie ein Dämon und in seinen Augen… ein Feind von Alliancia sind. Wenn ich ehrlich bin… ich glaube auch an die Göttin, aber… nirgends steht niedergeschrieben, dass wir die Dämonen hassen sollen.

In der Vergangenheit gab es die Kriege, dass kann man nicht abstreiten. Doch es ist sehr viel Zeit vergangen seit dem Krieg, wie… kann man dann solch einen Hass haben? Hassen… würde ich eher noch Kajar oder eher bemitleiden, dass er mit solch einem Charakter geboren ist.“

„Danke… für die Information. Dann… bin ich nicht so unvorbereitet, sollte er auf einmal versuchen mich zu exorzieren…“

Kapitel 493

Ich bin wiedergeboren und der ehrliche Handwerker?

Sina ging fröhlich in einem dunkelroten Kleid mit schwarzen Punkten zur Schmiede. Auf dem Weg sah sie das gekaufte Geschäft für Zada und scheinbar war es mehr als nur eine Grundsanierung, denn selbst die Außenfassade wird komplett repariert.

„Uh… egal.“ zuckte Sina mit einem lächelnden Gesicht die Schulter und überlässt das Problem der Vampirin. Beinahe wäre Sina an der Schmiede vorbeigelaufen, wenn sie nicht durch die Fenster die bekannten Arbeiter von Brandrulim gesehen hätte.

„Das… komplette Geschäft wurde neu aufgebaut?!“ staunte Sina, denn es wirkte viel größer und Gegensatz zum alten Geschäft sogar moderner. Die Dämonin ging vorsichtig in das Geschäft rein und musste mehrmals mit ihren Augen blinzeln.

Alles nagelneu, sortiert und auch nicht mehr so eng. Der Eingangsraum ist klar und deutlich von der eigentlichen Schmiede getrennt. Man könnte viel mehr erzählen, aber… die neue Schmiede wirkte sehr kundenfreundlich und auch einladend.

„AH! Meine Freundin kommt mich besuchen!“ kam Brandrulim schon und grüßte sie. „Na… wie ist dein erste Eindruck?“

„Überwältigend. Ich wäre beinahe vorbeigelaufen, weil ich dein Geschäft nicht erkannt habe.“ antwortet sie ehrlich.

„Oho, das ist wirklich ein sehr schönes Kompliment in meinen Ohren. Sag… bist du an einer Rundführung interessiert oder… willst du lieber mein neues Büro sehen?“ grinste der Zwerg.

„Puh… ehrlich? Lieber nur dein Büro, sonst platzt du noch vor lauter Stolz.“ lächelte Sina und der Zwerg lachte auf. „Dann mögen sie mir doch folgen meine Dame.“

Im Büro… ist es sehr fürstlich gehalten. „Sag… kann es sein, dass du wirklich sehr viel Gewinn durch mich gemacht hast?“ grinste Sina ihn wissend an.

„Vielleicht? Es sind ja nicht nur die Materialien die du mir immer bringst, sondern auch die Rüstungen, die du von mir trägst. Wie ich damals erklärt habe, ist das für mich Werbung, was du machst.

Außerdem… diesen Raum sehen wirklich nur die treuesten Kunden und Freunde von mir. Normale Kunden sind entweder im Eingangsbereich oder für wichtige Beratungen in einem einfachen Zimmer.“ brühte der Zwerg einen Tee.

„Dann bin ich froh, dass ich in deinem Freundeskreis drin bin. Es ist wirklich sehr angenehm und man fühlt sich aufgenommen. Nicht übertrieben mit Protz wie ich es von einigen… Personen kennengelernt habe.“ lobte die Dämonin den Zwerg.

„Das sind wirklich sehr schöne Worte in meinen Ohren. Es… hat zwar ein bisschen mein Erspartes gekostet, aber… Es macht mich glücklich. Es ist meins und die wichtigsten Kunden sehen es wie du. Damit betrachte ich es, dass ich alles richtig gemacht habe.“ nickte Brandrulim fröhlich und stellte eine Tasse auf den Tisch.

„Nun… normalerweise nehme ich ja besondere Tees, aber diesmal habe ich nichts. Hoffentlich kommt der Teehändler irgendwann wieder in die Stadt.“ grinste Brandrulim leicht entschuldigend.

„Nicht schlimm. Ich nehme an, dass die Projekte nun wieder laufen?“ beruhigte Sina den Zwerg und er nickte.

„In der Tat. Durch die neue Schmiede werden wir nun in der Lage sein, selbst das Titaneisenerz zum Schmelzen zu bekommen. Grudrec hat die Schmiede selbst aufgebaut und den Test vollbracht.“

„Er… arbeitet vermutlich wieder an Titanus?“

„Das ist richtig. Irgendwie ist er regelrecht besessen, das Erz abzubauen. Könnte aber vermutlich auch daran liegen, dass er deinen Bauplan mit diesen Klingen gesehen hat. „Was… zum Geier… soll das für eine Waffe sein?!“ fragte er mich das und ich habe ihm deine Erklärung weitergegeben.

Dachte er wäre ein Rüstungsschmied, aber im Herzen ist er wie jeder andere Schmied: Gierig was neues durch den Amboss zu bauen.“ grinste Brandrulim.

„Dürfte vermutlich eine Volkskrankheit sein oder? Also im positiven Sinne betrachtet.“ lächelte Sina.

„Ich finde es gut. Wer neugierig ist, fördert die Entwicklung. Für unser… Schleimprojekt habe ich sehr viel Gold investiert, dass dieses Monster im speziellen Raum dort drin bleibt. Für das Gefängnis selber muss ich auf ein spezielles Glas warten, was ich durch ein anderes Zwergenreich bekomme.“

„Ah ok. Ich hätte wieder ein paar Anliegen.“ holte Sina ein paar Rollen aus dem Inventar raus. „Das… sind keine Waffen oder Rüstungen, ich weiß… nicht mal ob ich dich damit sogar beleidigen könnte.“

„Hmm? Sagt es mir einfach und wir sehen weiter.“ meinte Brandrulim und Sina rollte die Pläne auf dem Tisch auf. Der Zwerg schaute darüber und… wirkte etwas verwirrt. „Was… ist das genau?“

„Piercings. Sie würden so aussehen: Illusion: Piercing.“ aktivierte Sina ihre Rassenmagie und überall schwebten in der Luft viele unterschiedliche Figuren. „Sie sind Schmuck für den Körper.

Ich habe… mehreren Frauen Nasenringe gegeben, die eigentlich für Ohren oder Finger sind. All diese Piercings… sind nun Schmuckstücke für Zunge, Augenbraue, Nase oder andere erogene Zonen.“

„Eh… was?“ schaute der Zwerg Sina erstaunt an. „Bitte… fragt nicht zu sehr, dass ist wirklich nur… für Frauen gedacht.“ bekam Sina rote Wangen.

„Ok… besser ich frage nicht weiter. Hm… wenn ich es richtig verstehe auf den Plänen, soll darauf ein kleines Gewinde gemacht werden und dann… zum Beispiel hier wie eine Kugel auf dem kleinen Stück Stange festgeschraubt werden.“

„Richtig. Das wäre für die Zunge, dieses hier wäre statt mit Kugel einer kleinen Spitze, die aber abgerundet ist. Wollen ja niemanden verletzten.“ zeigte Sina auf die Illusionen.

„Hmm… Du kommst auf Ideen, willst du damit einen neuen Modetrend starten? Normalerweise… tragen es doch höchstens die Matrosen und ähnliche diese Sorte von Schmuck.“ schnaufte Brandrulim durch die Nase.

„Wer weiß? Bei MIR stehen sie zumindest Schlange, dass ich sie schon bremsen musste. Wäre… es denn in deinem möglichen Rahmen als… Schmied?“ schaute Sina unschuldig.

„Natürlich, Zeit dass mal einige der neuen Schmiede zeigen, was sie drauf haben. Sie werden vermutlich fluchen, dass sie so kleine Teile machen müssen, aber wenn sie hören, von wem der Auftrag reingekommen ist, werden sie ihr bestes geben.“ nickte Brandrulim.

„Wunderbar! Sind die Pläne in Ordnung oder willst du dir die illusionierten Piercings als Maßstab nehmen?“

„Hmm… lass mich vorsichtshalber mein Werkzeug holen. Wenn das am Körper angebracht wird… sollten sie nicht zu groß… und nicht zu klein sein.“ verschwand Brandrulim. Er kam dann mit einer Schieblehre zurück sowie Stift und fing mit seiner Arbeit an. Die Information trug er dann auf dem Plan von Sina ein.

„Sag… kennst du eigentlich das Ratsmitglied Hillar? Scheinbar soll er ja irgendwie von den Handwerkern der Stadt gewählt werden.“

„Oh, er ist ein guter Mann. Er war glaube ich Schreiner gewesen und weiß, was es heißt anzupacken. Irgendwann interessierte er sich für die Politik und setzte sich dann für die Handwerker ein.

Man kann mit dem Mann reden. Doch sein… Einfluss im Rat wurde schwächer, als Kajar anfing, ein Geschäft nach dem anderen zu kaufen und damit Hillar unter Druck zu setzen. Ach wo wir gerade über ihn reden, aber scheinbar ist der Kerl irgendwie aus der Stadt verschwunden.“

„Aha? Hört sich doch gut an, wenn ich daran denke, dass… du dich stark bremsen musstest, nicht über ihn zu lästern.“

„Nun… wie dem auch sei. Bei Hillar kann man sich darauf verlassen, dass er sich wirklich bemüht, das beste für die Handwerker in der Stadt umzusetzen.“

„Weißt du, wo man ihn eigentlich finden kann? Ich würde mich gerne mit ihm unterhalten wollen.“

„Entweder im Rathaus selber oder er geht jedes Geschäft immer absuchen. Das macht ihn ja auch unter anderem beliebt, weil er wirklich greifbar ist. Das kann man von dem Bürgermeister… nicht unbedingt sagen.“ grunzte Brandrulim.

„Der Bürgermeister ist auch ein Vollidiot, scheinbar hat sich nur kein anderer für diesen Posten interessiert. Wenn der mir noch weiter so auf den Keks geht, werde ich ihn über den König absetzen lassen.“

„So… denke, ich habe alle Notizen gemacht. Wäre es alles von deinen Wünschen?“

„Wenn es geht, einen breiten Kasten mit einer Glasscheibe als Deckel, wodurch man die Piercings sehen kann. Aus Holz oder so und gefüllt mit Stoff, dass man die Piercings im Kasten feststecken kann.“

„Hm… stimmt. Es macht die Sache einfacher als jedes Teil einzeln zu zeigen. Ich habe schon eine Vorstellung von der passenden Größe.“ nickte Brandrulim.

„Sag… kannst du vielleicht bei dem Schleimprojekt Äxte beilegen, die mindere Qualität haben und auch nicht loswirst?“

„Kann ich machen, nur… was hast du damit vor?“

„Wenn ich irgendwie diesen Schleim finde, muss ich das Ding ja von der Wand oder so abbekommen und wenn es so klebrig ist, dass ich die Waffe dann einsetzen kann, um es ins Gefängnis zu bekommen. Ein bisschen… müssen wir ja bei der Aktion opfern oder?“

„Führt kein Weg vorbei. Wegen deiner Lederrüstungen… Sherry soll dich nochmal komplett vermessen, weil wir das Problem mit deinem Knochenschwanz haben. Wir dürfen nicht vergessen, wir haben noch einige Drachenrüstungen und die Rüstung von Tierra in der Mache.“

„Stimmt. Ich werde dir meine Frau so früh wie möglich schicken. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich bestimmt nochmal die Rüstungen brauche… Uh.. wenn ich damit in Deymonlia auftreten würde, dürfte jeder einen Schreck bekommen.“ grinste Sina.

„Wenn ich euch raten dürfte… wenn ihr die Einladung von Nostath annehmen solltet, würde ich die Drachenrüstung tragen. Einerseits um zu zeigen, welche Stärke ihr ausstrahlt, anderseits, dass ihr auch eine Kriegerin seid. Damit würdet ihr definitiv bei ihm Eindruck machen.“

„Sicher das es nicht eher Werbung für dich ist?“

„Erwischt.“

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